Schmutzwasserentsorgung am Koiteich

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Gelöschtes Mitglied 6466

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Auf anderen Feldern unserer ach so tollen deutschen Verwaltungsarchitektur kriegen die Behörden es ja nicht mal mit, ob jemand einmal einen Asylantrag gestellt hat oder 14 mal oder ob ein Auto 80 mg Stickoxid ausstößt pro Kilometer oder 800 mg/km.

Ich will natürlich nicht in Rede stellen, dass die genaue Zuordnung von Abwasser und versickerungsfähigem Regenwasser richtig und wichtig ist!
 
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Gelöschtes Mitglied 12158

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Münsteraner schrieb:
Auf anderen Feldern unserer ach so tollen deutschen Verwaltungsarchitektur kriegen die Behörden es ja nicht mal mit, ob jemand einmal einen Asylantrag gestellt hat oder 14 mal oder ob ein Auto 80 mg Stickoxid ausstößt pro Kilometer oder 800 mg/km.

Ich will natürlich nicht in Rede stellen, dass die genaue Zuordnung von Abwasser und versickerungsfähigem Regenwasser richtig und wichtig ist!
Die Wasserver- und Entsorgung wird in Deutschland vielerorts auch von Verbänden, oder sogar nach Gewinn strebenden Unternehmen betrieben. Das hat dann mit der kaffeetrinkenden Behörde nur noch reichlich wenig zu tun. Die Gemeinde sitzt in diesen Fällen nur noch im Aufsichtsrat.

Daher kann es schon sein, dass es nicht überall zu den besagten Problemen kommt, andere dafür sehr gut aufpassen sollten, da jedem Cent hinterher gejagt wird.

Und das man Abwasser von anderem Wasser trennen sollte, das alleine sollte man schon den nächsten Generationen zuliebe machen. Aber es gibt natürlich genug die sich auch gerne auf Kosten von anderen ausleben und nach denen die Sinnflut kommen darf. Im Mittelalter hat man auch auf die Straße gekackt. :wink:

Ob Koichteichwasser nun wirklich so belastend ist, sei mal dahingestellt.
 
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Gelöschtes Mitglied 6466

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Ja, nichts gegen das Thema und ich glaube wohl auch, dass da schon der ein oder andere kräftig draufzahlen musste. Ich wollte nur mal ins Verhältnis setzten, wo in unserer Gesellschaft dann doch nicht so genau hingeschaut wird.

Abwasser sollte man natürlich richtig entsorgen! Ob Koiteichwasser nun im Normalfall so belastet ist, dass es tatsächlich unter Abwasser kategorisiert werden sollte, will ich mal bezweifeln.

Aber gut, so sind die Regeln, so wird gespielt.
 

edekoi

Mitglied
Teich4You schrieb:
Alle Teichbesitzer die keinen Gartenwasserzähler, oder Brunnen besitzen und Ihren Wasserwechsel mit Trinkwasser aus dem Haus machen und es dann wieder in den Kanal einleiten, brauchen sich keine weiteren Gedanken machen. Sie sind ja schon genug gestraft mit den Abwassergebühren. :D
So ist es.

Ich werde demnächst mal bei der unteren Wasserbehörde und dem Zweckverband den Antrag stellen, dass ich monatlich Prämien gutgeschrieben bekomme, weil ich mit meinen regelmäßigen 5000 Liter-Wasserwechseln dafür sorge, dass die Kanäle ausreichend Volumenstrom zum Abtransport der Feststoffe erhalten und somit erhebliche Spülkosten und Kosten für Havariebehebungen vermieden werden.

Unser Zweckverband bettelt regelrecht bei den Kunden nicht so sparsam mit dem Wasserverbrauch zu sein, da die Kläranlagen zu groß gebaut wurden, als noch von einem höheren Wasserverbrauch ausgegangen wurde.
 
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Gelöschtes Mitglied 12158

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edekoi schrieb:
Teich4You schrieb:
Alle Teichbesitzer die keinen Gartenwasserzähler, oder Brunnen besitzen und Ihren Wasserwechsel mit Trinkwasser aus dem Haus machen und es dann wieder in den Kanal einleiten, brauchen sich keine weiteren Gedanken machen. Sie sind ja schon genug gestraft mit den Abwassergebühren. :D
So ist es.

Ich werde demnächst mal bei der unteren Wasserbehörde und dem Zweckverband den Antrag stellen, dass ich monatlich Prämien gutgeschrieben bekomme, weil ich mit meinen regelmäßigen 5000 Liter-Wasserwechseln dafür sorge, dass die Kanäle ausreichend Volumenstrom zum Abtransport der Feststoffe erhalten und somit erhebliche Spülkosten und Kosten für Havariebehebungen vermieden werden.

Unser Zweckverband bettelt regelrecht bei den Kunden nicht so sparsam mit dem Wasserverbrauch zu sein, da die Kläranlagen zu groß gebaut wurden, als noch von einem höheren Wasserverbrauch ausgegangen wurde.
Ganz ehrlich: Bei Kanälen vor der Haustür wo regelmäßig gespült wird/werden muss, sollte man sowas mal versuchen. Denn das Spülwasser ist meist schönes Trinkwasser und geht dann in der Kalkulation für die Allgemeinheit unter.
 

edekoi

Mitglied
Teich4You schrieb:
Ganz ehrlich: Bei Kanälen vor der Haustür wo regelmäßig gespült wird/werden muss, sollte man sowas mal versuchen. Denn das Spülwasser ist meist schönes Trinkwasser und geht dann in der Kalkulation für die Allgemeinheit unter.
Genau so ist es bei uns.

Die Kosten für Trinkwasser/Abwasser steigen, weil alle nur sparen wollen und mit Trinkwasser "nachgeholfen" werden muss. :roll:
 
G

Gelöschtes Mitglied 12158

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Karl der Koi schrieb:
Ist das nicht überall so mitlerweile Ekki ? :wink:

Grüßle :D
Die Spülung von Kanälen ist mit Sicherheit einer der kleinsten Teile der Kalkulation.

Wasseraufbereitung wird teurer auf Grund von Nitrat verseuchtem Grundwasser. Alle wollen weiches Wasser, also muss es mitunter eingekauft werden. Auch da steigen die Preise vom Vorlieferanten. Strompreise ziehen auch für die Versorger an. Dasselbe im Abwasser. Dazu kommen Investitionen in Millionenhöhe die die Abschreibungen hochbomben. Der Investitionsgüterindex zieht auch an. Das Personal bekommt auch ab und an eine Tariferhöhung. Alles wird halt teurer. Eine normale Entwicklung eigentlich.

Aus meiner Sicht ist sauberes Trinkwasser als eine der Grundsäulen der modernen Gesellschaft noch viel zu günstig. Als Koiteichbetreiber sieht man es dann wieder anders. :lol:
 

razor72

Moderator
Teammitglied
Ob Koichteichwasser nun wirklich so belastend ist, sei mal dahingestellt.
Ich behaupte mal dass mein Teichwasser wesentlich besser ist als dass was der Bauer dort an Dünger und Chemikalien (Glyphosat) aufbringt.

Soviel Nitrat wie in einer Ladung Gülle ist trägt mein Teichabwasser wohl in 10 Jahren nicht ein.
 
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Gelöschtes Mitglied 12158

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razor72 schrieb:
Ob Koichteichwasser nun wirklich so belastend ist, sei mal dahingestellt.
Ich behaupte mal dass mein Teichwasser wesentlich besser ist als dass was der Landwirt dort an Dünger und Chemikalien (Glyphosat) aufbringt.

Soviel Nitrat wie in einer Ladung Gülle ist trägt mein Teichabwasser wohl in 10 Jahren nicht ein.
Ja, wird wohl stimmen.

Das Aufbringen von Klärschlamm/Gülle muss der Landwirt aber beantragen und darf nicht zu jeder Zeit stattfinden.
Unterlagen darüber müssen bei uns im Unternehmen 30 Jahre aufbewahrt werden. Have fun. :D 8)
 

fch-pyromane

Mitglied
Als ich damals meine Gartenwasseruhr beantragt habe, musste ich meine Gegebenheiten erklären. Mir wurde dann eine Einleitung ins normale Abwassersystem angeboten, wo die Gebühren für das Abwasser nicht mal 1€ betrug, da es vorgeklärt ist. Somit wären die Gesamtgebühren bei ca 2€ inkl Wasser/m³. Da ich aber noch ne alte Klärgrube habe, wohin ich Teichwasser und Regenwasser ableite, habe ich natürlich abgelehnt.
 

Biba

Mitglied
edekoi schrieb:
razor72 schrieb:
Ich weiß gar nicht wann ich den letzten Medikamenteneinsatz im Teich hatte.
Ob Malachidgrün, Permanganat, Chlordioxid etc. so gut für die Belebtschlammbecken der Kläranlagen sind?


Ich würde sagen .... wir machen lieber keine Wasserwechsel mehr. Ich will ja nicht kriminell werden. 8)
Wie wärs wenn wir tauschen? Würde spontan mich diese Woche noch von 20 Kubik trennen wollen. Teilbar in je 1 Kubik. Sammelbestellungen möglich, so spart man Anfahrtskosten :)
 

Scubi

Mitglied
Ich finde das Umdenken gut. Ich habe einen ähnlichen Beitrag schon vor ca. 3 Jahren angefangen. Da hat man mich noch für einen Idioten gehandelt. Es kamen natürlich auch Beiträge, dass man keine schlafenden Hunde wecken sollte etc.

Die Wasserwirtschaft hat Teiche auf dem Zettel. Früher oder später wird es in der einen oder anderen Gemeinde auch zu Diskussionen um Teichbesitzer kommen.

Allerdings wird es zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, wie mit Teichen umgegangen wird.

Als Argument kann wie schon vorab weiter oben geschrieben, damit argumentiert werden, dass Teiche für Kläranlagen oder deren Betreiber auch positive auswirkungen haben.

Durch die Süvo sind Gemeinden teilweise gezwungen, Regen und Abwasser zu trennen. Den Kläranlagen bekommt es aber in der Regel nicht besonders gut, wenn in den Kläranlagen nur noch Abwasser (unverdünnter Dreck/Haushaltsmüll/Medikamente) ankommt. Unsere Teiche sind ja in den meisten Fällen vorgereinigt. Das Abwasser was dann anfällt kommt Kläranlagen und Regenrückhaltebecken auch entgegen. Wir liefern den Kläranlagen und Regenrückhaltebecken auch eine Menge Bakterien, die die Biologie der Kläranlagen und Regenrückhaltebecken unterstützen.

Als Argument kann dann z.B. bei einem Naturnahem Teich auch die Artenvielfallt mit ins Spiel kommen. Dies ist von der Nabu durchaus gewünscht.
Insofern sollte man, bei Problemen mit den Versorgungs- oder Stadtbetrieben nicht so schnell die Flinte in Korn werfen. Es gibt auch Argumente für das Einleiten des Abwassers und für das Betreiben von Teichen. Wichtig ist, dass man das direkte Gespräch sucht und nicht nur alles per Schriftverkehr zu lösen versucht. Wenn Ihr nichts zu verbergen habt, holt Euch einen Mitarbeiter an den Teich.

Es gibt auch Diskussionen, ob Teichwasser ins Abwasser oder in den Regenkanal geleitet werden sollte. Ich persönlich bin mittlerweile dafür, das ein Teich immer ans Abwasser angeschlossen werden sollte, weil es zuviele Einsätze von Medikamenten und Algenvernichter an den meisten Teichen gibt. Egal ob Gartenteich, Schwimmteich, Goldfischteich oder Koiteich.
Wenn sich jemand den Teich genauer ansehen möchte, dann versucht nicht den für dumm zu verkaufen. Spätestens am Schacht auf der Straße kann der Mitarbeiter Eure Wasserwerte bestimmen und erkennen, ob Chemie am Teich eingesetzt wird.
Besser ist es mit offenen Karten zu spielen.


Gruß Alois
 

taxus

Mitglied
Teich4You schrieb:
razor72 schrieb:
Ob Koichteichwasser nun wirklich so belastend ist, sei mal dahingestellt.
Ich behaupte mal dass mein Teichwasser wesentlich besser ist als dass was der Landwirt dort an Dünger und Chemikalien (Glyphosat) aufbringt.

Soviel Nitrat wie in einer Ladung Gülle ist trägt mein Teichabwasser wohl in 10 Jahren nicht ein.
Ja, wird wohl stimmen.

Das Aufbringen von Klärschlamm/Gülle muss der Landwirt aber beantragen und darf nicht zu jeder Zeit stattfinden.
Unterlagen darüber müssen bei uns im Unternehmen 30 Jahre aufbewahrt werden. Have fun. :D 8)
das zeigt doch aber, dass es hier nicht um nachvollziehbare fakten, vorgänge und verantwortung, sondern um formalismen geht. durch den antrag des landwirtes verändert sich an den tatsachen gar nichts.
vg taxus
 
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Gelöschtes Mitglied 12158

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taxus schrieb:
Teich4You schrieb:
razor72 schrieb:
Ob Koichteichwasser nun wirklich so belastend ist, sei mal dahingestellt.
Ich behaupte mal dass mein Teichwasser wesentlich besser ist als dass was der Landwirt dort an Dünger und Chemikalien (Glyphosat) aufbringt.

Soviel Nitrat wie in einer Ladung Gülle ist trägt mein Teichabwasser wohl in 10 Jahren nicht ein.
Ja, wird wohl stimmen.

Das Aufbringen von Klärschlamm/Gülle muss der Landwirt aber beantragen und darf nicht zu jeder Zeit stattfinden.
Unterlagen darüber müssen bei uns im Unternehmen 30 Jahre aufbewahrt werden. Have fun. :D 8)
das zeigt doch aber, dass es hier nicht um nachvollziehbare fakten, vorgänge und verantwortung, sondern um formalismen geht. durch den antrag des landwirtes verändert sich an den tatsachen gar nichts.
vg taxus
Dann wird es höchste Zeit mal einen Antrag bei der unteren Wasserbehörde zu stellen, damit du dein Teichwasser in einen Graben o.a. einleiten darfst. Viele Entscheidungen benötigen Präzedenzfälle, damit mal ein vernünftiges Urteil gefällt wird. :D
 
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