Schmutzrinne TF polymare EM 530 aus PE

Nachdem die Schmutzschaufeln fertig waren,
http://koi-live.de/ftopic42097-0.html
hatte der Heißluftfön noch ein wenig Restwärme, die ich ökologisch nutzen wollte.:lala5

Warum baue ich eine neu Schmutzrinne, wenn doch eine original drin ist?
Ganz einfach- die original Rinne ist- wie viele TF- Rinnen flach gebaut, und hat vorne einen senkrechten Ablauf, der unten ein 90°- Bogen benötigt.
Konstruktionsbedingt muss die Rinne auch so hoch wie möglich hängen- maximale Ausnutzung des Filtergewebefläche.
Ich komme aber nicht bis hinten, nichteinmal bis zur Hälfte in die Rinne rein, wenn sich dort Dreck ansammeln sollte.

Polymare hat es gut gelöst- die Rinne kann man mit 4 Schrauben schnell lösen und rausziehen.
Das wäre aber überflüssig, wenn ich einfach nur reinlangen könnte.

Einige TF- Hersteller bauen Rinnen mit geradem Auslauf. Ohne Ablauf nach unten und Rohrbogen danach.
Meist haben sie eckige Rinnenformen, die vorne in einer Platte enden und mehr oder weniger gut in das gerade Rohrstück übergehen.

Viele Eigenbaurinnen bestehen simpel aus einem halbierten KG- Rohr. Das war für mich die Grundlage der Idee:

Die Rinnenbasis aus einem halben Rohr 110mm raussägen und den Stutzen vorne gleich dranlassen.
Am liebsten aus PP wie der Rest vom TF und die alte Rinne.

Ich hatte einige nette Telefonate mit koilandau/polymare/ikt-systems ist alles die gleiche Firma.
Den Chef und einen sehr kompetenten Mitarbeiter an der Strippe gehabt- ich benötigte noch einige Ersatzteile für meinen Gebraucht- plolymare TF......

Letztendlich brachte mich der nette Mitarbeiter S. von PP weg zu PE.
Der Hauptgrund dafür war, dass PP- Rohre viel Spannung im Material haben.
Beim längst Aufsägen zieht sich das Rohr zusammen und verringert den Durchmesser.

Das ist bei fast allen Rohren so- aber bei PP sehr ausgeprägt. PE und KG- Rohre sind da entspannter.
Also Materialwahl PE. Lässt sich leichter sägen, entgraten- aber ist nicht so formstabil....

Hier Bilder der alten Rinne aus weißem PP. Diese wurde aber vom Vorbesitzer an der Halterung vermurkst- deswegen die Blechwinkel....

Material habe ich bei koi landau bestellt und wurde nett geliefert. Ich hatte Glück- wie viele Industriebetriebe arbeiten sie bundesweit.

Obere Seitenteile 10mm PE, schräge Seitenteile 6mmPE, 110PE- Rohr und Plattenmaterial in 10 und 15mm PE.
Die langen Seitenteile schnitt mir KL auch passend zu.

Als erstes Zeichnung vom RinnenMonster erstellt. Per Hand natürlich. Keine Zeit für CAD und 3D- Simulationen eine AA- Rinne.
Die Zeichnug auf dem Bild ist nur die erste Skizze- kann bei Bedarf die Endversion gerne nochmal ablichten.

Nachteile des Rinnenmonsters werden sein:
Die Rinnenfront verringert die freie Fläche im Trommeleinlauf.
Die Kiste wird wohl ein wenig Auftrieb verursachen....:lala5

Das Rohr habe ich auf der Arbeitsplatte mit kurzen Holzstücken angeschraubt/ geklemmt. Auf einem Holzklötzchen einen silbernen Edding so festgeschraubt, dass sie Spitze bei 55mm Höhe liegt und das Rohr beidseitig längst angezeichnet. Rohr mit Paneelsäge so eingeschnitten, dass vorne ein Stutzen von 11cm über der Halbschale übersteht.
Hinten an der Halbschale ebenfalls ein Stück Restrohr stehen lassen, damit sich die HAlbschale nicht so zusammenzieht....da steh Müll drauf.
Pfeile vorne rangemalt....man ist manchmal so im sägen und schweißen und plötzlich ist alles falschrum....

Rinne war ausgesägr und die Halbschale zog sich mittig leicht zusamme. Von 110 auf 95mm.
Rohr wurde wieder am Tisch festgeschraubt, die schrägen 6mm Seitenteile mit Tape fixiert und ein Brett eingelegt, um der Halbschale die Tallie zu nehmen.

Pfeile anmalen nicht vergessen. beschriften - hinten- vorn - oben.....

Die oberen Seitenteile verlaufen in der Längstrichtung konisch. Ist die Rinne oben waagerecht eingebaut, ergeben diese Längstteile aus 10mm PE das Gefälle von 7 auf 10cm.
Bei einer Rinnenlänge von ca. 75cm also 3cm Gesamtgefälle.

Damit ich die Teile überhaupt montiern konnte, kam Innen ein 16cm breiter Holzklotz reingeschraubt. Holzreste immer schön aufheben. man kann sie immer gebrauchen.:finger

Das Gestell auf die schrägen Seitenteile aufgesetzt und noch ein Brettchen eingelegt. Die schrägen Seitenteile wurden von mir nat. oben noch zum Winkel passend gehobelt, alle Kanten gesäubert und entgratet.
Stechbeitel macht sich da sehr gut und gesünder als Teppischmesser...
Immer schön die Hände hinter der Klinge lassen.:wand

Hauptsache die Pfeile stimmen.:hehe5

War eine schöne wackelige Konstruktion. Da es jetzt an das HEFTEN mit dem Leister- Triac Handschweißgerät ging, mussten ein paar haltende Hände her.
Bücherstützen....gehen auch. Oder wieder Resthölzchen aus der Grabbelkiste.

Alles schön fixiert und ausgerichtet. Frontplatte ausgeschnitten und mal rangehalten. Und es tat sich ein Spalt auf. Dort hatte ich mich verplant. Der rechte Winkel muß dort unten sein. Schnell nachgesägt und weiter ging es.
Frontplatte ausgesägt.
War ein bisschen fummelig die Rundung zum Rohr nachzuarbeiten. Ich habe keine Oberfräse. Noch nicht. Also Stichsäge und Stechbeitel zum schnitzen.

Passte aber alles.

Durchheften aller Nähte. Von Innen und Außen.

Anschließend alles schön säubern, Popel abstoßen und Zunder abkratzen. Stechebeitel ist da erste Sahne- für Leute ohne Oberfräse sowieso.

Jetzt die ersten Nähte gezogen. Was für ein Spaß und Erholung nach dem Bau der Schmutzschaufeln in der Trommel.
Dort konnte ich nur arbeiten, idem ich von aussen durch das Gitter greifen musste und ständig stieß das Schweißgerät irgendwo beim Nähte ziehen an.

So frei Hand in bequemer Haltung ging es schon besser und hier traue ich mich sogar Nahtbilder zu zeigen. Zumindest von den Längstseiten.:lala5

Die Trommelfilterrinne muß wasserdicht sein. Einbauhöhe ist Oberkante Rinne = maximaler Teich-Wasserstand.
Deswegen auch Innen Nähte.

Nach den Inneren Nähten schweißte ich die hintere Abdeckplatte an. Diese ist 0,5cm tiefer als der Rest der Rinnenoberkante.
Die Schmutzrinne ist gleichzeitig mein Teichüberlauf bei Starkregen. Und da möchte es doch bitteschön die Rinne von hinten nach vorne durchspülen.
Klingt logisch oder?:like

Fast fertig..

Der finale CUT.

Das hinter "MÜLL"- Ende der Rinne soll bei mir schräg in einem Winkel von 45° verlaufen. Somit wird die Rinne am Boden ca. 15cm kürzer und somit besser von Hand erreichbar beim reingreifen.
Dazu wird das Rinnenvolumen etwas verringert und somit der Auftrieb.:lala5:lala5:lala5I

Nebenbei hat sich die Rinne oben von 18 auf 17cm in der Mitte verjüngt. PE und Wärme..

Leider reichte dazu meine gute ELE Paneelsäge nicht ganz aus.....eine Sägelehre muss also her. Holzreste machen sich immer gut.
Wichtig ist dabei, dass die beiden Schnitte der Lehre exakt zueinander verlaufen.

Rinne schön mit Holzresten in der Sägelehre festgeschraubt und Ende abgesägt.

Punktlandung

Hintere, schräge Abschlußplatte aus 15mm PE ausgesägt, geheftet, beidseitig geschweißt.

Rinne ist fertig. Jetzt musste ich sie ja noch auf WASSERDICHT testen.
Und das Fotoshooting mit der alten Rinne darf auch nicht fehlen.
Jung gegen alt.
Wobei die alte Rinne das strahlendere Aussehen hat. Wurde ja auch mal professionell in weißen PP gebaut.

Front- und Deckplatten sind übrigens aus 15mm PE....Filigran ist mir egal.
Da muss Laub, Algen und AA runterrutschen.

Rinne war natürlich wasserdicht. Ich bin ja jetzt fast schon Kunststoffschweißer.....(ein Löchlein hatt ich vorher beim Bau auf Verdacht selber erpustet gehabt...).

Wichtig war mir auch der Auftriebstest. Das Boot habe ich nett bis kurz vor der Oberkante beladen....

Es sind ca. 17kg! Auftrieb des Rinnenmonsters.:lala5:lala5:lala5

Das ist aber kein Problem. Die Halterungen dazu baue ich aus 15mm PE. Desto leichter kann man dann übrigens den Einschub- TF mal hochziehen am Anfang.

Das Eigengewicht des Schmutzrinne ist unwesentlich höher als die originale Rinne.
Das liegt an der geringeren Dichte von PE und dass die originale Rinne ein sehr stabile Grundplatte hat.

Konnte aber nicht mehr abwiegen- Töchterchen hatt irgendwie mit einem Füßchenstubs die gute mech. Waage geschrottet.

Viel Spaß beim Nachbau. Erfahrungsbericht kommt nat.. Aber ich habe vorher noch ein bisschen was zu tun am TF......:lala5

Und wer glaubt, dass ich das am Ende abgesägte 10cm lange PE 110mm- Stück, wo "MÜLL" draufstand weggeworfen habe....das liegt ind der Plastereservekiste :wink:

Fadenalgen könnten immer noch in der Rinne liegen bleiben. Wie schaut es mit einer Rinnenspülung aus?

Viele Grüsse,
Frank

Hätte ich die Rinne aus V2A gebaut, dann würde die Rinne aus 4 Teilen und 3 Nähten bestehen:
-Deckel hinten
-Rinenmantel aus einem Stück, mittig halbrund über 3- Walzen-Biegmaschiene gewalzt, Seiten abgekantet, Ränder oben umgekantet
-Frontdeckel
-Rohrstutzen

3 Nähte WIG an den Deckeln zum Mantel und dem Rohrstutzen zum Frontdeckel.

Kompliziert wäre es da nur mit dem schrägen Ende der Rinne. Da muss man wegen der Doppelgehrung der schrägen Seitenfläche und dem 45°-Schnitt den Mantelzuschnitt gut berechnen.

Den meisten TF- Herstellern ist es wohl zu komplizert.....lieber eine einfache, flache Rinne mit Stutzen nacgh unten bauen- weniger Arbeit, Aufwand und mehr Gewinn.
Wobei polymare sich Gedanken darüber machte, die Rinne schnell ausbauen zu können. Sie bieten sogar eine Rinne an, bei der der nach unten abgehende Stutzen einen Flansch hat, den man schnell lösen kann.

Bei normalen Koiteich hat man oft keinen Ärger mit TF. Bei viel Laub oder doch Fadenalgen kennen hier sicher einige die möglichen Ärgernisse.

Weiter geht es..
Die Rinne war seitlich sehr verzogen. von 18 auf 16cm Breite. Ich wollte das gut Stück schon zum ferngesteuerten Entenjagdkanonenboot umbauen, weil ich schief nicht leiden kann...
da kam mir ersteinmal die Idee, in der Rinne eine einschiebbare, gelochte Sperrplatte einzubauen. Damit kann ich später bei Bedarf Kleintiere und Eichenlaub vom Spülkanal und den nachfogenden Drainagen fernhalten.
Die Rinne hat ja 17ltr. Volumen- es darf sich da ruhig etwas Laub im Herbst dort sammeln und die Libellenlarven im Frühjahr freut es auch, wenn die aus dem Filter befreit werden.

Ist so eine Idee- schließlich sammeln wir jetzt ja auch immer die Tierchen vom Spaltsieb ab und lassen sie weiter leben...
Die blaue Platte wird noch gelocht.

Die Rinne war mittig von 18cm auf 16cm verzogen. Wärme vom Schweißen und PE....ich wollte die schon weghauen und eine neue aus PP bauen- es tat mir in den Augen weh...
Da versuchte ich es mit Wärme...wird ja bei Stahl auch so gemacht..Flammrichten:lala5

Rinne Innnen ausgeklotzt, in eine Decke gehüllt und mit dem Leister von Innnen und einem 2. Heißluftgebläse von Aussen erwärmt....So ca. 100°- ich konnte die Rinne noch anfassen.
Abkühlen lassen-Operation gelungen- Rinne ist seitlich gerade geworden. Spannungen also verschwunden.

Als nächstes Anpassen der Rinne in den TF- der steht Kopf, weil ich sowieso alle PP-Schweißnähte des TF-Gehäuses oben nacharbeiten musste:lala5

Frontplatte und Seitenhalterung 15mm PE. Die Rinne hat 17kg Auftrieb....
Frontplatte mit 6 x 8mm V2A Schrauben befestigt.

In die Rinne ein Klotz eingelegt und mit Schrauben ausgerichtet- der liegt dann zum ausrichten auf der Trommelinnenseite auf.
Trommelrückwand senkrecht ein paar Linien mittig eingezeichnet, um dort die Rinne auszurichten.