optimale Futtermenge

wr

Business Mitglied
Wie stelle ich für meinen Teich die optimale Futtermenge fest ?

Natürlich kann eine pauschale Empfehlung von x % immer nur ein Richtwert sein, der allerdings genau für meinen Teich nicht passen muß. Logischerweise berücksichtigt diese Empfehlung nicht meine exakten Wasserverhältnisse
wie Ausgangswerte des Leitungs- oder Brunnenwassers, die Art der Filterung, Sauerstoffsättigung , Filterkapazität usw. Das sind aber alles Faktoren, die im Rahmen der Fütterung eine Rolle spielen .
Wir haben zB. während der Fütterung einen Sauerstoffabfall bis zu 10 % gemessen.
Wie gehe ich nun sinnvoll vor ?

Als erstes brauche ich am Teich stabile Verhältnisse. Nichts ist wichtiger für den Koi als diese Stabilität seiner Lebensumgebung. Sauerstoff - oder Temperaturschwankungen besispielsweise stellen einen erheblichen Streßfaktor für den Fisch dar. So ist es immer besser konstant mit einer mittleren Sauerstoffsättigung als einmal 130 % und dann wieder nur 70 % zu erreichen. Versuchen Sie also in Ihrem Teich möglichst konstante Verhältnisse zu schaffen.
Das gilt für Temperatur, Sauerstoff, Wasserhärte, pH usw. .

Vorausgesetzt Sie haben halbwegs stabile Verhältnisse gehen Sie folgendermaßen vor :
Messen Sie Ihre aktuellen Wasserwerte. Dann lassen Sie Ihre Fische ein paar Tage hungern. In der Regel reichen 1 - 2 Tage. Meßen Sie dann erneut Ihre Wasserwerte vorallem Ammonium, Nitrit. Sobald diese Werte nahe Null sind können Sie loslegen. Noch eine Bemerkung zu den oft gemessenen Wert 0. Diesen gibt es nicht, wenn in Ihrem Teich noch irgendwelche Reaktion ablaufen und nicht alles tot ist. Nitrit 0 sollte Sie darüber nachdenken
lassen, ob Ihre Meßmethode adäquat ist.
Sie fangen nun an mit 0,1 % des Fischgewichts zu füttern und messen täglich Ihre Wasserwerte. Sobald diese wieder konstant sind - erfahrungsgemäß nach 1 - 2 Tagen - erhöhen Sie auf 0,2 % .
Klingt mühsam und langwierig, aber kein Problem Sie müssen es nur einmal durchführen und danach nur bei wesentlichen Änderungen wie neuem Futter oder neuem Filter. Sie legen nun für Ihren Teich den Nitritwert fest, den Sie nicht überschreiten wollen. Der ist bekanntermaßen vom pH,Temperatur, Härte und Salzgehalt abhängig. Dabei ist das Problem eigentlich weniger das Nitrit sondern die salpetrige Säure. Hier liegt der Grenzwert für Karpfen bei 0,004 mg/l. 1mg Nitrit / Liter entspricht grob gerechnet 0,0002 mg salpetriger Säure/l . Legen Sie Ihren Grenzwert nicht zu großzügig fest um im Ernstfall noch Spielraum zu haben.
Nun steigern Sie wie zuvor beschrieben Ihre Futtermenge
bis Sie den Ihren für Ihren Teich festgelegten Grenzwert erreicht - nicht überschritten !!! - haben. Dieser Wert stellt nun den Kennwert dessen dar was Ihr System gut verkraften kann. Das sollte Ihre maximale Futtermenge in Zukunft sein. Was nun aber wenn es sich um 1,5 % des Fischgewichts handelt, und auf der Packung aber maximal 1 % vermerkt ist ?? Dann reizen Sie Ihr System nicht voll aus und bleiben bei maximal 1 %. Auch diese Menge ist Jahreszeit abhängig. Also sind die 1 % nicht für den Januar gedacht, sondern mehr für den Hochsommer bei über 23 Grad Wassertemperatur.
Statt der ansich unzureichenden Empfehlung auf dem Futterbeutel kommen Sie so zu einer für Ihr System optimalen Menge, was langfristig Ihren Fischen und Ihrem Geldbeutel zugute kommt.

Gruß W
 

Anhänge

klaus1

Mitglied
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:


Mano man :cry:



Klaus , der hofft das die meisten Biofilter größer sind als die max. Futtermenge es zulassen würde.
Und das jeder gute Koipfleger die Nitritwerte in seinem Teich ausreichend kennt !

( ..oder wurden hier die Gartenteichfreunde angesprochen ?? )
 

hansemann

Mitglied
Bei den meisten Teichen wird wohl tatsächlich die Wasserqualität der limitierende Faktor für die Futtermenge sein, zumindest bei denen, die nicht nach dem "heutigen Stand der Technik" erbaut wurden :mrgreen:

Da fällt mir ein, Herr Jungnischke hat ja auch eine Empfehlung auf seiner Seite :wink:
Wie ich bereits geschrieben habe, benötigen Koi ca. 1% pro kg Körpergewicht und 24 h an Futter als Erhaltungsbedarf und bis zu 2% / kg Körpergewicht / a um zu wachsen und sich entsprechend ihren Möglichkeiten zu entwickeln.
Ich füttere dennoch wesentlich weniger und meine Fische wachsen trotzdem ganz gut 8)
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

ansich halte ich viel von ihm, zumindest als Teichkonstrukteur, aber seine Bemerkung zum Futter ist abwegig, weil das von der Nährstoffzusammensetzung abhängt, und eigentlich für jede Futtersorte was anderes gelten sollte. Aber es hat sich so eingebürgert , wie auch >Nasenbohren, aber beide Sachen sind wohl eher nicht richtig.

Gruß W
 

wolfand

Mitglied
hansemann schrieb:
.....
Ich füttere dennoch wesentlich weniger und meine Fische wachsen trotzdem ganz gut 8)
Ich auch - und beobachte das gleiche Paradoxon : Die Fische wachsen trotzdem. Möglicherweise langsamer, aber das stört mich nicht...
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

ist ja kein Problem, Du mußt nur die Grenzen Deines Systems kennen und drunter bleiben, der Rest ist Geschmackssache.

Gruß W
 

gadiba

Mitglied
Hi , ich füttere max 0,5% und das bei Top Temperatur . Wer füttert 1 % .... Ich kenne keinen , egal wieviel wachstumschancen dabei entstehen.

1% freut nur den Futterhändler
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

kein Wunder, daß Du keinen kennst, die kenne alle ich :dance:

Gruß W
 

klaus1

Mitglied
Was zu lesen für den Wolle :



Federmehl wird in einem Hydrolyseprozess aus naturbelassenen Federn hergestellt. Je nach Trocknungsverfahren bieten wir an

♦ Standard Federmehl, hydrolysiert
♦ GoldMehl ® FM.

Federmehl ist reich an Rohprotein (85-90%) und
Cystein, sowie gering an Rohasche (<2%).
Die in-vivo Proteinverdaulichkeit von GoldMehl ® FM
ist mit über 85% überdurchschnittlich hoch.
Goldmehl ® FM wir daher in der Heimtiernahrung
als hochwertiger Proteinträger eingesetzt.


Guggst du .

https://www.ge-pro.de/HydroFMeal.htm

oder dort :

http://www.feed-alp.admin.ch/fmkatalog/ ... it_43.html


8)
 

wr

Business Mitglied
Ach Klaus,

Federmehl ist ein industrielles Abfallprodukt, das häufig noch Reste des chemischen Mittels aus dem Hydrolyseverfahren enthält. Natürlich redet der Hersteller von Federmehl es schön, auch M. preist sein Glyphosat. Außerdem schau Dir einfach das AS Profil von Federmehl an und das des Koi. Die Schweiz hat schon den Gebrauch eingeschränkt und teilweise verboten, wahrscheinlich weil es so gut ist. Und warum bezahlst Du für Industrieabfälle, die sollten eigentlich Dir was zahlen, weil Du es über die Fische entsorgst. Ich habe nix von der Qualität oder Schrotteigenschaft des Federmehls, wäre es gut, würde ich es verwenden, aber ich esse auch kein Gammelfleisch, bin halt so.

Hallo Silvio,

im Idealfall ja, nur müßtest Du dann für jeden Jahrgang ein Becken haben. Und auch hier ist das System ( Filter etc. ) der limitierende Faktor, weil die Kleinen auch die größten Scheißer sind. Aber vom Grundsatz her hast Du recht. Läßt sich aber in einem Teich mit gemischten Größen nur schwer realisieren .

Gruß W
 

klaus1

Mitglied
Nee Wolfgang,

da haste mich falsch verstanden :lol:


Ich finde das auch nicht wirklich toll,
der zweite link hätte dir das auch zeigen sollen. :wink:



Aber grundsätzlich bin ich natürlich schon für ein volle Verwertung der Masttiere!
.... jedenfalls so lange es nicht wirklich den Fischstäbchenfisch und das Schnitzeltier gibt.
Ist doch schade wenn ein Schwein nur wegen dem Filet und dem Schnitzel sterben müsste!!
 
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