Permanent erhöhte Nitritwerte --> armes Wasser?

der_odo

Mitglied
Hallo,
seit Jahren habe ich Probleme mit Nitrit. Vor ca. genau vor einem Jahr habe dann letzendlich die Filteranlage auf Schwerkraft umgerüstet. Dabei aus platztechn. Gründen ein IBC 600 mit 300l Helix (ca. 2 Jahre alt) ein IBC 600 mit Japanmatten (ca. 0,5 Jahre alt) und einen neuen IBC 1000 auch mit Japanmatten (damals neu) aufgebaut.
In der 300l Pumpenkammer habe ich noch einen Korb mit 50l Siporax.
Im Frühjahr ging es noch mit den Werten, aber zur Zeit klettern die Nitritwerte auf 0,6mg/l hoch, obwohl ich mit 500g sparsamer füttere als im Mai...

Die Daten zum Teich sind wie folgt:
27.000l
15 Koi von 40- 75cm, ca 70kg Fischmasse
Durchschnittlich 500-600g Futter am Tag, Saki Hikari mit 43% Proteine

Anstatt, dass sich die Wasserwerte durch einen Aufbau der Biologie verbessern, verschlechtert sich die Werte. Bei 500g Futter kann dies aus meiner Sicht nicht am Filtervolumen liegen, irgend etwas fehlt dem Wasser.
Ich bekomme Harzwasser, welches man fast mit Regenwasser gleich setzen kann. Vorher habe ich sporadisch aufgehärtet, seit 6 Wochen mache ich dies kontrolliert. GH liegt bei ca. 9 und KH bei ca. 5-6. Ich hatte gehofft, dass durch dadurch ein besseres Millieu für die Filterbakterien entstehen, aber Pustekuchen!
Sauerstoff liegt bei jeder Messung im grünen Bereich (JBL Tröpfchen).

Hat jemand vielleicht ein paar Tips, was man noch versuchen könnte?
 

Martin69

Plus Mitglied
Bin jetzt nicht der Experte , aber funktioniert denn dein Nitrit Test zuverlässig ?

Futter würde ich mal aussetzen und alle Werte nachreichen , dann findet sich sicher auch ne Lösung
 

OlympiaKoi

Business Mitglied
Hallo Christian,

welches Helix ist das und wieviel wälzt Du in der Stunde um? Am Wasser liegt es sicherlich nicht.

Grüße,
Frank
 

der_odo

Mitglied
Hallo,
ich verwende JBL Nitrit. Referenzmessung zum Aquarium funktioniert, da ist nix nachweisbar. Im Winter hab ich auch kein Nitrit im Teich. Futter aussetzen ist leider nicht die Lösung. Besonders in der "Einfahrphase" eher kontraproduktiv. Ich füttere ja schon deutlich weniger, wenn der Wert mir zu hoch ist.

Frank: Das ist das 17er Helix mit geschützter Oberfläche von KingTosai. Teich wird 1x Std. umgewälzt.

Hatte per PN den Tip bekommen, dass mein Phosphat ev. auf 0,0 ist und dadurch die Biologie stagniert. Denn selbst im Teich ist die Folie nur wenig mit Bakterien überzogen (fast nicht glitschig wie vor 2 Jahren) Die Folie ist schon fast rau.
Überhaupt keine Algen! und meine beiden Riesen-Seerosen sind ein Trauerspiel....

Gute Theorie:
In meinem Trinkwasser ist kein Phosphat, die Fische verbrauchen einen Teil im Futter und der Teil im Kot wird durch den Trommler gleich wieder rausgespült. Dann müssen sich alle anderen Bewohner (Bakterien und Pflanzen) um die Reste kloppen. Die toten Seerosenblätter werden natürlich gleich abgefischt bzw. landen auch im Trommler.

Ich hatte schon vor 10 Jahren kein Erfolg mit einem Pflanzenbecken. Alles kümmerte, nix wollte so richtig, dabei meinten die Pfanzenexperten im Forum, dass ich mit meinem furtzweichem Wasser besste Voraussetzungen hatte...
 

OlympiaKoi

Business Mitglied
Phosphat kommt ständig mit rund 1% durchs Futter ins Wasser. Meistens ist der Wert nicht zu niedrig, sondern zu hoch.

Grüße,
Frank
 

der_odo

Mitglied
Alternativ wollte ich mal Edasil ins Wasser geben.
Aber vorstellen kann ich mir scgon, dass Phosphat (oder ein anderer Stoff, Spurenelemente,...)seeehr niedrig ist, da alles krepelt. Vor 2 Jahren hatte ich noch meterlange Fadenalgen und jetzt? Meine Teichfolie ist schwarz!
 

der_odo

Mitglied
Ach so?
Dann habe ich das in den Beschreibungen im Netz falsch herum verstanden...
Wäre ja fatal, wenn die Werte schon sehr gering sind, ich dann zudosiere und im nachfolgenden Schritt durch zugabe von Bentonit gleich wieder raushole!
Okay, eins nach dem anderen. Erstmal den Test holen...
 
Phosphat kommt ständig mit rund 1% durchs Futter ins Wasser. Meistens ist der Wert nicht zu niedrig, sondern zu hoch.
Diese Aussage ist schlicht irreführend.
Vereinfachte Rechnung: 500 g Futter, davon 1% P ergibt 5 g P pro Fütterung.
5 g P pro Fütterung, davon 90% durch die Koi aufgenommen ergibt 500 mg P im Wasser.
500 mg P in 27000 Liter Teichwasser ergibt 0,019 mg P pro Liter.
Diese Menge teilen sich Pflanzen, Algen, Bakterien, Mikroorganismen, Fische im Teich für ihren Stoffwechsel.
 
Dann habe ich das in den Beschreibungen im Netz falsch herum verstanden...
Wäre ja fatal, wenn die Werte schon sehr gering sind, ich dann zudosiere und im nachfolgenden Schritt durch Zugabe von Bentonit gleich wieder raushole!
Ich hatte geschrieben:
Damit holst Du erst recht Spurenelemente aus dem Wasser.
Da steht nix von Phosphat. Phosphat ist negativ geladen, bindet sich daher nicht an Bentonit. Aber die positiv geladenen Spurenelemente wie Eisen, Kupfer etc. binden sich sehr wohl an Bentonit. Diese sind ebenfalls sehr wichtig für den Stoffwechsel der Bakterien.
 

der_odo

Mitglied
Phosphat ist negativ geladen, bindet sich daher nicht an Bentonit. Aber die positiv geladenen Spurenelemente wie Eisen, Kupfer etc. binden sich sehr wohl an Bentonit. Diese sind ebenfalls sehr wichtig für den Stoffwechsel der Bakterien.
Und wie sieht es als Alternative mit dem Bentonit aus? Da sollen laut Datenblatt über 4% Fe enthalten sein. (Siehe Datenblatt)

 
Und wie sieht es als Alternative mit dem Bentonit aus? Da sollen laut Datenblatt über 4% Fe enthalten sein. (Siehe Datenblatt)
Bringt nichts. Im Gegenteil, siehe oben.
Ich finde es immer so "lustig" wenn Bentonit zur Anreicherung der Mineralien im Teich empfohlen wird. Offenbar interessiert diese Leute nicht, dass Bentonit zur Abdichtung undichter Teiche genutzt wird. :)
 

OlympiaKoi

Business Mitglied
Diese Aussage ist schlicht irreführend.
Vereinfachte Rechnung: 500 g Futter, davon 1% P ergibt 5 g P pro Fütterung.
5 g P pro Fütterung, davon 90% durch die Koi aufgenommen ergibt 500 mg P im Wasser.
500 mg P in 27000 Liter Teichwasser ergibt 0,019 mg P pro Liter.
Diese Menge teilen sich Pflanzen, Algen, Bakterien, Mikroorganismen, Fische im Teich für ihren Stoffwechsel.
Genau. Und am Ende verbleiben 0,8 mg/l Phosphat in meinem Teichwasser.

Grüße,
Frank
 

der_odo

Mitglied
Hast du schon einmal eine andere Futtermarke mit weniger Eiweiß ausprobiert?

gruss
holger
Ja, hatte vorher Futter mit 40%, war etwas besser. Ich konnte 100-200g mehr verfüttern und hatte 0,4 Nitrit. Aber zu dem Zeitpunkt war das Wassrr auch kühler, sprich, die Koi, Pflanzen und Microorganismen waren noch nicht auf Höchstleitung...
Problem ist, dass meine Neuzugänge vom letzten Jahr div. Futtersorten über Wochen ausgespuckt haben. Und gerade die Neuen sollen noch wachsen.
Verwöhnte Biester, bei dem teuren Futter hauen sie rein wie nichts Gutes!
 
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