Fischegel

BertholdG

Mitglied
Mathias, ich habe nur an einen Spiegelkarpfen einen Egel gesehen. Die anderen Fischen sind scheu, sodass ich sie kaum sehen kann.

Ich hoffe, dass der Befall im Sommer bei wärmerem Wetter nachlässt.
Vielleicht ist ein Bad stark befallener Tiere in einem Kalkbad ratsam. Das wir noch überprüft.
 

Bernd82

Mitglied
Hechte und Zander sind in der Regel nicht so scharf auf die stachligen Barsche... Daher ist eine natürliche dezimierung nicht zu erwarten... 8)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6466

Guest
Da hast du ein Problem, welches wir im normalen Koibereich normalerweise nicht kennen.

Eine einmalige Egelentfernung wird wohl nix bringen, da ja noch reichlich im "Teich" bzw. See vorhanden sind.

Hier sind wir im Bereich der normalen Evolution. Survival of the fittest. Da Koi größtenteils nach Farbe, Form, Verhalten gezüchtet sind und nicht nach Widerstandfähigkeit gegen Fischegel, glaube ich, dass es deine Koi auf die Dauer schwer haben werden. Schade um die Tiere!

Wie kommen denn die Spiegelkarpfen damit zurecht?

Die Vergesellschaftung von Koi, Hecht und Kormoranen ist eher problematisch.

Wenn du ein Biotop haben willst, dann solltest keine Neozoen wie Sonnenbarsche einsetzen.

P.S.: Krasses Projekt! Nur halt keine Koiteich. Schade.
 

BertholdG

Mitglied
In dem Teich leben seit vielen Jahren auch Wildkarpen, die sich vermehrt haben. 2 Spiegelkarpfen hatte ich eingesetzt. Diese Fischen haben keine Probleme.
Deshalb denke ich, sollten Kois auch in dem Biotop zurecht kommen.
Im Sommer sah ich hin und wieder mal einen Egel an einem Fisch, der dann wieder verschwand. Das sollte eigentlich kein Problem sein.
In diesem Winter hatte ich allerdings bei einigen neu eingesetzten Kois grössere Probleme.
Anbei ein 85cm-Chagoi mit dem Maul voller Egel.
Da scheint mir akuter Handlungsbedarf gegeben. Man könnte das Tier einfangen und behandel, vielleicht mit Kochsalz, Kalk oder sonstigem, leider kenne ich mich nicht aus.
Der Einsatz von Dimilin oder anderen Giften im gesamten Teich kommt nicht infrage, denn es könnte das gesamte Biotop mit seiner Nahrungskette zerstören. Dazu gehören auch Molche, Erdkröten und Grasfrösche, die demnächst leichen.
Ausserdem wäre das Mittel auch in einer Konzentration von 1 ppm nicht gleichmässig in den grossen Teich einzubringen.



 
G

Gelöschtes Mitglied 6466

Guest
Du Berthold, wenn du ein echtes Ökosystem betreiben willst, dann brauchst du Fische, die den dortigen Herausforderungen gewachsen sind. Die sind im Zweifel halt nicht so bunt.

Du musst die befallenen Fische rausholen, behandeln und in einen sauberen Teich verbringen. Und nie wieder in deinen See.

Sorry.
 

BertholdG

Mitglied
Nein, da irrst du Dich.
Die Fischegel gehören zum natürlichen europäischen Karpfenbiotop. Selbstverständlich sind auch heimische Fische von Fischegeln befallen und zwar nicht nur Karpfen sondern z. B. auch männliche Zander, wenn sie am Grund liegen und die Brut bewachen.
Da Kois nur Zuchtformen der ganz normalen heimischen Karpfen sind, gehe ich davon aus, dass sie die gleiche Resistenz gegen alle heimischen Feinde besitzen wie der heimische Karpfen.
Mich irritiert nur der starke Befall im Winter einiger Tiere im Maul. Da bin ich unsicher, ob Handlungsbedarf besteht.
Deshalb habe ich diesen Thread gestartet.
 
Hallo Berthold,
BertholdG schrieb:
hole Dir professionelle Hilfe, Deinen Vorschlag halte ich für nicht zielführend.
das habe ich vor einigen Tagen geschrieben und die Diskussion hier bestärkt mich in meiner Ansicht.
BertholdG schrieb:
Mich irritiert nur der starke Befall im Winter einiger Tiere im Maul.
Das sich die Fischegel bei optimalen Bedingungen immer mehr vermehren ist völlig normal. Und zu sehen ist nur die Spitze des Eisberges.
BertholdG schrieb:
Da bin ich unsicher, ob Handlungsbedarf besteht.
Es besteht sicher Handlungsbedarf. Aber ein Laie kommt da aus meiner Sicht nicht weiter. Selbst für einen Profi dürfte das Problem eine Herausforderung sein. Ich bin sehr skeptisch ob hier eine Dauerlösung für die armen Koi möglich ist. Eventuell regelt die Natur das Problem aber selbst.
 

BertholdG

Mitglied
Thulsadom schrieb:
Hallo Berthold

Wie dort beschrieben, wird es eigentlich nur noch schlimmer! Koi müssen raus und von Fischegeln befreit werden. Den Teich muss Du reinigen bzw. desinfizieren. Wenn nicht, dann regelt das wohl die Natur (wie vorab schon beschrieben).
In einem Naturteich leben immer Fischegel und viele andere Tiere im Gleichgewicht mit ihren Fressfeinden und Futtertieren, deshalb gehe ich nicht davon aus, dass es schlimmer wird.
Hier ist in den letzten 15 Jahren kein einziger Karpfen, Karpfenartiger oder sonstiger Fisch durch Krankheit oder Egelbefall gestorben.

Ein Naturteich kann man nicht reinigen und desinfizieren. Es wären tausenden von Fischen in allen Grössen und alle anderen Tiere abzufangen und umzusiedeln.
Ich könnte höchstens das zuständige Wasseramt bitten, ein kleinen Bach großflächig umlegen zu lassen und durch den Teich zu leiten. Aber das ist sicherlich in einem Wasserschutzgebiet nicht möglich, ausserdem müsste ich den umliegenden Bauern ca. 20 Hektar Land abkaufen.
Alles zusammen käme auf einen finanziellen Betrag, der im mittleren 5-stelligen Eurobereich läge.
Der Vorschlag ist also völlig realitätsfern.
 

voff

Mitglied
Da hier nun offensichtlich alle Optionen aufgezählt wurden,
bleibt aus meiner unmaßgeblichen Sicht nur der Vorschlag von

Münsteraner


"Du musst die befallenen Fische rausholen, behandeln und in einen sauberen Teich verbringen. Und nie wieder in deinen See."

Die Bilder von deinen Fischen sind für mich kaum zu ertragen. Aber vielleicht bin ich
einfach zu weich.

Und deine Hoffnung die Natur wird es schon richten, verlängert die Qual der Tiere unnötig.

Nicht böse gemeint.
Aber du bist im Interesse der Tiere am Zug.
 

BertholdG

Mitglied
voff schrieb:
Die Bilder von deinen Fischen sind für mich kaum zu ertragen. Aber vielleicht bin ich
einfach zu weich.

Und deine Hoffnung die Natur wird es schon richten, verlängert die Qual der Tiere unnötig.

Nicht böse gemeint.
Aber du bist im Interesse der Tiere am Zug.
Ja, ich bin am Zug. Ich arbeite daran.
Ein auf Kois spezialisierter Tierarzt hat mir empfohlen, zunächst nichts zu unternehmen.
Ich werde also auch darauf verzichten, die Tiere zu töten, um ihre Qualen zu beenden.
Ich werde mein eigenes mentales Leid ertragen müssen, zumindest bis es wärmer wird.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6466

Guest
Lieber Berthold,

ich versuche noch mal den Unterschied zwischen Wildformen und Zuchtformen von Tieren klar zu machen.

Wildschweine kommen prima mit Kälte zurecht, weil sie von der Natur über die Evolution über Millionen von Jahren darauf "gezüchtet" wurden. Wem bei -20 Grad die Schwarte abfror, verschwand aus dem Genpool.

Aus den Wildschweinen hat der Mensch seine Hausschweine gezüchtet. Dabei lag der Fokus auf z.B. Fleischmasse. Winterhärte stand nicht mehr im Mittelpunkt und ging verloren. Wenn du jetzt beim Schweinestall kurz die Tür auflässt, hat der halbe bestand eine Erkältung.

Andere Beispiele findest du viele. Das Wildrind ist viel genügsamer als unsere Hochleistungsrinder, gibt aber viel weniger Milch. Gleiches bei Pferden mit dem Fokus schnell laufen/hoch springen vs. Genügsamkeit/Kälte-Hitzeresistenz. Was glaubst du wie lange ein gekörter, stolzer Araberhengst am Rande der Wüste Gobi überlebt? Und was ist mit unseren süßen "Handtaschenhündchen", die im Prinzip noch die gleiche Spezies sind wie der Gemeine Wolf? OK, kein Mensch will einen Wolf in der Handtasche. Und keine Handtaschenhündchen will in die Wildnis Alaskas.

Zuchtformen sind in der Regel viel anfälliger als die Wildformen. Du sagst doch selber, dass die Wildkarpfen keine größeren Probleme haben.

Aber was noch ein Problem werden kann, ist, dass die Fischegel sich auf den dicken Koi massenhaft vermehren können, da diese kaum Abwehrkräfte dagegen haben. Von dort aus schwärmen sie aus und greifen die Naturfische an. Diese können mit einer gewissen Menge an Parasiten umgehen. Wenn es aber zu viele werden, dann kippen die auch um. Das ist das gleiche Prinzip wie bei z.B. dem Borkenkäfer. Eine gesunde Fichte kommt locker mit ein paar dieser Käfer zurecht. Wenn es aber einen borkenkäferkranken Bestand an Fichten im Wald gibt, dann vermehren sich die Käfer dort und fliegen dann in großen Schwärmen auf noch gesunde Bäume. Mit so vielen Feinden kommen die dann auch nicht mehr klar und werden ihrerseits wieder zu Parasitenherden. Das setzt sich dann so fort. Daher gibt es für Waldbauern die Verpflichtung kranke Bäume zu fällen UND AUS DEM WALD ZU ENTFERNEN! (Da wurde damals bei der Einführung des Nationalparks Bayrischer Wald bewusst vernachlässigt und innerhalb weniger Jahre war der halbe Nationalpark seine Fichten los.https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalp ... scher_Wald)

Den Fischegel wirst du aus diesem Gewässer nicht wieder rauskriegen. Und selbst wenn, wandert der schnell wieder ein. Du brauchst Fische, die damit klar kommen.

So, jetzt hast du alle notwendigen Informationen, die du für dein Handeln brauchst.
 

BertholdG

Mitglied
Münsteraner schrieb:
So, jetzt hast du alle notwendigen Informationen, die du für dein Handeln brauchst.
Ja, dann sollte ich mich zunächst an den Rat des Koi-Tierarztes halten, abwarten und die Tiere weiter beobachten.
Das eigentlich Risioko besteht darin, dass an den Bissstellen der Fischegel nach dem Verlassen des Wirtes Sekundärinfektionen auftreten können.
Bei höheren Temperaturen sinkt das Infektionsrisiko, weil das Abwehrsystem der Fische aktiver wird.
Ich hoffe auf baldigen Frühling.

Hallo Münsteraner, im Bayrischen Wald gibt es keine Fichten. Das Waldsterben bezieht sich auf Tannen.
Der Borkenkäfer konnte sich so stark vermehren, weil eine unnatürliche Monokultur angelegt worden ist.
Insofern ist kann man das Problem mit den Fischegeln nicht vergleichen.
 

fishnet

Mitglied
BertholdG schrieb:
voff schrieb:
Die Bilder von deinen Fischen sind für mich kaum zu ertragen. Aber vielleicht bin ich
einfach zu weich.

Und deine Hoffnung die Natur wird es schon richten, verlängert die Qual der Tiere unnötig.

Nicht böse gemeint.
Aber du bist im Interesse der Tiere am Zug.
Ja, ich bin am Zug. Ich arbeite daran.
Ein auf Kois spezialisierter Tierarzt hat mir empfohlen, zunächst nichts zu unternehmen.
Ich werde also auch darauf verzichten, die Tiere zu töten, um ihre Qualen zu beenden.
Ich werde mein eigenes mentales Leid ertragen müssen, zumindest bis es wärmer wird.
:lol: nu nimm doch mal den Ratschlag an das Leiden zu beenden :lol:

TA hat nix zu sagen ! :mrgreen:

Gruß Stephan
 
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