Selbstbau Edelstahlgehäuse für Futterautomat

KR Koi

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In diesem 5 Jahre alten Thread ging es um einen defekten Motor von solch einem AquaForte (XClear) Futterautomaten, der heute auch unter/bei Wagner GREEN vertrieben wird:
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Die Motorproblematik habe ich jetzt im Griff. Seitdem musste ich den Motor noch einmal tauschen, aber ich weiß schon nicht mehr was der Anlass war. Einen Ersatzmotor habe ich immer parat liegen. Die Kosten erstaunlicher Weise immer noch so ca. 8 €

Im vergangenen Jahr machte ich mir nun mehr Sorgen um das Gehäuse. Nach 6 oder 7 Jahren, teils in praller Sonne, war der Kunststoff ganz schön gealtert und das Gehäuse machte einen ziemlich brüchigen/spröden Eindruck.
Nach dem Ausbau des schwarzen Motorgehäuses sah der Trichter dann so aus:
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Bei geringsten Belastung zerbröselte alles. Bei einer Unachtsamkeit oder etwas stärkeren Hagel wäre es wahrscheinlich schon zur Katastrophe gekommen, wenn das Silo gut befüllt gewesen wäre.

Meinen 1. XClear Futterautomaten hatte ich vor ca. 7 Jahren für um die 80 € gekauft. Im vergangenen Jahr sollte so ein neuer Automat ca. 180 € kosten und ein Ersatzgehäuse habe ich damals leider nicht gefunden.
Wäre ich damals schon auf den eBay-Shop bei Teichpoint gestoßen, hätte ich mir wohl für ca. 35 € ein Ersatzgehäuse angeschafft. Aktuell gibt's den kompletten Automaten auch für gut 150 €. Allerdings wäre ein kompletter oder ein Teilersatz auch wieder nur eine Lösung für ca. 5 - 6 Jahre gewesen. Außerdem ist mir bei starkem Wind oder Sturm schon mehrfach der Deckel fliegen gegangen. Einmal ist der soweit geflogen, dass ich den nur aufgrund der Aufzeichnung der Video-Überwachung wiedergefunden habe.

Ein Bekannter bot sich dann an, mir ein Gehäuse aus 1,5 mm Edelstahlblech zu bauen und so war ich dankbar, dass ich so eine dauerhafte Lösung gefunden habe, die mir auch optisch zusagt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden:
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Wer mit dem Gedanken spielt, das nachzubauen, dem kann ich gerne mit Fotos, Maßen und Tipps weiterhelfen, aber man muss schon Fertigkeiten in der Metallbearbeitung, die Ausrüstung (Blechschere, Kantbank, Wig-Schweißanlage) dazu haben und schweißen können.

Der Futterautomat ist recht schwer. Ich meine so ca. 5 kg (leer!). Nachgebaut wurden das Trichterhäuse, ein Deckel hierfür und die Haltestange. Unverändert wurde das Motorgehäuse mit dem Futterbalken und natürlich die Steuereinheit verwendet.

Die 3 Auslegerarme des Motorgehäuses liegen in der runden Trichteraufnahme der Haltestange. Hierauf wird der Trichter gestellt und mit Schrauben gesichert. Wenn man den Motor ausbauen oder kontrollieren möchte, lässt sich der Trichter einfach entfernen. Das mühselige Rumfummeln und die Gefahr, Trichter oder Motorgehäuse des Kunststoff-Automaten zu beschädigen, entfällt.
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Beim Gefälle des Trichterbodens haben wir uns in etwa am Vorbild orientiert. Die Bodenöffnung ist leider nicht ganz zentrisch, das hat aber auf die Funktion keinen Einfluss. Ganz wichtig ist, dass sich der Futterbalken nur ganz knapp unter Öffnung ohne Berührung des Filtergehäuses frei bewegen kann. Ist der Abstand aber zu groß, rieselt das Futter einfach durch!
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Um einer aufwendigen Nachbearbeitung zu entgehen (der Automat hätte ohne zeitintensive Schleifarbeiten der Oberflächen sch.... ausgesehen) und einen herzeigbaren Zustand zu erlangen, wurden alle Teile noch pulverbeschichtet. Um die Befüllung sehen zu können, wurde auf einer Seite ein Öffnung belassen und dem Bereich eine Makrolonplatte verklebt. Nur so war es uns übrigens möglich, das Gehäuse aus einem Blech, ohne aufwendige Schweißnähte an den langen, senkrechten Eckkanten, zu kanten. Die kleinen Verbindungsbleche wurden oberhalb und unterhalb an der Fenteröffnung eingeschweißt und so der Rahmen geschlossen.

Schon den ursprünglichen Automaten hatte ich an einer Edelstahlkonsole (die unterhalb an der Beton-Teichwand verdübelt ist) montiert. Das Lochbild der Originalstange wurde übernommen.
Am unteren Rand der Scheibe ist gut das vorhin erwähnte Verbindungsblech zu erkennen. Die Ecken sind nicht gerade akurat ausgefallen, aber damit kann ich leben.
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Der Deckel ist übrigens so schwer, dass der nicht mehr (jedenfalls nicht weit) fliegen geht.

Wie bereits erwähnt, ist das kein Projekt für den Durchschnitts-Heimwerker! Wie lange mein guter Bekannter tatsächlich gebraucht hat, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass das schon an die ca. 10 Stunden in der Werkstatt waren, auch weil das ein "fließender Prozess" war und zwischendurch auch mal was geändert/verbessert wurde. Der Materialaufwand hält sich in Grenzen. So ca. 25 € an Material und für die Beschichtung habe ich 30 € bezahlt.

Der Automat ist jetzt seit letztem Herbst im Einsatz und läuft ohne Probleme. Wir (ja, auch - und gerade - meine Frau!) sind mit Ergebnis sehr zufrieden.
 
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