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Koi Forum
Haltung & Verhalten
Keimzahlen im Koiteich
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<blockquote data-quote="Gelöschtes Mitglied 9419" data-source="post: 434261"><p><span style="font-size: 18px">Rückblick und Gedanken zum Thread</span></p><p></p><p>Hallo zusammen</p><p></p><p>Ziehen wir die chemischen Analysen zur Kontrolle des Teichwassers hinzu, stellt sich unweigerlich die Frage: Warum wird die mikrobiologische Qualität des Wassers nicht in das Teichmanagement mit einbezogen? Es gibt doch einige Bakteriengruppen wie zum Beispiel Pseudomonas oder Aeromonas, die im Teich bei unkontrollierter Vermehrung die Fische schädigen könnten. Wenn wir die vielen Berichte von Koihaltern lesen, deren Fische entzündete Schuppen, gerötete Haut oder gar lochartige Wunden am Körper aufweisen, so bieten sich doch Keimanalysen direkt an. Zu wissen wie hoch die Zahl der unerwünschten Keime im eigenen Koiteich ist , wäre wahrlich ein Luxus und die Regulierung dieses Bakterienwertes, hätte möglicher Weise eine vorbeugende Wirkung auf die Gesundheit unserer Koi. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sind solche Analysen jedoch zum grössten Teil Fachpersonen vorbehalten. An die Bestimmungen mikrobiologischer Werte sind hohe hygienische Anforderung gestellt, die am Teich oder in den eigenen Räumlichkeiten zu Hause, nur schwer oder gar nicht zu erfüllen sind. Da Bakterien von blossem Auge nicht sichtbar sind, müssen diese mit geeigneten Kulturen und für sie optimalen Temperaturen herangezüchtet werden. Hat der Tierarzt oder das Laborpersonal die Schleimhautprobe eines Fisches, auf den gewünschten Nährmedien kultiviert, muss das folgende Bakterienwachstum interpretiert werden. Geht es um die gezielte antibiotische Behandlung eines kranken Koi, ist die Bestätigung oder die Identifizierung der erhaltenen Keime unerlässlich. Der Arbeitsaufwand und die damit verbunden Kosten für solche Analysen sind enorm und deren Einsatz am Koiteich sicher mit einem Fragezeichen verbunden. Natürlich kann sich der Koihalter Nährmedien und Identifikationssysteme wie API Test , RapID usw. besorgen und sich an mikrobiologischen Analysen und Identifikationen selber versuchen. Auch wenn solche Auswertungssysteme einfach erscheinen und sehr farbig auftreten, sollte diese Arbeit nicht mit Lego spielen verwechselt werden. Die Möglichkeit einer nicht fachkundigen Person, das Bakterienwachstum falsch zu interpretieren, Wiedersprüche nicht zu erkennen und den Koi durch eine zweifelhafte Bakterienidentifikation medizinisch falsch zu behandeln, ist mehr als gegeben. Aus dieser Sicht, ist die Frage über Sinn oder Unsinn von Keimbestimmungen am Koiteich sicher berechtigt.</p><p>Was die chemischen Analysen unseres Hobby betrifft, so sind wir in der Koiscene verwöhnt. Wir kaufen Streifen- oder Tröpfchentests für relativ wenig Geld und sehr einfacher Handhabung, mit denen wir die Qualität des Teichwassers beurteilen. Solche Tests bringen nicht den präzisen Wert einer Labormethode, liefern aber gute Resultate. Wer es genauer wissen will, kauft sich zur Bestimmung von Nitrit und Co. ein Photometer, für einen jedoch deutlich höheren Preis. Beide Methoden liefern aber innert kurzer Zeit das Resultat, was uns sofort aufzeigt, wo eventuell Handlungsbedarf besteht. Bei den Bakterien geht dies leider nicht so schnell. Wir haben es mit lebendigem Probematerial zu tun, dass nicht sichtbar ist und darum für ein Resultat zuerst ein bis wenige Tage in Form von Kolonien heranwachsen muss. Die selektive Bestimmung von Keimen am Teich macht aus oben genannten Gründen wenig Sinn. Die Gefahr von falscher Beurteilung ist gross und die Möglichkeit dem Koi eher zu schaden als Gutes zu tun ist vorhanden. Wenn wir bescheiden bleiben und den Blick aber nur auf die Gesamthygiene des Teichwassers richten, erhielten wir bei deren Ermittlung, Daten der mikrobiellen Verunreinigung und könnten auch hier eventuell Korrekturen vornehmen. Mit der Erfassung der aeroben mesophilen Gesamtkeimzahl, holen wir verschiedene Bakteriengruppen ab wie die Saprophyten (Fäulnisbewohner), deren Zahl sich mit zunehmend organischem und bakteriell abbaubarem Substrat erhöht. Auch die Fäkalverunreiniger, Hefen und Schimmelpilze oder andere unerwünschte Bakterien (Krankheitserreger) sind Bestandteil der AMK. Mit diesem Wert erhalten wir das mikrobiologisch, wichtigste Kriterium für die Wasserqualität. Das Resultat zeigt uns an, wie stark das Teichwasser mikrobiell verschmutzt ist. Da in der aeroben mesophilen Koloniezahl die möglichen fischpathogenen Keime, wie Pseudomonas oder Aeromonas enthalten sind, macht die Ermittlung der bakteriologischen Teichhygiene mit einer vergleichbaren Zahl durchaus Sinn. Die unerwünschten Bakteriengruppen nehmen in der Gesamtkeimzahl (AMK), in einer gewissen Menge ihren Platz ein. Wird diese Gesamtzahl reduziert, sei es durch Wasserwechsel, UV-Bestrahlung oder anderen Einwirkungen, senken wir automatisch auch die Zahl der möglichen Schädlinge. Der Anteil dieser Bösen in der GKZ, in meinen gesammelten Daten die Gesamtzahl der Pseudomonaden, zeigt sich in einer prozentualen Menge von unter 10%. Der User "Mikrobe" brachte die Zahl aus einem japanischen Fischtank, dessen Prozentzahl sich auf 34% Pseudomonadenanteil belief. Ob es nun bestimmte und gesicherte Werte des unerwünschten Bakterienanteils in der GKZ gibt, ist schwierig zu sagen. Mit der Veränderung der Teichhygiene nimmt aber die Zahl der möglich pathogenen Keime in einem nicht definierten Anteil, der sich jedoch im Normalfall zur Gesamtzahl viel tiefer präsentiert, zu oder ab. Es gibt auf dem Gebiet der Koihaltung leider nur sehr wenig Material über Keimzahlen im Teich. Die Bakterien sind ein sehr wissenschaftliches Gebiet und der Laie getraut sich diesem Thema nicht anzunähern. An die Messungen von Ammoniak und Nitrit haben wir uns schon längst gewöhnt und vergessen dabei, dass auch hier Wissenschaft mitspielt. </p><p>Wenn wir unser Teichwasser bakteriell untersuchen wollen, müssen wir nicht Erreger von Harnweginfektionen beim Menschen suchen. Auch bringt es nicht viel, wenn ein sogenannter Selektivnährboden, vorwiegend nur das Wachstum eines bestimmten Keimes zulässt. Wenn wir unseren Fischen etwas Gutes tun wollen oder wir uns bakteriologischen Analysen annähern wollen, brauchen wir einen neutralen Nährboden, der ein breites Spektrum an Keimgruppen erfasst. Der Koihalter als Laie auf diesem Gebiet, sollte nicht zwischen farbigen Bakterienkolonien , deren Ausprägungen der Farbpigmente nicht immer eindeutig sind, entscheiden müssen. Um am Teich ein klares Resultat ab zu lesen , muss man jegliches Keimwachstum auf einem Nährboden ohne wenn und aber zählen können. Es gibt für den Koihalter eine Möglichkeit diesen Bakterienwert zu bestimmen und dies ohne Laborbedingungen. Mit Dip Slides (Tauchnährböden), die mit Plate-Count-Agar (PCA) beschichtet sind, wird uns die Möglichkeit gegeben die Koloniezahl der aeroben mesophilen Keime (GKZ), verlässlich, mit wenig Arbeits- und Kostenaufwand und ohne Vorkenntnisse bestimmen zu können. Dip Slides sind mit Nährmedien beschichtete Objektträger, die kurz in das Wasser getaucht und verschlossen bei einer bestimmten Temperatur über wenige Tage inkubiert werden. Dabei dürfen wir mit der ungefähren aktuellen Temperatur unseres Teichwassers arbeiten und müssen uns nicht an die empfohlene warme Bebrütung halten. Wir erleiden darum nicht eine Verfälschung des Resultates, weil uns am Teich in erster Linie nicht interessiert, was bei der Körpertemperatur eines Menschen wächst. Um das erhaltene Ergebnis auszuwerten, liefert der Hersteller Vergleichsbilder mit, auf denen das Wachstum in Schritten von 10er Potenzen aufgezeichnet ist. Damit ist sehr gut zu erkennen ob das Teichwasser gering, mittel oder stark bis sehr stark verschmutzt ist. Diese Nährböden sind halbquantitiv und bringen deshalb nicht die Präzision einer klassischen - oder modernen Labormethode. Bei einer niedrigen Belastung von wenigen hundert KBE/ml (Koloniebildende Einheiten), sind aber gute Resultate zu erwarten. Eine solch geringe Keimbelastung findet man jedoch im Koiteich meistens nur während der Kaltüberwinterung der Fische. Meine Analysen zeigen anhand von Zahlen, dass bei Fütterung und besonders in den warmen Monaten, wie auch mit zunehmenden Wachstum der Fische, der Keimdruck rasant ansteigen wird. Zu erkennen ob nun wenige 10'000 KBE/ml oder gar eine Belastung des Wassers von mehreren 100'000 KBE/ml vorliegt, könnte für das Wohl der Koi entscheidend sein. Nach meinen zum Teil stichprobeartigen Erhebungen und Analysen unterschiedlicher Anlagen mit Fischbesatz, zeigt sich die durchschnittliche Gesamtzahl der aeroben mesophilen Keime (AMK) in Koiteichen, gegen ca. 20'000 KBE/ml als mässig belastet. Den Blick auf die mikrobiologischen Werte eines gesunden Naturgewässers mit wenigen hundert KBE/ml, zeigt eine deutlich tiefere Belastung. Ich bin mir nicht sicher ob solch tiefe Zahlen im Koiteich anzustreben oder überhaupt zu erreichen sind. Es gibt leider keine Zahlen die genügend Aussage haben, ab wann eine hohe GKZ / AMK auf die Gesundheit der Koi negativen Einfluss ausübt oder überhaupt. Nach meinen bescheidenen Recherchen in verschiedenen Koiforen, machen sich bakterielle Probleme bei unseren Fischen bei einer Belastung um die 100'000 KBE/ml (GKZ/AMK) bemerkbar. Diese Zahl ist nicht gefestigt und darum mit Vorsicht zu betrachten. Sie könnte uns aber einen Hinweis geben, ab wann der allgemeine Keimdruck, Aufmerksamkeit fordert. Der Gedanke die Bakterienzahl betreff der eigenen Teichhygiene selber zu bestimmen, in das Teichmanagement einzubauen und dadurch zu kennen, ist darum nicht Unsinn und ausserdem eine sehr spannende Sache, mit Weiterbildungscharakter in der Haltung von Koi. Der Sommer steht vor der Tür, hohe Keimzahlen Realität und Entzündungen bakterieller Herkunft bei den Fischen nicht aus zu schliessen. Erfahrung macht uns reicher und sicherer, packen wir es an. Es ist Zeit zum Testen!</p><p></p><p>Gruss Dany</p><p> <img src="https://cdn.jsdelivr.net/joypixels/assets/8.0/png/unicode/64/1f642.png" class="smilie smilie--emoji" loading="lazy" width="64" height="64" alt=":)" title="Smile :)" data-smilie="1"data-shortname=":)" /></p></blockquote><p></p>
[QUOTE="Gelöschtes Mitglied 9419, post: 434261"] [size=5]Rückblick und Gedanken zum Thread[/size] Hallo zusammen Ziehen wir die chemischen Analysen zur Kontrolle des Teichwassers hinzu, stellt sich unweigerlich die Frage: Warum wird die mikrobiologische Qualität des Wassers nicht in das Teichmanagement mit einbezogen? Es gibt doch einige Bakteriengruppen wie zum Beispiel Pseudomonas oder Aeromonas, die im Teich bei unkontrollierter Vermehrung die Fische schädigen könnten. Wenn wir die vielen Berichte von Koihaltern lesen, deren Fische entzündete Schuppen, gerötete Haut oder gar lochartige Wunden am Körper aufweisen, so bieten sich doch Keimanalysen direkt an. Zu wissen wie hoch die Zahl der unerwünschten Keime im eigenen Koiteich ist , wäre wahrlich ein Luxus und die Regulierung dieses Bakterienwertes, hätte möglicher Weise eine vorbeugende Wirkung auf die Gesundheit unserer Koi. Um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, sind solche Analysen jedoch zum grössten Teil Fachpersonen vorbehalten. An die Bestimmungen mikrobiologischer Werte sind hohe hygienische Anforderung gestellt, die am Teich oder in den eigenen Räumlichkeiten zu Hause, nur schwer oder gar nicht zu erfüllen sind. Da Bakterien von blossem Auge nicht sichtbar sind, müssen diese mit geeigneten Kulturen und für sie optimalen Temperaturen herangezüchtet werden. Hat der Tierarzt oder das Laborpersonal die Schleimhautprobe eines Fisches, auf den gewünschten Nährmedien kultiviert, muss das folgende Bakterienwachstum interpretiert werden. Geht es um die gezielte antibiotische Behandlung eines kranken Koi, ist die Bestätigung oder die Identifizierung der erhaltenen Keime unerlässlich. Der Arbeitsaufwand und die damit verbunden Kosten für solche Analysen sind enorm und deren Einsatz am Koiteich sicher mit einem Fragezeichen verbunden. Natürlich kann sich der Koihalter Nährmedien und Identifikationssysteme wie API Test , RapID usw. besorgen und sich an mikrobiologischen Analysen und Identifikationen selber versuchen. Auch wenn solche Auswertungssysteme einfach erscheinen und sehr farbig auftreten, sollte diese Arbeit nicht mit Lego spielen verwechselt werden. Die Möglichkeit einer nicht fachkundigen Person, das Bakterienwachstum falsch zu interpretieren, Wiedersprüche nicht zu erkennen und den Koi durch eine zweifelhafte Bakterienidentifikation medizinisch falsch zu behandeln, ist mehr als gegeben. Aus dieser Sicht, ist die Frage über Sinn oder Unsinn von Keimbestimmungen am Koiteich sicher berechtigt. Was die chemischen Analysen unseres Hobby betrifft, so sind wir in der Koiscene verwöhnt. Wir kaufen Streifen- oder Tröpfchentests für relativ wenig Geld und sehr einfacher Handhabung, mit denen wir die Qualität des Teichwassers beurteilen. Solche Tests bringen nicht den präzisen Wert einer Labormethode, liefern aber gute Resultate. Wer es genauer wissen will, kauft sich zur Bestimmung von Nitrit und Co. ein Photometer, für einen jedoch deutlich höheren Preis. Beide Methoden liefern aber innert kurzer Zeit das Resultat, was uns sofort aufzeigt, wo eventuell Handlungsbedarf besteht. Bei den Bakterien geht dies leider nicht so schnell. Wir haben es mit lebendigem Probematerial zu tun, dass nicht sichtbar ist und darum für ein Resultat zuerst ein bis wenige Tage in Form von Kolonien heranwachsen muss. Die selektive Bestimmung von Keimen am Teich macht aus oben genannten Gründen wenig Sinn. Die Gefahr von falscher Beurteilung ist gross und die Möglichkeit dem Koi eher zu schaden als Gutes zu tun ist vorhanden. Wenn wir bescheiden bleiben und den Blick aber nur auf die Gesamthygiene des Teichwassers richten, erhielten wir bei deren Ermittlung, Daten der mikrobiellen Verunreinigung und könnten auch hier eventuell Korrekturen vornehmen. Mit der Erfassung der aeroben mesophilen Gesamtkeimzahl, holen wir verschiedene Bakteriengruppen ab wie die Saprophyten (Fäulnisbewohner), deren Zahl sich mit zunehmend organischem und bakteriell abbaubarem Substrat erhöht. Auch die Fäkalverunreiniger, Hefen und Schimmelpilze oder andere unerwünschte Bakterien (Krankheitserreger) sind Bestandteil der AMK. Mit diesem Wert erhalten wir das mikrobiologisch, wichtigste Kriterium für die Wasserqualität. Das Resultat zeigt uns an, wie stark das Teichwasser mikrobiell verschmutzt ist. Da in der aeroben mesophilen Koloniezahl die möglichen fischpathogenen Keime, wie Pseudomonas oder Aeromonas enthalten sind, macht die Ermittlung der bakteriologischen Teichhygiene mit einer vergleichbaren Zahl durchaus Sinn. Die unerwünschten Bakteriengruppen nehmen in der Gesamtkeimzahl (AMK), in einer gewissen Menge ihren Platz ein. Wird diese Gesamtzahl reduziert, sei es durch Wasserwechsel, UV-Bestrahlung oder anderen Einwirkungen, senken wir automatisch auch die Zahl der möglichen Schädlinge. Der Anteil dieser Bösen in der GKZ, in meinen gesammelten Daten die Gesamtzahl der Pseudomonaden, zeigt sich in einer prozentualen Menge von unter 10%. Der User "Mikrobe" brachte die Zahl aus einem japanischen Fischtank, dessen Prozentzahl sich auf 34% Pseudomonadenanteil belief. Ob es nun bestimmte und gesicherte Werte des unerwünschten Bakterienanteils in der GKZ gibt, ist schwierig zu sagen. Mit der Veränderung der Teichhygiene nimmt aber die Zahl der möglich pathogenen Keime in einem nicht definierten Anteil, der sich jedoch im Normalfall zur Gesamtzahl viel tiefer präsentiert, zu oder ab. Es gibt auf dem Gebiet der Koihaltung leider nur sehr wenig Material über Keimzahlen im Teich. Die Bakterien sind ein sehr wissenschaftliches Gebiet und der Laie getraut sich diesem Thema nicht anzunähern. An die Messungen von Ammoniak und Nitrit haben wir uns schon längst gewöhnt und vergessen dabei, dass auch hier Wissenschaft mitspielt. Wenn wir unser Teichwasser bakteriell untersuchen wollen, müssen wir nicht Erreger von Harnweginfektionen beim Menschen suchen. Auch bringt es nicht viel, wenn ein sogenannter Selektivnährboden, vorwiegend nur das Wachstum eines bestimmten Keimes zulässt. Wenn wir unseren Fischen etwas Gutes tun wollen oder wir uns bakteriologischen Analysen annähern wollen, brauchen wir einen neutralen Nährboden, der ein breites Spektrum an Keimgruppen erfasst. Der Koihalter als Laie auf diesem Gebiet, sollte nicht zwischen farbigen Bakterienkolonien , deren Ausprägungen der Farbpigmente nicht immer eindeutig sind, entscheiden müssen. Um am Teich ein klares Resultat ab zu lesen , muss man jegliches Keimwachstum auf einem Nährboden ohne wenn und aber zählen können. Es gibt für den Koihalter eine Möglichkeit diesen Bakterienwert zu bestimmen und dies ohne Laborbedingungen. Mit Dip Slides (Tauchnährböden), die mit Plate-Count-Agar (PCA) beschichtet sind, wird uns die Möglichkeit gegeben die Koloniezahl der aeroben mesophilen Keime (GKZ), verlässlich, mit wenig Arbeits- und Kostenaufwand und ohne Vorkenntnisse bestimmen zu können. Dip Slides sind mit Nährmedien beschichtete Objektträger, die kurz in das Wasser getaucht und verschlossen bei einer bestimmten Temperatur über wenige Tage inkubiert werden. Dabei dürfen wir mit der ungefähren aktuellen Temperatur unseres Teichwassers arbeiten und müssen uns nicht an die empfohlene warme Bebrütung halten. Wir erleiden darum nicht eine Verfälschung des Resultates, weil uns am Teich in erster Linie nicht interessiert, was bei der Körpertemperatur eines Menschen wächst. Um das erhaltene Ergebnis auszuwerten, liefert der Hersteller Vergleichsbilder mit, auf denen das Wachstum in Schritten von 10er Potenzen aufgezeichnet ist. Damit ist sehr gut zu erkennen ob das Teichwasser gering, mittel oder stark bis sehr stark verschmutzt ist. Diese Nährböden sind halbquantitiv und bringen deshalb nicht die Präzision einer klassischen - oder modernen Labormethode. Bei einer niedrigen Belastung von wenigen hundert KBE/ml (Koloniebildende Einheiten), sind aber gute Resultate zu erwarten. Eine solch geringe Keimbelastung findet man jedoch im Koiteich meistens nur während der Kaltüberwinterung der Fische. Meine Analysen zeigen anhand von Zahlen, dass bei Fütterung und besonders in den warmen Monaten, wie auch mit zunehmenden Wachstum der Fische, der Keimdruck rasant ansteigen wird. Zu erkennen ob nun wenige 10'000 KBE/ml oder gar eine Belastung des Wassers von mehreren 100'000 KBE/ml vorliegt, könnte für das Wohl der Koi entscheidend sein. Nach meinen zum Teil stichprobeartigen Erhebungen und Analysen unterschiedlicher Anlagen mit Fischbesatz, zeigt sich die durchschnittliche Gesamtzahl der aeroben mesophilen Keime (AMK) in Koiteichen, gegen ca. 20'000 KBE/ml als mässig belastet. Den Blick auf die mikrobiologischen Werte eines gesunden Naturgewässers mit wenigen hundert KBE/ml, zeigt eine deutlich tiefere Belastung. Ich bin mir nicht sicher ob solch tiefe Zahlen im Koiteich anzustreben oder überhaupt zu erreichen sind. Es gibt leider keine Zahlen die genügend Aussage haben, ab wann eine hohe GKZ / AMK auf die Gesundheit der Koi negativen Einfluss ausübt oder überhaupt. Nach meinen bescheidenen Recherchen in verschiedenen Koiforen, machen sich bakterielle Probleme bei unseren Fischen bei einer Belastung um die 100'000 KBE/ml (GKZ/AMK) bemerkbar. Diese Zahl ist nicht gefestigt und darum mit Vorsicht zu betrachten. Sie könnte uns aber einen Hinweis geben, ab wann der allgemeine Keimdruck, Aufmerksamkeit fordert. Der Gedanke die Bakterienzahl betreff der eigenen Teichhygiene selber zu bestimmen, in das Teichmanagement einzubauen und dadurch zu kennen, ist darum nicht Unsinn und ausserdem eine sehr spannende Sache, mit Weiterbildungscharakter in der Haltung von Koi. Der Sommer steht vor der Tür, hohe Keimzahlen Realität und Entzündungen bakterieller Herkunft bei den Fischen nicht aus zu schliessen. Erfahrung macht uns reicher und sicherer, packen wir es an. Es ist Zeit zum Testen! Gruss Dany :) [/QUOTE]
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