alfriedro
Mitglied
Hallo, liebe Leute.
Ich hab mal im Forum herumgestöbert und zum Thema Koi-Ästhetik nichts gefunden, und weil Gestaltung mein Lieblingsthema ist, wollte ich mal ein Paar Gedanken dazu Niederschreiben. Vielleicht habt Ihr auch ein Paar Ideen dazu.
Auf einem Spaziergang in der Nähe von Glücksburg kam ich an einem Mühlenteich vorbei, der zu einem Freilichtmuseum gehört. Er war gar nicht klein vielleicht 400 qm, klar war er und mit vielen Wasserpflanzen (Leichkraut oder Hornkraut) am Rand auch Seerosen oder Teichrosen (Nuphar). Der Teich war umstanden von Bäumen und Sträuchern und ein kleiner Mühlenbach strömte hinein, um dann beim Herausfließen eine Mühle anzutreiben. Durch Schieber konnte der Durchfluss reguliert werden.
Das Wasser war wie gesagt klar. Insgesamt wirkte der Teich tief dunkelgrün. Einige dunkle Spiegelkarpfen schwammen ruhig durch Pflanzendickichte, kamen aus der Tiefe und verschwanden wieder.
In dem Moment dachte ich, wie würde in diesem wunderschönen Bild eine Gruppe Showa oder Sanke wirken. Warum nicht Ogon oder Asagi oder Andere? Gerade in dieser Gesamtsituation, glaube ich, wirken gut gefärbte Dreifarbige am stärksten. Das sich spiegelnde Licht, welches durch die Bäume auf die Wasseroberfläche trifft, findet sich im Weiß der Fische wieder. Der Kontrast des Dunkelgrün zu dem hier intensiv aufleuchtenden Rot wird durch die schwarzen Unterbrechungen auf der Fischhaut aufs Höchste gesteigert. Anders gefärbte Koi würden den Gesamteindruck wieder trüben oder kämen nicht so recht zur Geltung.
Ein anderes Beispiel: Im Duisburger Zoo gibt es einen sehr gelungenen Chinesischen Garten. In dessen Teich tummeln sich einige Koi. Hier dachte ich an Higoi und Planinum Ogon, oder besonders an Budo Goromo, welche in besonderer Weise die Stilfarben der chinesischen Architektur Rot, Schwarz und Weiß widerspiegeln und so eine Harmonie des dunklen Wassers mit der Architektur herstellen würden.
Was ist mit einem streng orthogonalen Becken in einer architektonischen Gartenanlage? Ich denke da an hellen Naturstein, großzügige Staudenrabatten und formgeschnittene Gehölze. Können in solch einer Anlage nicht gerade ein Asagi oder Shusui zusammen mit Yamabuki und Doitsu Ogon die Ruhe und Strenge der Gesamtanlage unterstreichen?
In meiner eigenen Anlage mit "männlicher" architektonischer Strenge auf der einen Seite und der "weiblichen" und dennoch kraftvollen Sanftheit der Staudenpflanzungen beleben Goldfische und Kois das Wasserbecken. Die "weibliche" Seite des Gartens verkörpern die zahlreichen, überwiegend roten und rotweißen Kometengoldfische, die "männliche" Strenge dagegen die großen, einfarbigen bzw. hellen Koi. In dieses Gesamtbild passen zugegebener weise Showa und Sanke nicht so gut rein, auch Koromo und Kohaku wiederholen nur auf plump wirkender Art, was die Goldfische viel besser ausdrücken.
So ließe sich eine Gartenanlage nach dem bevorzugten Koigeschmack des Halters ausrichten, oder umgekehrt die Koigruppe zur Vervollkommnung der Gartengesamtanlage zusammenstellen. Der Koihalter kann so seinen Teich mit dem gesamten Garten zu einer Einheit in großer Harmonie zusammen führen.
Eine Feng-Shui-Regel besagt: Du sollst neun (Gold-) Fische (Goldfische sind in China Glücksbringer) in deinem Teich halten, von denen einer schwarz sein muss. So wird dein Glück vollkommener. Das könnte man auch auf Kois übertragen.
Grüße, der Professor :wink:
Ich hab mal im Forum herumgestöbert und zum Thema Koi-Ästhetik nichts gefunden, und weil Gestaltung mein Lieblingsthema ist, wollte ich mal ein Paar Gedanken dazu Niederschreiben. Vielleicht habt Ihr auch ein Paar Ideen dazu.
Auf einem Spaziergang in der Nähe von Glücksburg kam ich an einem Mühlenteich vorbei, der zu einem Freilichtmuseum gehört. Er war gar nicht klein vielleicht 400 qm, klar war er und mit vielen Wasserpflanzen (Leichkraut oder Hornkraut) am Rand auch Seerosen oder Teichrosen (Nuphar). Der Teich war umstanden von Bäumen und Sträuchern und ein kleiner Mühlenbach strömte hinein, um dann beim Herausfließen eine Mühle anzutreiben. Durch Schieber konnte der Durchfluss reguliert werden.
Das Wasser war wie gesagt klar. Insgesamt wirkte der Teich tief dunkelgrün. Einige dunkle Spiegelkarpfen schwammen ruhig durch Pflanzendickichte, kamen aus der Tiefe und verschwanden wieder.
In dem Moment dachte ich, wie würde in diesem wunderschönen Bild eine Gruppe Showa oder Sanke wirken. Warum nicht Ogon oder Asagi oder Andere? Gerade in dieser Gesamtsituation, glaube ich, wirken gut gefärbte Dreifarbige am stärksten. Das sich spiegelnde Licht, welches durch die Bäume auf die Wasseroberfläche trifft, findet sich im Weiß der Fische wieder. Der Kontrast des Dunkelgrün zu dem hier intensiv aufleuchtenden Rot wird durch die schwarzen Unterbrechungen auf der Fischhaut aufs Höchste gesteigert. Anders gefärbte Koi würden den Gesamteindruck wieder trüben oder kämen nicht so recht zur Geltung.
Ein anderes Beispiel: Im Duisburger Zoo gibt es einen sehr gelungenen Chinesischen Garten. In dessen Teich tummeln sich einige Koi. Hier dachte ich an Higoi und Planinum Ogon, oder besonders an Budo Goromo, welche in besonderer Weise die Stilfarben der chinesischen Architektur Rot, Schwarz und Weiß widerspiegeln und so eine Harmonie des dunklen Wassers mit der Architektur herstellen würden.
Was ist mit einem streng orthogonalen Becken in einer architektonischen Gartenanlage? Ich denke da an hellen Naturstein, großzügige Staudenrabatten und formgeschnittene Gehölze. Können in solch einer Anlage nicht gerade ein Asagi oder Shusui zusammen mit Yamabuki und Doitsu Ogon die Ruhe und Strenge der Gesamtanlage unterstreichen?
In meiner eigenen Anlage mit "männlicher" architektonischer Strenge auf der einen Seite und der "weiblichen" und dennoch kraftvollen Sanftheit der Staudenpflanzungen beleben Goldfische und Kois das Wasserbecken. Die "weibliche" Seite des Gartens verkörpern die zahlreichen, überwiegend roten und rotweißen Kometengoldfische, die "männliche" Strenge dagegen die großen, einfarbigen bzw. hellen Koi. In dieses Gesamtbild passen zugegebener weise Showa und Sanke nicht so gut rein, auch Koromo und Kohaku wiederholen nur auf plump wirkender Art, was die Goldfische viel besser ausdrücken.
So ließe sich eine Gartenanlage nach dem bevorzugten Koigeschmack des Halters ausrichten, oder umgekehrt die Koigruppe zur Vervollkommnung der Gartengesamtanlage zusammenstellen. Der Koihalter kann so seinen Teich mit dem gesamten Garten zu einer Einheit in großer Harmonie zusammen führen.
Eine Feng-Shui-Regel besagt: Du sollst neun (Gold-) Fische (Goldfische sind in China Glücksbringer) in deinem Teich halten, von denen einer schwarz sein muss. So wird dein Glück vollkommener. Das könnte man auch auf Kois übertragen.
Grüße, der Professor :wink: