Koi bakterielle Hautentzündung

Joker4u72

Mitglied
Hallo zusammen.
So, nun hat es mich auch erwischt....leider....
Ich habe vor gut 3 Monaten 4 Fische bei einem Händler gekauft, und hatte von anfang an Probleme, da alle 4 sofort mit bakteriellen Problemen zu kämpfen hatten (Becken bei Händler wurde mit scheinbar zu hohen Ozonmengen behandelt). Einer starb nach 5 Wochen, der andere wird bereits seit 6 Wochen behandelt. Problem: bakterielle Hautentzündung.
Diese ist an 5 ! Stellen ausgebrochen. Die Wunden werden seit dieser Zeit auch behandelt, aber die entzündeten Stellen werden einfach nicht besser. Ich habe die Behandlung mit folgenden Medikamenten täglich durchgeführt: NTLABS ULCER SWAB und Wound Seal (2 Wochen);
dann Koi Med Tincture, Wound Snow und Wound Spray (2 Wochen).
Fazit: Die Stellen werden zwar nicht grösser, aber auch leider nicht kleiner. 14 tägiges Antibiotika vom TA wurde parallel angewendet.
Wasserwechsel ebenfalls täglich. Wasserwerte optimal bei PH 7,3; kH 6°; NO3 bei 20mg/Liter; NO3 bei 0. Fisch: Sanke 3 Jahre ca. 53cm.

Frage: Habt Ihr Erfahrungen mit einem Mittel welches länger die Wunde "abdecken" kann ?

Teilweise haben sich die Schuppen gelöst. An anderen stelllen sind diese noch vorhanden. Ich möchte hier aber nicht die Schuppen ziehen, da ca. 1/3 des Fisches infiziert sind.

Alle meinen anderen Koi's (ca. 30) haben keinerlei Probleme (Wasserwerte im Teich sind gleich dem Behandlungsbecken) !

Wäre dankbar um jede Hilfestellung. Bilder stelle ich später noch ein.

Danke !!!
 
Hallo Joker,

ein gutes Foto ist wichtig, um erkennen zu können, ob sich wirklich Schuppen gelöst haben, oder ob sich - wie ich vermute - ein "Tannenzapfen" gebildet hat. Bitte "Hände weg" vom Schuppenziehen.

Wundbehandlung ist unterstützend ratsam, aber ich befürchte, ohne ein wirksames Antibiotikum wirst Du den Koi nicht retten können. Ich wundere mich sehr darüber, dass der TA Dir ein 14tägig anzuwendendes Antibiotikum gegeben hat... Ein Antibiotikum muss sehr schnell wirken (je nach "Marke" nach einmaliger Spritze oder nach Folgebehandlung über mehrere Tage). Aber 14tägig...? Die Antibiotika, die ich kenne, verlieren Wirkung bereits nach 4-6 Wochen. Ein Antibiogramm wäre sinnvoll gewesen.

Denkbar ist, die Ursache in Deinem System zu suchen. Wie gross ist Dein Wasservolumen (30 Koi)? Möglicherweise ist der Keimdruck sehr hoch, eine sehr hohe Konzentration an Aeromonas/Pseudomonas. Der Anteil muss deutlich gesenkt werden weil sie diese Sekundärerkrankung verursachen. Wasseranalyse des "Ist-Standes" über ein Labor, z.B. Taurus-Diagnostic, Bielefeld.

Die hier im Forum bereits oft erwähnten "Aqua 5 dry"-Bakterien tragen dazu bei, den Aeromonas/Pseudomonas die Nahrungsgrundlage zu entziehen.

Gruss
Jürgen
 
Hallo JoJo.
Danke erst einmal für Deine Antwort. Das Teichvolumen beträgt 80qm3 und wird mit Aqua 5 Dry und (nimm viel hilft viel :-) ) mit BaoBio behandelt. Das Antibiotikum wurde 2 x verabreicht, und soll tatsächlich jeweils 14 Tage halten. Heute Abend werde ich noch ein Antibiogramm Abstrich machen, um sicher zu sein um welche Bakterien es sich handelt. Zudem werde ich wieder Salz in das Behandlungsbecken machen.

Mein Teich ist auch nach dem Labor optimal bzgl. Bakterien. Problem ist das der Händler (auch nachweislich) eine zu hohe Ozonisierung betrieben hat. Ergebnis = Weichei Koi's. Zum Glück sind die anderen beiden übern Berg. Bei denen hatte die ganze Prozedur ca. 6 Wochen gedauert bis sie überhaupt wieder gefressen haben. Nach 2 Behandlung mit Baytril (alle 3 Tage) ging es dann spürbar bergauf.

Mehr dann heute Abend....
Grüsse
 
Hallo

Bakterielle Entzündungen haben nichts mit den Wasserwerten oder Ozon zu tun sondern einzig mit dem Keimdruck.
Warte erst mal dein Antibiogramm ab.Sollte es sich wie ich vermute um Aerosonas und oder Pseudosonas handeln hast du vermutlich irgendwo im Teich oder Filter eine Gammelecke.Desweitern ist es Heute oft ein großes Problem mit dem Antibiotika.Viele Bakterien sind leider oft resistent gegen fast alles an Antibiotika.Hatte so einen Fall auch mal bei Neukäufen.
Resultat war das die mit dem Antibiogramm nachgewiesenen Bakterien gegen 14 von 17 Antibiotika resistent waren.
Mit den Weichei Koi dank Ozon halte ich für ein Gerücht weil du mit dem Ozon trotz höherer Dosierung in einem Teich oder einer größeren Hälterungsanlage höchstens den Keimdruck senkst.Bei zu großer Dosierung tötest du die Koi.Aber sei dir sicher das du selbst wenn du die Koi tötest es noch Massen an Bakterien überleben.
Somit ist die Theorie vom Weichei Koi in Beug auf Ozon hinfällig weil die Koi so oder so immer einem gewissen Keimdruck ausgesetzt sind(man bekommt einen Teich nie steril ohne das alle Fische tot sind).
Das mit den Weichei Koi (nicht richtig funktionierende Immunabwehr)kann oder könnte ehr in Richtung Antibiotika passen,weil leider sofort mit Antibiotika geschossen wird und das schon profilaktisch.Auch schon bei den Züchtern.Somit kommen die Koi oft schon hier beim Händler mit null Abwehrkräften an und sind zusätzlich noch resistent gegen fast alles.

Gruß Heinz
 
Hallo Joker,

Fischbesatz ist bei Deinem Wasservolumen absolut in Ordnung.
BaoBio ist für mich rausgeschmissenes Geld. Selbst vor 2 Jahren angewendet, habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Nutzen gleich Null war (eine Wasseranalyse nach einigen Monaten der Anwendung ergab eine zu vernachlässigende Reduktion der Konzentration von Aeromonas/Pseudomonas im Vergleich zur Basisanalyse). Aber das nur nebenbei...

Wie heisst das "14 tägige" Antibiotikum?
Warum hast Du zwei andere Koi mit Baytril behandelt und diesen mit einem anderen Antibiotikum? Das Auftreten der äusseren Anzeichen einer bakteriellen Infektion ist doch nach Deiner Schilderung zeitgleich aufgetreten...

Du hast geschrieben: "Die Stellen werden zwar nicht grösser, aber auch leider nicht kleiner." Eine sichtbare Wunde wird auch nach Einsetzen des Heilungsprozesses nicht unbedingt kleiner. Den Beginn der Heilung erkennt man am weissen Rand der Wunde. Nach und nach zieht sich das Weiß von aussen nach innen, aber die eigentliche Grösse der Wunde sieht man natürlich noch.
Ich befürchte, das erste Anzeichen des Heilungsprozesses zeigt sich bei Deinem Koi noch nicht, zumal Du noch ein akutes Tannenzapfensyndrom schilderst...

@ Heinz

Ich verstehe, was Du mit "Bakterielle Entzündungen haben nichts mit den Wasserwerten oder Ozon zu tun sondern einzig mit dem Keimdruck." meinst, aber der Zusammenhang zwischen Wasserwerten (Nitrit) und bakteriellen Infektionen ist natürlich vorhanden!

Immer das selbe "Spiel:" Koi scheuern sich -Aeromonas/Pseudomonas "treten ein" = Sekundärerkrankung!

Gruss
Jürgen
 
Hallo Jürgen

Da hast du schon recht nur bekommen Koi nicht nach der kleinsten Verletzung sei es durch Parasieten oder durch Verletzung bein Laichen gleich eine bakterielle Infektion.Damit wird bei guter Kondition die Immunabwehr alleine fertig.Aber bei zu hohem Keimdruck im Teich bricht auch ohne irgendwelche Verletzungen die Immunabwehr irgendwann zusammen und du hast die Infektion.Was natürlich noch begünstigt wird durch Verletzungen jeder Art.Was ich mit den Wasserwerten sagen wollte ist das diese nichts mit dem vorhandenen Keimdruck zu tun haben.Die Wasserwerte können völlig ok sein und trotzdem kann ein sehr hoher Keimdruck vorhanden sein.

Gruß Heinz
 
Vor einiger Zeit habe ich hier auf Anfrage von der bakteriellen Erkrankungen mehrerer meiner Koi erfahren. Nun habe ich einen neuen Filter, einen stärkeren UVC und keinen weiteren kranken Fisch mehr im Teich. Die 2 im Quarantänebecken fühlen sich wohl und fressen. Aber die Wunden heilen nicht weiter ab. Ich setze aber auch keine Medikamente mehr ein. Das beschreibt den Zustand:
Eine sichtbare Wunde wird auch nach Einsetzen des Heilungsprozesses nicht unbedingt kleiner. Den Beginn der Heilung erkennt man am weissen Rand der Wunde. Nach und nach zieht sich das Weiß von aussen nach innen, aber die eigentliche Grösse der Wunde sieht man natürlich noch.
Nun habe ich für das Quarantänebecken ( 300L ) nur einen Filter ohne UVC. Aber ich wechsle alle 2 Tage 30% Wasser. Ist es nicht besser, die Fische in den Teich zurück zu setzen oder ist das zu früh? Soll ich zusätzlich einen UVC einsetzen?
 
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