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Parasitäres Frühjahrserwachen von Dr. Tamara Frank
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Beitrag
<blockquote data-quote="KoiCrew Europe" data-source="post: 204362" data-attributes="member: 4657"><p>Hallo zusammen,</p><p></p><p>passend zu dieser Jahreszeit ein weiterer Bericht von Frau Dr. Frank zum Thema "Parasiten im Frühjahr".</p><p>Das Urheberrecht liegt bei der Verfasserin.</p><p>Der Beitrag steht in den nächsten Tagen auf <a href="http://www.koicrew-europe.de" target="_blank">http://www.koicrew-europe.de</a> zum Herunterladen bereit.</p><p></p><p>Viel Spass beim Lesen</p><p>Thomas</p><p></p><p><strong>Parasitäres Frühjahrserwachen</strong></p><p></p><p>Krankheitserreger, die den Winter überleben, nutzen das Frühjahr aus, um in Erscheinung zu treten. Zu dieser Jahreszeit kommen die Fische geschwächt aus der Winterung und es fehlt ihnen aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen weitgehend die Immunkompetenz.</p><p>Von Bedeutung sind vor allem kälteunempfindliche Parasiten wie Ichtyobodo necator (Costia necatrix), Chilodonella, Trichodina und Gyrodactylus sp.. </p><p></p><p></p><p>Ichtyobodo necator (Costia necatrix), Bild 1</p><p></p><p>Der 6-12µm große Einzeller Costia gehört zu den Geiseltierchen und besitzt im frei beweglichen Zustand eine nieren-, bohnenförmige Gestalt. Costia dringt durch die Zellwand und entnimmt der Zelle Zellinhalt, wodurch Haut- und Kiemenzellen stark geschädigt werden und absterben. Die bevorzugten Temperaturen von Costia liegen zwischen 2–30°C, wobei 13–15°C optimal sind. Bei Jungfischen kann Costia zu Massensterben führen und ist bei erwachsenen Fischen ein typischer Schwächeparasit.</p><p></p><p>Chilodonella, Bild 2</p><p></p><p>Der einzellige Parasit Chilodonella ist 40 – 60µm </p><p>lang und 20 - 40µm breit, gehört zu den</p><p>Wimpertierchen und besitzt eine herz–,</p><p>nierenförmige Gestalt mit Flimmerhärchen auf</p><p>der Rückseite. Er ernährt sich von der oberen </p><p>Zellschicht und bevorzugt Temperaturen von </p><p>5-10°C. Zudem besitzt der Parasit die</p><p>Eigenschaft, dass er bei ungünstigen </p><p>Bedingungen enzystiert und dadurch lange im </p><p>Wasser und Teichsediment überlebensfähig ist.</p><p></p><p></p><p>Trichodina, Bild 3</p><p></p><p>Genauso wie Chilodonella gehört auch der </p><p>30-90µm große Parasit Trichodina zu den </p><p>Wimperntierchen. Der Parasit besitzt eine</p><p>kreisrunde Gestalt mit einem Hakenkranz auf der </p><p>Unterseite. Er ernährt sich von organischem </p><p>Material im Wasser, sowie von der </p><p>oberen Haut- und Kiemenschicht. Er tritt bei</p><p>Temperaturen von 4-30°C auf und vermehrt sich</p><p>in belastetem Wasser schneller.</p><p></p><p>Gyrodactylus sp., Bild 4</p><p></p><p>Der 0,2-0,9mm große Hautsaugwurm</p><p>Gyrodactylus sp. zählt zu den Saugwürmern, die</p><p>den Mehrzellern angehören. An seinem</p><p>Vorderende besitzt er zwei Zipfel, am Hinterende</p><p>zwei Haupthaken und Randhaken und im </p><p>Körperinneren sind weitere Wurmgenerationen zu </p><p>erkennen. Der Hautsaugwurm ernährt sich von </p><p>Oberhautzellen und ist ohne Fisch nicht </p><p>überlebensfähig.</p><p></p><p></p><p>Die gesamten Parasiten führen alle zu den allgemeinen Symptomen wie Hauttrübung, Blitzen, Flossenkneifen, Springen, Atemnot. </p><p></p><p>Aber Achtung: denn auch bei schlechter Wasserqualität, plötzlichen Temperaturabsenkung, einem erhöhten Bakteriendruck… können diese Symptome beobachtet werden.</p><p></p><p>Aufgrund dessen ist es von großer Wichtigkeit, die Ursache abzuklären, um eine gezielte Therapie einleiten zu können. Führen Sie keine prophylaktischen Frühjahrskuren durch, ohne zu wissen, wogegen Sie behandeln. Denn jede Medikamentation bedeutet Stress für die Fische und baut den Fischen unnötig die Schleimhaut ab. </p><p></p><p></p><p></p><p>Dr. Tamara Frank</p><p>Februar 2010</p></blockquote><p></p>
[QUOTE="KoiCrew Europe, post: 204362, member: 4657"] Hallo zusammen, passend zu dieser Jahreszeit ein weiterer Bericht von Frau Dr. Frank zum Thema "Parasiten im Frühjahr". Das Urheberrecht liegt bei der Verfasserin. Der Beitrag steht in den nächsten Tagen auf [url=http://www.koicrew-europe.de]http://www.koicrew-europe.de[/url] zum Herunterladen bereit. Viel Spass beim Lesen Thomas [b]Parasitäres Frühjahrserwachen[/b] Krankheitserreger, die den Winter überleben, nutzen das Frühjahr aus, um in Erscheinung zu treten. Zu dieser Jahreszeit kommen die Fische geschwächt aus der Winterung und es fehlt ihnen aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen weitgehend die Immunkompetenz. Von Bedeutung sind vor allem kälteunempfindliche Parasiten wie Ichtyobodo necator (Costia necatrix), Chilodonella, Trichodina und Gyrodactylus sp.. Ichtyobodo necator (Costia necatrix), Bild 1 Der 6-12µm große Einzeller Costia gehört zu den Geiseltierchen und besitzt im frei beweglichen Zustand eine nieren-, bohnenförmige Gestalt. Costia dringt durch die Zellwand und entnimmt der Zelle Zellinhalt, wodurch Haut- und Kiemenzellen stark geschädigt werden und absterben. Die bevorzugten Temperaturen von Costia liegen zwischen 2–30°C, wobei 13–15°C optimal sind. Bei Jungfischen kann Costia zu Massensterben führen und ist bei erwachsenen Fischen ein typischer Schwächeparasit. Chilodonella, Bild 2 Der einzellige Parasit Chilodonella ist 40 – 60µm lang und 20 - 40µm breit, gehört zu den Wimpertierchen und besitzt eine herz–, nierenförmige Gestalt mit Flimmerhärchen auf der Rückseite. Er ernährt sich von der oberen Zellschicht und bevorzugt Temperaturen von 5-10°C. Zudem besitzt der Parasit die Eigenschaft, dass er bei ungünstigen Bedingungen enzystiert und dadurch lange im Wasser und Teichsediment überlebensfähig ist. Trichodina, Bild 3 Genauso wie Chilodonella gehört auch der 30-90µm große Parasit Trichodina zu den Wimperntierchen. Der Parasit besitzt eine kreisrunde Gestalt mit einem Hakenkranz auf der Unterseite. Er ernährt sich von organischem Material im Wasser, sowie von der oberen Haut- und Kiemenschicht. Er tritt bei Temperaturen von 4-30°C auf und vermehrt sich in belastetem Wasser schneller. Gyrodactylus sp., Bild 4 Der 0,2-0,9mm große Hautsaugwurm Gyrodactylus sp. zählt zu den Saugwürmern, die den Mehrzellern angehören. An seinem Vorderende besitzt er zwei Zipfel, am Hinterende zwei Haupthaken und Randhaken und im Körperinneren sind weitere Wurmgenerationen zu erkennen. Der Hautsaugwurm ernährt sich von Oberhautzellen und ist ohne Fisch nicht überlebensfähig. Die gesamten Parasiten führen alle zu den allgemeinen Symptomen wie Hauttrübung, Blitzen, Flossenkneifen, Springen, Atemnot. Aber Achtung: denn auch bei schlechter Wasserqualität, plötzlichen Temperaturabsenkung, einem erhöhten Bakteriendruck… können diese Symptome beobachtet werden. Aufgrund dessen ist es von großer Wichtigkeit, die Ursache abzuklären, um eine gezielte Therapie einleiten zu können. Führen Sie keine prophylaktischen Frühjahrskuren durch, ohne zu wissen, wogegen Sie behandeln. Denn jede Medikamentation bedeutet Stress für die Fische und baut den Fischen unnötig die Schleimhaut ab. Dr. Tamara Frank Februar 2010 [/QUOTE]
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