Seltenes Erfolgserlebnis

konny

Business Mitglied
Ich hab eine Weile nachgedacht ob ich über dieses Erfolgserlebnis berichtet. Da um diese Jahreszeit eine Menge negative Nachrichten aus den Teichen kommen dachte ich mir dass eine positive Geschichte zur Abwechslung ganz nett ist.
Es handelt sich hier um eine schon etwas ältere und größere Mukashi Dame.

Anfang Januar ereilte mich ein Notruf dass das Mädchen von einem Tag auf den nächsten auf die Seite gekippt ist und sich nicht mehr aufrichtet. Zunächst bin ich von Energiemangel ausgegangen und da vor Ort keine Möglichkeit einer Quarantäne war habe ich sie kurzerhand eingepackt und in meine Quarantäne gesetzt.
Am nächsten Morgen, bei der gründlichen Untersuchung lautete die Diagnose: begründeter Verdacht auf Schlaganfall.

Das Mädchen hat einen enormen Lebenswillen und Kampfgeist. Also habe ich die Behandlung begonnen und einen Behandlungsplan mit einer „Reha“ aufgestellt. Natürlich alles in Absprache mit den Tierbesitzern. Sie sollte jede Chance bekommen solange sie nicht leidet.

Das erste Video zeigt sie am Tag des Notrufs.



Das zweite Video einen Tag später in meiner Quarantäne. Da ist recht gut zu erkennen dass sie sehr desorientiert ist und immer auf die linke Seite kippt. Sie hat kaum Kraft genug um sich länger als ein oder zwei Minuten aufrecht zu halten.

Die letzten beiden Videos sind aktuell. Sie nimmt Futter aus der Hand, schwimmt orientiert und recht entspannt frei durchs Wasser. Vorher hat sie immer versucht sich am Beckenrand ab zu stützen. Sie lässt sich von den anderen nicht wirklich stören und liegt nur noch sehr selten auf der Seite.



Noch vor kurzem musste sie sehr schnell schwimmen um sich gerade halten zu können und lag dann mehrere Minuten erschöpft auf der Seite. Heute ist sie in der Lage sich meist stehend auszuruhen.
Derzeit sieht alles danach aus dass sie im Frühjahr wieder in den heimischen Teich kann und mit ihrer Behinderung durch aus lebensfähig ist.
Ihre Atmung ist stärker als normal weil sie noch nicht so viel Kraft und Ausdauer hat. Auch hat sie hin und wieder Schwierigkeiten beim schlucken, so dass sie gelegentlich etwas Futter ausspuckt.

Ihr heimischer Teich ist nicht sehr groß und die Teichbesitzer kümmern sich so intensiv dass ich mir hier keine Sorgen mache dass sie zu wenig Futter bekommt.

Dieses Erfolgserlebnis habe ich in der Praxis auch nur sehr selten. Die meisten Koi erholen sich nicht mehr von einem Schlaganfall.
 
Trotz der super Entwicklung mache ich mir immer ein bisschen Sorgen. Derzeit macht mir die linke Brustflosse Sorgen. Das ist die Seite mit der Parese. Die Flosse ist deutlich gerötet. Eine Wunde ist nicht erkennbar. Allerdings wirkt und die Flosse leicht „fransig“.
In den nächsten Tagen muss ich sie einmal in Narkose legen und mir das genau anschauen.
 
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