Teich oder Quarantänebecken?

Klaus

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Hi zusammen,
seit dem Temperaturanstieg nach dem Winter war ein kleiner Yamabuki (ca. 30 cm) nicht ganz fit.
Da mein Teich die meiste Zeit des Tages im Schatten liegt stiegen die Temperaturen nur langsam an undpendelten mehrere Wochen so um die 15°C.
Nun fing der Yamabuki an dann und wann zu springen und sich zu scheuern. Zudem Stand er abseits, regelmässig leicht mit dem Kopf nach unten geneigt. Er zeigte Flossenkneifen und Flossenzucken.
Bald zeigten sich kleine Hautläsionen.

Ich habe einen Abstrich gemacht und Costia entdeckt.

(ohne sie jetzt hier aufzuzählen, die üblichen Abfragen der Wasserwerte verstehen sich von selbst und zeigen keine Auffälligkeiten.
Es gibt keine Schlamm.- oder Dreckecken in Teich ;-))

Ich hatte zu dem Zeitpunkt das 4000 Liter Quarantäne Becken im Garten haus schon für einen Besatz startklar gemacht.

Nach Salzintensivbädern schwamm der Patient dann bei 0,6 % Salzgehalt bei 21°C im Becken.
Die Hautläsionen waren nach kurzer Zeit verschwunden und das Schubbern und Springen hörte auf.

Nach 3 Wochen habe ich den Patient nach der nötigen Wasseranpassung zurück in den Teich gesetzt, da er immer ängstlicher wurde (ist eh ein Schisser der Kleine), so alleine im Becken.

Alles sah ganz gut aus.

Dann fingen letzte Woche diese schwülen Tage mit Gewitterneigung an.
Die Temperatur im Teich stieg jetzt endlich einmal auf 20°C. Mit dem Temperaturanstieg fingen die Koi, einer nach dem anderen an sich zu scheuern.
Besonders auf einem 50 cm Oranje Ogon konnte ich innerhalb von 2 Tagen eine Zunahme des Schleims besonders auf dem Kopf erkennen.

Nun gibt es bei allen Koi Flossenzucken (Brust und Rückenflossen). Scheuern und gelegentliches Springen.
Alle stehen wie aufgefädelt in der Strömung und sind nicht mehr so aktiv wie sonst.
Ganz klar, die wollen etwas loswerden.

Gerade sinken die Temperaturen wieder etwas und die Koi sind etwas aktiver.

Morgen früh werde ich erneut Abstrche machen und dann je nachdem was ich vorfinde eine geignete Behandlung einleiten.


Nun zu meinem Anliegen:
Wenn ich Einzeller (Costia, Trichodina & Co) vorfinde würde ich die Kollegen gerne alle aus dem Teich holen (sind nur neun Stück zwischen 50 und 15 cm) und in der Innenhälterung behandeln.

Ungern möchte ich den ganzen Teich (54 m³) einer Behandlung aussetzen.

Die meisten ungebetenen Gäste (Parasiten) sollten doch, wenn ich mir deren Lebenszyklus anschaue nach ca 4 Wochen ohne Wirt den Geist aufgegeben haben. Korrigiert mich, aber die Karpfenlaus braucht je nach Temperatur ca. 2 Wochen um aus dem gelegten Ei zu schlüpfen und muss anschliessend zügig einen Wirt finden. Das ist schon mit der längste Zyklus.....

Teich.- oder Quarantänebehandlung?

Vorteile der Teichbehandlung wären:

:arrow: weniger Stress
:arrow: alle ungebetenen Gäste könnten Platt gemacht werden
:arrow: grössere Wassermenge, falls der Biofilter nicht mehr funktioniert.

Nachteile der Teichbehandlung wären:

:arrow: Große Menge Medikament
:arrow: keine Kontrolle über den Temperaturverlauf
:arrow: Belüftung schwieriger?
:arrow: Sollten Schwierigkeiten auftreten ist sofortiges Handeln schwieriger (Wasserwechsel)

Vorteile der Behandlung in der IH:

:arrow: Temperaturkontrolle
:arrow: kleine Medikamentengabe
:arrow: schnelles Handeln (Wasserwechsel) möglich.

Nachteile der Behandlung in der IH:

:arrow: Stress beim Umsetzen
:arrow: bei ausfallender Filterleistung eventuell höherer Nitritanfall

Was würdet Ihr tun?
Ist das<Sedieren mit Nelkenöl (2 Tropfen auf einen Liter in Ordnung (Ich möchte mir den einen und Anderen etwas genauer anschauen)?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß Klaus


[/u]
 

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Morgen,
das mit dem Nelkenöl hat sich erledigt...
Ich habe später einen Koifreund mit der entsprechenden Erfahrung am Teich.

Da ich ich die weitere Behandlung aber dennoch selbst entscheiden muss hätte ich weiterhin gerne Eure Meinung dazu gelesen :wink:

Vielleicht findet sich hier ja ebenfalls ein erfahrener Koihalter der entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Ich würde mich freuen.

Gruß Klaus
 
Morgen Klaus,

vom Nelkenöl würd ich die Finger lassen und lieber ein käufliches Beruhigungsmittel einsetzen. Aber das hat sich ja wohl erledigt.
Mal so grob vorm Ergebniss des Abstriches:

Einzeller würd ich im Teich behandeln ( weils weniger Stress ist )
Bei Würmern etc. ist die Behandlung im Quarantänebecken eine günstige Alternative, allerdings mußt du schaun was das genau für ein Parasit ist, bzw. ob er im Teich Zwischenwirte ( zB. Muscheln, Frösche, Schnecken) hat, auf denen er auch ohne Fische überleben könnte.
Halt uns auf dem laufenden.


___________________

Gruß Andreas
 
Schick, da ist ja fast alles vertreten :wink:

Und ?? Wie willste vorgehen ??

Ich würde i.Ü. auch im Teich behandeln. Weniger Stress für die Fischis und das System ist stabiler als in der IH.
 
Hi,
da ich "nur" Einzeller gefunden habe, werde ich die Koi dennoch in die IH umsiedeln und zwar aus folgendem Grund:

Ich habe vor jedem Koi ein Salztauchbad zu gönnen um die heftigsten Beschwerden zu lindern.
Wenn sie dann einmal aus dem Teich sind setze ich sie in die IH um.
Ich habe wenig Interesse den ganzen Teich zu vergiften, wenn es nicht nötig ist.

Trichodina habe ich nur einen gefunden.
Das Gewimmel sind wohl Costia.
Die werde ich in der IH behandeln - falls Gift nötig ist fällt hier deutlich weniger an als im Teich.

Gruß Klaus
 
bei Costia kannst du alternativ ohne Gift vorgehen.
Im Teich ohne Fische sind die in spätestens 2 Stunden erledigt. Die Koi in ein Salzbad und anschließend in der IH für mind. 1 Stunde bei guter Belüftung auf 30 Grad gehen. Pro Tag kannst du deine IH um 5 Grad anheben. Somit können deine Koi in 2 bis 3 Tagen costiafrei sein (Kontrollabstrich machen). Dann langsam Temp. absenken ( max. 2 Grad pro Tag) und bei Teichtemp. wieder in den Teich setzen. In wenigen Tagen ist alles erledigt 8) .
Kannst natürlich auch FMG einsetzen.




________________

Gruß Andreas
 
Hi Andreas,
Temperatur anheben wäre eine Möglichkeit bei Costia.

Ich hatte ja oben geschrieben, dass ich einen Yamabuki schon im Dauersalzbad hatte. Der hängt jetzt aber auch wieder durch.

Morgen werde ich die Prozedur beginnen.
Ich habe 3 Tosai im Teich. 2 davon sind nur 15 cm groß. Mal sehen wie ich die rauskriege....

Ich werde dann berichten.

Gruß Klaus
 
Ich schätze mal das du ihn wieder in Teich gesetzt hast ??

Fische reinholen, Daursalzbad, fertig. Costia verreckt nach 1- 2 Stunden ohne Wirt im Teich..

Dann kannste die einen Tag später wieder reinsetzen. Wegen 1 Tricho würde ich auch noch nix machen. Aber beobachten.

So denn, viel Erfolg.
 
Hi zusammen,

:roll: ich krieg die 2 Tosai nicht aus dem Teich.
man oh man....
Jetzt muss ich mir wohl noch ein Zugnetz besorgen / basteln....

Gruß Klaus

Nachtrag:
:?: Hat schon mal jemand Nachts mit einer Lichtfalle (Taschenlampe) gekeschert? Wäre das eine Möglichkeit?
 
Hi zusammen,
nun habe ich doch noch eine Frage an die Erfahrenen Koi-Halter hier im Forum.

Mein Problem ist oben beschrieben....
Ich habe mich nach vielen Informationen zu einer Behandlung mit F-M-G der Fa. KoiCare entschieden. Nach dem Kauf musste ich erst einmal beim Hersteller NTLabs in England nachfragen, wie die Behandlung genau durchgeführt wird. Die Wasserwechsel und die Dauer der Behandlung werden auf dem Beipackzettel nicht erläutert.

Dies ist die Antwart von NTLabs:

7 days after you may do a partial water change
if water conditions are poor and you need a change earlier - top up the medictaion for the amount of water removed
regards

NT

Nun gut, also habe ich die Behandlung am 19.06.11 um 14:Uhr begonnen.
Ich checke jeden Tag, morgens und abends die Wasserwerte.

Bei der Zugabe des Medikamentes wurden die Koi zuerst unruhig. Ich habe sie dann über mehrere Stunden genau beobachtet.
Am 2. Tag schwammen 2 Kandidaten, die ständig abgelegen haben wieder.
Ich hatte den Eindruck, dass sich die Situation verbesserte.
Heute beobachte ich jedoch wieder das Scheuern.... :?

Kann das normal sein?
Ich werde die Behandlung zu Ende führen in der Hoffnung, dass der Spuk dann ein Ende hat.

Was würden die Erfahrenen unter Euch tun?


Ich habe in den letzten Wochen einige Teiche in der Nähe besucht um einen erfahrenen Koihalter zu finden, musste allerdings feststellen, dass fast alle noch weniger wissen als ich :shock:

Vielleicht könnt Ihr mir einen Rat geben?

Gruß Klaus
 

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Ja das kann normal sein. Durch das Zeugs werden ja auch die Schleimhäute angegriffen. Das wird sich mit der Zeit langsam legen. Solange die sich nicht andauernd scheuern ist alles im grünen.
 
Hi,
in 2 Tagen kann ich die Brühe dann mal verdünnen.

Bislang sind die Wasserwerte noch im grünen Bereich.

PH - 7,8
NO2 - 0,0
NH4 - 0,0
O2 - 6-8 mg/l
Temp 21°

Bin mal gespannt wann sich der Filter mit einem Ammoniumanfall bemerkbar macht.

Die Patienten sind ein wenig schlanker geworden und lutschen mittlerweile jeden cm² des Beckens ab - haben wohl Hunger....

Gruß Klaus
 
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