Keimzahlen im Koiteich

Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Postversand von mikrobiologischen Proben!


Seite 5

Gruss Dany
 

klaus1

Mitglied
...OK , soweit so sehr gut .


Evtl. ist auch noch eine zweite Probe des Probenwassers ,
zur Zeit der Bestimmung im Labor , mit unsere DipSlides sinnvoll ?
... dann proben wir ja mutmaßlich den gleichen Werdegangszustand
in unserer Probe .
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Ja genau aber der DipSlide müsste der Probe beigelegt werden, mit der höflichen Bitte einer prallelen Bestimmung der GKZ. Ich glaube kaum dasss Tauros DipSlide im Angebot hat. Ausserdem sollte das sterile Probegefäss eine Öffnung aufweisen die gross genug für die Beprobung mit dem Slide ist.

Gruss Dany :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo

wenn ich auf Besuch bei anderen Koihaltern bin, werde ich manchmal mit DipSlides beschenkt. So geschehen Ende Oktober dieses Jahres. Für mich jeweils willkommene Gelegenheiten zum Vergleich mit der Gussplatte.

Bei der eingestellten Probe betrug die Wassertemperatur des Teiche 9.8°C und es wurde bei 11°C über 9 Tage lang inkubiert.

Gruss Dany :)
 

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G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo

Soeben kam ich von der Sonnenstube der Schweiz zurück, wo ich bei angenehmen 21°C einige Tage verweilte. Trotz jenen Weihnachtsbeleuchtungen und geschmückten Christbäumen war dort keine Adventsstimmung spürbar. Ich weiss nicht, vielleicht lag es wieder an mir?! Schön war es trotzdem, denn einige Sträucher waren in voller Pracht, mit roten oder gelben Blüten geschmückt. Das Bild passte zu Bergen, denn diese waren nicht mal weiss gepudert. Kein Wunder bei diesen Temperaturen.

Auf der Rückfahrt in die deutschsprechende Schweiz war es dann ein bisschen anders. Die Berggipfel nördlich des Gotthards waren wenigstens mit Schnee belegt und im Tal war es auch leicht kälter. Auch hier waren die Häuser oder Balkone zum Teil mit festlichen Elektrogirlanden verhängt aber wo ist die Kälte, der Schnee die ein Weihnachtliches Bild abrunden sollten? Oder habe ich vielleicht wieder einmal zu hohe Ansprüche an diese festliche Zeit?

Als ich auf der Autobahn den Kanton Uri verliess und Richtung Luzern tuckerte, begleiteten mich auf mehreren Kilometern, rechts und links des Fahrstreifens rot-weisse Girlanden mit Lichter die Blitzten und blinkten und dies in verschiedenen Formationen. Die vielen Menschen mit ihren hübschen, orangefarbenen Kleider und den passenden reflektierenden Verzierungen an Rücken und Armen, zauberten Gemeinsamkeit und festliche Stimmung auf den Platz. Die den Festlichkeiten angepasste Geschwindigkeit, erlaubte mir die Szenerie genauestens zu beobachten und einen Moment lang fühlte ich mich dazugehörend. Diese Kilometer hatten etwas weihnachtliches an sich aber………………ja zugegeben, die Dampfwalzen und Bagger störten die Idylle deutlich.

Zu Hause angekommen begab ich mich zur Kontrolle kurz an meinen Teich und wertete später die Wasserproben aus die ich vor einigen Tagen gefasst und inkubiert hatte. Da wusste ich Weihnachten muss vor der Tür stehen, denn auch einige Bakterien aus meinem „Fischwasser“ waren bereits in festlicher Stimmung und hatten ihre Weihnachtsbeleuchtung montiert. Ich hatte Freude als ich dieses Grüppchen von Pseudomonaden entdeckte, die fröhlich vor sich hin fluoreszierten und wurde mir gleichzeitig auch wieder meiner Bescheidenheit bewusst, mich über mickrige und stinkende Bakterienkolonien zu erfreuen.

Euch allen eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit.


Dany :)
 

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G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Aus Dr. Lechleiters FISHCARE vom 09.11.2015

Böse Bakterien - gute Bakterien Teil 1



Wir sind es von unseren eigenen Krankheiten wohl so gewöhnt: Wenn wir krank sind und Bakterien, z.B. Streptokokken oder Staphylokokken sind die Ursache, dann sind diese Bakterien der Feind und wir nehmen dagegen ein Antibiotikum, vorzugsweise nach Resistenzprüfung wegen der nicht selten vorhandenen Resistenzen.

Wenn unsere Koi krank werden und die Diagnose lautet: Bakterielle Allgemeininfektion, dann sind in mehr als 75 % aller Fälle Aeromonas- oder Pseudomonasbakterien in hoher Zahl beteiligt. Die Resistenzlage bei Koi aus dem Handel ist nicht selten so bescheiden, dass nur noch wenige Mittel wirken.

Dennoch betrachten wir die Gruppe der Aeromonaden und Pseudomonaden in der Regel nicht als primäre Krankheitserreger. Einzige Ausnahme ist Aeromonas salmonicida, ein echtes Pathogen für viele Fischarten. Die sehr häufig nachweisbaren Aeromonas hydrophila und sobria dagegen können krankmachend sein, wenn sie bestimmte Charaktereigenschaften haben. Diese beziehen sich z.B. auf die Tricks bei der Anheftung an Fischgewebe, auf die Möglichkeit der Toxinbildung oder besondere Abwehrmechanismen gegen die fischeigene Immunabwehr. Bedeutet: Sie können für Fische krankmachend sein, müssen es aber nicht. Das ist der Unterschied zu den echten Pathogenen, die bei einer Infektion praktisch immer auch eine Krankheit auslösen.

Neben Aeromonas salmonicida sind bekannte echte Fischpathogene Yersinia ruckeri, Flavobacter columnare oder psychrophila, Vibrio spp, Edwardsiella tarda oder ictaluri, und bestimmte Streptokokken. Sie werden bei Koi und Karpfen relativ selten isoliert.

Eine Zwischenstellung hat Citrobacter freundii, denn dieser Keim ist eigentlich ein Umweltkeim, der besonders in organisch verschmutztem Wasser lebt. Dennoch wird er bei bakteriellen Infektionen nicht selten als Reinkultur aus kranken Koi nachgewiesen, weshalb ihm durchaus eine gewisse Bösartigkeit zugeschrieben wird. Bei Citrobacter, Aeromonas und Pseudomonas sind neben der Frage nach den krankmachenden Eigenschaften jedoch mit Sicherheit auch die vorhandenen Keimzahlen für die Auslösung einer bakteriellen Erkrankung entscheidend.

Neben gut oder böse ist daher auch die Frage nach viele oder wenige "Feinde" von Interesse. Und diese Frage sehen wir uns morgen dann genauer an.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Aus Dr. Lechleiters FISHCARE vom 10.11.2015


Böse Bakterien - gute Bakterien Teil 2


Dip Slides: Immer noch die einfachste Methode, Bakterienzahlen sichtbar zu machen.

Oder um es anders zu sagen:
Die wirklich bösen, krankmachenden Bakterien sind schon dann in der Lage, Fische zu infizieren und krank zu machen, wenn sie in relativ geringer Zahl angreifen.

Wenn jedoch einen große Zahl von Aeromonas oder Pseudomonasbakterien im Wasser sind und hungrig auf Nahrung lauern, dann stürzen sie sich auch auf Fische, deren Schleimhäute ihnen genügend Nahrung bieten. Als "Alleskönner" sind diese Wasserkeime nicht auf anorganische Nahrung wie CO2, Ammoniak, Nitrit oder Nitrat angewiesen, sie können sich Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff auf die verschiedensten Weisen besorgen. Deshalb sind die eben keine Spezialisten sondern Universalisten hinsichtlich ihrer Ernährung. Und genau das macht einen erhöhten bakteriellen Keimdruck gefährlich für die Fischgesundheit.

In den Schleimhäuten sind natürlich Abwehrstoffe und Zellen des Immunsystems auf der Lauer, um derartige Angreifer abzuwehren. Der Lebensraum Wasser als solcher enthält ja bekanntlich viel mehr Bakterien als unsere Atemluft. Daher besitzen gerade die Schleimhäute der Wasserlebewesen auch sehr effektive Abwehrmechanismen. Jede Infektion erfordert eine Mindestinfektionsdosis, das heißt, es reicht meist nicht, wenn nur ein einiger Krankheitserreger in den Fisch eindringt. Der wird leicht abgefangen und unschädlich gemacht. Das bedeutet jedoch auch, dass alle Bakterien, die die Schleimhautschranken überwinden können, ab einer gewissen Zahl zu krankmachenden Bakterien werden können.

Der Rest ist Statistik. Wenn mehr als 500 000 Bakterien im Milliliter Wasser leben, dann ist es fast egal, wie sie heißen und ob sie eigentlich lieber etwas anderes zu fressen bekämen als Fisch. Ihre bloße Anzahl überfordert erst die Abwehrmechanismen der Schleimhäute und dann die im Inneren des Körpers. Und genau so kommt es dann zu den gefürchteten bakteriellen Infektionen, die mit Löchern, Entzündungen und Todesfällen in einem Koibestand um sich greifen. Wenn man keine Massnahmen ergreift, dann sterben erfahrungsgemäß daran zwischen 50% und 90% der Koi im Bestand.

Natürlich gibt es neben den Bakterien weitere Faktoren, die die Gesundheit bedrohen. Schlechte Wasserwerte und jeder vergleichbare andere Dauerstress belasten das Immunsystem oder blockieren es vollständig.

Daher ist ein Blick in die Umwelt und auf die Keimzahlen ein Schlüssel zur Behandlung. Somit lohnt es sich mit Sicherheit, ab und an nach den Gesamtkeimzahlen zu sehen und natürlich immer auch die Wasserqualität zu prüfen. Aufmerksame langjährige Koifreunde sehen Veränderungen beider Paramter meist schon an ihren Koi.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
"Daher ist ein Blick in die Umwelt und auf die Keimzahlen ein Schlüssel zur Behandlung."


Hallo

eine sehr treffende Aussage die an die Aufmerksamkeit der Koianer gerichtet ist und besagt, dass die Gesamtkeimzahl nicht alles ist aber eben doch ein sehr wichtiger Punkt zur Behandlung oder eben Gesunderhaltung unserer Fische.

Der Zug ist noch nicht abgefahren und Vorsätze für das kommende Jahr können noch problemlos gefasst werden. Darum erinnere ich gerne wieder einmal an die Möglichkeiten unserer "Dip Slides" zur Bestimmung der Keimdichte im Teichwasser. Mit einem 10er Pack kann der Teich ab Mai bis September zwei Mal getestet werden.

Ich empfehle diese 10 Slides in geregelten Abständen einfach mal zu "verproben" um so den IST-Zustand seines Teichwassers über den Sommer zu erhalten. Es kann auch immer sogenannte Ausreisser Resultate geben die enorm hoch ausfallen. Darum ist es wichtig mehrere Ergebnisse abzuwarten bevor keimreduzierende Massnahmen ergriffen werden.

Leider liefert Mibius nur an Unternehmer. Im Bekannten- oder Userkreis wird sich aber bestimmt jemand finden der Hilfestellung leisten kann.

Ich finde diese Keimgeschichten immer noch höchst interessant und darum gebe ich noch nicht Ruhe. :wink: Auch freut es mich extrem wenn sich im nächsten Jahr einige hundert Interessierte mehr in der Umfrage eingetippt haben. :eek: :lol:

Gruss Dany
 

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G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Teichprobe GKZ Dany, Wassertemperatur 9.1°C


:shock: :shock: :shock:
 

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G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Alarmstufe rot !?


Nein, was hier ganz schön bedrohlich aussieht ist in Wirklichkeit halb so schlimm. Sicher, wir haben hier eine PCA-Platte mit gehörigem Wachstum die eine Belastung der GKZ anzeigt. In diese Petrischale wurde aber ein Milliliter Teichwasser zugegeben und anschliessend mit flüssigem Nährboden vermischt. Bei dieser Methode ist der Nährboden warm und erstarrt bei Abkühlung, worauf die Schale bei entsprechender Temperatur und Dauer bebrütet wird.

Die oben abgebildete Platte oder Schale ist zu stark bewachsen und darum nicht verlässlich auszählbar. Die Grenze liegt bei 300 Kolonien pro Platte. In der Mikrobiologie ist man für solche Fälle gewappnet und erstellt bei unbekannter oder erwarteter hoher Keimbelastung, mehrere Verdünnungen einer Probe. Das Ergebnis muss später auf den ml zurück gerechnet werden oder auf die gewünschte Einheit des Resultates.

Bei meinem Teichwasser weis ich jeweils welche Belastung zu erwarten ist und habe darum bis 100-fach verdünnt. Auf dem Bild unten präsentiert sich nun eine kleine Verdünnungsreihe die zwei auszählbare Platten ergibt und deutlich aufzeigt, dass diese Probe gar nicht so toll „verkeimt“ war. Zum Erhalt des Resultates fliesst dann das errechnete Mittel aller zählbaren Platten ein.

Man sollte also immer auch die Verdünnungsstufe wissen und nicht gleich erschrecken wenn solche überwachsene Platten irgendwo gesichtet werden. Das gleiche gilt auch für Tauchnährböden, nicht gleich Panik schieben wenn einmal ein Slide überfüllt ist. Cool bleiben und die nächsten Resultate abwarten.

Gruss Dany :)
 

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hansemann

Mitglied
Hi Dänu,
wie sieht es eigentlich mit Resistenzen aus, wenn UVC bei Temp. von 12 Grad und weniger betrieben werden? Hast du diesbezüglich Informationen?

Viele Grüße
Hans
 

klaus1

Mitglied
hansemann schrieb:
Hi Dänu,
wie sieht es eigentlich mit Resistenzen aus, wenn UVC bei Temp. von 12 Grad und weniger betrieben werden? Hast du diesbezüglich Informationen?

Viele Grüße
Hans
Moin Hans,

...Resistenzen gegen was ?
Bei UVC gibt es keine anzüchtbaren Resistenzen .
Es gibt aber meistens eine Selektion.
( diejenigen deren Lataldosis nicht erreicht wurde überleben ja )
...da aber in Winter viele den Flow drosseln ,
und das Wasser sehr oft klarer ist,
und viele Keime "schlechter/langsamer Wachsen"
ist es nicht vermessen zu vermuten das die Keimdichte geringer ist.

.... es lassen aber sicher Szenarien ausdenken, welche das Gegenteil zeigen. (die Natur findet schon einen Weg)
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hoi Hans

leider kenne ich mich über Resistenzen zu wenig aus um darüber Beiträge zu schreiben. :(

Gruss Dany
 

hansemann

Mitglied
Alles klar Dany.
Hi Klaus,
ich tendiere auch zum Durchlaufen lassen der UVC, auch wenn im Winter die Keimbelastung i.d.R. kaum eine Rolle spielen sollte bei reduzierter oder ausgesetzter Fütterung. Dennoch habe ich den Rat bekommen, bei 12 Grad und weniger UVC aus. Kann mir das nur für Amalgamlampen erklären, die bei niedrigen Temp. eventuell einen Teil ihrer Effektivität einbüßen???
Und dann setzt eventuell ein Reparaturmechanismus der Keime, Viren etc. ein, Mutationen oder, oder???

Vielleicht liest hier ja jemand mit, der nähere Info diesbezüglich hat.

Viele Grüße
Hans
 

klaus1

Mitglied
Hi,

also wenn 4°C Wassertemp. der Amalgamlampe schaden,
oder deren Arbeitspunkt deutlich verschiebt,
dann hätte nur der "Zusammenschrauber/Konstrukteur/Hersteller"
sein Arbeit nicht ordentlich gemacht.
Gerade Amalgamlampen habe einen höheren Umgebungstemperaturbereich!
...aber da alle Hersteller kaum irgendwelche technischen Daten offerieren
ist das alles eher ein Lottospiel !!

- UVC 253 Leistung welche die Lampe incl. Schutzglas verlässt.
- Benennung der Alterung mit berechenbaren Werten für Lampe und Schutzglas.
- Temperaturbereich der Lampe
- Lageabhängigkeit der Lampe

...um mal was zu nennen/fordern :wink:


Weiterhin hat Mikrobe hier des Öfteren erwähnt ,
das es durchaus auch Bakterien gibt die auch unter 12°C gut wachsen![/list]
 
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