Optimierung Eigenbau-Filter

fischi9991

Mitglied
Hallo,

wie bereits erwähnt bin ich ja seit kurzem stolzer Koihalter.
Beim letzten Wassertest musste ich leider feststellen, dass der Nitritwert bei 0,2 lag. Gemessen mit JBL Tröpfchentest am späten Nachmittag. Das kam für mich etwas unerwartet, da alle Messungen zuvor immer unter 0,05 waren. Habe dann erstmal Wasserwechsel gemacht und die Futtermenge reduziert.
Daraufhin habe ich mir nochmal Gedanken über meinen Eigenbau-Filter gemacht.
Der Filter läuft seit dem 12.07. , die ersten Fische kamen schon am 01.08. (war ein Notfall eines Bekannten und ging nicht anders). Hatte anfangs Bedenken, dass der Filter noch nicht ausreichend eingefahren war. Allerdings waren die Messungen der ersten Wochen alle positiv. Am 16.08. kamen dann die eigentlich geplanten Koi dazu. Eine Woche später dann der erhöhte Nitritwert. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob noch nicht genug Filterbakterien vorhanden waren oder mein Filter unterdimensioniert bzw ineffizient ist.

Zum Filteraufbau:
Erste Regentonne (300l) gedacht als mechanische Filterung, bestückt mit Filterbürsten und groben Filtermatten. Durchströmt wird von unten nach oben.
Dann läuft es über in die zweite Tonne (200l) mit 100l Biokörper, feine Matten und als letzte Schicht Filterwatte. Auch diese Tonne wird von unten durchströmt.
Bisher habe ich alle zwei Wochen die erste Tonne abgelassen und mit einem Schlauch die Bürsten kurz abgespült um den groben Dreck/Schlamm zu entfernen.
Der Teich ist allerdings im Garten meiner Eltern und ich bin wenn dann nur am Wochenende da. Es könnte also auch mal vorkommen, dass die erste Tonne 3-4 Wochen nicht gereinigt wird. Wäre das ein Problem?
Als Pumpe verwende ich eine Osaga OHE-22000 VX. Die muss das Wasser etwa 1,5m hoch pumpen. Laut Kennlinie sind es dann etwa 16m³/h. Geregelt ist sie auf 70%.
Der Teich sollte also etwa einmal pro Stunde ungewälzt werden.
Mit der Klarheit des Wassers bin ich übrigens sehr zufrieden. Also dahingehend scheint der Filter bisher zu funktionieren.

Zum Teich:
Etwa 10m³ mit 10 Fischen (zwischen 16 und 28cm). Kein klassicher Koiteich sondern eher Naturteich mit Pflanzen und Steinen aber ohne Bodengrund. Ich denke, dass im Teich also auch Besiedlungsfläche für die nützlichen Bakterien vorhanden ist. Oder liege ich das falsch?

Auf Dauer wird der Filter mit steigender Futtermenge zu klein sein. Also würde ich diesen gerne vorzeitig erweitern/umbauen/optimieren.

Erstmal zur grundsätzlichen Reihenfolge der Filtermedien. Wie ist die sinnvollste Herangehensweise?
Erst mechanisch grob, dann Bio, dann mechanisch fein. Oder grob, fein und als letztes Bio. Oder sogar einen seperaten Biofilter?

Meine Überlegung wäre jetzt folgende:
1) Ich baue mir einen Papierfilter (bzw besorge mir einen günstigen gebrauchten), der vor die erste Tonne kommt. Dieser erfüllt ja dann die mechanische Filterung komplett alleine oder? Könnte ich dann die Filtermatten und Bürsten durch zusätzliches Biomaterial ersetzen?

Oder Variante 2): Ich stelle noch eine dritte Tonne dazu, die mit Biomaterial gefüllt wird und nutze weiterhin die erste Tonne als mechanische Vorfilterung, die dann etwa alle 2-3 Wochen grob gereinigt wird.

Über das Teilen eurer Erfahrungen und konstruktive Verbesserungsvorschläge freue ich mich sehr.

Gruß, William
 
Hallo William,
in deinem Fall würde ich sagen: Neuteichsyndrom.
Zuviele Fische auf zuwenig Wasser, nicht eigefahrene Teichbiologie!

Auch dein Ansinnen mit Papierfilter o.ä. wird das Problem nicht lösen, weil du damit eventuell dein Teichgwasser klar(er) bekommst, aber noch immer keine Bio hast.
Eine weitere Tonne ist sicher nicht von Nachteil, aber egal womit bestückt, auch dort muss sich erstmal etwas Biologisches entwickeln.
Um erstmal die WW - vor allem das Nitrit etwas ungefährlicher zu machen - würde ich eine kleinere Menge Salz (~ 250g - 500g) ins Wasser geben und desweiteren die Fütterung auf ein Minimum reduzieren oder für einige Zeit komplett einstellen.
Wenn du keinen Filterstarter hinzugegeben hast, würde ich dieses nachholen... was genau das ist, dafür sind hier im Forum genügend Leute, die dir da etwas empfehlen können.
Ansonsten ist in einem Neuteich, viel Zeit vor Einsetzen von Fischen, die optimale Vorgehensweise.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Gruß Moco
 
Hallo,
danke für die Antworten.
Ich habe gestern Abend nochmal messen lassen. Nitritwert bei 0,1. Also im Abwärtstrend.
Leicht aufgesalzt ist der Teich schon.

Der Papierfilter wird natürlich nicht die Biologie verbessern aber er würde die mechanische Filterung übernehmen und ein 1-2 wöchentliches säubern der Bürsten wäre nicht mehr nötig.
Was haltet ihr denn von dieser Thematik? Ist es überhaupt nötig den Schlamm so häufig aus der ersten Filtertonne zu entfernen?

Gruß, William
 
@mocowolf

Moin Moco, du als alter Hase, war das ernst gemeint mit der Zeit vor dem Einsetzen der Fische? Oder hattest du dich nur verschrieben?
Wie soll sich in einem neuen Teich eine ausreichende Biologie ohne Fische bilden? Es sei denn man füttert das Filtermaterial täglich.
Ist jetzt keine Kritik, hat mich nur verwundert.
 
16000 waren grob geschätzt. Es sind ungefähr 4m Schlauch mit 38mm Durchmesser.
Ich könnte die Pumpe auch hochregeln.
Aber ob nun 8000l oder 10000l durch den Filter gehen, macht das einen großen Unterschied?
Liegt die Pumpe im Teich? Dann wird dir irgendwann alles zudrecken, wenn die Fischis größer werden. Am Anfang der Filterkette sollte natürlich ein Grobfilter stehen. Ob da eine 300 Liter Regentonne mit Bürsten auf Dauer ausreichend ist............. Letzten Endes hängt es auch von den Gegebenheiten vor Ort ab. Und welchen Zeitaufwand pro Woche du betreiben willst. Fakt ist auch: Der Dreck muss raus! Aller vier Wochen wird nicht reichen. Und wer macht Wasserwechsel wöchentlich 10 % ??? Ich persönlich bevorzuge einen Vliesfilter, da gibts halt geteilte Meinungen.
Aber einen Koiteich vernünftig zu betreiben, wo man nur alle vier Wochen Wartung betreibt, und das bei 10 Koi auf 10m³ ist eigentlich nicht günstig hinzubekommen. Das knallt irgendwann...........
 
Ja die Pumpe liegt im Teich. Allerdings hängt sie etwas unterhalb der Wasseroberfläche. Ansaugung erfolgt über ein Rohr mit Filterkorb, welches am Grund platziert ist.
Wasserwechsel mache ich bisher sogar 15-20% wöchentlich, später dann wahrscheinlich 10%.
Habe auch nie gesagt, dass ich nur alle 4 Wochen Wartung betreiben will. Bisher und so ist auch der weitere Plan alle 1-2 Wochen. Aber es kann halt mal vorkommen, dass 3 oder 4 Wochen nicht gereinigt wird, wenn ich z.b im Urlaub bin. Sollte aber die absolute Ausnahme sein.
Es ging mir auch eher darum, wie man einen Filter optimal aufbaut bzw wie ich meinen Filter verbessern kann.
Und das Argument, dass alles immer teuer/aufwendig sein muss um perfekt zu funktionieren, sehe ich anders. Mit handwerklichem Geschick und Vitamin B geht es auch günstiger.
Bezüglich der Koi sollte ich noch erwähnen: Die bleiben nicht bis zur vollen Größe im Teich, sondern werden zwischen 40-50cm abgegeben. Die Abnehmer dafür sind schon gefunden.
Dann kommen wahrscheinlich wieder neue Tosai rein.
 
Ja die Pumpe liegt im Teich. Allerdings hängt sie etwas unterhalb der Wasseroberfläche. Ansaugung erfolgt über ein Rohr mit Filterkorb, welches am Grund platziert ist.
Wasserwechsel mache ich bisher sogar 15-20% wöchentlich, später dann wahrscheinlich 10%.
Habe auch nie gesagt, dass ich nur alle 4 Wochen Wartung betreiben will. Bisher und so ist auch der weitere Plan alle 1-2 Wochen. Aber es kann halt mal vorkommen, dass 3 oder 4 Wochen nicht gereinigt wird, wenn ich z.b im Urlaub bin. Sollte aber die absolute Ausnahme sein.
Es ging mir auch eher darum, wie man einen Filter optimal aufbaut bzw wie ich meinen Filter verbessern kann.
Und das Argument, dass alles immer teuer/aufwendig sein muss um perfekt zu funktionieren, sehe ich anders. Mit handwerklichem Geschick und Vitamin B geht es auch günstiger.
Bezüglich der Koi sollte ich noch erwähnen: Die bleiben nicht bis zur vollen Größe im Teich, sondern werden zwischen 40-50cm abgegeben. Die Abnehmer dafür sind schon gefunden.
Dann kommen wahrscheinlich wieder neue Tosai rein.

Ja das muss alles keine Unsummen kosten, da hast du natürlich recht. Wenn du schon auf Vliesfilter bist, dann hol dir eventuell einen gebrauchten. Vergiss die Regentonnen und hol dir einen IBC, ist einfach stabiler und hält entschieden länger. Da packst du Helix rein und belüftest gut. Dann musst du nur die UVC irgendwo unterbringen und schon hast du ein super Setup für deinen Teich.
Einzigster Nachteil ist der Filterkorb im Teich. Da musst du immer mal wieder kontrollieren, ob der sich nicht zusetzt. Und bei deinem Druckschlauch kannst du doch bestimmt auch einen 50er Durchmesser geht. Mit etwas Bastelei würde man da auch auf 75 mm gehen können. ;)
 
Ich werde wohl wie folgt vorgehen:
Eigenbau eines Vliesfilters oder doch eines Siebbogenfilters (da weiß ich aber noch nicht wie ich eine Selbstreinigung realisieren könnte). Eventuell auch Gebrauchtkauf.
Austausch der Bürsten und groben Matten gegen Biomaterial. Und dann irgendwann Austausch der Regentonnen gegen einen IBC.

Den Druckschlauch kann ich so einfach nicht vergrößern. Da müsste erst eine neue Kernbohrung gemacht werden. Der Filter steht in einem Innenraum.
 
Habe auch nie gesagt, dass ich nur alle 4 Wochen Wartung betreiben will. Bisher und so ist auch der weitere Plan alle 1-2 Wochen. Aber es kann halt mal vorkommen, dass 3 oder 4 Wochen nicht gereinigt wird, wenn ich z.b im Urlaub bin. Sollte aber die absolute Ausnahme sein.
Der Teich ist allerdings im Garten meiner Eltern und ich bin wenn dann nur am Wochenende da. Es könnte also auch mal vorkommen, dass die erste Tonne 3-4 Wochen nicht gereinigt wird. Wäre das ein Problem?
Also gerade die Absaugung über den Filterkorb ist anfällig, und wenn eine Verstopfung da nicht bemerkt wird über mehrere Tage oder gar Wochen, dann wirds mehr als kritisch. Ich habe auch nicht gesagt, dass alles viel Geld kosten muss. Es wird halt immer aufwändiger, je länger Die Wartungs-/Inspektionsintervalle werden. Wenn das System über mehrere Wochen alleine laufen soll, muss du halt Redundanzsysteme schaffen.
Gerade wenn Fadenalgen zum Problem werden, kann eine Woche schon sehr lang sein. Dann kommst du zum Teich, die Pumpe ist verstopft und dann wirds schon kritisch.
 
Ja die Ansaugung über den Korb ist nicht optimal, aber ein Bodenablauf war beim Bau nicht umsetzbar. Hatte überlegt einen umgekehrten Bodenablauf zu installieren. Bringen die Dinger was?
Es ist aber auch nicht so, dass der Teich wochenlang ohne Aufsicht ist. Es ist eigentlich täglich jemand da. Und im Notfall kann auch immer jemand eingreifen. Nur die regelmäßige Wartung will ich meiner Familie nicht aufdrängen, solange es nicht unbedingt nötig ist.
Eine zweite Pumpe steht ohnehin bereit, falls die eine kaputt geht oder die Ansaugung verstopft.
 
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