Ablaichen trotz 0,5 % Salzgehalt im Teich

Rascal23

Mitglied
@Transalien

Ist bei Karpfen vielleicht nicht ganz so extrem. Aber schau dir mal das Laichverhalten bei Lachsen an, die sterben nach dem Ablaichen. ;)
 

Transalien

Mitglied
@Transalien

Ist bei Karpfen vielleicht nicht ganz so extrem. Aber schau dir mal das Laichverhalten bei Lachsen an, die sterben nach dem Ablaichen. ;)
Stimmt schon :)
Kann man aber nicht miteinander vergleichen

Persönlich habe ich es bislang noch nicht erlebt, weder bei mir noch bei anderen, dass ein Koi an Erschöpfung nach dem Laichprozess gestorben ist.
Aber man lernt nie aus :)
 

flex

Mitglied
Persönlich habe ich es bislang noch nicht erlebt, weder bei mir noch bei anderen, dass ein Koi an Erschöpfung nach dem Laichprozess gestorben ist.
Also ich werde es mir nicht ausdenken....an dem verstorbenen ist auch nichts zu erkennen
Ein plötzlicher Tod beim Laichprozess muß nicht unbedingt durch Erschöpfung hervor gerufen werden,
sondern kann auch durch eine situationsbedingte Ammoniakvergiftung eintreten bzw.
wenn sich ein Koi übergebührend die Eier reinpfeift.
Am toten Fisch ist dann tatsächlich so gut wie nichts zu erkennen.
Grüße FLEX
 

Transalien

Mitglied
Ein plötzlicher Tod beim Laichprozess muß nicht unbedingt durch Erschöpfung hervor gerufen werden,
sondern kann auch durch eine situationsbedingte Ammoniakvergiftung eintreten bzw.
wenn sich ein Koi übergebührend die Eier reinpfeift.
Am toten Fisch ist dann tatsächlich so gut wie nichts zu erkennen.
Grüße FLEX
Sofern dabei zeitgleich hohe PH Werte herrschen, wäre das eine Möglichkeit
 

flex

Mitglied
Hallo Transalien,
der PH Wert ist dabei noch nicht mal so ausschlaggebend.
In diesem Fall, wird der Koi sein eigenes Ammoniak einfach nicht mehr los und vergiftet sich sozusagen selbst.
Als Koihalter kannst du nur schwer dieser Situation ad hoc entgegenwirken.
(Mir ist es leider nicht gelungen.)
Grüße FLEX
 
G

Gelöschtes Mitglied 17533

Guest
Hallo Transalien,
der PH Wert ist dabei noch nicht mal so ausschlaggebend.
In diesem Fall, wird der Koi sein eigenes Ammoniak einfach nicht mehr los und vergiftet sich sozusagen selbst.
Als Koihalter kannst du nur schwer dieser Situation ad hoc entgegenwirken.
(Mir ist es leider nicht gelungen.)
Grüße FLEX
Aufpassen. Koi atmen m.E. Ammonium und kein Ammoniak ab. Trotzalledem sehe ich das ähnlich wie die Meisten hier, dass bei dem oder nach dem Ablaichprozess Elterntiere zu Schaden kommen können.
 

flex

Mitglied
Hallo gast847489,
für eine NH3-Autointoxikation ist der PH Wert des Wasser nicht wirklich ausschlaggebend,
entscheidende ist hier der PH Wert des Blutes im Fisch,
der unter gewissen Umständen z.B geringer O2 oder CO2 Gehalt und hohes Eiweißangebot ansteigen kann.
Grüße FLEX
 
G

Gelöschtes Mitglied 17533

Guest
Diese Aussagen sind schlicht falsch.
Ich habe mich nie wirklich mit dieser Thematik auseinander gesetzt und meine sogar, dass in meiner uralten DDR Aquaristik Literatur davon gesprochen wird, dass Ammonium von Fischen abgeatmet wird.

D.h. jetzt also ganz konkret, dass grundsätzlich Ammoniak von den Fischen abgeatmet wird, dass bei basischen pH-Werten nicht oder nur schlecht zu Ammonium umgewandelt werden kann. In einem sauren Milieu reagiert Ammoniak hingegen schneller mit freien H-Ionen. Es entsteht das relativ ungiftige Ammonium.

Ich dachte immer es wäre genau umgekehrt. Da habe ich wieder etwas dazu gelernt. Danke.

Viele Grüße,
Christian
 

michael w

Mitglied
für eine NH3-Autointoxikation ist der PH Wert des Wasser nicht wirklich ausschlaggebend,
Dies Aussage finde ich nicht ganz korrekt und ist wenig Zielführend.
Sicherlich kann ein plötzlicher Anstieg von NH3 zur Autointoxikation führen, man kann aber zum besseren Verständnis
auch Selbstvergiftung schreiben.
NH3 und Ph- Wert des Wassers sollte man immer im Zusammenhang sehen und betrachten.
Hoher ph- Wert und Ammoniak wirken sich aus meiner Sicht bei Fischen negativ aus.

Zum Thema,
Auch wenn ich mich ein wenig weit aus den Fenster lege, das Fische in unseren Fall Koi beim Laichen massenweise sterben
ist eher seltener. Verletzungen sind da schon sehr viel häufiger und die wiederum können, wenn man ihnen keine Bedeutung
schenk spätere Auswirkungen bis hin zum sterben nach sich ziehen.

Wann laichen unsere Koi?
Im Frühjahr zu einer Zeit wo bei vielen die Stabilität im Teich erst am entstehen ist.
- einige Filter laufen noch nicht optimal die Wasserwerte schwanken noch
- höhere Temperaturen und die Algenblüte können auch den ph - Wert anheben oder lassen ihn schwanken
- schwankende Temperaturen fordern den Fischen Kondition ab
- nicht alle Koi haben einen gleichen Ernährungszustand einige haben wenn auch nicht gleich erkannt doch leichte
Energiemangelerscheinungen
- die Koi spielen beim Laichen verrückt, kennen kein Morgen mehr und auch weder Feind noch Freund.
Durch den manchmal enormen Laich im Teich entsteht von 0 auf 100 ein enormer Überschuss an Eiweiß.
NH3 entsteht beim Abbau von Protein. Die abbauenden Bakterien, die Ammoniak zu Ammonium umwandeln sind
mit den plötzlichen Überschuss an Protein überfordert.
Zudem bedienen sich viele der Koi ebenfalls an der Eiweißbombe.
Eine Anhäufung von ungünstigen Bedingungen treffen aufeinander.
Viele Filter kollaborieren, die/einige Koi sind konditionell am Ende. NH3 wird nicht schnellgenug abgebaut, reizt die
Kiemenschleimhäute welches das Abatmen der Fische wiederum beschwert. In ungünstigen Fällen kann es, wie Flex geschrieben hat
bis hin zur Autointoxikation ( Selbstvergiftung der Organe) komme .

So ist meine Sicht und Denkweise
 
Ich habe mich nie wirklich mit dieser Thematik auseinander gesetzt und meine sogar, dass in meiner uralten DDR Aquaristik Literatur davon gesprochen wird, dass Ammonium von Fischen abgeatmet wird.
Ammonium/Ammoniak

Koi bilden bei ihrem Stoffwechsel als Abbauprodukt Ammonium. Da NH(4)(+) nicht über eine Membran, sprich Kiemen, ausgeschieden werden kann wird es zu NH(3) "umgeformt". Dieses Produkt wird zu ca. 90% durch passive NH(3)-Diffusion über das Kiemenepithel ausgeschieden. Das NH(3) wird anschließend zu NH(4)(+) in einer sauren Grenzschicht neben den Kiemen umgesetzt, damit der NH(3)-Partialdruckgradient zwischen Blut und Kiemenwasser aufrecht erhalten wird.

Beim Ablaichen kommt es zu einem raschen Anstieg von Ammonium/Ammoniak im Teichwasser. Der pH-Wert entscheidet über das Verhältnis von Ammonium zu Ammoniak. Daher ist der pH-Wert, neben einigen anderen Parametern wie Sauerstoff, Härtegrad des Wassers, Temperatur und Gehalt an Kohlendioxid, ein Schlüssel für das Verständnis was passiert nach dem Ablaichen.

Vereinfachte Darstellung der Vorgänge:

Passive Diffusion bedeutet, der Stoff um den es sich dreht muss auf den unterschiedlichen Seiten der Membran in unterschiedlicher Konzentration vorhanden sein. Ammoniak kann nur aus dem Koi entfernt werden wenn die Konzentration im Koi größer ist als die Konzentration im Umgebungswasser. Ist die Konzentration außen höher als im Koi dringt zusätzlich zum vorhanden Ammonium/Ammoniak Ammoniak in den Koi ein und führt so zu einer sogenannten Autointoxikation. Der Koi bekommt nicht nur sein Stoffwechselprodukt nicht mehr los, durch die Diffusion in den Koi steigt der Wert schnell in einen kritischen Bereich an. Ammoniak ist kurzfristig in höherer Konzentration ein starkes Nervengift, mittel- bis langfristig zerstört er das Kiemengewebe. Glücklicherweise ist der Koi nicht ganz so sensibel auf Ammonium wie andere Frischwasserfische. Aber an die extreme Robustheit der Goldfische gegenüber Ammonium kommt er nicht ran.

Was kann man tun um seine Koi nach dem Ablaichen zu schützen, leider ist die Reaktionszeit für die erste Maßnahme Wasserwechsel relativ kurz:
  • Schnellstens großer Wasserwechsel mit 25-30%, eventuell nach einem ½-1 Tag wiederholen
  • Belüftung voll aufdrehen
  • Flow voll aufdrehen
  • Fütterung der Koi mit Reis oder Cerealien sollten sie Futter annehmen
  • Ständige Kontrolle von Ammonium im Teichwasser und Umrechnung auf Ammoniak mittels pH und Temperatur. Der Gehalt an Ammoniak im Teichwasser sollte schnellstens unter 0,05 mg/l gedrückt werden, mittelfristig sogar unter 0,025 mg/l.
  • Eventuell Mittel gegen Ammonium/Nitrit einsetzen, sollte im Notfallkoffer eines jeden Koihalters enthalten sein. Achtung bei Anwendung dieser Mittel kann nicht mehr belastbar auf Ammonium getestet werden.
Wer aufsalzt auf 0,5% muss sich im Klaren sein, dass der Biofilter deutlich zurückgesetzt werden kann. Es kann bis zu 4 Wochen dauern, ehe er seine ursprüngliche Effizienz wieder erreicht hat.
 
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