Bauchwassersucht

mathias

Mitglied
Leider habe ich diesen Frühling meine grössten, schönsten und zutraulichsten Koi verloren.
28v7hhy.jpg

Hier mal die Geschichte dazu:
Der Tancho war seit Frühling 2009 bei mir im Teich. War von Anfang an sehr zutraulich, immer der erste beim fressen. Im Herbst blieb er mit allen anderen grösseren Fischen im abgedeckten Teich, durchgehend bei 5-7°. Die kleinen überwinterten in der IH.
Irgendwann Ende Februar bemerkte ich dass er nicht mehr sofort zum Futter kam, ein paar Tage später fand ich dass er irgendwie dicker geworden sei.
3 Tage später schaffte ich es ihn rauszufangen. Da hatte er bereits recht stark abstehende Schuppen.
Kurzfristig wurde im Haus eine zusätzlich 1200lt IH erstellt, mit Teichwasser gefüllt, und die Temperatur langsam über eine Woche angehoben. (Von 7 auf 20° in etwa 10 Tagen) Das Wasser wurde gleichzeitig auf 5-6% aufgesalzen. Der sofort herbeigerufene Koi Doc untersuchte den Fisch. Parasiten waren keine zu finden. Es wurde vorsorglich direkt ein Breitbandantibiotika gespritzt, der Versuch dem Fisch etwas Wasser aus der Leibeshöhle zu entziehen schlug fehl. Der Abstrich zum erstellen eines Antibiogramm nahm der Koi Doc mit. Drei Tage später konnte ich bei ihm die vorbereiteten Spritzen mit dem am besten geeigneten Antibiotika abholen und mit der Behandlung anfangen.
Ueber die nächsten 7 Tage spritze ich den Tancho regelmässig.....der Zustand änderte sich nicht merklich, weder ins bessere noch wurde es schlechter. Die Wasserwerte waren immer sehr gut, dank täglich reichlich Frischwasser mit der richtigen Temperatur und grosser angeschlossener Helix-Kammer.
Oftmals kam der Fisch an die Hand, nahm ein oder 2 Futterkörner, dann blieb er wieder für Tage am Boden.
Laut Doc hätte er eigentlich schon länger tot sein müssen, da es nicht den Anschein machte dass das Antibiotika seine Wirkung voll entfalte.
Ich selber hatte eigentlich schon früh die Hoffnung aufgegeben, aber mein Doc wollte den Fisch auf keinen Fall aufgeben. Es wurde versucht mit Vitaminen angereichertes Futter zu verabreichen...ohne Erfolg.
Nach einem Aufenthalt in Holland brachte mir der Doc ein zusätzliches Antibiotika mit, auch dieses wurde von mir gesprtizt....weiterhin keine merkliche Besserung.
Der Fisch war nun bereits mehr als 8 Wochen im Haus, der Zustand mal etwas besser, dann wieder schlechter. Irgendwann Mitte Mai änderte es sich dann plötzlich: zuerst stand er kopfüber im Wasser, dann lag er auf der Seite...leider der Moment denn Fisch zu erlösen. War verdammt hart den lieben Kerl ins Koi-Sleep zu schicken.

Mein Fazit:
Der Fehler lag ganz klar bei mir.
Erstens:Hätte ich im Herbst etwas besser überlegt wäre es nicht so weit gekommen. Ich kannte die Vorgeschichte des Tancho: Er schwamm ungefähr 15 Jahre lang in einer Riesen Indoor Anlage in der Villa eines Schweizer Koi Freaks....hatte also nie kalte Temperaturen erlebt. Hätte ich ihn in meiner IH überwintert wäre es wohl nicht soweit gekommen.
Zweitens: wenn ein so zutraulicher Fisch plötzlich wegbleibt..sofort handeln. Jeder Tag den man zuwartet kann alles schlimmer machen.
Drittens: auch Koi Docs können unsere Fehler nicht mehr immer gut machen. Schön fand ich aber das sich der Doc immer wieder nach dem Zustand des Koi erkundigt hat......und auf meine Frage nach dem Preis für die letzte Antibiotika Kur meinte er blos: wenn er durchkommt sprechen wir wieder darüber...wenn nicht will ich nichts dafür.
Viertens: wir haben eines der schönsten Hobbys....aber ab und zu möchte man am liebsten alles hinschmeissen.

2sajb42.jpg


Gruss aus den Alpen,
Mathias
 
Lieber Mathias

Das tut mir wirklich sehr Leid es war ein schöner Koi und ich kann dir gerade sehr gut Nachempfinden mir ist das gleiche im letzten Jahr passiert und es ist gar nicht so einfach weil man ja auch eine feste Bindung aufbaut.
Meine Kois sind genauso wie der Hund ein teil der Familie und da ist es halt sehr schmerzlich einen zu verlieren.
Ansonsten muss ich sagen finde ich es toll das ihr mit allen Mitteln Versucht habt den Koi zu retten es hat halt nicht sein sollen.
Mein Beileid und mach dir nicht zu viele Vorwürfe den das ändert nichts an der Situation und er wird dadurch nicht wieder Lebendig.
 
Schade um den schönen Koi,
aber du konntest es ja auch nicht wissen, dass er krank wird, wenn er
zu kalt gehalten wird.
Er war ja in Ordnung, ich hätte den großen Kerle auch nicht reingesetzt.
 
Hallo Mathias

Tut mir leid für Deinen Tancho und für Dich.

Aber bei Bauchwassersucht hilft nur einen rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika , eine Behandlung über den Tag ,,GO,, ist meistens aussichtslos.

Der Tot Deines Tanchos hat vielleicht auch eine <Gute <Seite .

Schärft die Sinne für solche Krankheiten , und hilft Dir beim nächsten mal so eine heimtükische Krankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln , damit anderen Koi zu überleben.

Ansonsten wirklich trauchig um das wunderschöne Tier.

Und zu Dir , Kopf hoch , das Leben geht weiter.


Gruß
Arno
 
Hallo Matze,

wie groß war der Fisch :?:
Warum geben leute so einen Fisch her und dann noch die Größe :roll:
verstehe ich manchmal nicht.

Was mir bei dem Tancho nicht so gefällt ist, das er so weit herausschauende Augen hat, wie so Klotzaugen. Liegt das an der Zucht, seh das halt ab und zu. Mir gefällt das persönlich nicht.
 
Hallo Jürgen,

die Glotzaugen hatte er schon immer, leider. Deswegen war er auch bezahlbar für mich. Der Fisch hatte etwa 65-68cm. Der Vorbesitzer musste leider aus gesundheitlichen Gründen alles aufgeben. Er hatte zirka 20 Jumbos, (meiner war einer der kleinen) allesamt in einer absolut geilen IH im Wohnzimmer. War etwas vom Schönsten was ich jemals gesehen habe.

Gruss vom Murtensee
Mathias
 
Hallo Mathias,ich kann dich verstehen :? :cry:
Ich glaub das hat schon jeder hinter sich,und jeder wollte schonmal alles hinschmeißen :roll:
Das glaub ich gehört dazu ,das auf und ab im Koifanatikum,leider :cry:
Gruß Randy
P.S. Trotzdem haben wir ein schönes Hobby :wink:
 
Oben