Quasi Abschlußbericht,
Betty hat es nicht geschaft und warum erklär ich euch so ausführlich wie es grad geht und ich denke das ganze könnte evtl hilfreich für andere sein.
Wir haben ja die OP auf heute vorverlegt weil ich fand das sich Bettys AZ zum schlechteren verändert hat. Das war auch eine gute Entscheidung.
zum Ablauf der OP: die Narkose wurde nicht so tief gemacht wie letztes mal wo sie Untersucht wurde, weil das Narkosewasser zum Spülen der Kiemen genommen wurde, sie also auf die Art in einer "Dauernarkose" gehalten wurde. Darunter ist zu verstehen das eine Arzthelferin mit einem Holzspatel die Kiemen abwechselnd "aufhielt" und mit dem Schlauch das Wasser das in einem Becken unter Betty war so in ihre Kiemen laufen ließ. Durch den Mund floss das Wasser dann wieder zurück ins Becken und so entstand ein Kreislauf. Die Atmung war sehr stark und gleichmäßig.
Dann wurde der Bauch mit Betaisodona desinfiziert und die Schuppen gezogen wo der Bauch geöffnet werden sollte.
beim öffnen vom Bauch hat sich dann eine sehr große Gewebliche Masse gezeigt neben sehr viel Wasser. Ein richtig fetter Tumor.
Der Tumor war stark im Bauch mit der "Bauchwand" und den Organen verwachsen/drum rum gewachsen und leider auch mit dem Darm.
Dr. Reese hatte es geschaft den Tumor überall zu lösen ohne ein Organ oder die Schwimmblasen zu beschädigen, aber dann war der Tumor so stark mit und um den Darm verwachsen das dieser beim Versuch den Tumor zu lösen abgerissen ist.
Der Darm ist ja leider ein so dünnes und empfindliches Gewebe.
Das der Bauch nun so rund und prall war lag an dem Wasser das vom Tumor in den Bauch gelangt ist. So ein Tumor kann Flüssigkeit frei setzen, muß es aber nicht. Und das im Ultraschall der Tumor nicht eindeutig zu erkennen war lag an seiner Strucktur die nach dem aufschneiden sichtbar wurde und die "grisselig" war, also schon irgendwie entfernt an Laich erinnerte.
Verdacht von Dr. Reese ist das dieser Tumor von den Fortpflanzungsorganen ausgegangen ist, einschicken tun wir das nicht um das genauer untersuchen zu lassen.
Abschließend muß man sagen das der Koi eine sehr gute Überlebenschance gehabt hätte wenn der Tumor nicht so mit dem Darm verwachsen gewesen wäre, weil er ansonsten ohne sichtbare Rückstände entfernt bzw abgelöst werden konnte.
Hätten wir diese OP nicht gemacht wäre Betty in nicht allzu ferner Zeit am Darmverschluß verstorben weil der Tumor den Darm zugedrückt hätte bei weiterem Wachstum und das wäre ein schlimmerer Tot als dieser auf dem OP Tisch gewesen.
Ich bin schon sehr traurig, aber ich muß nun all denen, die diese OP für sinnlos und sinnentleert gehalten haben sagen, das ich diese Entscheidung jederzeit wieder treffen würde, ich bereue es nicht und habe dazu auch keinen Grund, denn ich bin sicher das Betty eine sehr gute Überlebenschance gehabt hätte ohne das Problem mit dem Darm, aber das weiß man vorher nicht wo und wie der Tumor sich ausweitet.
Und nachdem ich diese OP nun "begleitet" habe kann ich nur sagen das sie ebenso sinnvoll ist wie eine OP am Hund oder sonstigem Haustier und auch nicht wirklich spektakulärer wenn der TA weiß was er tut.