Hallo Forengemeinde,
da nun mein Trommelfilter seit ca. 5 Wochen läuft möchte ich ihn anhand von meiner Baudoku kurz vorstellen.
Am Anfang waren folgende Überlegungen. Mein altes Filtersystem war nicht effizient genug. Vier Filtertonnen davon die erste als „Vortex“ mit einer Siebfilterpatrone (SiPa, SiFi) als Grobschmutzfilter, die weiteren Tonnen mit Hel-X als Biofilter. Alle 2 - 3 Tage musste ich die SiPa zusätzlich reinigen. Dies ging zwar recht einfach, allerdings war das ganze ziemlich nervig. Der Teich war trotzdem grün und trüb….
Nachdem ich mich in diversen Foren schlau gemacht hatte war meine Entscheidung klar. Ein Trommelfilter muss her. Allerdings sind die Preise für diese Geräte nicht gerade niedrig. So mal eben mindestens 2 Tsd. Euro für einen Filter ausgeben war nicht drin. Daher traf ich den Entschluss eines Eigenbaumodells.
Sämtliche im Internet vorhandene Baudokus inkl. Videos hatte ich studiert. Aus all diesen Dokus habe ich mir Ideen für meinen TF geholt und natürlich auch das ein oder andere mit einfließen lassen. Danke an alle Eigenbauer die ihr Projekt vorgestellt und Ihre Ideen mitgeteilt haben. Letztendlich sollte sich alles preislich im Rahmen bewegen, gut funktionieren und später auch weiter ausbaubar sein.
Ich habe mich entschieden einen geschlossenen Trommler im Edelstahlgehäuse zu bauen. Das Gehäuse sollte 1m x 0,6m x 0,6m haben und die Trommel 65cm Länge mit 50cm Durchmesser. Zwei 110er Einläufe (habe nur 1 BA und 1 Skimmer) und drei 110er Ausgänge waren vorgesehen. Das Gehäuse ist unterteilt in „Trommelkammer“ und „Schmutzwasserkammer“ für die Einläufe und den UVC-Tauchstrahler. Beide haben jeweils einen 50er Ablauf. Glücklicherweise habe ich Metaller in der Verwandtschaft, die für mich das Gehäuse und die Trommel zusammenschweißten und daher hatte ich nur die Materialkosten zu begleichen. An dieser Stelle nochmals Dank an Opa Franz!
Die Trommel habe ich auf 6 Kunststoffrollen gelagert (jeweils 2 unten und 1 oben).
Das Kunststoff-Gaze mit 63my habe ich in der Bucht ersteigert. Die Spannvorrichtung des Sieb war nicht so ganz einfach, allerdings habe ich auch da eine Lösung (wenn auch nicht ganz optimal) gefunden. Mit Endlosschlauchschellen wurde das Sieb außen befestigt. Als Dichtung zwischen der Schmutzkammer und der Trommel habe ich eine Silikondichtung von Lavair eingebaut.
Kettenantrieb, Zahnradantrieb, Zahnriemen waren meine ersten Überlegungen. Dann habe ich den Antrieb meines Betonmischers angeschaut und diese Bauart übernommen. Ich dachte, wenn diese Technik eine mit Kies und Zement vollgeladene Betonmischertrommel antreibt, dürfte dies auch beim Trommler funktionieren. Ein normaler Keilriemen (ohne Zähne) liegt direkt auf der Trommel auf und treibt diese an. Ein 12V Scheibenwischermotor (Opel Astra!) setzt die angebrachte Riemenscheibe (leider kein Edelstahl!!) in Bewegung. Ein 120 Watt Schaltnetzteil (12 V, 10 A) gibt dem Motor den nötigen Strom.
Als Spülrinne habe ich zunächst an ein halbes KG-Rohr gedacht, doch anhand von der Größe der Trommel waren die gängigen KG Rohre zu unhandlich. Ich bastelte mir ein größtmögliches Spülrinnenmodell aus Pappe, damit ich auch testen konnte, ob sich das Teil einfach abmontieren lässt. Die Spülrinne wurde ebenfalls von Opa Franz nach meinem Modell in VA zusammengeschustert. Die Spülrinne hat immerhin eine Gesamtlänge von über einem Meter, daher besteht sie aus zwei Teilen, nämlich der eigentlichen Spülrinne in der Trommel und der Ablaufrinne mit Kanalanschluss. Somit kann ich beides bei Bedarf mit insgesamt 4 Schrauben abmontieren.
Die Spüldüsen sind von Lechler angeschlossen an einem 25er PVC Rohr. Als Spülpumpe dient die Güde Tauchpumpe GDT 901 (800 Watt - 5500 l/h). Diese steht direkt im Biofilter und saugt dort das „saubere“ Wasser an.
Die Steuerung machte mir am meisten Kopfzerbrechen. Wie kann ich einfach und kostengünstig den Trommler steuern? Hierzu habe ich auch im Forum angefragt und auch ein paar brauchbare Ideen bekommen
http://www.koi-live.de/viewtopic.php?t= ... ef7ac5978e
Letztendlich habe ich ein ABB Zeitschaltrelais mit 2 Wechsler verbaut. Am einen Wechsler konnte ich die 12 V des Motors schalten und am anderen die 220 V der Spülpumpe. Am Relais kann die Spüldauer sekundengenau eingestellt werden, ebenso die Pause (zwischen den Spülungen). Nach einer Woche in Betrieb konnte ich die Pausenzeit bereits auf 45 Minuten verlängern.
Alles funktionierte ohne Probleme. Diese Art der Steuerung sollte nur ein erster Schritt sein.
Bereits von Anfang an hatte ich mir schon Gedanken gemacht, die Spülungen nicht nur zeitabhängig auszulösen, sondern nach Verschmutzungsgrad der Trommel.
Nachdem der Trommler rund eine Woche in Betrieb war, forcierte ich den Gedanken und informierte mich über Pegelschalter, SPS etc….
Demnach habe ich mir nun eine Siemens LOGO! 12/24 V mit passendem Netzteil 24V, vier Koppelrelais und zwei Edelstahl-Pegelschalter aus der Bucht zugelegt.
An eine Steuerung mit einer Siemens LOGO hatte ich von Anfang an gedacht. Nur konnte ich mich mit dieser Thematik in der Bauphase des TF nicht beschäftigen. Aber nun ist der Filter ja fertig und das Interesse an einer SPS-Steuerung wurde größer und größer. Und siehe da, so schwer ist das ganze gar nicht.
Unter Mithilfe aus dem Forum und aus dem Siemens-Logo-Forum konnte ich sogar selbst das passende Programm der Logo programmieren. Nun spült der Filter nach Verschmutzungsgrad, d. h. sinkt der Pegel nach der Trommel auf einen bestimmten Stand, wird durch den Pegelschalter die Spülung zeitverzögert ausgelöst. Sollte nach einer Std. noch nicht gespült sein wird eine Zwangsspülung ausgelöst. Den Pegelschalter habe ich einfach ein einem Rohr an den 50er Abfluss des TF angebracht (siehe Bild)
Den zweiten Pegelschalter habe ich in die Pumpenkammer eingebaut, sollte der Pegelstand dort unter einen bestimmten Wert sinken, werden die beiden Pumpen abgestellt. Sollte der Wasserstand wieder erreicht werden laufen die Pumpen wieder an.
Soweit das Grundprogramm. Die Steuerung ist natürlich - dank der Logo - noch weiter ausbaubar.
Gesamtfazit:
Im Nachhinein würde ich das ein oder andere anders machen. (z. B. würde ich die Trommel mit einem Flanschlager lagern, damit die Trommel noch „runder“ läuft und noch eine Rinnenspülung einbauen). Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden. Bereits nach einer Woche war der Teich klar und ich konnte sogar den BA in 2,50m Tiefe sehen. Durch die Logo-Steuerung ist das Ganze nahezu wartungsfrei. Es ist mit Sicherheit kein Profi-Trommler und es gibt da und dort bessere Lösungen, aber bei einem Gesamtmaterialpreis von rund 700 Euro (inkl. Steuerung mit Logo und Spülpumpe) ist es für m i c h die perfekte Lösung, die sehr gut funktioniert.
Ein Video habe ich bei YouTube eingestellt (siehe Signatur)
Gruß
Koivadder
Matze
da nun mein Trommelfilter seit ca. 5 Wochen läuft möchte ich ihn anhand von meiner Baudoku kurz vorstellen.
Am Anfang waren folgende Überlegungen. Mein altes Filtersystem war nicht effizient genug. Vier Filtertonnen davon die erste als „Vortex“ mit einer Siebfilterpatrone (SiPa, SiFi) als Grobschmutzfilter, die weiteren Tonnen mit Hel-X als Biofilter. Alle 2 - 3 Tage musste ich die SiPa zusätzlich reinigen. Dies ging zwar recht einfach, allerdings war das ganze ziemlich nervig. Der Teich war trotzdem grün und trüb….
Nachdem ich mich in diversen Foren schlau gemacht hatte war meine Entscheidung klar. Ein Trommelfilter muss her. Allerdings sind die Preise für diese Geräte nicht gerade niedrig. So mal eben mindestens 2 Tsd. Euro für einen Filter ausgeben war nicht drin. Daher traf ich den Entschluss eines Eigenbaumodells.
Sämtliche im Internet vorhandene Baudokus inkl. Videos hatte ich studiert. Aus all diesen Dokus habe ich mir Ideen für meinen TF geholt und natürlich auch das ein oder andere mit einfließen lassen. Danke an alle Eigenbauer die ihr Projekt vorgestellt und Ihre Ideen mitgeteilt haben. Letztendlich sollte sich alles preislich im Rahmen bewegen, gut funktionieren und später auch weiter ausbaubar sein.
Ich habe mich entschieden einen geschlossenen Trommler im Edelstahlgehäuse zu bauen. Das Gehäuse sollte 1m x 0,6m x 0,6m haben und die Trommel 65cm Länge mit 50cm Durchmesser. Zwei 110er Einläufe (habe nur 1 BA und 1 Skimmer) und drei 110er Ausgänge waren vorgesehen. Das Gehäuse ist unterteilt in „Trommelkammer“ und „Schmutzwasserkammer“ für die Einläufe und den UVC-Tauchstrahler. Beide haben jeweils einen 50er Ablauf. Glücklicherweise habe ich Metaller in der Verwandtschaft, die für mich das Gehäuse und die Trommel zusammenschweißten und daher hatte ich nur die Materialkosten zu begleichen. An dieser Stelle nochmals Dank an Opa Franz!
Die Trommel habe ich auf 6 Kunststoffrollen gelagert (jeweils 2 unten und 1 oben).
Das Kunststoff-Gaze mit 63my habe ich in der Bucht ersteigert. Die Spannvorrichtung des Sieb war nicht so ganz einfach, allerdings habe ich auch da eine Lösung (wenn auch nicht ganz optimal) gefunden. Mit Endlosschlauchschellen wurde das Sieb außen befestigt. Als Dichtung zwischen der Schmutzkammer und der Trommel habe ich eine Silikondichtung von Lavair eingebaut.
Kettenantrieb, Zahnradantrieb, Zahnriemen waren meine ersten Überlegungen. Dann habe ich den Antrieb meines Betonmischers angeschaut und diese Bauart übernommen. Ich dachte, wenn diese Technik eine mit Kies und Zement vollgeladene Betonmischertrommel antreibt, dürfte dies auch beim Trommler funktionieren. Ein normaler Keilriemen (ohne Zähne) liegt direkt auf der Trommel auf und treibt diese an. Ein 12V Scheibenwischermotor (Opel Astra!) setzt die angebrachte Riemenscheibe (leider kein Edelstahl!!) in Bewegung. Ein 120 Watt Schaltnetzteil (12 V, 10 A) gibt dem Motor den nötigen Strom.
Als Spülrinne habe ich zunächst an ein halbes KG-Rohr gedacht, doch anhand von der Größe der Trommel waren die gängigen KG Rohre zu unhandlich. Ich bastelte mir ein größtmögliches Spülrinnenmodell aus Pappe, damit ich auch testen konnte, ob sich das Teil einfach abmontieren lässt. Die Spülrinne wurde ebenfalls von Opa Franz nach meinem Modell in VA zusammengeschustert. Die Spülrinne hat immerhin eine Gesamtlänge von über einem Meter, daher besteht sie aus zwei Teilen, nämlich der eigentlichen Spülrinne in der Trommel und der Ablaufrinne mit Kanalanschluss. Somit kann ich beides bei Bedarf mit insgesamt 4 Schrauben abmontieren.
Die Spüldüsen sind von Lechler angeschlossen an einem 25er PVC Rohr. Als Spülpumpe dient die Güde Tauchpumpe GDT 901 (800 Watt - 5500 l/h). Diese steht direkt im Biofilter und saugt dort das „saubere“ Wasser an.
Die Steuerung machte mir am meisten Kopfzerbrechen. Wie kann ich einfach und kostengünstig den Trommler steuern? Hierzu habe ich auch im Forum angefragt und auch ein paar brauchbare Ideen bekommen
http://www.koi-live.de/viewtopic.php?t= ... ef7ac5978e
Letztendlich habe ich ein ABB Zeitschaltrelais mit 2 Wechsler verbaut. Am einen Wechsler konnte ich die 12 V des Motors schalten und am anderen die 220 V der Spülpumpe. Am Relais kann die Spüldauer sekundengenau eingestellt werden, ebenso die Pause (zwischen den Spülungen). Nach einer Woche in Betrieb konnte ich die Pausenzeit bereits auf 45 Minuten verlängern.
Alles funktionierte ohne Probleme. Diese Art der Steuerung sollte nur ein erster Schritt sein.
Bereits von Anfang an hatte ich mir schon Gedanken gemacht, die Spülungen nicht nur zeitabhängig auszulösen, sondern nach Verschmutzungsgrad der Trommel.
Nachdem der Trommler rund eine Woche in Betrieb war, forcierte ich den Gedanken und informierte mich über Pegelschalter, SPS etc….
Demnach habe ich mir nun eine Siemens LOGO! 12/24 V mit passendem Netzteil 24V, vier Koppelrelais und zwei Edelstahl-Pegelschalter aus der Bucht zugelegt.
An eine Steuerung mit einer Siemens LOGO hatte ich von Anfang an gedacht. Nur konnte ich mich mit dieser Thematik in der Bauphase des TF nicht beschäftigen. Aber nun ist der Filter ja fertig und das Interesse an einer SPS-Steuerung wurde größer und größer. Und siehe da, so schwer ist das ganze gar nicht.
Unter Mithilfe aus dem Forum und aus dem Siemens-Logo-Forum konnte ich sogar selbst das passende Programm der Logo programmieren. Nun spült der Filter nach Verschmutzungsgrad, d. h. sinkt der Pegel nach der Trommel auf einen bestimmten Stand, wird durch den Pegelschalter die Spülung zeitverzögert ausgelöst. Sollte nach einer Std. noch nicht gespült sein wird eine Zwangsspülung ausgelöst. Den Pegelschalter habe ich einfach ein einem Rohr an den 50er Abfluss des TF angebracht (siehe Bild)
Den zweiten Pegelschalter habe ich in die Pumpenkammer eingebaut, sollte der Pegelstand dort unter einen bestimmten Wert sinken, werden die beiden Pumpen abgestellt. Sollte der Wasserstand wieder erreicht werden laufen die Pumpen wieder an.
Soweit das Grundprogramm. Die Steuerung ist natürlich - dank der Logo - noch weiter ausbaubar.
Gesamtfazit:
Im Nachhinein würde ich das ein oder andere anders machen. (z. B. würde ich die Trommel mit einem Flanschlager lagern, damit die Trommel noch „runder“ läuft und noch eine Rinnenspülung einbauen). Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Resultat sehr zufrieden. Bereits nach einer Woche war der Teich klar und ich konnte sogar den BA in 2,50m Tiefe sehen. Durch die Logo-Steuerung ist das Ganze nahezu wartungsfrei. Es ist mit Sicherheit kein Profi-Trommler und es gibt da und dort bessere Lösungen, aber bei einem Gesamtmaterialpreis von rund 700 Euro (inkl. Steuerung mit Logo und Spülpumpe) ist es für m i c h die perfekte Lösung, die sehr gut funktioniert.
Ein Video habe ich bei YouTube eingestellt (siehe Signatur)
Gruß
Koivadder
Matze