Gasaustausch am Teich im Winter

11mirko schrieb:
das geht ums geld. und bei uns ist schon frost, denke mal ist etwas übertrieben oder...

Ich betreibe einen Brunnen.
Hier kommt das Wasser mit 12,5°C aus dem Boden.

Täglich ein paar-tausend Liter Wasser zu wechseln ist kein Problem.

Es ist allerdings auch nicht so, dass es keine Rolle spielt mal eben ein oder zweitausend Euro für das Beheizen des Teiches zu verbraten......

Also muss es eine machbare Lösung für die Überwinterung der Koi geben.

Ich bin gerade dabei den Wasserwechsel automatisiert, temperaturgesteuert durchzuführen.
Dabei ist es mir eigentlich wurscht, ob ich 6°C oder 8°C halte, die Hauptsache ist, dass die Tiere für die ich die Verantwortung übernommen habe möglichst unbeschadet, gut über den Winter kommen.

Hierbei habe ich festgestellt (angemerkt sei hier, dass ich lediglich über ein paar Jahre Erfahrung verfüge und mich als Anfänger betrachte), dass "Schwächlinge" im Teich ständig anfällig reagieren und regelmäßig krank sind. Andere hingegen scheinen keine Probleme zu haben.
Ich denke, dass die "Mimosen" in freier Wildbahn wohl wenig Chancen hätten alt zu werden.

Meine Koi fressen bei 9°C noch - auch bei 6°C, natürlich etwas verminderter.
Nachlassende Filterleistung (der Filter ist in Betrieb) kann ich offensichtlich durch Wasserwechsel und nicht zuletzt durch einen vernünftigen Besatz (jetzt 7 Koi auf 54000 Liter) ausgleichen.

Gruß Klaus
 
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Klaus,

Klaus schrieb:
Ist das belegt oder eine Vermutung?
Das ist belegt.
Klaus schrieb:
Ich konnte bislang nichts Nachteiliges feststellen.
Die Effekte sind auch schwer zu erkennen.
Zwischen 7-14°C arbeitet der Biofilter nicht optimal im Verhältnis zur Futtermenge. Entscheidend ist jedoch etwas anderes. Die Fische nehmen bei dieser Temperatur kaum Futter auf, die Energiebilanz ist deutlich negativ.

Überwinterung Koi
Empfohlene Temperatur 6°C: Fische nehmen kein Futter auf, aber sie verbrauchen extrem wenig Energie bei dieser Temperatur.
Vermeiden 8-14°C. Fische nehmen kaum Futter auf, aber sie verbrauchen relativ viel Energie. Dadurch gehen sie stark geschwächt in das Frühjahr.
Empfohlene Temperatur 15°C aufwärts: Tiere nehmen gut Futter auf und verbrauchen angepasst Energie.
Daten: Doktorarbeit Kathrin Aurich Tierärztliche Hochschule Hannover
Klaus schrieb:
Zur Zeit habe ich 9,2°C.
Noch schlimmer.

Gruß Mikrobe

Ich lerne gerne etwas hinzu.... Das machen wir ja alle täglich - hoffe ich :D

wie ich schon schrieb, nehmen meine Fische bei 6°C durchaus noch Futter auf. Bei 9°C noch mehr und interessierter.
Ich glaube schon, dass etwas Wahres daran ist, dass die Energiebilanz bei bestimmten Temperaturen nicht wirklich optimal ist.

Mein Bestreben ist es tatsächlich, die Temperaturen lange noch bei 15°C zu halten, dann eine Winterruhe mit niedrigeren Temperaturen einzulegen und dann im Frühjahr wieder zügig auf 15°C zu gehen.

Welches die optimale Niedrigtemperatur tatsächlich ist, weiss ich allerdings nicht wirklich.

Auch eine Doktorarbeit, mag sie noch so motiviert sein, hilft mir da nicht wirklich, wenn meine Koi bei 6°C noch fressen, obwohl sie es laut Dr. Aurich nicht mehr sollten.

Gruß Klaus
 
Meiner Meinung nach schadet den Koi mehr das ganze Jahr durchfressen, als über eine kurze Zeit bei 4-6 Grad Winterruhe zu fasten. In der Natur ist dies auch so vorgegeben.
Eier die sich bei den weiblichen Koi gebildet haben und nicht abgelaicht wurden, können so wieder abgebaut werden, bei über 15 Grad auf Dauer kann es zur Laichverhärtung kommen.
Auch denke ich, ist für die Färbung und Haurglanz von Vorteil, eine Ruhepause zu haben.
Füttern tue ich sparsam bis ca. 6 Grad. Wasserwechsel wird im Winter genauso durchgeführt.
 
Hallo Karlheinz,
karlheinz schrieb:
die Doktorarbeit kannst du in die Tonne treten.
schon erstaunlich ein solche Aussage, ohne diese Arbeit zu kennen.
karlheinz schrieb:
Bei 6 Grad fressen meine Koi noch, erst bei unter 4 Grad fressen sie nix mehr.
Die Frage ist nicht ob sie fressen, sondern wieviel, und was sie damit anfangen können um den dann erhöhten Energiebedarf zu decken.
karlheinz schrieb:
Die Fische nehmen zwischen 7 und 14 Grad kaum Futter auf, wie kommt sie denn auf sowas :?: Auch die Energiebilanz passt da noch.
Vielleicht weil es dafür Fütterungsversuche gibt?
karlheinz schrieb:
Ich würde an deiner Stelle nicht alles glauben was in einer Doktorarbeit steht :wink:
Ich glaube lieber einer Doktorarbeit als einem Beitrag in einem Forum :wink: .

Damit Du wenigstens zukünftig kennst worüber Du schreibst der Link zur Arbeit:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... k_ss12.pdf

Ich halte diese Doktorarbeit für eine der besten deutschsprachigen Arbeiten bezüglich Koi und Winterzeit die ich kenne.
Für mich ein "muß ich lesen" für alle Koihändler, die ihre Tiere möglichst verlustfrei über den Winter bringen möchten.
Der Dame würde ich bedenkenlos meine Koi anvertrauen.

Gruß Mikrobe
 
Mein Bestreben ist es tatsächlich, die Temperaturen lange noch bei 15°C zu halten, dann eine Winterruhe mit niedrigeren Temperaturen einzulegen und dann im Frühjahr wieder zügig auf 15°C zu gehen.

Welches die optimale Niedrigtemperatur tatsächlich ist, weiss ich allerdings nicht wirklich.

Auch eine Doktorarbeit, mag sie noch so motiviert sein, hilft mir da nicht wirklich, wenn meine Koi bei 6°C noch fressen, obwohl sie es laut Dr. Aurich nicht mehr sollten.

Im Bereich von um die 5 Grad ist es eventuell ein halbes Grad weniger und die Fische liegen teilweise ab. Außer, wenn ich mit der Futterdose an die Teichumrandung klopfe, dann kommen die Fische hoch und ich kann sie zählen. Allerdings unter 4 Grad kann ich klopfen was ich will, da kommen sie nicht mehr zum fressen. So ist es halt bei mir. Letztes Jahr habe ich 15 Grad bis Dez. gehalten, dann runter auf ca. 3-4 Grad und ab April zügisch mit Heizung über 15 Grad. Hat prima funktioniert, Karpfenpocken waren aber so viel wie noch nie.
Dieses Jahr habe ich absichtlich nicht abgedeckt, werde voraussichtlich frühestens Januar abdecken (sehe am Wärmemengenzähler, was mich das kostet, wenn ich auf 4-5 Grad ohne Abdeckung halte).
Mal sehen, was ich dann für Erfahrungen (pos. oder neg.) habe.
Starke Temp.-Schwankungen im Frühjahr werde ich auf alle Fälle versuchen zu vermeiden, dafür habe ich in erster Linie eine Abdeckung.

Viele Grüsse
Hans
 
Guten Morgen,
also ich finde die Doktorarbeit insgesamt sehr interessant.
Da gibt es eine Menge Infirmationen.
.....Und Information schadet ja bekanntlich nicht, auch wenn jeder weiter seine eigenen Entscheidungen treffen muss.

Vielen Dank für dem Link.
Gruß Klaus
 
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Karlheinz,
karlheinz schrieb:
die Doktorarbeit kannst du in die Tonne treten.
schon erstaunlich ein solche Aussage, ohne diese Arbeit zu kennen.
karlheinz schrieb:
Bei 6 Grad fressen meine Koi noch, erst bei unter 4 Grad fressen sie nix mehr.
Die Frage ist nicht ob sie fressen, sondern wieviel, und was sie damit anfangen können um den dann erhöhten Energiebedarf zu decken.
karlheinz schrieb:
Die Fische nehmen zwischen 7 und 14 Grad kaum Futter auf, wie kommt sie denn auf sowas :?: Auch die Energiebilanz passt da noch.
Vielleicht weil es dafür Fütterungsversuche gibt?
karlheinz schrieb:
Ich würde an deiner Stelle nicht alles glauben was in einer Doktorarbeit steht :wink:
Ich glaube lieber einer Doktorarbeit als einem Beitrag in einem Forum :wink: .

Damit Du wenigstens zukünftig kennst worüber Du schreibst der Link zur Arbeit:
http://elib.tiho-hannover.de/dissertati ... k_ss12.pdf

Ich halte diese Doktorarbeit für eine der besten deutschsprachigen Arbeiten bezüglich Koi und Winterzeit die ich kenne.
Für mich ein "muß ich lesen" für alle Koihändler, die ihre Tiere möglichst verlustfrei über den Winter bringen möchten.
Der Dame würde ich bedenkenlos meine Koi anvertrauen.

Gruß Mikrobe


Servus,

ich habe mir jetzt mal die Doktorarbeit durchgelesen. Wenn das das beste ist was du bisher gelesen hast dann war das wahrscheinlich das einzige :shock:

ich mache es mal kurz:

es wurden 150 kg Fisch in 1000 l Wasser gehalten, Sauerstoffwerte teilweise unter 50 %, erhöhte Nitritwerte, tiefste Temperatur 7,9 Grad

Fütterung bei ca. 10 Grad zwischen 1000 und 2000g täglich, bei ansteigenden Temperaturen (von ca. 8 Grad auf 23 Grad) aufgrund von Krankheiten fast keine Fütterung mehr :roll: :shock:

dann wurde noch fast jedes Medikament das es gibt reingekippt :shock:

Welche Koi sollen das bitte überleben ??? In meinen Augen grenzt der Versuch schon an Tierquälerei.

ich kann nur jedem raten sich den Bericht mal durchzulesen. :!:

Über anderslautende Meinungen wäre ich froh ( wenns denn welche gibt)

die Seiten 86 -89 geben einen kleinen Überblick

Seite 45-46 ist auch noch gut...wie im richtigen (Koi-)Leben :cry:


Gruß


Karlheinz
 
Hallo,

seltsame Studie, mein Teich hat 11,4 Grad Celsius, es läuft der Futterautomat 3 x täglich und jedesmal wenn er sich einschaltet donnert die Meute so ran, daß man den Eindruck hat, die Doppelstegplatten sollen zerkleinert werden.
Und das nicht das erste Jahr.
Und was ist in den japanischen Landstrichen in denen das Wasser gar nicht kälter wie 10 - 12 Grad wird ??

Wer weiß welche Transusen die in Hannover untersucht hat.

Gruß Wolfgang
 
Hallo,


die Arbeit ist kraß, sogar mehr wie kraß.

Nach meiner Ansicht enthält sie nicht nur fehlerhafte Passagen, strotzt vor ungenauen Meßmethoden - bei einer Dr.-Arbeit mit Teststreifen zu arbeiten ist nicht nur erstaunlich, sondern möglicherweise hätte eine Glaskugel genauere Ergebnisse geliefert; uns hätten sie umgebracht, wenn wir vergleichsweise statt mit einem Mkroskop gearbeitet hätten , die Proben gegen das Licht gehalten hätten , was vergleichsweise genauso ungenau ist wie die Teststreifen -, das Futter ist ungeeignet, Nitritwerte sind grauenhaft - auch ich bin der Meinung auf Grund der Stoffwechselablkäufe kann Nitrit nie 0 sein, aber bei 1,0 würde ich schon unruhig schlafen, bei 1,5 freiwillig aufstehen úm Abhilfe zuschaffen.
In der Suppe mit Stoffwechselabfällen, Parasiten undBakterien würde ich als Karpfen auch nix mehr fressen, nur damit es schnell vorbei ist.
Die ´Verlustraten sprechen Bände.

Ich habe schon bessere Arbeiten gelesen, aber diese verdient das Prädikat kraßeste Arbeit, die ich bisher gelesen habe.
Mir hätte bei solchen Bedingungen die Gewerbeaufsicht die Türen versiegelt.

Daraus was für die Winterbetreuung zu schließen ist schon fast fahrlässig, denn es ist noch nicht einmal erkennbar ob die Koi nicht wegen dem verseuchten Wasser oder dem miserablen Futter ( Soja, Kleie usw) in den Hungerstreik getreten sind; ich kann dem Karl-Heinz nur zustimmen.

Gruß Wolfgang
 
Hallo,
Die ´Verlustraten sprechen Bände.
Ich habe aber auch schon von 2 Freunden gehört, dass durch zu gutes Abdecken der Wasseroberfläche Koi (der letzte vor 14 Tagen) verstorben sind nur weil ein "Belüftungsgerät" ausgefallen ist oder die "Fenster" zu klein gewählt wurden!

Mein Teich war und ist seit 2002 nicht abgedeckt ich überlasse es der Natur mit einer Eisschicht dafür zu sorgen! Einzig eine Eisfreihalter mittels Pumpe sorgt bis zu -10° für eine offene Stelle.

Die Frage die ich mir nur stelle ist, warum funktioniert es unter einer Eisschicht und nicht unter einer künstlichen Abdeckung (Styrodur,...) :?:
 
Servus,

wenn zu wenig Sauerstoff im Teich ist dann sterben sie mit und ohne Abdeckung.
Ich habe die letzten Jahre auch nur mit Styrodur und Doppelstegplatten, die auf dem Wasser lagen abgedeckt. Belüftet habe ich den Teich nur stundenweise. Auch war der Filter teilweise stillgelegt. Mir ist da aber keiner verstorben.
Jeder Teich ist halt verschieden, evtl. lag es auch an was anderem.



Gruß

Karlheinz
 
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