Ist der Koi den Koi-Doc wert?

[Sommerlaune]

Böse klingendes Thema, da ja immer wieder beim ersten Problem mit einem Koi der Koi-Doc vorgeschlagen wird.

Mit entscheidend dürfte an dieser Stelle auch das Finanzielle sein.

Es macht schon einen Unterschied, ob man grad vom Goldfischteich auf Koi umsteigt und fast nur Grotten hat, evtl. grad mal 60€ für den teuersten Koi ausgegeben hat oder ob im Teich 2.000€ Koi schwimmen.

Der Koidoc hat bei mir ca. 150€ + Medis. gekostet. Die Koi für die er vor Ort war und die erfolgreich behandelt wurden waren beim Kauf 30€ + 80€ wert.

Wirtschaftlich betrachtet war es also ein Totalschaden.

 

[cmyk]

Ja, das ist immer Ansichtssache. Wirtschaftlich war das logischerweise nicht.
Auf der anderen Seite hast du aber Verantwortung für ein Tier übernommen...
Sind Tierheim-Mischlingshunde nicht soviel Wert wie ein teurer Rassehund ?

gruss
Holger

 

[konny]

Diese Frage bekomme ich tatsächlich sehr oft gestellt von Teichbesitzern.
Meine Antwort darauf: Der Koi weiß nicht ob er teuer oder günstig war und auch nicht ob schön oder hässlich. Er weiß nur dass es ihm schlecht geht.
Ich glaube dass diese Frage auch nur bei Fischen gestellt wird. Niemand fragt bei einer kranken Katze ob es sich lohnt diese zu behandeln wenn sie „nur“ eine Hauskatze aus meinem Wurf beim Nachbarn ist und keine teure Rassekatze.
Mal davon ab gesehen dass es bei den günstigen Koi genauso verantwortungsvolle Teichbesitzer gibt wie es verantwortungslose Teichbesitzer bei teuren Koi gibt.

 

[Sommerlaune]

Also Goldfische, Orfen und Rotfedern bekommen wohl eher nie einen Arzt zu sehen.

 

[Rascal23]

Zum Anderen kann der eine kranke Koi den ganzen Bestand gefährden.

 

[Gotti]

Der Koidoc hat bei mir ca. 150€ + Medis. gekostet.

Das dürfte aber eine recht niedrige Preisgestaltung sein. Je nach Dringlichkeit kann das auch schnell mal das Fünffache kosten.

 

[Hi-Shusui]

Wie Konny schon sagt, dem Koi ist es egal was er gekostet hat.
Man hat Verantwortung und muss rational/emotional entscheiden was man tut.
ich hab zb. vor zwei Jahren einen 80 euro Koi mit einem Tumor operieren lassen, jemand anderes hätte vllt den Knüppel genommen. (OP war leider erfolglos, der Koi ist nicht meht aus der Narkose erwacht...)

 

[Sommerlaune]

Wie Konny schon sagt, dem Koi ist es egal was er gekostet hat.
Man hat Verantwortung und muss rational/emotional entscheiden was man tut.

Aber was sagen denn die anderen Fischarten dazu?

 

[konny]

Zum Anderen kann der eine kranke Koi den ganzen Bestand gefährden.

Das ist bei den allermeisten Erkrankungen tatsächlich der Fall weil nicht nur ein Tier ein Problem hat sondern einer der erste ist der nicht mehr damit klarkommt. Somit ist es dann nicht der Preis für die Behandlung von einem Tier sondern vom gesamten Teich. Meistens bekommt man, wenn man einen vernünftigen Experten hat, noch Ratschläge dazu die helfen den Teich besser zu führen.

 

[Sommerlaune]

Das dürfte aber eine recht niedrige Preisgestaltung sein. Je nach Dringlichkeit kann das auch schnell mal das Fünffache kosten.

Ich fand die Rechnung auch fair. Wir lagen aber auch auf dem Weg.

 

[Hi-Shusui]

Aber was sagen denn die anderen Fischarten dazu?

Hab keine anderen Fische im Teich.
ne stimmt nicht ganz. Eine Rotfeder aber die ist fit

 

[Sommerlaune]

Also wir gehen mit unserem Hund auch regelmäßig zum Doc, aber den Preis, den ich beim Koidoc bezahlt habe, mußte ich Gott sei Dank noch nie für unseren Hund hinlegen. Selbst als er in eine Scherbe getreten war und der Pfotenballen genäht werden musste, waren es weniger als 100€.

 

[konny]

Glück gehabt, ich war vor 10 Tagen Abends bei einer TA wegen meiner Katze. Sie war im Gesicht verletzt. Knapp unter 400€ und es ist in 6 Wochen noch eine Nachbehandlung nötig. Sie ist zwar eine kleine Waldkatze, aber aus dem Tierheim. Also wenn man es genau nimmt hat sie deutlich weniger gekostet als die gesamte Behandlung wenn sie dann abgeschlossen ist.
Wenn ich aber eine Kosten/Nutzen Aufstellung machen würde, dann ist es mir das Geld wert dass es meinem Tier gut geht und sie gibt es mir auf ihre Art oder weil ich mich an ihr erfreue zurück.

 

[Chrissy1964]

Tierhaltung darf nicht über Geld definiert werden. Das würde nämlich bedeuten, dass viele Menschen mit kleinem Geldbeutel nicht berechtigt sind, ein Tier zu halten. Nicht jeder kann die OP für ein künstliches Hüftgelenk zahlen aber sicherlich die Schmerztabletten und wenn die nicht mehr helfen, ist es legitim und auch richtig das Tier zu erlösen. So sehe ich es auch bei den Koi. Man muss Tieren ein gesundes Umfeld schaffen. Damit kann man schon viel erreichen. Bezogen auf den Koi kann man sich schlau machen und mindestens regelmäßig Wasser wechseln, Wasser testen, den Filter anpassen (kann man preisgünstig selbst machen), ein Mikroskop ist sehr wichtig und einen guten Kontakt zum nächsten Tierarzt, der vielleicht ein Antibiogramm für mich erstellt und entsprechend dann verschreiben würde. Ich selbst muss mich halt nur trauen!! Auch Spritze setzen sollte da kein Tabu sein. Und wenn ich dann nicht mehr helfen kann und der Koidoc mir zu teuer ist, heißt es Einschläfern.
LG Christina

 

[Gotti]

Tierhaltung darf nicht über Geld definiert werden

Leider wird sie das aber. Das trifft wohl nicht alle, aber einige schon.

Ich bin ein absoluter Liebhaber von sehr großen Hunderassen. Nun muss ich leider sagen, wer diese Rassen liebt, der kauft sie nicht mehr. In weiten Teilen von Europa, vor allem in unserem Land, wird massiv von Institutionen gegen geltendes Tierschutzrecht verstoßen. Die Folge sind massive vererbte Schäden die der liebende Tierhalter ausbaden muss, sofern er kann. In meinen letzten Rüden ist in relativ kurzer Zeit ein Kleinwagen (Neuwagen) an Tierarztkosten hineingeflossen, ansonsten hätte er wohl leiden müssen für den Rest seiner Tage. Ich hätte das nicht machen müssen, aber der Hund gab mir dafür sehr viel zurück, unbeschreiblich viel. Da mache ich mir über einen Koi Tierarztbesuch keine Gedanken, sofern er nötig wäre.