Koi Sterben nach Unwetter

Die Koi sterben weiter.

Es muss irgendeine innere Krankheit sein!

Gibt es irgendetwas was ich schon einmal in Teich machen kann?

Ich soll morgen einen toten Koi zum Tierarzt mitnehmen aber der praktiziert leider eine Ewigkeit weg von uns entfernt
 
Phoebus schrieb:
Während eines heftigen Gewitters kommt es zu großen Luftdruckänderungen. Damit verbunden ist auch eine Schankung im Sauerstoffgehalt des Teichwassers. Koi in Topkondition mit guten Kiemen habe bessere Chancen, die Situation heil zu überstehen. Schwächere Fische, eventuell mit vorgeschädigten Kiemen, sind dann schnell am Ende ihrer Reserven. Ich vermute, das hier das Problem zu suchen ist. Ich habe zwar keine Ausfälle, aber die Situation war angespannt, auch weil unsere Koi vor eingen Tagen erst abgelaicht hatten.

Sorry for you!

Gruß Rainer

Hallo :D ,

Top Antwort :thumright: alles Andere sind jetzt die Nachwehen .

O² Armut entsteht in biologisch übersättigten Teichen mit zuviel Biomasse . Da die Kiemen nun geschädigt sind und du an dem Wasser nichts geändert hast , werden dir die Fische so lange wegsterben bis für die Nächsten 10 Jahre das Gleichgewicht in deinem Teich wieder hergestellt ist . Medis alleine verschaffen nur Linderung , die Ursache muß jedoch auch behoben werden . WW und Generalreinigung des Filters , entfernen jeglichen Schlammes , da auch hier die Organismen abgestorben sind .
 
Moin !

Man kan den Unterschied in der Löslichkeit von Sauerstoff in Abhängigkeit vom Druck ja auch (grob) berechnen. Henry läßt grüßen:

Der Partialdruck von Sauerstoff auf Meereshöhe (1013,25 hPa)

1bar x 21 Vol.-% / 100 Vol.-% = 0,21 bar als Partialdruck)


Löslichkeitskoeffizient von Sauerstoff in Wasser bei 20 Grad = 0,0428 g/kg

Löslichkeit im Wasser ergibt dann

0,21 x 0,0428 = 0,008988 g/kg Wasser


Bei einem Gewitter fällt der Luftdruck; Übungsannahme auf 980 hPa (das ist schon sehr extrem; bei Kyrill hatten wir um die 960 hPa)


Partialdruck des O²

0,98 bar x 21 Vol.-% / 100 Vol.% = 0,2058 bar

Der Löslichkeitskoeffizient bleibt gleich

Löslichkeit dann:

0,2058 x 0,0428 = 0,00880824


Differenz zum Normaldruck = 0,00017976

Die Löslichkeit sinkt also bei einem schweren Unwetter ungefähr um 2 %

Nicht berechnen kann man, ob des Aufschlagen von großen Regentropfen auf die Wasseroberfläche diese 2 % wieder (mehr als) ausgleicht.


Bei 20 Grad Wassertemperatur sind etwa 8,9 mg O² / Liter Wasser zu lösen.

Bei einem Unwetter sind es dann 8,72 mg O² / Liter Wasser zu lösen.

Die Sättigungsgrenze fällt also nur um 0,18 mg O²/Liter bei starkem Luftdruckabfall.

Für mich ist daher der fallende Luftdruck alleine keine Größe für derartige Probleme.
 
Also, wir hatten 2009 bei ähnlichem Wetter bei Umbauwetter auch einen Totalverlust, das hing auch damit zusammen, das der neue Filter im damals neu umgebauten Teich noch nicht richtig lief.
Ich schätze schon, das man das Wetter nicht außer Acht lassen kann.
 
JeMe schrieb:
Moin !

Man kan den Unterschied in der Löslichkeit von Sauerstoff in Abhängigkeit vom Druck ja auch (grob) berechnen. Henry läßt grüßen:

Der Partialdruck von Sauerstoff auf Meereshöhe (1013,25 hPa)

1bar x 21 Vol.-% / 100 Vol.-% = 0,21 bar als Partialdruck)


Löslichkeitskoeffizient von Sauerstoff in Wasser bei 20 Grad = 0,0428 g/kg

Löslichkeit im Wasser ergibt dann

0,21 x 0,0428 = 0,008988 g/kg Wasser


Bei einem Gewitter fällt der Luftdruck; Übungsannahme auf 980 hPa (das ist schon sehr extrem; bei Kyrill hatten wir um die 960 hPa)


Partialdruck des O²

0,98 bar x 21 Vol.-% / 100 Vol.% = 0,2058 bar

Der Löslichkeitskoeffizient bleibt gleich

Löslichkeit dann:

0,2058 x 0,0428 = 0,00880824


Differenz zum Normaldruck = 0,00017976

Die Löslichkeit sinkt also bei einem schweren Unwetter ungefähr um 2 %

Nicht berechnen kann man, ob des Aufschlagen von großen Regentropfen auf die Wasseroberfläche diese 2 % wieder (mehr als) ausgleicht.


Bei 20 Grad Wassertemperatur sind etwa 8,9 mg O² / Liter Wasser zu lösen.

Bei einem Unwetter sind es dann 8,72 mg O² / Liter Wasser zu lösen.

Die Sättigungsgrenze fällt also nur um 0,18 mg O²/Liter bei starkem Luftdruckabfall.

Für mich ist daher der fallende Luftdruck alleine keine Größe für derartige Probleme.

@JeMe: Ich wollte aus meinem gesunden halbwissen auch schon schreiben, dass ein Druckabfall um vielleicht 30 mbar ja wohl keine Katastrophe im Koiteich auslösen kann. Aber du hast es soooo viel schöner gesagt!!! Danke!!!

Ich glaube einfach, dass es bei Außentemperaturen von 35 Grad zu einer starken Erwärmung des Teiches kommt. Dadurch kann der Sauerstoffgehalt des Wasser sinken. Auch die Umsetzung (Oxidation) von Schlamm geht schneller und zehrt Sauerstoff aus dem Wasser. Algen brauchen Nachts ebenfalls Sauerstoff. Gerade die großen Fische bekommen dann Morgens um 5:00 Uhr Probleme. Der Stress durch die starken Temperaturschwankungen kommt dazu. Und wenn dann noch der Filter kippt, dann geht´s mit den Fischen bergab.

Für mich sind daher die zentralen Fragen: Wie stark war der Temperaturanstieg vorher? Was war die Maximaltemperatur? War viel Schlamm/Algen im Teich? Wie sehen Ammoniak, Nitrit-Werte aus?

Regenwasser, was direkte in den Teich fällt kann eigentlich nicht das große Problem sein. Sind ja nur ein paar Pollen drin.
 
Regenwasser, was direkte in den Teich fällt kann eigentlich nicht das große Problem sein. Sind ja nur ein paar Pollen drin.

Hi,

dann fang mal Regenwasser in einem sauberen Gefäß während eines starken Gewitters nach Hitzeperiode auf und miss mal NH3 und NO2. :idea:
 
Hi-
fang mal einen oder zwei der herumtaumelnden Koi raus und schau denen in die Kiemen....

Am Besten machst Du auch noch ein Photo der Kiemen und stellst es hier ein.

Viel Erfolg!
 
aixkoi schrieb:
Regenwasser, was direkte in den Teich fällt kann eigentlich nicht das große Problem sein. Sind ja nur ein paar Pollen drin.

Hi,

dann fang mal Regenwasser in einem sauberen Gefäß während eines starken Gewitters nach Hitzeperiode auf und miss mal NH3 und NO2. :idea:

Was hast du denn da mal an Werten gemessen???

Dann verdünne den gemessenen Wert im Verhältnis zum schon vorhandenen Wasser. Also 30 mm hat´s geregnet und weiter 1800 mm waren schon im Wasser. Ergibt 1:60. Wenn´s also 1mg/l Nitrit regnet, dann hast du hinterher 0,0167 mg im Wasser. Also nix.
 
Hi,

ich habe schon deutlich höhere Nitritwerte im Gewitterwasser gemessen. Deine Rechnung stimmt natürlich, wenn das Oberflächenwasser sich dann vermischt hat.
Aber, wo stehen denn deine Koi bei starkem Regen, unten auf dem Boden oder an der Oberfläche?
Und welches Wasser gelangt denn als erstes maximal gemischt durch das Wasser der BA, also Verhältnis 1:3 bis 1:5 und keinesfalls 1:60 in den Biofilter und belastet diesen urplötzlich, das Oberflächenwasser durch den Skimmer.

Jede Veränderung alleine für sich ist sicher nicht für den Tod von Koi bei Gewittern verantwortlich aber das Zusammentreffen verschiedenster chemischer, physikalischer und biologischer Veränderungen in kürzester Zeit löst meiner Meinung nach dieses relativ häufige Phänomen aus.

Wenn dann noch Wasserwerte und organische Belastungen des Teiches vor einem solchen Ereignis grenzwertig sind, ist Fischsterben eher gegeben.
 
aixkoi schrieb:
Hi,

ich habe schon deutlich höhere Nitritwerte im Gewitterwasser gemessen. Deine Rechnung stimmt natürlich, wenn das Oberflächenwasser sich dann vermischt hat.
Aber, wo stehen denn deine Koi bei starkem Regen, unten auf dem Boden oder an der Oberfläche?
Und welches Wasser gelangt denn als erstes maximal gemischt durch das Wasser der BA, also Verhältnis 1:3 bis 1:5 und keinesfalls 1:60 in den Biofilter und belastet diesen urplötzlich, das Oberflächenwasser durch den Skimmer.

Jede Veränderung alleine für sich ist sicher nicht für den Tod von Koi bei Gewittern verantwortlich aber das Zusammentreffen verschiedenster chemischer, physikalischer und biologischer Veränderungen in kürzester Zeit löst meiner Meinung nach dieses relativ häufige Phänomen aus.

Wenn dann noch Wasserwerte und organische Belastungen des Teiches vor einem solchen Ereignis grenzwertig sind, ist Fischsterben eher gegeben.

Mmmh? Ich weiß zwar nicht, wo die ganzen Stickoxide herkommen sollen. Fährt doch mittlerweile jeder mit Katalysator (bis auf die Diesel). Auch die Industrieanlagen sind doch mittlerweile alle relativ sauber. Ich kann mir das Ganze zwar nicht vorstellen, aber lasse mich gerne eines Besseren belehren und werde nach den nächsten Gewitter mal das Wasser aus dem Regenmesser auf Nitrit untersuchen.

Bei uns hat es letztens ziemlich stark gewittert. 22,4 l/m² innerhalb einer Stunde. In dieser Stunde hat der Skimmer die Oberfläche aber des öfteren abgesaugt und der Rücklauf vom Filter geht auch an der Oberfläche zu. Eine starke Durchmischung des Regenwassers mit dem Teichwasser ist zumindest bei mir gewährleistet.

Ein Schutz des Teiches vor Regen ist, zumindest bei mir, definitiv keine Alternative, da baulich schlicht nicht dastellbar.
 
Hallo !

Pollen sind ein großes Problem für den einen oder anderen Koi.
Ich habe mal einen Abstrich bei einem meiner Fische gemacht. Hat sich gescheuert, jagte teilweise durch den Teich. Ergebnis keine Parasiten, aber reichlich davon:

http://www.gd.nrw.de/buddel/gd6/pollen_k.jpg

Ich tendiere in eine andere Richtung:
Höhere Wassertemperatur in Verbindung mit starkem Streß (Gewitter), Veränderung der Wasserwerte durch massive Regenfälle und plötzliches und anhaltendes Koisterben :wink:

Friere einen toten Fisch ein und setze dich mit Tauros Bielefeld in Verbindung.
 
Hallo ,

fallender Luftdruck ist eine Meßbare Größe . Dies wird einige Tage vorher angekündigt .
Spätestens dann ist es Zeit seinen Teich auf Vorderman zu bringen . Zusätzliche Belüfter einbringen , Reinigen etc. :D Große Vorteile haben hier natürlich technisch optimal ausgestattete Teiche ,welche hier gar keine ,oder sehr viel weniger Probleme kriegen. Die anderen müssen halt die Situation eine Woche vorher erkennen , wenn sie nicht in Technik investiert haben eben in Arbeit investieren . :wink:
 
Moin,
ich frag mich wer sich um all die anderen Fische kümmert(Naturteiche/Binnensee etc.)
Streß bei Gewitter, wie kann ich das messen oder feststellen?
Es ist meiner Meinung nach mehr Streß wenn eine Pumpe kaputt geht und Lagerklappern sich überträgt oder nicht entkoppelte Pumpen ein Dauervibrieren übertragen etc.
Pollen und ein paar Liter Regenwasser, wenn daran unsere Koi sterben, ist meiner Meinung nach noch was anderes im Spiel.

Grüße
 
Hallo ,

auch in eutrophierenden Seen gibt es ab und an bei Gewitter ein Fischsterben , welches das Faß zum Überlaufen bringt . Und hier hat keiner einen Koisee , :wink: eher Koitümpel . :lol:
 
Oben