Koi weiterbehandeln oder einschläfern lassen

katzegunilla

Mitglied
Liebe Forengemeinde, wir haben seit über 7 Jahren einen Koiteich mit mittlerweile 33 Kois. Erstbesatz 11 Kois, die haben dann abgelaicht, so wurden unsere Kois mehr. Weitere Fische haben wir nie dazugesetzt. Im März habe ich entdeckt, dass einer unserer Kois offensichtlich ein Problem hat: Seine Kiemen waren völlig veralgt. Wir haben den Koi aus dem Teich geholt und festgestellt, dass er ziemlich apathisch ist. Wir haben die Algen vorsichtig aus den Kiemen geholt und auch im Maul waren viele Algen, die wir vorsichtig entfernt haben. Wir haben den Koi in ein Hälterungsbecken gesetzt. Ich habe dann Kurzzeitsalzbäder gemacht im Abstand von 2-3 Tagen, insgesamt 4 mal. Der Koi war weiterhin nicht fit. Dann haben wir einen Tierarzt geholt, der Kois behandelt, er hat eine Exotenpraxis. Der hat Abstriche von der Haut und den Kiemen gemacht und die Kiemen untersucht. Die Kiemen waren in Ordnung. Außerdem hat er eine Blutprobe genommen. Anhand dieser Blutprobe hat er festgestellt, dass der Fisch Keime im Blut hat und erhöhte Leukozytenwerte. Wir haben die Wassertemperatur im Hälterungsbecken langsam erhöht, da das Antibiotika lt. Tierarzt erst ab 20 Grad wirkt. Bei Behandlungsbeginn war die Wassertemperatur bei 22 - 23 Grad. Er hat getestet, welches Antibiotika anschlägt. Mit diesem Antibiotika wurde der Fisch behandelt, alle 4 Tage eine Spritze, insgesamt waren es glaube ich 6 Spritzen, die wir dem Koi gegeben haben. Die Wassertemperatur wurde nach und nach weiter erhöht, aktuell auf 26-27 Grad. Wir dachten schon, der Fisch ist auf dem Weg der Besserung. Am vergangenen Donnerstag habe ich dann auf der Unterseite des Koi eine tiefe Wunde entdeckt. Der Tierarzt ist nochmal gekommen, hat Schmerzmittel gespritzt und einen Abstrich von der Wunde gemacht der Fisch bekommt jetzt täglich Schmerzmittel gespritzt. Am kommenden Dienstag will der Tierarzt nochmal kommen, an der Afterflosse operativ etwas entfernen und ein Antibiotika mitbringen, das er anhand des Abstriches von der Wunde ausgetestet hat. Heute habe ich festgestellt, dass sich die Unterseite des Fisches wesentlich verschlimmert hat. Die Wunde ist größer und tiefer geworden, die Unterseite der Schwanzflosse schaut schlimm aus. Ich überlege mir wirklich, ob eine weitere Behandlung Sinn macht oder ob wir den Koi einschläfern lassen sollen, um ihm weitere Qualen zu ersparen. Hat jemand hierzu Erfahrungen?
Ich habe Fotos von der Unterseite des Kois angehängt, das erste Foto ist vom Donnerstag, die anderen sind von heute.

Vielen Dank bereits im Voraus.

PS: Natürlich ist im Hälterungsbecken ein Filter mit Heizung und ein Sauerstoffstein installiert, das Wasser habe ich auf ca. 5g/l aufgesalzen. Wasser ist hinsichtlich Nitrit und Ammonium/Ammoniak getestet und in Ordnung.
 

Anhänge

  • IMG_6357.jpeg
    IMG_6357.jpeg
    2,7 MB · Aufrufe: 70
  • IMG_6375.jpeg
    IMG_6375.jpeg
    1,1 MB · Aufrufe: 69
  • IMG_6376.jpeg
    IMG_6376.jpeg
    1,2 MB · Aufrufe: 69
  • IMG_6380.jpeg
    IMG_6380.jpeg
    1,7 MB · Aufrufe: 67
  • IMG_6382.jpeg
    IMG_6382.jpeg
    570,1 KB · Aufrufe: 66
Meine Einschätzung: Der Fisch sieht recht dünn aus und die Wunden wirken wie Liegegeschwüre oder aufgescheuert. Aber nicht entzündet. An der Schwanzwurzel sind diverse kaputte Schuppen erkennbar die scheuern und so die Wunde weiter verschlechtern. Eine gute Wundpflege, Schuppen ziehen und Futter könnte helfen. Wenn der Fisch schwimmt und Futter annimmt könnte er es gut schaffen.
 
Lieber Konny, vielen Dank für Deine Einschätzung, das klingt ja gar nicht so schlecht. Aber wenn nichts entzündet ist, macht dann eine Antibiotikabehandlung überhaupt Sinn?
 
So sehr man dem Fisch helfen will, manchmal muss aber auch gut sein.
Wenn diese Maßnahmen keine Besserung gebracht haben, stehen die Changen schlecht.
Wie lange wird der Koi schon behandelt?
 
Ich hab jetzt erst mal nur das bewertet, was ich sehen kann. Bilder sagen leider nicht alles aus. Man kann da nicht sehen, ob und wie der Fisch schwimmt, wie er atmet und sich insgesamt verhält. Deswegen ist so eine Frage auf die Art auch fast nicht zu beantworten. Am Ende muss ein Tierbesitzer für sich selber die Entscheidung treffen.
 
Vielleicht bin ich da zu "radikal", aber ich hätte den Koi schon erlöst.
Der Fisch sieht recht dünn aus und die Wunden wirken wie Liegegeschwüre oder aufgescheuert. Aber nicht entzündet. An der Schwanzwurzel sind diverse kaputte Schuppen erkennbar die scheuern und so die Wunde weiter verschlechtern. Eine gute Wundpflege, Schuppen ziehen und Futter könnte helfen. Wenn der Fisch schwimmt und Futter annimmt könnte er es gut schaffen.
und wie soll ein unbedarfter Leser jetzt diese Kommentare einschätzen?

@katzegunilla
was ist eigentlich die genaue Diagnose vom Tierarzt?
 
Fakt für mich wäre erstmal das Management und Futter .
Ich kann den Besuch vom TA nicht einschätzen oder zuordnen.
Aber wie ich es so erlesen habe, steht der Koi unter Dauerstress und das auch schon über
einen längeren Zeitraum. Kann mir vorstellen, das der Koi allein durch den ständigen Stress das Futter verweigert.
Aus der Ferne immer so eine Sache. Was der Koi auch mal braucht, ist Ruhe.
 
Ich will / kann dem Opener nix unterstellen , aber wenn ich den TA vor Ort habe und dann hier frage , muss ich mir die Frage gefallen lassenn " Was hat der TA vor Ort diagnostiziert " ? Demnach sind all unsere hier gestellten Diagnosen zweitrangig . Erlösen oder behandeln ebenso . Einzig der Disput untereinander keimt wieder auf .
Der Fisch auf den Bildern ist nicht verloren , aber in echt schlechtem Zustand , kann man hinbekommen , muss man aber auch wollen ;)
 
Es wurde ja nicht nach einer Behandlungs-Empfehlung gefragt, sondern der Einschätzung ob noch Hoffnung bestehen könnte oder nicht. Behandelt wird schließlich von einem Tierarzt. Ob dessen Vorgehensweise nachvollziehbar ist oder eine andere Behandlung für sinnvoll gehalten wird, war hier nicht die Frage und deswegen gab es von mir auch nur eine Einschätzung, was ich auf dem Bild sehe. Das ist eben ein Tier, das keine schwere Entzündung (äußerlich) hat und möglicherweise aufgepäppelt werden kann.

Am Ende finde ich aber, dass ein Teichbesitzer die Entscheidung in Abhängigkeit mit dem behandelnden, oder für sich alleine treffen muss, ob er Kosten, Zeit und emotionale Belastung in Kauf nehmen will oder nicht.
 
@flex
das kannst du ganz einfach deuten:
Ich persönlich hätte den Fisch schon erlöst, @konny hätte versucht ihn zu retten.

Das ist eben ein Tier, das keine schwere Entzündung (äußerlich) hat und möglicherweise aufgepäppelt werden kann.
Und da die Chancen meiner Ansicht nach schlecht stehen, hätte ich den Koi erlöst.

Wenn man allerdings alles machen möchte, damit der Fisch (vielleicht) überlebt, dann würde ich auf konny hören.
 
Wenn man allerdings alles machen möchte, damit der Fisch (vielleicht) überlebt, dann würde ich auf konny hören.
Ist schon erstaunlich was so alles im Forum gepostet wird.
Jetzt hat jemand keine Mühen und Kosten gescheut um den Koi zu retten. Und dann hagelt es mehr oder weniger nur Kritik und Unverständnis für die Vorgehensweise.
 
Oben