Neue Anschauung zu gängigen Grenzwerten bzgl. Nitrit

Frosti

Mitglied
Hallo ihr Koiverrückten,

ich habe im Netz einen Beitrag zu „giftigen“ Nitritwerten gelesen. Eines sehr interessante Sichtweise die auch zwischen NO2(Nitrit) und dem weit aus gefährlicheren HNO2(salpetrige Säure) unterscheidet. Soviel vorab, die Grenzwerte sind ganz andere als die, die wir bisher als Maßstab herangezogen haben.

z.B. bei pH 7,0 sind 4mg Nitrit toxisch

Zu lesen mit Tabelle unter:


Was haltet ihr davon? Alles Schwachsinn? Ich möchte hier keine Revolution anstoßen, aber eine Diskussion ist es alle mal wert.
 
Was haltet ihr davon? Alles Schwachsinn?
Von einem Laien für Laien geschrieben, mit all den Risiken und Nebenwirkungen daraus.
Einen pH um bzw. unter 6,5 halte ich ohne Nachhilfe durch den Koihalter für sehr unwahrscheinlich.
Einen pH deutlich über 8, und damit ein Problem mit dem System Ammonium/Ammoniak, dürfte es dagegen im Sommer in vielen Koiteichen geben.
 
4 mg Nitrit? Geht's noch?

Nitrit soll möglichst unter 0,2 mg liegen. Wer das nicht hinkriegt, muss seine Filtertechnik umstellen.
 
4 mg Nitrit? Geht's noch?

Nitrit soll möglichst unter 0,2 mg liegen. Wer das nicht hinkriegt, muss seine Filtertechnik umstellen.
Warum muss man in Foren immer mit einem pauschalisierten Rundumschlag antworten?

Es geht doch nicht darum, ob die Filtertechnik vernünftig arbeitet oder nicht. Viel mehr finde ich den Gedanken an eine differenzierte Betrachtung des Wertes „Nitrit“ interessant. Ich persönlich habe immer einen Wert um die 0,1mg . Wer den Beitrag liest wird bemerken, dass hier zwischen Nitrit und salpetriger Säure unterschieden wird. Das ist der eigentliche Knackpunkt.
 
...eigentliche Knackpunkt.

Nein, das ist der eigentliche Kackpunkt (sic!)

Nitrit oder auch salpetrige Säure ist ein noch nicht vollständig angebautes Stoffwechselprodukt. Wenn da viel von drin ist, zeigt das, dass der Filter nicht gut funktioniert.

Und immer den PH kontrollieren und manipulieren, um den Schrottfilter zu kompensieren, kann ja wohl nicht die Lösung sein.

Klar kannst du bei Ölverlust am Motor einfach nachkippen. Sinniger aber vielleicht, das System zu reparieren. 4 mg Nitrit ist komplett indiskutabel.
 
Sehe ich genau so.
Und wenn z.B. ein neuer Filter länger braucht, um biologisch aktiv zu werden, muss man halt ein Jahr lang bedarfsgerecht füttern.
Ich habe auch einen Sommer lang darauf geachtet, dass der Nitritwert unter Zugabe von Salz nicht über 0,6 geht und habe dann ein paar Tage weniger gefüttert.
Kurzzeitig etwas höher ansteigen zu lassen ist auch kein Problem, höhere Werte von über 1,0 würde ich aber vermeiden.
 
Es geht doch nicht darum, ob die Filtertechnik vernünftig arbeitet oder nicht.
Eigentlich schon.
Viel mehr finde ich den Gedanken an eine differenzierte Betrachtung des Wertes „Nitrit“ interessant.
Da stimme ich dir zu.
Wer den Beitrag liest wird bemerken, dass hier zwischen Nitrit und salpetriger Säure unterschieden wird. Das ist der eigentliche Knackpunkt.
Der Beitrag dürfte für die Koihalter interessant sein, die mit Säure den pH absenken um Fadenalgen zu bekämpfen.
Für die meisten Koihalter ist der Beitrag eher negativ zu beurteilen da er in Teilen aus meiner Sicht zu Fehleinschätzung führen kann.
Und wenn z.B. ein neuer Filter länger braucht, um biologisch aktiv zu werden, muss man halt ein Jahr lang bedarfsgerecht füttern.
Ein Jahr lang die Koi nicht richtig zu füttern wegen Nitrit halte ich nicht für eine gute Lösung.
Die Ursache für die Nitritwerte zu suchen , diese abzustellen und eventuell mit TSEMa-N den Filter zu optimieren schon eher. ;)
 
Ich liebe solche Diskussionen :D
Nur die allerwenigsten können einen NO2 Wert über 1 messen da die allgemein genutzten Reagenzien nicht mehr hergeben.
Salz verhindert bei hohem Nitrit lediglich dessen Aufnahme im Körper, reduziert dieses aber nicht im Teich. Das ist eine der Legenden die sich teils noch rund um den Teich hält.
Einige Male im Jahr habe ich Koi mit Nitritschäden, Diese sind dann nicht mehr zu retten und sterben an Sauerstoffmangel durch inneres Ersticken. Oft auch noch Monate später an Spätfolgen. Da Nitrit rote Blutzellen, das Hämoglobin, in eine Zelle (Methämoglobin) verändert die keinen Sauerstoff transportiert, kommt es zum Sauerstoffmangel im Körper. Somit wird nicht nur den Transport von Sauerstoff im Körper verhindert, sondern auch der Transport (Ausatmen) von CO2. So kommt es zum einen zu Sauerstoffmangel, gleichzeitig zum Anstieg von CO2 im Blut mit der Folge das der Blut PH sinkt und der Körper übersäuert. Verbleibt dann noch Ammoniak im Blut weil die Atmung gestört ist kommt es noch zu einer Vergiftung. Das Ende ist dann eine Frage wie lange Nitrit vom Körper aufgenommen wurde.

Mit der jetzt folgenden Hypothese hänge ich nicht mal weit aus dem Fenster: In diversen Teichen wird ein dauerhafter Nitritwert unter 0,2 als unbedenklich empfunden da NO2 „erst“ ab 0,3mg/l als gefährlich eingestuft wird. Ich bezweifele aber das es als Dauerwert ungefährlich eingestuft wird. Dieses sich aber einfach im Teichhobby so eingebürgert hat.

Dauerhaft geringe Mengen NO2 zerstören dauerhaft im Körper geringe Mengen Hämoglobin (Rote Blutzellen). Damit geht auch Eisen im Körper verloren. Koi mit Anämie sind keine Seltenheit mehr.

Nitrit kann im Verdauungstrakt in Nitrosaminen umgewandelt werden. Dieses steht im Verdacht Krebserregend zu sein. Damit würde in einem Teich mit dauerhaft erhöhtem NO2 die Tumoraffinität steigen.

Verhindern lassen könnte es sich durch den permanenten Einsatz von min. 0,03% Salz um die Aufnahme von NO2 zu verhindern. Besser wäre es aber den Filter so zu bestücken oder zu pflegen das sich weniger als 0,1% NO2 im Teich befindet.
 
Verhindern lassen könnte es sich durch den permanenten Einsatz von min. 0,03% Salz um die Aufnahme von NO2 zu verhindern. Besser wäre es aber den Filter so zu bestücken oder zu pflegen das sich weniger als 0,1% NO2 im Teich befindet.
Ich habe dauerhaft 0,05 Salz im Aufzuchtteich da man einen Nitrit Peak der aus diversen Gründen über Nacht kommen kann nie ausschließen kann.
Einige Male im Jahr habe ich Koi mit Nitritschäden, Diese sind dann nicht mehr zu retten und sterben an Sauerstoffmangel durch inneres Ersticken
Von welchen Maximal Werten reden wir da?
 
Von welchen Maximal Werten reden wir da?
Das ist schwer zu sagen weil ich meist so etwas bei Teichen vorfinde wo ich das erste mal bin. Die meisten haben da noch nie Wasserwerte gemessen und ich kann nur durch Gespräche vermuten wie die Wochen/Monate oder gar Jahre im Teich verlaufen sind. Außerdem reagieren nicht alle Tiere gleich.
 
Nitrit kann im Verdauungstrakt in Nitrosaminen umgewandelt werden. Dieses steht im Verdacht Krebserregend zu sein. Damit würde in einem Teich mit dauerhaft erhöhtem NO2 die Tumoraffinität steigen.
Die Bildung von Nitrosaminen bedingt ein saures Milieu im Verdauungstrakt, extrem unwahrscheinlich bei Karpfen/Koi.
Da halte ich die Bildung von Nitrosaminen bei der Futterherstellung sehr viel wahrscheinlicher.
 
Die Bildung von Nitrosaminen bedingt ein saures Milieu im Verdauungstrakt, extrem unwahrscheinlich bei Karpfen/Koi.
Da halte ich die Bildung von Nitrosaminen bei der Futterherstellung sehr viel wahrscheinlicher.
Wahrscheinlich hast Du da auch Recht. Aber Verdauen ganz ohne Säure geht auch beim Karpfen/Koi nicht. Auch wenn er keinen Magen hat uns sich die Säure im sehr geringen Bereich befindet.
 
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