Siebgewebe Trommler tauschen

Genau das wollte ich mal vorschlagen: "Kugeln" mit Normgröße durch die Siebe schicken zum Vergleich. :D

Zu den teichhansel- Papiermaschinensieben aus mehrlagigen Kunststoff gab es schoneinmal hier Bilder und Kommentar von koiroli.
Da ging es erstmal nur um ein zu grobes BAnd auf dem EBF von Götz, der jetzt wohl leider gänzlich versagt hat:
http://www.koi-gehlhaar.de/koi/forum/vi ... el#p281219

Keiner hier würde jemals die Angaben von wiremesh anzweifeln.
Die werden schon etwas genauer wissen, was sie verkaufen und sind halt "Industrie".

Zumindest sind diese Papiermaschinensiebe sehr stabil.
Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass so ein Gewebe bei vernünftiger Trommelkonstruktion und Spannung beschädigt wird.
Aber kaputt kann man immer alles bekommen...

Unten mal ein paar Bilder von einfachen Reinigungsversuchen eines solchen merlagigen Gewebes.
funktionierte mit dem leichten Wasserstrahl problemlos und auch seit Anfang diesen Jahres am TF in "Echt" mit Niederdruck- Zungendüsen und nur ca. 2bar Wasserdruck..
 

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Montiert habe ich das Gewebe mit der feinen (blauen) Seite zur Trommelinnenseite und das gröbere (helle) Verstärkungsgewebe nach Aussen.

Das Gewebe ist ein Mischgewebe und nach Angaben von Teichhansel nicht säureresistent!

Die unten abgebildete Trommel ist nicht mehr original...
Die äussere Spanntrommel etc. wurd von mir umgebaut und drückt das Siebgewebe relativ zuverlässig auf die Trommel. :wink:
 

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Es gibt Webarten , da kannst du auch keine Masche messen Frank und trotzdem gibt es eine aufs micron genaue Definition der Filterfeinheit. Deshalb schrieb ich messen ,die Methode dürfte dir ja als Experte in Sachen Filtration bekannt sein. Was es ganz sicher nicht gibt bzw. was ganz sicher Keiner haben will ,ist eine nicht genaue Angabe der Filterfeinheit ,wobei hier auch sehr wohl die Geometrie des Filterguts eine Rolle spielt. Die Geschichte mit der Luft bezieht sich auf die Durchsatzleistung und ja ,da schneidet Kunststoff nicht so gut ab.

VG,
Stephan
 
Hallo Stephan,

da ich von Beruf Papiertechniker bin und tagtäglich mit den Sieben zu tun habe, muss ich Frank Recht geben - keiner, nicht einmal der Hersteller findet es der Mühe Wert eine Filterfeinheit in my anzugeben. Beim Papierherstllungsprozess sind je nach Papiersorte ganz andere Dinge wichtig - dazu zählt jedoch nicht die Maschenweite.
Wichtig ist z.B. ein Trichterförmiger Aufbau der Siebe, so dass möglichst gleichmäßig viel Feinstoff auf bis zu 10m breiten Sieben liegen bleibt, trotzdem der Feinstoff der ins Sieb eindringt problemlos wieder herausgereinigt werden kann. Deswegen sitzen bei Papiermaschinensieben die HD-Reinigungsdüsen auf der feineren Siebseite und schießen sozusagen die ins Sieb eingedrungenen Partikel raus (durch den Trichter).
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist auch die Verschleißfestigkeit. Daher ist die Laufseite aus stabileren Filamenten hergestellt, als die Papierseite. Eine moderne Papiermaschine läuft mit ca. 100km/h Geschwindigkeit, und in Sekundenbruchteilen muss soviel Wasser wie möglich aus dem Stoffbrei entfernt werden. Auch hier wieder ist die Maschenweite Nebensache, wichtig ist das fertige Produkt in der Durchsicht - also wie gleichmäßig wurde das Papierblatt bei hoher Geschwindigkeit gebildet wird. Um für den Anwender (also für uns Papiermacher) einen Anhaltspunkt über die Unterschiede oder Feinheiten der Siebe zu erhalten wird vom Hersteller lediglich die Luftdurchlässigkeit angegeben. Im Laufe von Jahren hat dann jeder Papierproduzent die richtigen Siebe für sein Produkt - das ist aber nichts von Heute auf Morgen. Hier wird eigentlich immer noch nach besser, weiter, schneller, standhafter, ... gesucht und geforscht und von Zeit zu Zeit werden Testsiebe verwendet.
Auch die Bezeichnung 2 lagiges Sieb ist heute eigentlich nicht mehr richtig (oder kommt nur noch selten zum Einsatz) - eher 1,1/2 lagig. Kette und Schuss sind aus verschiedenen Materialien und werden ineinander verwebt. Dadurch ergeben sich dann verschieden Köperbindungen - wem das interessiert kann ja mal Tante g..gle dazu befragen.
Ich habe auf alle Fälle schon mehrmals unseren langjährigen Siebvertreter bezüglich Maschenweite gelöchtert - bei modernen Papiermaschinensiebe so wie das vom Teichhansel wirst du nie eine Maschenweite in Erfahrung bringen.

lg
Roland
 
Hallo Roland,

ja, in dem Fall wird es so sein, weil es nicht drauf ankommt, ich rede aber nicht von der Filtration in der Papierherstellung. Wenn du einen Prozeß filtern/säubern willst, wo definiert abgeschieden werden soll, ist die Filterfeinheit bekannt und das ist eine eingefordete und somit zugesicherte Eigenschaft , die es einzuhalten gilt. Ich weiß auch das im Koigewerbe dieses Doppellagige vertickt worden ist und die Leute erst nach Wochen gemerkt haben, dass sie durch ein Scheunentor gefiltert haben. Ich halte diese Gewebe auch nicht für geeignet , es gibt Gewebe die sich deutlich besser abreinigen lassen.

VG,
Stephan
 
Hallo Stephan,

Ich halte diese Gewebe auch nicht für geeignet , es gibt Gewebe die sich deutlich besser abreinigen lassen.
Das ist richtig, die Abreinigung von einem Papiermaschinensieb ist durchaus mit mehr Aufwand zu betreiben als ein einlagiges Sieb.
Und es gibt bestimmt bessere Filtersiebe für unseren Einsatzzweck. Letztendlich zählt das Ergebnis, bin ich damit zufrieden ist alles gut. Was mechanische Beanspruchbarkeit angeht, gibt es kein mir bekanntes Sieb in der Koiszene welches einem Papiermaschinensieb auch nur den kleinen Finger reichen könnte. In vielen Fällen wahrscheinlich nebensächlich - manchmal aber extrem wichtib, z.b. bei meinem selbstgebauten EBF. Aber das ist jetzt eine ganz andere Baustelle.
Was ich aber noch anmerken möchte weil das Stichwort Scheunentor gefallen ist - ein oftmals zu häufig vernachlässigter Bereich bei TF oder EBF ist die Abdichtung der Lauffläche/Trommel selber. Und da hat man dann wirklich ein Scheunentor, da wird oft nämlich gar nicht gefiltert - selbst bei gekauften Produkten. Hätte ich das nicht mit eigenen Augen gesehen, würde ich es nicht glauben - aber da gehen Millimeter große Partikel am eigentlichen Filter ungehindert durch.

lg
Roland
 
Hallo Roland,
auch das mit der Dichtung ist Filtration und wie du richtig schreibst wenn der Hersteller 60 micron angibt und die Dichtung hat nen Spalt von 2mm dann filtert dieser Filter mit 2000micron. Die größte "Masche" gibt die Filterfeinheit vor. Ich bin .mir sogar ziemlich sicher das die Dichtung das am meisten vernachlässigte Teil ist,alleine schon weil es ein Verschleißteil ist und Keiner danach guckt. Was einige so als Dichtung bezeichnen , da pack ich mir am Kopp.

VG,
Stephan
 
Man muß eben für sich und den Bedingunge vor Ort das richtige Material finden.

Wie koiroli schon schrieb, diese Papiermaschienensiebe sind sehr robust und eigentlich an einem TF richtig montiert sehr haltbar.
Bei gut konstruierten und gebauten TF könnne einlagige Metall- oder Kunsstoffsiebe ebenfalls lange leben...

Das war für mich der ausschlaggebende Grund, nachdem ich das "alte" einlagige Siebgewebe vom TF abgebaut hatte.
Durch mangelhafte Konstruktion gab es eben Scheuerschäden am Gewebe.
Wurde umkonstruiert und eben dann mit dem "dicken" "70y" Papiermaschienengewebe ausgerüstet.
Ich wollte erst mit "grob" anfangen und dann beobachten.
Der TF holt schon eine Menge feinen Schmoder raus- aber in der Biokammer kommt am Boden schon noch etwas zusammen.

Deswegen meine Empfehlung bei diesen Sieben gleich mit 60y zu beginnen.

Wer mit dem vorhandenen Filter schon an der oberen Durchflußgrenze fährt, der sollte wegen der geringeren freien Filterfläche lieber bei einem einlagigen Siebgewebe bleiben...
oder sich eine größere Trommel bauen. :wink:
 

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Beim kc30 wird das siebgewebe durch aufschrauben tieferliegender plastikstreifen erreicht und das ist meiner Meinung nach auch die Schwachstelle. Dort reist das Gewebe nach einiger Zeit der Länge nach auf. Ich stell mal ein Bild rein, vielleicht erkennt man es.
 

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raulracer schrieb:
Beim kc30 wird das siebgewebe durch aufschrauben tieferliegender plastikstreifen erreicht und das ist meiner Meinung nach auch die Schwachstelle. Dort reist das Gewebe nach einiger Zeit der Länge nach auf. Ich stell mal ein Bild rein, vielleicht erkennt man es.

Ich weiß ja nicht wo du so rumschraubst, aber der KC 30 hat eine extra dafür vorgesehene Wartungsklappe. Da machst du NIX an de Sieben! Das bleibt alles fix.

P.S.: Der KC ist trotzdem Schrott. :roll:
 
Ich vermute, ihr Beiden habt raulracer falsch verstanden.

Wenn ihr Euch das Bild anguckt, sieht man die oft "konstruierte" Längstnut in der Trommel, wo die Enden des Siebgewebes befestigt, oder verspannt wird.
Genau so wie bei meinem polymare.

Und genau an dieser Kante entlang ist das Siebgewebe teilweise eingerissen.

Ursache vermutlich.....scharfe Kante am Nut oder der Spannschiene.
Noch dazu die "Spannung" des Gewebes auf den Trommelstegen sieht auch nicht gut aus..

Da hatte der Konstrukteur wohl zwei linke Hände.

Entgraten...und ggf. es mit einem Papiermaschienensieb versuchen.

Wenn man die Trommelfilterrinne so konstruiert, das man von vorne direkt in die Rinne eingreifen kann, dann ist eine "Rinnenkontrollklappe" ggf. nicht notwendig.. :D
 
ThorstenC schrieb:
Ich vermute, ihr Beiden habt raulracer falsch verstanden.

nein,

mein Beitrag galt dem Kollegen aus dem Münsterland :wink:
Das Bild zeigt wohl ein älteres Modell der Trommel.
Beim letzten Modell was man erwerben konnte wurde das überarbeitet.



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Gruß Andreas
 
Hallo an Alle,

hier werden viele Themen vermischt.

Das die Siebe reißen, liegt an der falschen Konstruktion bzw. zu scharfen Kanten. Hier sollte zuerst Abhilfe geschaffen werden.

Als Gewebe kannst Du fast alle einsetzen, nur sind nicht alle gleich gut geeignet.

Die mehrlagigen Siebe sind sehr stabil und fast unkaputbar.
Roland hat die Reinigung beschrieben - von der glatten Seite.
Bei einem Trommelfilter liegt diese aber innen. Du mußt also durch diese spezielle dreidimensionale Struktur durchsprühen. Dies sollte mit dem vorhanden Düsen und dem Druck schwierig werden.
Hier muss also in regelmäßigen Abständen mit dem Hochdruckreiniger nachgearbeitet werden.

Einlagige Siebe sind hier besser geignet.
In Frage kommen Quardratmasche-, Tressen- oder Köpergewebe. Hier spielt das Material erst einmal eine untergeordnete Rolle.
Diese haben eine zweidimensionale Struktur und lassen sich besser reinigen.

Generell gilt aber, das die unterschiedlichen Webarten auch unterschiedliche Drücke und Vorschubgeschwindigkeiten benötigen. Du kannst nicht einfach einen anderen Gewebetyp aufspannen und hoffen das es auch vernünftig sauber wird.

Gruß Andreas
 
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