Als ich vor dreieinhalb Jahren meinen Ersten gekauft habe, war es die Neugier. Heute ist es die Fastzination, ihnen beim Wachsen zuzusehen. Natürlich war auch Vorsicht geboten. Es stellte sich ja die Frage, ob Koi in meinem Teich überhaupt gesund leben können. Also kaufte ich ganz kleine Fische für so 5 - 10 €. Verluste tun dann nicht ganz so weh.
Der Doitsu orenji Ogon, bei dem wusste ich gleich, dass er mein Schönster sein wird. Dann die anderen beiden, an die ich eigendlich keine Erwartungen hatte. Der Eine, schön glitzernd, ein Ginrin Hariwake, zuerst fast ganz weiß, bekam an der Rückenlinie sein orangefarbenes Mosaik, das immer schöner wird, je größer der Fisch wird. Dann einer, den ich erst für einen Yamabuki hielt, der dann aber zu einem Gin Ki Matsuba wurde und den ich dann verschenkt habe. Und so weiter.
Man kann sich ganz günstig kleine Fischlein kaufen und sich überraschen lassen. Mit der Zeit wächst das fachliche Urteilsvermögen und man sucht schon mit anderen Augen aus. Aber man lernt schon die ganz Kleinen gut einzuschätzen, was daraus werden kann. Überraschungen gibt es natürlich immer. Diese Fische passen sich aber auch optimal an die Gegebenheiten des eigenen Teiches an. Das Risiko, für Zichtausend einen Superkoi zu kaufen beinhaltet ein Risiko, das ich nicht eingehen möchte. Selbst 200,- sind schon viel und das wäre ja ein Normalpreis für einen Standardkoi von zwei Jahren. Garantiert wird einem hier auch nichts. Plötzlich wird aus meinem Kohaku ein Kujaku (überspitzt gesagt). Die Enttäuschung wäre auch viel größer.
Deswegen bereue ich es niemals, das Hobby so begonnen zu haben. Wird übrigens von manchen eingefleischten Koianern sogar empfohlen.
Und was mache ich dann, wenn die Tierchen groß sind und meine Ansprüche steigen? Vielleicht möchte ich ja mal bei einem Wettbewerb teilnehmen. Nach zehn Jahren hab ich die nötige Ahnung, Konnektions etc. Dann verkaufe ich meine an einen anderen Anfänger für günstig und suche mir einen Favoriten aus. Vielleicht.
Grüße, Alex