Wie wird Helix richtig gestartet?

OlympiaKoi

Business Mitglied
Hallo zusammen,

es wird oft geschrieben, daß Helix nur sehr langsam startet und eine funktionierende Biostufe gar Jahre dauern kann.

Ich habe mich mit dem Thema sowohl praktisch als auch theoretisch etwas näher beschädtigt.

Hier die wichtigsten Punkte zum Starten von Helix:

Hemmschicht
Helix hat produktionsbedingt eine Art Hemmschicht, welche die Anhaftung und damit Ansiedlung von Bakterien erschwert. Das sind prinzipiell keine guten Voraussetzungen für ein Biofiltermedium. Durch verschiedene Maßnahmen kann die Hemmschicht modifiziert werden, darunter fällt die mechanische Bearbeitung in einem Betonmischer oder die chemische Bearbeitung z.B. mit Säure.

Material
Schwarzes Helix aus Recylingmaterial wurde im Versuch deutlich schneller besiedelt als weiße Neuware. Weißes Material wird als trinkwassergeeignet freigegeben, was für den Koiteich jeden keinen praktischen Unterschied macht. Wird ein optischer Indikator gewünscht kann schwarzem Material eine handvoll weißes Helix beigegeben werden.

Bewegung
Eine starke Bewegung des Helix hat sich in der Startphase als negativ erwiesen. Ist die Nitrifikation voll im Gang, kann stark bewegt werden.

Sauerstoff
Hohe Sauerstoffsättigungen können (überraschenderweise) die Nitritfikation beim Start behindern.

Restart
Ein Restart von bereits besiedeltem Material geht meist schneller als ein Neustart, da die Hemmschicht schon verändert wurde.

Gruss,
Frank

Quellenangaben: http://www.dbu.de/ab/DBU-Abschlussberic ... 821_01.pdf
 
Hallo Harald,

das hier ist das falsche Thema, mach bitte Dein eigenes Thema auf.

Gruß,
Frank

P.S. Ich habe gestern neues 13er Helix eingefüllt, welches sofort ganz eingetaucht war.
 
Hallo,

ergänzend :

Ich hatte meine 400liter Helix 1 tag abgedeckt mit Kaliumpermanganat aufgerauht. Damit hatte ich es theoretisch wesentlich schneller in Betrieb.
Nach der Winterpause braucht das Helix mehrere tage um bräünlich auszusehen. (Signal : Helix arbeitet)
 
Hallo Dieter,
gadiba schrieb:
Ich hatte meine 400liter Helix 1 tag abgedeckt mit Kaliumpermanganat aufgerauht. Damit hatte ich es theoretisch wesentlich schneller in Betrieb.
das ist nicht nur theoretisch so. Das KPM verrichtet gleich zwei Dienste. Es raut die Oberfläche des Kunststoffmaterials auf und oxidiert (hallo Ekki :lol: ) die für die Nitrifikanten hemmenden Inhaltsstoffe des Plastiks.
 
Hallo Mikrobe,

wenn ich mir die stark oxidierende Wirkung von KPM anschaue, dann sollten Chlordioxid und Peroxyessigsäure auch in Frage kommen. Was denkst Du?

Gruß,
Frank
 
Hallo Frank,
OlympiaKoi schrieb:
wenn ich mir die stark oxidierende Wirkung von KPM anschaue, dann sollten Chlordioxid und Peroxyessigsäure auch in Frage kommen.
das tun sie, etwas abhängig vom pH-Wert. Chlordioxid ist für höhere pH-Werte besser geeignet, Peressigsäure entfaltet die höchste Wirkung im sauren Bereich. An KPM kommen sie nicht ganz ran. KPM hat noch einen Vorteil, bei der Umsetzung bildet sich Braunstein. Bleibt dieser als feine Schicht auf dem Plastikmaterial, erleichtert dies die Ansiedlung der Mikros und das Mangan beschleunigt sogar deren Vermehrung.
 
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Frank,
OlympiaKoi schrieb:
wenn ich mir die stark oxidierende Wirkung von KPM anschaue, dann sollten Chlordioxid und Peroxyessigsäure auch in Frage kommen.
das tun sie, etwas abhängig vom pH-Wert. Chlordioxid ist für höhere pH-Werte besser geeignet, Peressigsäure entfaltet die höchste Wirkung im sauren Bereich. An KPM kommen sie nicht ganz ran. KPM hat noch einen Vorteil, bei der Umsetzung bildet sich Braunstein. Bleibt dieser als feine Schicht auf dem Plastikmaterial, erleichtert dies die Ansiedlung der Mikros und das Mangan beschleunigt sogar deren Vermehrung.

Hi,

sehr interessant, die KPM Methode kannte ich noch nicht.
Kannst du bitte noch was zur Dosierung sagen ?

MfG Alex
 
Hallo Alex,
748alex schrieb:
sehr interessant, die KPM Methode kannte ich noch nicht.
Kannst du bitte noch was zur Dosierung sagen ?
das schöne an KPM ist, dass man an Hand der Färbung immer erkennen kann ob es ausreichend Oxidationskraft hat. Solange die Lösung eine violette Färbung zeigt ist es ausreichend aktiv. Eine generelle Dosierung gibt es übrigens für die Anwendung von KPM aus meiner Sicht nicht. Die erforderliche wirksame Konzentration ist immer sehr stark von der Matrixzusammensetzung abhängig. Daher sind auch Konzentrationsangaben in Foren, Büchern etc. mit Vorsicht zu geniessen.
 
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Alex,
748alex schrieb:
sehr interessant, die KPM Methode kannte ich noch nicht.
Kannst du bitte noch was zur Dosierung sagen ?
das schöne an KPM ist, dass man an Hand der Färbung immer erkennen kann ob es ausreichend Oxidationskraft hat. Solange die Lösung eine violette Färbung zeigt ist es ausreichend aktiv. Eine generelle Dosierung gibt es übrigens für die Anwendung von KPM aus meiner Sicht nicht. Die erforderliche wirksame Konzentration ist immer sehr stark von der Matrixzusammensetzung abhängig. Daher sind auch Konzentrationsangaben in Foren, Büchern etc. mit Vorsicht zu geniessen.

Danke

MfG Alex
 
Hier kommt die aktualisierte Liste zum Starten von Helix, die Ergänzungen sind in blau:

Hemmschicht
Helix hat produktionsbedingt eine Art Hemmschicht, welche die Anhaftung und damit Ansiedlung von Bakterien erschwert. Das sind prinzipiell keine guten Voraussetzungen für ein Biofiltermedium. Durch verschiedene Maßnahmen kann die Hemmschicht modifiziert werden, darunter fällt die mechanische Bearbeitung in einem Betonmischer mit Sand oder die chemische Bearbeitung mit Kaliumpermanganat, Chlordioxid oder Peressigsäure.

Material
Schwarzes Helix aus Recylingmaterial wurde im Versuch deutlich schneller besiedelt als weiße Neuware. Weißes Material wird als trinkwassergeeignet freigegeben, was für den Koiteich jeden keinen praktischen Unterschied macht. Wird ein optischer Indikator gewünscht kann schwarzem Material eine handvoll weißes Helix beigegeben werden.

Bewegung
Eine starke Bewegung des Helix hat sich in der Startphase als negativ erwiesen. Ist die Nitrifikation voll im Gang, kann stark bewegt werden.

Sauerstoff
Hohe Sauerstoffsättigungen können die Nitritfikation beim Start behindern. Daher sind mehr als 100% Sauerstoffsättigung in der Einlaufphase nicht zu empfehlen.
Hinweis: eine eingelaufene Nitrifikation benötigt ca. 4,33g (3,3 Liter) O2 pro gebildetem Gramm Nitrat NO3-


Substrat (Bakterienfutter)
Bakterien brauchen Futter, daher sind z.B. Fischausscheidungen oder zugesetzter Harnstoff im Wasser erforderlich. Nitrifikanten wachsen ab ca. 2 mg/l NH4-N mit maximaler Geschwindigkeit. Eine höhere Konzentration bringt keinen höheren Umsatz.


Temperatur
Unter 5°C findet keine Nitrifikation statt, bereits ab 12°C verlangsamt sich die Nitrifikation deutlich. Der optimale Temperaturbereich wird bei 28-36°C gesehen. Dieser Bereich wird jedoch an Koiteichen normalerweise nicht erreicht.
Im Frühjahr, wenn vermehrt Biostufen eingefahren werden (z.B. nach dem Teichbau), herrschen üblicherweise noch niedrige Temperaturen, was sich negativ auf die Einlaufzeit auswirkt. Nitrifikanten benötigen zum Wachstum mindestens 10°C bei pH 7,2 bis 8,0.


Restart
Ein Restart von bereits besiedeltem Material geht meist schneller als ein Neustart, da die Hemmschicht schon verändert wurde.

Gruss,
Frank
 
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