Wieviel Sauerstoff ist definitiv zu viel?

Kohaku66

Mitglied
Hallo zusammen,

da ich nun Sauerstoff via SK und ILM einbringe liegen meine Sauerstoffwerte sehr viel höher als zuvor. Selbst wenn ich ein Einbringung stark reduziere sind Werte über 100 % schnell erreicht. Um hier nicht unnötig zu fragen habe ich zunächst Literatur herangezogen, die Suchfunktion genutzt und Tante Google auch schon gefragt. Eine brauchbare und nachvollziehbare Antwort auf die Frage, ab wann es des Guten zu viel ist, habe ich noch nicht gefunden. Dabei habe ich ganz unterschiedliche Werte gefunden. Eine Meinung war, dass 110 % schon zu viel sind und eine gegensätzliche Meinung war, dass 400 % einem Koi noch nicht schaden. Gibt es eine wissenschaftliche fundierte Antwort auf diese Frage?

Eine Ergänzungsfrage habe ich noch an die, die ebenfalls eine Sauerstoffsteuerung betreiben. Welchen oberen und unteren Grenzwert habt Ihr bei Eurer Anlage eingegeben?
 
Hallo Andreas,

vorab, der Koi veratmet sozusagen den absoluten Wert (mg/l) nicht Prozent.

Auch Werte um z.B. 15mg/l sollten nicht schaden, aber auch nicht weiter helfen. Es wird dann ab einem gewissen Level quasi sinnlos weiter zu erhöhen.

Gruß,
Frank
 
Hallo Frank

vorab, der Koi veratmet den absoluten Wert (mg/l) nicht Prozent.

Auch Werte um 15mg/l werden nicht schaden, aber auch nicht weiter helfen. Es wird dann ab einem gewissen Level quasi sinnlos weiter zu erhöhen.

Bei aktuell 22°C entsprechen 15 mg/l einem Wert von ca. 177 %.

Meine Sorge ist, dass das die Fische eine Glasblasenkrankheit bekommen können. Zu dieser Krankheit wird immer Bezug genommen auf Prozentwerte und nicht auf tatsächliche mg.

Sicher ist es richtig, dass die Fische mg aufnehmen und dieser Bedarf übrigens im warmen Wasser auch noch zunimmt. Die mg-Frage stellt sich wohl bezüglich des mindest erforderlichen Sauerstoffs im Wasser. Die "Prozent-Frage", also welcher maximale Prozentwert noch ok ist, dürfte für den Maximalwert aber wesentlich relevanter sein.
 
Hallo Frank,

Danke für Deine schnelle Antwort! Könntest Du Deine Meinung bitte auch begründen.

Auch wüßte ich gerne ab welchem Wert es meinen Fischen schadet. Ich möchte nicht absichtlich und sinnlos einen Maximalwert fahren. In meinem Teich sind aber auch Pflanzen und Algen. Der Sauerstoffwert steigt beispielsweise nach Sonnenaufgang ohne äußeren Eintrag von Sauerstoff durch Pflanzen und Algen von allein an. Zudem bin ich ein neugieriger Mensch und möchte verstehen was passiert. Daher meine Frage ab welchem Wert es den Fischen schadet.
 
Hallo Andeas,

zu den Prozenten: wenn Du 3 Stücke Kuchen essen willst, macht es dann einen Unterschied, ob 3 Stücke oder 8 Stücke auf dem Tisch stehen?

Gruß,
Frank
 
Hallo Frank,

Dein Vergleich hinkt nicht nur, er geht am Thema völlig vorbei. Es geht bei meiner Frage nicht um den Nutzen von Sauerstoff sondern um den Schaden von zu viel Sauerstoff. Bitte schau Dir doch mal folgende Ausführungen an.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gasblasenkrankheit

Zitat ab dem fünften Absatz, letzter Satz:
Tatsächlich wird GBK auch unter Bedingungen einer starken Sauerstoffübersättigung beobachtet, sofern die Summe der Partialdrucke aller Gase dadurch höher ist als der mechanische Druck in der Umgebung der Blasen.

Fische sind unter dem Einfluss schwacher Gasübersättigungen auch deutlich anfälliger für Infektionskrankheiten. Bei Regenbogenforellen, die mit IPN infiziert wurden, steigerte sich die Todesrate von 35 % auf 65 %, wenn sie zusätzlich einer Gasübersättigung von nur 101-103 % ausgesetzt wurden. Nicht infizierte Fische starben bei dieser schwachen Gasübersättigung nur zu 9 % direkt an Gasblasenkrankheit (Baath et.al.).
 
Meine Empfehlung steht schon oben. Eine definitive Grenze kann ich Dir leider nicht nennen.

Man wird bestrebt sein, nur soviel Sauerstoff wie nötig einzuspeisen. Sonst hast Du unnötig Kosten und läufst irgendwann vielleicht in die Problemzone.

Also würde ich persönlich weniger in die Richtung der maximalen Grenze gehen, sondern eher im sinnvollen Anwendungsbereich arbeiten.

Gruß,
Frank
 
Hallo,

ich weis von einem Kollegen, der bei über 120% Sättigung feststellte, dass seine Koi nicht mehr so aktiv waren. Sie wirkten letagisch.

(zu sehen unter www.ipond.de)

Nach erneuter Einstellung unter 100% bbzw. halten war wieder alles ok. Vielleicht haben andere ähnlich Erfahrungen gemacht.

Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas,

die Erfahrung habe ich nicht gemacht. Im Gegenteil sind meine Fische bei Werten deutlich deutlich über 100 % sogar agiler. Zumindest bis 150 % konnte ich negative Verhaltensänderung feststellen.
 
Hallo Andreas,

ich kann leider nicht mitreden, da ich derzeit teichlos bin :twisted:
Liegt zwar alles hier, aber der Teich ist nach Hauskauf noch nicht
finanziell drin.

Grüße
Thomas

PS: Aber nächstes Jahr probiere ich es aus :P
 
zu deiner frage *Wieviel Sauerstoff ist definitiv zu viel?*

wirst du keine 100% antwort bekommen...habe jetzt schon in mehreren foren gelesen..das eine reine sauerstoff übersättigung nicht schaden kann...das aber dann die eventuell daraus enstehende gesamt-gasübersättigung den kois schaden kann...

der koi soll 6-7mg l haben und die meissten halten in zwischen 8-10.... ist ja schon genug...dann... warum messt ihr es in % um... halte die 8-10 und gut ist...

oder muss eine 100% sättigung immer eingehalten werden?? soweit ich weiss nicht...kann mich aber auch irren
 
Hallo,

an meinem Teich, in dem Tagsüber keine Sauerstoff einspeisung erfolgt habe ich aufgrund von Plfanzen meistens Mittags 150 % und am frühen Abend ca. 170 %.
Gemessen mit einem Sauerstoffmessgerät.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Fisch bei diesen Werten aus natürlicher Produktion schaden nimmt. - und schwimmen tun die Fische fast wie Michael Groß,

Alwin
 
ich Filter auch zum Teil über einen Pflanzenfilter.

Am Tag habe ich werte bis zu 225% Sauerstoff, ohne SK. Nachts regelt dann mein Aquastar nach, und schaltet den SK ein, und dann werden 100-120% gehalten.

Ich kann keinen nachteil, oder absonderheit erkennen. Wegen zuviel Sauerstoff.
Im gegenteil Fressen wie die wilden, und schwimmen ruhiger durch den Teich mit weniger Atembewegungen.
 
Gibt es eine wissenschaftliche fundierte Antwort auf diese Frage?
Ja, die gibt es :!:

Aber wenn ich die jetzt hier reinsetze, bekommt ein lieber Einwohner von dem schönen Ort Horlachen eventuell einen Herzkaspar :lol:

Aber ich wage es, hier bitte die QUELLE (Sascha, verzeih mir :oops: :))

Eine Überschreitung des oberen Grenzbereiches von 35 mg/l Sauerstoff (SCHRECKENBACH et al. 1987) verursacht eine CO2-Anreicherung im Blut, was zur Ausfällung von Kalzium- und Magnesiumsalzen in der Niere (Nephrokalzinose) führen kann.
Bei 40...43 mg O2/l wird die Überlebensfähigkeit von Karpfen (5 g) eingeschränkt, bei 68 mg O2/l treten nach 48 Stunden 50 % Verluste auf und bei 72 mg O2/l zeigt sich bereits nach 45 min Apathie.
Sauerstoffgehalte von 60...65 mg/l (650...700 % Sättigung) haben meist tödliche Wirkungen (TAEGE 1984).
 
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