Massensterben nach einer Woche Frost

Andi71

Mitglied
Ist nicht immer so einfach.:)
Zitat aus der Studie "Einfluss der winterlichen Wassertemperaturen auf den physiologischen Zustand des Karpfens (Cyprinus carpio" aus 2022 der Universität Kherson State Agrarian, Ukraine:
Die durchschnittliche Wassertemperatur im November war 8,1 ± 0,8 ℃, und im März 6,2 ± 0,1 ℃, während der optimale Wassertemperaturbereich für Karpfenüberwinterung bei 2,0-4,0 ℃ liegt und von Dezember bis Februar anhielt.
Finde den Bericht leider nicht ,gibts da ne link ??
 

konny

Business Mitglied
Die Wassertemperatur ist nicht das Problem wenn der Karpfen genug Zeit für seine Adaption hatte. Das gelingt ihm bei ausreichenden Energiereserven und Ach ja....Guten Rutsch
Das ist nicht ganz richtig.
Seine Überlebenschancen steigen durch aus, wenn sich die Temperatur langsam nach unten und dann langsam wieder nach oben entwickelt. Dann hängt es noch damit zusammen, wie lange er in diesem tiefen Temperaturen liegt. Die Unterkühlung findet so oder so statt, ob schnell oder langsam und damit verbunden auch alle entsprechenden Symptome von Muskelstarre, Herzversagen Atemstillstand.

Wenn bei diesem Winter die Temperaturen nicht schnell runter und wieder schnell hoch gegangen wären hätte es auch tote gegeben, aber nicht so viele auf einmal. Dann hätten wieder viele Teichbesitzer gesagt: Zum Glück haben wieder alle überlebt bis auf die zwei, aber die waren immer schon komisch drauf.

Fakt bleibt das diese tiefe Temperatur lebensfeindlich für Koi ist und es keinen Grund gibt die Tiere dem auszusetzen und zu hoffen das sie es überleben. Daran ändern auch alle Erzählungen von: „bei mir ist noch nie einer gestorben“ nichts.
Würde man dieses einem Hund antun, würden alle Tierquälerei rufen wegen dem leidend jaulendem Tier. Schade das Koi nicht schreien können.
 

flex

Mitglied
Hallo Konny,
wie sieht eigentlich dein eigenes Wintermanagement aus?
Wie beheizt du deinen Teich, um die lebensfeindlichen Temperaturen unter 4° C auszuschließen?
Grüße FLEX
 

michael w

Mitglied
Hallo,

die Medien Heute machen es halt möglich, noch mehr als vor 10 oder 12 Jahren.
Auf der einen Seite schön und gut, auf der anderen Seiter steckt aber auch ein großes aber dahinter, weil mit der Flut von
Informationen auch noch viele Dinge von außen hinein interpretiert werden.
Nun war diese eine Woche Winter auch nicht die erste Woche in Deutschland.
Ja, sicherlich haben viele Neuanfänger Schwierigkeiten bekommen, auch sehr traurig das viele Fische durch diese Unkenntnis
auf der Strecke geblieben sind nur weil einige eifrige gedacht haben das der Winter in den letzten Jahren mal ebenso abgeschafft wurde.
Je nach Gegend und der Anlage des Teiches muss natürlich auch das Handling unterschiedlich sein.
Wer nun sagt, das Temperaturen im Winter um die 4 bis 5° nicht gut in unseren Fall Koi sind hat natürlich nicht unrecht.
Man kann ihm aber auch nicht uneingeschränkt Recht geben, weil er nun auch mal nicht unbedingt Recht hat.
Es bedarf hier schon eine etwas größere Erläuterung, wann, wie und warum 4 bis 5° den Koi Schwierigkeiten bereiten können.
Ich lege mich einfach auch mal sehr weit aus den Fenster und sage sogar noch 3°.
:)
Es ist schon ein schmaler Grad und bedarf auch ein wenig Fingerspitzengefühl um nicht gleich die Richtung und die eigentlichen
Problem aus den Augen zu verlieren.
Aus meiner Sicht richtig, das konny die eintretende Winterwoche, die nun aber auch nicht so unbedingt plötzlich kam als
Anlass zu nehmen um auf Eventualitäten hin zu weisen.
Klar kann man sicherlich bei einigen von Tierquälerei, die Ihre Fische bei 4 bis 5° hältern, sprechen. Das kann man aber bei einigen
von denen auch bei 20 und 23°
Das gesamt Paket muss passen und stimmen über 365 Tage, dann klappt es auch mit den Koi bei 4 bis 5°:)
 

konny

Business Mitglied
@michael w hier liegt hier ein Gedankenfehler vor. 4-5 Grad ist nicht lebensfeindlich sondern unter 3 Grad. Also 2 Grad und tiefer. Bei 3 Grad friert der Koi „nur“ ohne das akute Lebensgefahr besteht wenn er gesund ist.

Erklärung gewünscht? Hier kommt eine:
Im Sommer hat der koi einen Herzschlag von etwa 130 Schläge pro Minute. Unter 10 Grad nur noch etwa 6 bis 10 Schläge pro Minute. Kommt es nun zu einer Kältestarre der Muskulatur sinkt der Herzschlag weiter ab. Im günstigsten Fall werden Gehirn und Organe noch ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, im ungünstigen Fall bleibt das Herz stehen, stoppt die Atmung oder werde Gehirn und Organe nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt.
Wird dieser extreme Zustand zu schnell beendet kommt die Muskulatur (das Herz ist auch ein Muskel) nicht so schnell hinterher das Blur durch den Körper zu pumpen, es staut sich in Gefässen und Organen und es kann zu geplatzten Gefäßen, Kreislaufversagen oder Stauungsproblematiken kommen. Teils mit Tod oder Spätfolgen.
 

konny

Business Mitglied
Hallo Konny,
wie sieht eigentlich dein eigenes Wintermanagement aus?
Wie beheizt du deinen Teich, um die lebensfeindlichen Temperaturen unter 4° C auszuschließen?
Grüße FLEX
Das spielt zwar hier für das Thema grad keine Rolle wie ich das mache aber scheinbar treibt es Leute um.

Nachdem vor etwa 16 Jahren meine Fische gestorben sind habe ich sie 2 Jahre in eine Innenhälterung in den Keller gebracht. Dann haben wir den Teich umgebaut und tiefer gemacht. Ausserdem habe ich mir seinerzeit die erste Teichheizung angeschafft für den Notfall und rein kabelloses Teichtermometer um jederzeit die Temperatur überwachen zu können. Wobei ich trotz Heizung mehr auf Teilwasserwechsel setze um die Temperatur im Teich bei tiefstens 4 Grad zu halten. Eine gute Isolierung vom Filter trägt zusätzlich dazu bei die Temperatur zu halten.
Ich kenne viele die keine Teichheizung haben, die Temperatur mit einen Abdeckung stabil halten.
@flex wie machst Du das?
 
G

Gelöschtes Mitglied 17632

Guest
Klar ist es wichtig und auch richtig den Tieren nicht dem Frost auszulassen. Ich selber habe ein heizkabel im Teich verlegt das ab 3 grad den Teich am tiefsten Punkt (zumindest bei meinem kleinen Teich)
Der große ist abgedeckt und kam selbst letzte Woche nicht unter 4 grad.

man sollte bedenken das Wasser ab 0,0 grad anfängt zu gefrieren!

bei 0.6 Wassertemperatur ist da nicht mehr viel Spielraum…

Allerdings würde ich in der Kälteperiode auch nicht alles auf die Temperaturen schieben.

ich bemerke gerade krasse PH wert Abgänge, dadurch das weniger wasserwechsel gemacht werden kommen auch weniger frische carbonate in den Teich.
wer da nicht regelmäßig misst, rutscht mal schnell in den für Fisch gefährlichen ph Bereich !
Zum Beispiel habe ich einen Pool, filter usw alles natürlich aus. Dieses Frühjahr habe ich abgedeckt und wollte chloren etc. nachdem ich PH gemessen hatte war er auf PH 3.3 abgefallen!!!

Was ich damit sagen will, das ich mir diese massiven toten Tiere auch vorstellen könnte durch einen säuresturz!

was wichtig bleibt im Winter ist PH wert, Temperatur !

der Rest ist für mich eigentlich fast nicht relevant
 

konny

Business Mitglied
Die Wildkatze lebt auch das ganze Jahr im Wald bei extremen Tiefsttemperaturen. Deswegen erfrieren unsere Hauskatzen trotzdem. Warum der Koi immer mit dem Natur Karpfen verglichen wird, leuchtet mir nicht ein. Das eine ist ein natürlich vorkommendes und von der Natur selektierte Tier, der Koi ein künstlich geschaffenes hoch gezüchtetes Rassetier. Außerdem kann der Karpfen im Naturteich Bereiche aufsuchen, die für sein Überleben sicherer sind, der Koi kann dieses nicht.
 

der_odo

Mitglied
@michael w hier liegt hier ein Gedankenfehler vor. 4-5 Grad ist nicht lebensfeindlich sondern unter 3 Grad.
Man bedenke, dass der Ausschnitt des oben aufgeführten Berichts aus den 70ern stammt bzw. auf Berichte aus den 70ern bezogen wird. Das kann ja nun durch die "neueren" Studien revidiert werden.

Aber anscheind war schon damals die Gefährlichkeit der tiefen Temperaturen bekannt, sodass man sich für diese Aussage entschieden hat...
 

konny

Business Mitglied
@Karstenkoi Der Absturz vom PH Wert kommt nicht mangels Wasserwechsel. Hier gibt es einen Zusammenhang mit dem CO2. Die Fische produzieren im Winter nur noch wenig CO2, weil sie weniger atmen und weniger fressen. Wenig CO2 bedeutet immer einen höheren pH-Wert. Wenn ein Teich zu sorgfältig abgedeckt ist oder eine Eisdecke drauf liegt, kann das CO2 nicht entweichen und es wird zwangsläufig mehr. Bei einer zu sorgfältigen Abdeckung oder Eis auf dem Wasser. Bei einer Schicht zwischen Eis und Wasser oder Abdeckung und Wasser kommt es zu einer so genannten CO2 Glocke. Dabei wird dann das CO2 aus der Umgebungsluft, das aus dem Teich ausgetrieben wird, durch die Wasserbewegung wieder ins Wasser zurück geführt. So kommt es zu einem massiven Anstieg im Wasser und damit bedingt zum PH Absturz. Resultat: Säuresturz = Tod
 
Oben