"BigBonsai"-Kiefer in Form schneiden???

Hallo!

Ästchen an den bezeichneten Stellen einkürzen, Rinde abpulen und Holz bleichen... Ok, wird erledigt!

Womit bleicht man das?
Muss das sofort passieren, wg. Krankheitserreger oder Fäulnis?

Hab grade bei dem Gartenforum reingeschaut. Tolle Teile, die Bäume. Du wohnst und wirkst nicht zufällig in der Nähe von OL?

Dankbaren Gruß

Corinna
 
Hallo!
Das Bleichen hat noch Zeit, mit Jin-Mittel, einer Kalk-Schwefel-Lösung. Geht nur bei gutem Wetter, darf nicht in den Wurzelbereich tropfen!
Rinde kannst du am besten mit dem Messer abschälen. Paß auf, daß Du nicht unbetroffene Äste/Stämme verletzt.
OL, wo ist das denn? Oldenburg? Ne. OWL
Die Bilder sind in Japan entstanden, August 2007.
 
Nochmal Hallo, oder wie wir sagen: Moin
Das 2. Foto verwirrt mich etwas.
Außer wenn meine Annahme richtig ist, dass das eine Vision der Zukunft der Kiefer darstellt.

Ich begebe mich mitsamt des Bäumchens ganz in deine Hände. Und natürlich ganz auf eigene Gefahr- logisch. Wenn du dich 3-5 Jahre mit diesem Projekt beschäftigen magst,--ich bin dabei! Das ist der Beginn einer wunderbaren-äh- Beziehung(?)... :D

Wie dick sollen die Drähte, die ich besorgen muss, denn sein? Gehen auch diese grün ummantelten? Was ist eine Konkavzange? Ist die Zange gebogen oder die Klinge/Backen?

OL ist Oldenburg in Oldenburg, aber was/wo ist OWL?

LG
Corinna

PS: Ich weiß, dass hier in der "Nachbarschaft" bei Leuten (Baumschulen) soviele davon rumstehen, dass die die sogar verkaufen!!!!!!!!! Aber ich WILL DIESE gerne behalten!!!!!! :cry:
 
Hi!
Natürlich Zukunftsvision, Planungsziel habe ich geschrieben. Kein Weg ohne Ziel, es sei den der Weg wäre das Ziel.....
Werkzeug: http://www.bonsai-info.net/bonsai-werkz ... vzange.htm

Am besten geglühter Kupferdraht, 1 - 2 mm.
Falls Du erstmal kein professionelles Material und Gerät da hast, geht es zur Not auch ohne. Meine ersten Bäume habe ich mit Kabelresten gedrahtet.
Eine normale Rosenschere wirst Du sicher haben.
Was wir noch brauchen, ist normaler Bindebast um umwickeln der Zweige.

OWL = Ostwestfalen-Lippe, Raum Bielefeld

Gruß
Hans
 
....uiuiuiuiuiui Totholzarbeiten ist was für Fortgeschrittene......fang doch lieber mit dem wesendlichen an, Schnitt und Versäuberung, Schnittstellen versiegeln. Drahten.

Also, wenn dies mein Bäumchen wäre, würde ich erstmal alles herausschneiden was sich X (kreuzt), also unharmonisches raus.

Spitzen (Kerzen) werden jetzt noch eingekürzt. Du musst dich auf eine Form festlegen, hin und her wird nix, und dann konkret die Form herausarbeiten. Immer mit ungeraden Zahlen arbeiten, d.h. 1, 3 , 5 usw. Dein Bäumchen hat deutlich mehr Zeugs, also entscheide dich was weg soll.

Nach den ersten Arbeiten das Bäumchen ruhen lassen, das ganze gebastel ist stress für ihn. Düngen, wässern (liebhaben :wink: ) ist dann erstmal genug. Später mal gezielt die Hauptäste mit Draht formen, manchmal sind auch Gewichte Hilfreich um vorsichtig, vor allem elastisch, den Baum zu biegen, wenn du es übertreibst brichst du auch mal einen Ast durch (aus versehen!). Vor allem ältere Äste neigen zum brechen.

Wenn Du drahtest, möglichst gleichmässig, bei starken arbeiten, die Rinde mit Bast oder Tüchern schützen, damit der Draht nicht die Rinde (Saftbahnen) zerstört und der Draht einwächst....

Soweit erstmal....bald mehr
Lg
Iris, die derzeit an einem alten Yamadori Ahorn die Erstarbeiten vornimmt, der vor 2 Jahren in eine Holzkiste umgezogen ist...
 
Hallo Iris,

und Danke für dein Interesse.

Ayame schrieb:
....Du musst dich auf eine Form festlegen, hin und her wird nix, und dann konkret die Form herausarbeiten. Immer mit ungeraden Zahlen arbeiten, d.h. 1, 3 , 5 usw. Dein Bäumchen hat deutlich mehr Zeugs, also entscheide dich was weg soll.

Aber wenn ich mir vorstellen könnte, was für eine Form das Bäumli nachher haben soll, und wenn ich dann noch wüsste, was für Schnittregeln ich bei ihm (Kiefer) zu beachten habe, dann wäre aus meinem ehemals hübschen "Bonsai" doch gar nicht erst so ein Gestrüpp geworden.
Aber mir fehlen da die einfachsten Grundkenntnisse. Z.B. dachte ich, wenn ich sie beherzt zurückschneide, treibt sie dort neu und verzweigter wieder aus. Macht sie aber nicht. Offensichtlich bleibt weg, was weg ist. Hatte ich zum Glück nur an einem Zweig ausprobiert.

Und da bin ich schon froh, dass Hans mich sozusagen "an die Schere" nimmt und mir sagt, was zu tun ist.

@ Hans

Den toten und den mickrigen Ast habe ich vorschlagsgemäß gekürzt.
Kabelreste habe ich reichlich, müssen die abisoliert werden?
Also Kronenwust zerlegen...

Ach so... noch ne Frage...
Bleiben die Zweiglein mit den ausschließlich braunen Nadeln eigentlich dran? Könnten die noch mal wieder ausschlagen oder sind die tot?
(Und sind Muschelzypressen ebenso pimpelig wie Kiefern?) :wink:

LG
Corinna
 
Hallo Corinna,
du schreibst in deiner Überschrift etwas von Big-Bonsai.
Ein Bonsai ist aber nicht das selbe wie ein japanischer Gartenbaum. Die Japaner nennen den übrigens Niwaki.
Ein Bonsai ist ein Einzelstück, befindet sich in einem Gefäß und wird oft erhöht aufgestellt, damit man ihn besser betrachten kann. Er ist sozusagen ein "Modell" seines natürlichen Vorbilds, oft in einer extremen Umgebung wachsend, wie Hochgebirge, sturmgepeitschte Küste.
Ein Niwaki dagegen ist ein Baum, der in seine natürliche Umgebung, dem Garten eingebettet ist. Dieser kann natürlich auch verschiedene Landschaften darstellen, z.B. ein Wald, ein Gebirge oder eine Küste usw. Immer aber ist zuerst der Garten da und danach wird entschieden, wie der Niwaki aussehen soll. Die extremen Techniken, wie beim Bonsai gibt es dabei nicht. Schließlich ist ein Garten kein Hochgebirge und Orkane gibt es in der Regel dort auch nicht.
Die Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen haben das Ziel, bei einem relativ jungen Baum ein gesetztes Alter vorzutäuschen. Dass er hierbei auch im Wachstum begrenzt wird liegt daran, dass die Proportion Stammumfang zu Größe dann besser aussehen. Hier wird auch nicht mit Draht gearbeitet, sondern mit Band und Bambusstäben.
Hier gibt es natürlich Überschneidungen zum Bonsai.
Du solltest dich also entscheiden, ob du einen Bonsai oder einen Niwaki haben möchtest.
Wenn du Englisch kannst, möchte ich dir das Buch "Niwaki" von Jake Hobson empfehlen. Es enthält viele Beispielbilder und erklärt mit Skizzen die Erziehungsmaßnahmen.

Gruß

Günter
 
Hallo!
Also, wenn wir jetzt mal so ganz kleinlich sein wollen, "BigBonsai" ist eine patentrechtlich geschützte Marke einer Ammerländer Baumschule, uns steht es wahrscheinlich allen nicht zu, diese zu nutzen.
Es hat sich hier in Deutschland, bis weilen auch Europaweit, die Bezeichnung Gartenbonsai bzw. Gardenbonsai eingebürgert. Selbst die japanischen Exportbaumschulen sprechen offiziell von Gardenbonsai, wenn sie verkaufen wollen. Daß die eigentliche japanische Bezeichnung "Niwaki" (Gartenbaum) oder "Ueki" (Kulturbaum) heißt, ist mir bekannt. Die grundsätzliche Verwendung von Bambusstangen ist mir ebenfalls vertraut, trotzdem stellt sich mir hier die Frage, wie Du in dieser Situation Bambusstangen anbringen willst. Eine Drahtung scheint mir hier einfach zweckgerechter.
Im Regelfall werden Niwaki aus vergleichsweise jungem Material geformt, und mit Stangen Äste in bestimmte Horizontalformen gezogen. Z.B. Nagare-Eda-Shitate, Mon-Kan-Shitate, etc.
Hier scheint mir eine Mischform angemessen, es läßt sich aus vergleichsweise miserablen Ausgangsmaterial eine Menge rausholen, wenn man entsprechend vorgeht.
Das Totholz bleibt vorerst unberührt stehen und wird erst am Abschluß der Prozedur bearbeitet, da es vorerst nichts anderes zu tun hat, wie Drähte zur Befestigung zu halten.
Gruß
Hans
 
Hallo Günter,

danke für die Erklärungen,
Auf die Überschrift bin ich gekommen, weil hier in der Umgebung ungefähr "zweieinhalbmillionen"( :wink: ) Baumschulen existieren, davon macht etwa die Hälfte (also dreikommasechsmillionen :? ) in diesen erzogenen Bäumen/Sträuchern.
Ich weiß nicht, wer den Ausdruck kreiert hat, aber auf den Baumschul-Schildern steht vielfach eben >Big Bonsai<.

Wenn das sachlich falsch ist, bitte ich um Verzeihung.

Mein Englisch reicht, fürchte ich, nicht für ein Fachbuch. Gibt's denn kein deutsches?
Leider habe ich selbst überhaupt keinen Plan, wie man die bedauernswerte Pflanze wieder hinkriegt damit sie wieder schön aussieht.
Und deshalb folge ich dem Rat des Fachmannes, der mir das sagt.

Gruß
Corinna
 
Nabend!

Wieder was dazugelernt... Dachte, es wäre die normale Bezeichnung dieser Bäume etc.
Hoffe, mir steigen wg. dieser Überschrift jetzt keine Patentanwälte aufs Dach :( .

Nochmal zu den Drähten- ummantelt oder blank?
Und zu den braunen Nadeln- dranlassen oder entfernen?

(Schon gut,---- ich frag ja schon nicht mehr! :oops: )

LG
Corinna
 
Liebe Corinna,

schön das sich Hans um dich kümmert, ich kümmer mich auch schon seit gut 18 Jahren um meine Bonsai.......Outdoor wie Indoor und das sind einige.

Experementieren ja, aber nicht glauben, dass das Erstlingwerk umbedingt was wird oder werden muss... :wink:

Mach mal nen Kurs oder kauf Dir "lesbare" Literatur zum Thema Bonsai, es gibt vieles schon in deutsch über diese Schalenbäume :wink:

Offensichtlich kennst du dich generell nicht so gut mit dem "Material" aus, ich rate dir lesen lesen lesen, alles was du bekommen kannst...

Zur Muschelzypresse: was ab ist, ist ab...

Derzeit arbeite ich an meiner 2,50m Pinie, selbst gezogen, mit Etagenwuchs, allein diese Bearbeitung dauert schon lange an und wird auch ewig dauern weil man am Ball bleiben muss und überschüssiges entfernen muss damit die Optik erhalten bleibt. Eine weitere Pinie habe ich wachsen lassen und beginne erst jetzt mit der Bearbeitung....

Soweit von mir
Gruß
Iris
 
Hallo Iris,

stimmt, ich kenne mich da nicht aus. Denn sonst wäre das hier ja nicht nötig geworden...

Ayame schrieb:
...weil man am Ball bleiben muss und überschüssiges entfernen muss damit die Optik erhalten bleibt.

Mir war ja auch so. Die Frage war das WIE.
Und wenn ich all die schönen Garten-Bonsai in dem Thread über einen Importeur sehe denke ich, vielen Käufern wird es ähnlich ergehen. Es sei denn, sie machen gleich einen "Wartungsvertrag".
Ich weiß nicht, ob das mit der Kiefer wieder wird, ich weiß auch nicht, ob Hans tatsächlich die Zeit und Nerven hat, sich immer wieder damit zu befassen. Für Fachleute kann es ja sehr ermüdend sein, einem Laien auf die Sprünge zu helfen. Gerade auch online...

Solange ich Hilfe erhalte, werde ich mich in Geduld fassen. Dem Bäumchen ist's wohl egal, solange ich es etwas dünge, wässer und liebhabe :wink:

Lieben Gruß
Corinna
 
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