Erfahrungen bezüglich Trommel-/Endlosbanndfilter gegenüber Bürstenfilter.

CaPro

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Hallo Liebe Koi-Gemeinde,

ich möchte vorab mal kurz sagen das es mir nicht um eine Grundsatz diskusion geht , sondern nur um tipps bzw erfahrungsberichte von euren Teichen .

So nun zu meiner Frage. Ich habe mein Haus fast fertig und möchte nächstes oder übernächstes Jahr mit dem Garten anfagen. Dazu soll ein Koiteich kommen ( Ist mein Kindheitstraum). Habe die letzten Jahre viel gelesen und auch die ganzen Blogs im internet verfolgt . (nicht nur den Großmeister :po_O sondern auch viele andere) War eig. immer dafür das ich einen Trommelfilter haben möchte. Bin in einem handwerklichen Beruf tätig also Fehlerbehebung und ein Technisches verständnis wäre vorhanden. Da ich jetzt aber immer öfters auf Montage bin und mir eine Ausfallsicherheit sehr wichtig ist , spiele ich mehr mit dem Gedanken das villt ein Bürstenfilter doch besser wäre. Das man wirklich nur Pumpen ( redundant) Luftpumpen (redundant) und eine UV Lampe als technik verbaut hat.
Der Rest wie groß der Biofilter wird und wie groß der Teich letztendlich werden soll (20.000-30.000 L. schätze ich) steht noch nicht fest. Mir gehts jetzt aktuell schließlich nur um den Vorfilter. Wenn ein Bürstenfilter wie groß soll dieser sein . Bei einem Trommelfilter hätte ich auch einen für 60.000 bis 80.000 liter genommen damit die Hydraulik entspannt ist und er nicht so oft spühlen muss .

Würde mich um viele antworten Freuen . Falls noch Fragen bestehen einfach fragen.

Viele Grüße
Carsten
 
Bei der " Ausfallsicherheit " seh ich den Vorteil klar bei den Bürsten . Allerdings wenn dir die Spülpumpe beim Trommler wegbricht heisst das ja auch nicht gleich das garnix mehr durch die Filterstrecke läuft . Ohne Strom bei Totalausfall ist dann auch der BF nutzlos .Redundant zu bauen macht Sinn , aber dann halt grösser mit Speicher e.t.c. .
Ich bin täglich am Teich , erleichtert mir die Sache natürlich , wenn was abkackt kann ich ersetzen . Wenn du Montage bist , biste wie lang weg ?
Im Endeffekt wirst du glaub ich keine vollkommende Antwort finden , das musst du dann sowieso checken und verwirklichen ;)
 
Hallo Martin ,
Ich bin wenn dann immer ne woche auf Montage also von Montags bis Freitags .
Was meinst du mit speicher bauen ?
Nein das stimmt das wenn die Spühlpumpe ausfällt dann gleich alles steht aber wenn man eben nicht zuhause ist ist es auch doof .
Wie sieht das denn aus wegen den abfall produkten der fische und so . Manche sagen halt wenn es im teich bleigt geht garnicht und daher lieber automatische filter und andere sagen es geht nix über bürsten .
 
Ich denke der Trend geht mehr und mehr zu Ausfallsicherheit und Energieeffizienz hin. Wenn ich neu bauen würde, würde ich auch eher auf Bürsten setzen als auf meinen Trommelfilter o.ä. . Prinzipiell bin ich ganz happy mit meinem Set-up, aber zb der Motor fällt immer im Urlaub aus.
Der Bürstenfilter braucht bestenfalls ein bis zwei Pumpen (Redundanz) und gut ist.
 
Es gibt einige Möglichkeiten den Trommelfilter sicher zu machen, z.B.:

- Redundanter Trommelfilter oder andere zweite Filterstrecke
- Notfallpumpe per Sensor, die im Notfall am Filter vorbei pumpt
- Überläufe, die im Notfall das Wasser am Filter vorbei schleusen

Viele Grüße,
Frank
 
Hallo,
es ist noch gar nicht so lange her da hieß es, der Schmodder sollte so schnell wie möglich aus dem System.
Auf irgendeiner Seltsamen art und weise spielt das jetzt keine rolle mehr. wie kommt das?
Jetzt sind Reinigungsintervalle von sechs Wochen und mehr normal... was ist passiert?

Bürstenfilter sind mit Sicherheit gute Filter und haben auch ihre Daseinsberechtigung, aber wann hat das umdenken stattgefunden?
kann ja nicht nur daran liegen, dass seit MK die Filter in den Olymp gehoben hat , die Filter das Maß der Dinge sind.

Wenn vor paar Jahren einer hier geschrieben hätte, dass er den Unrat erst sechs Wochen später aus dem System entfernt,
wäre er hier förmlich Hingerichtet worden.
Ich habe es noch nicht ganz gerafft, aber Vielleicht werde ich jetzt langsam mal erleuchtet...

Der TO möge mir meine Zwischenfrage vergeben.
 
Hallo,
es ist noch gar nicht so lange her da hieß es, der Schmodder sollte so schnell wie möglich aus dem System.
Auf irgendeiner Seltsamen art und weise spielt das jetzt keine rolle mehr. wie kommt das?
Jetzt sind Reinigungsintervalle von sechs Wochen und mehr normal... was ist passiert?

Bürstenfilter sind mit Sicherheit gute Filter und haben auch ihre Daseinsberechtigung, aber wann hat das umdenken stattgefunden?
kann ja nicht nur daran liegen, dass seit MK die Filter in den Olymp gehoben hat , die Filter das Maß der Dinge sind.

Wenn vor paar Jahren einer hier geschrieben hätte, dass er den Unrat erst sechs Wochen später aus dem System entfernt,
wäre er hier förmlich Hingerichtet worden.
Ich habe es noch nicht ganz gerafft, aber Vielleicht werde ich jetzt langsam mal erleuchtet...

Der TO möge mir meine Zwischenfrage vergeben.
Ich denke der Hype ist wirklich nur durch MK seine Videos gekommen, weil sehr viele Leute die Videos schauen und darauf vertrauen. Ich gucke auch seine Videos aber merke das er sich auch oft widerspricht. Wenn der Dreck im Filter Wochenlang gammelt ist es egal, aber der Teich sollte gut durchströmt sein damit kein Schmutz in den Ecken bleibt usw... Erzählt er. Vor kurzem wurden noch 10% Bio empfohlen, riesige Biotürme. Nun nach dem Helix nicht mehr sein Sponsor ist wie ich glaube gab's auch schon paar Videos wo man Helix garnicht mehr braucht weil die Biologie ja genug auf den Bürsten hängt. Ich denke wenn ein Trommelfilter Hersteller ihm mal nen fetten Vertrag anbieten würde, würde er erzählen die größte Biologie wächst an der Innenwand vom Trommelfilter. Wie gesagt ich gucke die Videos gerne aber glaube nicht alles. Jeder muss für sich entscheiden. Ich jedenfalls habe wenig Zeit und keine Lust Bürsten zu putzen. Eine Notfalllösung hatte ich bisher immer wenn am Trommelfilter was nicht gepasst hat, wo bei es nicht wirklich am trommelfilter lag sondern verstopfter Bodenablauf oder KG rohr plötzlich gelöst...
 
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Hallo,
ich habe seit über 30 Jahren Aquarien.
Unter den Aquarien habe ich noch eins, das ich als Filter betreibe und die mache ich auch nicht alle par wochen sauber.
Die haben eine sehr hohe Standzeit und selbst wenn die Rochen sich balzen und ganze fetzen abgerissen werden, weheilt das ohne sich zu verpilzen.
Ich habe festgestellt das sich in so einem Filter die Biologin viel besser ist, wenn der nicht andauernd gereinigt wird.
Warum sollte das im Teich anders sein.
 
Sehe ich ähnlich,
Habe seit über 10 Jahren ein 2 Meter Becken mit 720l.
Der Filter wird max 2x im Jahr gereinigt.
Läuft einwandfrei ohne kranke Fische.
Unter anderem deshalb habe ich mich letztes Jahr für Bau des Teiches mit Bürstenfilter entschieden.
Betriebssicherheit und Kosten waren ein weiterer Faktor.
 
Als ich 2018 als völliger Laie (meine Erfahrungen beschränkten sich auf einen kleinen Goldfisch-Teich) meinen Koi-Teich geplant habe, habe ich auch sehr viel MK Blog geschaut. Man landet unweigerlich dort bei der Suche nach Informationen und das ist auch nicht zwingend schlecht. Leider kannst Du es als Laie noch nicht gut differenziert beurteilen. Zu der Zeit schien MK noch voll Trommelfilter zu hypen, wetterte aber vehement gegen Moving Beds, die angeblich alles zerhäckseln (in meinen Augen Bullshit, denn bei mir funktioniert es gut und das Wasser ist auf 5m glasklar, so lange ich keine Algenblüte habe, wie meist zu Beginn der Saison). Dann ist er auf wundersame Weise stark Richtung Bürstenfilter geschwenkt, obwohl man sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass er selbst Bock hat, diese regelmäßig zu reinigen (möglicherweise tue ich ihm da unrecht).

Die Frage, was nun besser sei, TF/EBF oder Bürstenfilter, nimmt denn häufig religiöse Züge an, wie bei so einigen Themen, wo sich zwei (oder mehr, beispielsweise gibt es ja auch noch die Vliesfilter) Fraktionen gebildet haben. Tatsächlich gibt es vermutlich nur wenige, die faktisch beide Varianten in Betrieb und damit einen Vergleich hatten. Ich glaube, beides funktioniert, wenn man es richtig macht.

Ich habe mich für einen Trommelfilter entschieden und bereue es nicht. In den vergangenen 4 Jahren hatte ich drei Ausfälle der Filterstrecke, wovon nur einer ein technischer Defekt des Filters selbst war (Steuergerät und der fest verbundene Schwimmschalter des Wasserstandes hinter der Trommel funktionierten nicht mehr und wurden auf Garantie getauscht). Inzwischen spricht der Filter mit mir über die Cloud und teilt mir mit, falls etwas nicht stimmt. Das funktioniert auch bei Strom-/Internetausfall, da die Cloud mir mitteilt, dass sie keine Infos mehr bezieht. Das Wasser ist klar mit dem TF, den man effizient einstellen kann (Häufigkeit und Dauer der Spülintervalle) und der Wartungsbedarf in meinen Augen sehr gering. Etwa 3 bis 4x im Jahr reinige ich die Siebelemente mit dem Hochdruckreiniger. Das dauert aufgrund des modularen Aufbaus eine halbe Stunde. Da ich keine Fadenalgen habe, muss ich keine Ablaufrinne reinigen und ähnliches.

Ich könnte mich dennoch genauso mit einem Bürstenfilter anfreunden, allerdings wäre der direkte Abwasseranschluss sehr aufwändig zu realisieren gewesen. In meinen Augen ist dieser essentiell, um einfach Standrohre ziehen zu können und den Filter zügig leer laufen zu lassen. Ich sammle Abwasser in einer versenkten Regentonne und pumpe es dann weg bei Bedarf. Hinsichtlich Kosten ist der Bürstenfilter sicher im Vorteil und er bringt auch Bio-Fläche mit, der TF nicht. Ein TF wird im Zweifel nicht ewig halten und irgendwann werden Teile zu ersetzen sein, wobei ich - abgesehen vom Steuergerät - bisher noch keinen Bedarf hatte. Da meiner überwiegend aus einem Kunststoff besteht, ist Korrosion bisher gar kein Thema. Allerdings salze ich auch nicht auf. Über die Frage, wie häufig der Bürstenfilter gereinigt werden muss, wird viel diskutiert und ich denke, das hängt auch stark von dessen Dimensionierung im Verhältnis zur Fisch- und Futtermenge ab. Den Stromverbrauch des TF halte ich für vernachlässigbar. Hier sind insbesondere die Spülzeiten relevant, wo er für deren Dauer 1,2 kWh braucht. Bei mir 10 Sekunden (gelegentlich mal 20) und je nach Verschmutzungsgrad 90 bis 140x pro Tag. Im Mittel komme ich so auf etwa 120 kWh pro Jahr.

MK predigt auch gerne, dass sich stärker besetzte Teiche besser managen lassen, als gering besetzte. Auch hier fehlt mir der Vergleich, da mein Teich eher gering besetzt ist und ich wenig füttere (hungern tut definitiv niemand), aber es ist wohl schon eher in seinem Interesse möglichst viele Fische und Futter zu verkaufen, um objektiv zu sein. ;)

Wie gesagt, in meinen Augen funktioniert beides, korrekt geplant und umgesetzt. Passt beispielsweise der notwendige Flow nicht zum Filter, dann wird es mit beiden blöd. Passt die Dimensionierung des Filters nicht zu Teich und Inhalt, ebenfalls. An Grenzbereiche zu gehen und keine Reserven zu haben, finde ich nie sinnvoll. Dann sind folgenschwere Unfälle fast sicher, denn irgendwann passiert vermutlich in jedem Teich mal etwas.
 
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