Erhöhte Fließgeschwindigkeit im Filter durch stärkere Pumpe

Esuan

Mitglied
Hallo zusammen,

es wird echt Zeit, dass die Temperaturen langsam wieder steigen und der Frühling kommt, damit sich am Teich endlich wieder etwas tut und ich nicht ständig im Forum hänge.

Wie viele Neueinsteiger hatte ich letztes Jahr bei meiner ersten Pumpe rein auf die Bruttoangabe geachtet und nicht auf die Netto Pumpenleistung.

An meinem kleinen Teich 8m³ (gepumpt mit 9000l/h Brutto, Netto 4500l/h) hängt ein Siebbogenfilter, anschließend kommt eine Regentonne mit Bürsten und anschließend noch eine weitere Tonne mit Helix.

Wenn ich jetzt die Pumpenleistung erhöhe, über meine regelbare Pumpe (22000l/h) auf 10000-15000 l/h sehe ich jedoch das Problem, dass die Fließgeschwindigkeit für den Bürstenfilter zu groß wird und der Nutzen der Bürsten nicht mehr gegeben ist.
Ein Problem mit großen Pegelunterschiede zwischen den Tonnen erwarte ich nicht, da die Verbindungen ausreichend dimensioniert sind.
Auch der Siebbogenfilter ist auch für eine max Durchflussmenge von 15000l/h ausgelegt.

Frage:
Seht ihr eine Alternative zum Bürstenfilter (z.B. anderes Filtermedium), welches ich in die 1. Regentonne anstelle der Bürsten packen könnte, bei welchem die höhere Fließgeschwindigkeit ggf. sogar förderlich ist?

Wenn möglich, würde ich es gerne vermeiden, alles umzubauen aber ich sehe schon, dass ich die 1. Tonne durch einen IBC ersetzen muss, wenn ich mittelfristig glücklich werden will.
 
@Franco: Die 15000 sind gar nicht unbedingt mein Ziel, aber ich denke mit 10000 l/h würde ich bei der Teichgröße ganz gut fahren.
Kleine Teiche sollen ja im Schnitt eher häufiger den Filter durchlaufen, als Großteiche.

@martin: Das plane ich nicht und werde es auch vermeiden, wenn es ggf. eine Alternative dazu gibt. ;-)

Der Siebbogenfilter ist ja schon so eine Art "Trommler für Arme" und vielleicht kann es Sinn machen, direkt danach schon mit der Biologie zu starten, oder mit Japanmatten zu arbeiten, anstelle von Bürsten. Wollte nur wissen, ob es hier schon Erfahrungen dazu gibt.
 
Hinter einem Siebbogenfilter kann man sinnvoll nur mit Matten arbeiten. Trommler für Arme würde ich nicht sagen, denn das Sieb lässt mehr Stoffe durch als ein Trommler es macht. Schaltest du dahinter gleich Helix etc. dann verstopft es nur. Ich hatte damals als 1. Filter ein Ultra Sieve. Nach 2 Jahren habe ich es gegen ein Vliesfilter getauscht, da waren Schwebstoffe im Wasser Geschichte
 
Als ich mit dem Koihobby angefangen habe, saßen meine ersten 5 Koi in meinem alten 5000l Goldfischteich. Zu der Zeit hatte ich keine Goldfische. Der Filter war ein Compactsieve 2, dann in eine 300l Regentonne mit 17er Helix bewegt und dann in eine zweite 300l Regentonne mit 17er Helix statisch als Feinfilter. Dann zurück in den Teich. Das ganze wurde mit einer 8000er Oase Pumpe betrieben. Die Feinfilter Tonne habe ich alle ein bis zwei Wochen, je nach Zeit und Lust einmal durchgerührt, abgelassen und mit Teichwasser gespült. Dazu habe ich natürlich das System kurz abgeschaltet. Das war auch gleichzeitig mein Wasserwechsel. Bei einem größeren Wasserwechsel habe ich einfach länger gespült. Danach wurde dann immer mit Frischwasser aufgefüllt. Den Siebfilter habe ich einmal morgens und abends gereinigt. Das waren 2 Minuten bei der normalen Kontrolle.
Das ganze lief drei Jahre so und ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Aber die Koi sind gewachsen und ich wollte mehr davon. Dann wurde eben ein Koiteich mit 25 m² gebaut und der Filter hat so nicht mehr ausgereicht. ;)

 
Hallo Micha,

danke für die Rückmeldung, schon einmal gut zu wissen, dass dieses Setup an anderen Teichen schon erfolgreich funktioniert hat.

Bei mir wird es ähnlich laufen, wenn die Fische größer werden, wird im kleinen Teich ausgedünnt und sie ziehen in den 30m³ Teich mit entsprechendem Filter um.

Was Koimone schreibt, klingt für mich auch sinnvoll, dann hätte ich zumindest noch ein zweites (unterschiedliches) Filtermedium.
 
Kleine Teiche sollen ja im Schnitt eher häufiger den Filter durchlaufen, als Großteiche
Sollen/Empfehlungen verstehe ich als grobe Richtlinie/Orientierung.
Damit liegt man schon mal nicht komplett falsch.
Die tats. Benötigte Umwälzung ist dann letztendlich abhängig von Besatz Parameter Wasserklarheit etc.
Und die funktioniert von Teich zu Teich unterschiedlichst.
 
Was die Umwälzung angeht, sehe ich das auch als Richtwert und wie schon Franco schrieb, hängt es von vielen Faktoren wie Besatzdichte, Fütterung, Temperatur, usw. ab.

Deshalb habe ich mir ja auch eine regelbare 22000er Pumpe besorgt, so dass ich Netto zwischen 7000-13000 l/h variieren kann.
Werde das System beobachten und dann an der Feinjustierung schrauben.

In meiner ursprünglichen Frage ging es ja darum, dass die Filterbürsten durch die höhere Fließgeschwindigkeit zu schnell angeströmt werden und dafür habe ich eine Alternative gesucht und auf euren Erfahrungsschatz zurückgegriffen.

Jetzt gilt es für mich, dies in die Tat umzusetzen und meine eigenen Versuchsreihen zu starten. ;-)
 
Könntest Du das bitte etwas ausführen, damit wir auch einen Nutzen davon haben.
Entscheidend ist die Abbauleistung des Systems bezüglich der Giftstoffe und nicht die Pumpenleistung. Was bringt es den Teichinhalt alle Stunde umzuwälzen wenn das Filtersystem gar nicht darauf abgestimmt ist. Für die Effizienz der Filterung ist in erster Linie eine bestimmte Kontaktzeit des Wassers mit dem vorhandenen Filtermaterial und eventuell der Absetzkammer ausschlaggebend. Letztlich sollte der Flow auf die Filtergröße/Materialmenge - und auch auf die UVC - abgestimmt sein.
Eigentlich sollte man den Filter als ein System aus zwei Teilen betrachten, von denen ein Teil für die Entfernung fester Abfälle aus dem System (nicht nur aus dem Teich) und der andere für die Entfernung gelöster Schadstoffe bestimmt ist. Gerade die festen Abfälle benötigen in einer Absetzkammer genügend Verweilzeit um sie abzutrennen. Die Verweilzeit des Wassers in der Kammer ist wichtig.

Die Verweilzeit ist einfach das Filtervolumen geteilt durch die Durchflussmenge; Verweilzeit = Filtervolumen/-durchfluss

Beispiel: 1000 Liter/ 10000 Liter pro Stunde = 0,1 Stunde = 6 Minuten


6 Minuten Verweilzeit ist grenzwertig bezüglich der Abtrennung von kleineren Partikeln, als notwendig wird eine Verweilzeit von mindestens 9 Minuten angesehen. Jetzt kann man wählen. Entweder die Kammer größer machen. Oder den Flow reduzieren. Auch wenn dies bedeutet der Teichinhalt wird nicht in mindestens einer Stunde durch die Filterung gejagt.
 
Oben