Filtermaterial - Biosteine

Gotti schrieb:
und vergiß die 125 g Futter pro 100 Liter Helix, das ist Theorie, findet euch mit der halben Abbauleistung ab (im Durchschnitt)

ich schrieb doch soll 125g abbauen :wink:

bei mir sind insgesamt 700liter hel-x im filter--einmal ständig bewegt und einmal zeitweise bewegt :wink:
 
Klaus schrieb:
Hallo Lars,

schön von Dir zu lesen.

Das A und O der Filterung ist die eigentliche Filterung, sprich vernünftige Vorabscheidung. Würde die passen, könnte man sich in den meisten Teichen die "Filter" -> Gammelbunker (Bioreaktoren) einfach verkneifen.

Dann hab´ich aber etwas grundsätzlich nicht verstanden.
Ein Fisch scheidet doch ständig Ammonium aus?
Das meiste über die Kiemen.

Wie will ich dass denn aus dem Wasser kriegen, wenn nicht mit einem Bioreaktor.

Das anfallender "Müll", sei es Fischkot oder sonstiges Material das an zu faulen fängt, so schnell wie möglich aus dem System soll, ist mir klar.

Aber was ist mit dem Ammonium, oder je nach PH Wert und den weiteren beeinflussenden Parametern mit dem Ammoniak....?

Ja sicher, da sind wir wieder an dem Punkt, keine natürliche Umgebung, kahle Pfützen und Überbesatz....

Wenn das aber nun so ist, sind wir dann nicht auf eine "Reaktorversion" der natürlichen Vorgänge angewiesen?


Auch Dir einen guten Rutsch und ein glückliches und gesundes Jahr 2008.

Gruß Klaus

Lars geht bei seiner Aussage von einer vorhandenen natürlichen Besiedlungsfläche aus. Alles im Teich ist eine Besiedlungsfläche, jedoch ist im reinen Koiteich davon nicht allzuviel zu finden, deshalb ist auch ein funktionierender Biofilter (ich bleibe bei Filter) nötig, egal in welcher Form.
Vor allem im typisch überbesetzten, instabilem Koibecken!

Mit den Hitec Filtermedien sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein, nicht daß sie schlecht sind, aber sie halten in der Praxis nicht immer das, was sie versprechen. Sie werden ja auch in professionellen Kreislaufanlagen zur Fischproduktion eingesetzt. Nur dort wird jeder Parameter genau auf das optimum eingestellt (es wird zumindest angestrebt) und es ist betriebswirtschaftlich auch meist nötig, für die "Bioreaktion" wenig Platz zu verbrauchen, was bei unseren Filterchen meist auch der Fall ist, aber nur wegen überteuerten handelsüblichen Filterbehältnissen, mehr ist es meist nicht.

Das einzige Hitec-Material das ich bisher verwendet habe und auch noch verwende und das wirklich auf kleinstem Raum zu jeder Zeit mehr kann als der ganze andere Kram ist das originale Siphorax. Nur ist es sehr teuer und auch nicht so optimal sauber zu halten.

Die Variante von Klaus, einen 5 m³ Biofilter zu bauen, finde ich auf jeden Fall gut, denn so ist immer ausreichen Platz um das System im nachhinein noch zu optimieren, bzw. Besiedlungsfläche nachzurüsten. Ein Pflanzenfilter ist auch sehr gut, nur wird er, wenn ein vorhandener kleiner Teich genutzt wird, nicht so optimal nutzbar sein, wie es eigentlich möglich wäre.

Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr, Gesundheit, viel Erfolg und Freude

Gottfried
 
Hallo Klaus,

Klaus schrieb:
Dann hab´ich aber etwas grundsätzlich nicht verstanden.
Ein Fisch scheidet doch ständig Ammonium aus?
Das meiste über die Kiemen.

Wie will ich dass denn aus dem Wasser kriegen, wenn nicht mit einem Bioreaktor.

wenn man es genau nimmt, scheiden die Fische in der Masse Ammoniak aus. Klingt für manchen Zeitgenossen vielleicht furchtbar dramatisch, ist aber Alltag seit ein paar Milionen Jahren. Entgegen dem oberflächlichen "Weltbild" der "Filterexperten" sind die Fische im Teich nur eine der Ammoiniakquellen. Alle übrigen Lebewesen im Teich, einschliesslich diverser Bakterienarten im "Filter" produzieren bei der energetischen Verwertung von Protein ebenfalls Ammoniak und setzen es ins Wasser frei. Die natürlichen Hauptabnehmer für dieses Ammoniak im Wasserkörper sind Algen und höhere Wasserpflanzen. Nitrifizierende Baktereien spielen da eine eher untergeordnete Rolle. Deren Reich sind eher die Sedimente.

Bei vernünftiger Fütterung würde der Algenrasen an der Teichwand bei genügend Licht locker ausreichen, um die von den Fischen produzierten Ammoniakmengen aus dem Verkehr zu ziehen und in Biomasse (Algennachwuchs) zu verwandeln. Wenn man diesen Zuwachs an Algen dann auch noch aus dem System entfernen würde, wäre die Bilanz sogar ausgeglichen.

Das anfallender "Müll", sei es Fischkot oder sonstiges Material das an zu faulen fängt, so schnell wie möglich aus dem System soll, ist mir klar.

Dieser Müll ist wegen seinem Proteingehalt eine entscheidende Nachschubquelle für Mikroorganismen, die diese organische Masse zerlegen und unter anderem Ammoniak freisetzen. Nimm ihnen diesen Nachschub und die Freisetzung hält sich in entsprechend engeren Grenzen.

Ja sicher, da sind wir wieder an dem Punkt, keine natürliche Umgebung, kahle Pfützen und Überbesatz....

Wenn das aber nun so ist, sind wir dann nicht auf eine "Reaktorversion" der natürlichen Vorgänge angewiesen?

Von kupfervergifteten Teichen und "Dunkelkammern" mal abgesehen, gibt es keine kahlen Pfützen. Abstrich von der Teichwand nehmen und unterm Mikroskop begucken. Da tobt das Leben. Die dort vorhandenen Algen decken ihren Stickstoffbedarf bevorzugt über die Aufnahme von Ammoniak und eher ungern über die energetisch deutlich aufwendigere Aufnahme und Verwertung von Nitrat. Dieser Algenrasen ist in meinen Augen der primäre "Entsorger" von Ammoniak.

Der klassische "Filter" ist dagegen ohne eine vernünftige, dem "Filter" vorgeschaltete Vorabscheidung und ohne entsprechende Pflege des "Bio-Rasens" im "Filter" einfach nur ein Gammelbunker. Hier lagert sich der "Müll" ab und wird von Kleinstlebewesen nicht abgebaut, sondern nur zerlegt und für eigene Zwecke genutzt. Einer davon ist Energiegewinnung. Die führt bei der Nutzung von Proteinen zur besagten Ammoniakfreisetzung. Daneben wird aus dem "Müll" im "Filter" neue Biomasse in Form von Bakterien, Pilzen und Kleinslebewesen. Bei entsprechend dimensionierten Gammelbunkern atmet diese Biomasse am Ende locker die gleiche Menge O2 weg, wie der Fischbestand im Teich. Die Ammoniakfreisetzung im "Filter" wird im Idealfall durch die Nitrifikationsprozesse kompensiert. Bedenkt man, dass diese Lebewesen auch nicht ewig leben, wird einem schlagartig klar, dass sich so ein "Filter" am Ende vorwiegend mit sich selbst beschäftigft ... ;) Vor dem Hintergrund ist diese ganze Diskussion über die möglichst grosse Besiedlungsfläche eigentlich albern. Die Masse der Teiche hat zuviel Besiedlungsfläche und gleichzeitig zuviel Besiedlung auf diesen Flächen. Das ist der Kern vieler Probleme in Systemen. Die lassen sich sehr einfach über eine effektive Vorabscheidung lösen. Denn wenn der Nachschub an Nährstoffen fehlt, fehlt auch der Nachschub für eine ungehemmte Ansammlung von Biologie im "Filter". Also nicht unnötig Geld und Hirnschmalz in unnötig grosse Gammelbunker investieren, sonden alles auf eine effektive Vorabscheidung konzentrieren. Mit dem Rest wird der Teich ganz allein fertig, versprochen.

Lobo gehört zu denen, die das inzwischen begriffen und umgesetzt haben. Deshalb hänge ich mich in den Thread rein, wenn das Schlitzohr sich hier über Filtermedien auslässt, aber die wesentliche Sache mit dem TF einfach verschweigt. :D

vorfiltrierte Grüsse ;) und Euch allen alles Gute für's neue Jahr

Lars
 
Jetzt mal ne allgemeine Frage zur Thematik

ich habe einen Patronenfilter mit ca.30 Patronen alle auf Superfein.
Im frühjahr möchte ich noch einen Biofilter dahinter bauen.Habe ein
1000 liter Behälter dafür,den wollte ich mit Lavakies füllen und
das vogefilterte Wasser durchleiten.
Hat einer einen besseren Vorschlag?
 
hallo lars

LarsD schrieb:
wenn das Schlitzohr sich hier über Filtermedien auslässt, aber die wesentliche Sache mit dem TF einfach verschweigt. :D

verschweigen tu ich nichts :wink:

hier müsste eigentlich jeder wissen das ich einen trommelfilter (aus müll gebaut-wie in einem anderem forum gesagt wird :lol: aber 100% arbeitet) habe.

http://www.youtube.com/watch?v=0VM-JeC4dlw

desweiteren müsste es so langsam durchgekommen sein das eine gute vorfilterung das a und o ist.

Base schrieb:
ich habe einen Patronenfilter mit ca.30 Patronen alle auf Superfein.
Im frühjahr möchte ich noch einen Biofilter dahinter bauen.Habe ein
1000 liter Behälter dafür,den wollte ich mit Lavakies füllen und
das vogefilterte Wasser durchleiten.
Hat einer einen besseren Vorschlag?

das würde ich nicht machen :wink:
 
Hallo zusammen,

ja den Bau des Trommelfilters hatte ich mir schon früher angeschaut - klasse Job!

Und dass ich den anfallenden Schmodder nicht ungefiltert in die Biokammern befördere liegt auf der Hand :wink:
Ich hatte weiter oben ja schon erwähnt, dass ich den Einsatz eines SiFi plane. ( http://www.qc-teichfilter.de/index_2.htm )

@ Lobo
wieviele Stunden hast Du in den Bau investiert?

Wie beurteilt Ihr die Effektivität eines Trommelfilters, wie Lobo ihn gebaut hat und die eines SiFi im Vergleich?

Gruß Klaus
 
wer an einen Trommelfilter denkt, denkt richtig, da der Dreck ja aus dem Wasser entfernt wird und nicht in einem Absetzbecken vor sich hin gammelt.


Ich will auch einen, her mit der Bauanleitung :wink:
 
Hi,
auch bei Lobos Konstruktion wird der Schmutz aus dem Sieb direkt in den Kanal oder zumindest raus aus dem System geführt?

Dann ist das wohl das Mittel der Wahl....

@Lobo,
ist es möglich, eine Bauanleitung zu erhalten? Da gibt es doch so einige Details, die Du schon ausgetüftelt hast...
Das wäre eine coole Sache!

Gruß Klaus
 
Trommelfilter ist klar im Vorteil, doch bei mir arbeite ich aus Kostengründen mit einer Sifi mit Absetzkammer. Von dort wird der Schmodder direkt durch den schrägen Boden der Kammer mit 160mm Bodenablauf in mein Abwasserbecken befördert wo automatisch 1 x am Tag oder öfter in die Kanalisation abgepumt wird. Der Wasserverlust wird dann mittels Magnetventil automatisch wieder angepasst.
So wird aus meinem Absetbecken auch im Urlaub keine Gammelkammer :wink:







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Andreas
 
Kin-gin-rin schrieb:
Trommelfilter ist klar im Vorteil, doch bei mir arbeite ich aus Kostengründen mit einer Sifi mit Absetzkammer.

wegen dem anschaffungs preis oder wegen den betriebskosten :?:

die betriebskosten von einem trommler liegen tiefer als die eines sifi wo die pumpe zur reinigung immer laufen muss :wink:

mein trommler hat mir ca.120,-euronen gekostet.
wenn man alles kaufen muss kommt man mit 400,- bis 500,-euronen hin um sone blaue tonne wie meine zu bauen.

baue aber im moment ne neue trommel (grösser) aus einer trockner trommel.damit ich mehr wasser fördern kann.
werde ich hier einstellen.
 
Hallo zusammen,

ich möchte hier auch mal meinen Senf dazugeben und zwar wie ich die Sache so sehe. Dies ist zum Teil etwas provokativ, aber genau das ist so gewollt.

Also, ich gebe Lars Recht, dass im gesamten Teich sich eine gewisse Biologie in Form von Algenrasen, Bakterienrasen bildet. Da dies aber nicht in jedem Teich gleich ist (Gott bewahre!) finde ich einen Filter mit biologischer Stufe durchaus sinnvoll. Im Teich herrschen doch mehr oder weniger undeffinierte Zonen, welche mehr oder weniger angeströmt bzw. durchströmt werden. Will ich nun einen einigermaßen deffinierten Zustand haben, werde ich um einen Filter nicht herumkommen bei dem ich das Wasser gezielt durchleiten kann. Das mit dem Sauerstoffverbrauch ist von vielen Faktoren abhängig und würde ich hier nicht pauschal negativ bewerten. Ich kenne einige Teiche mit vernünftigem Besatz, mäßiger hochwertiger Fütterung, wo das kein Problem spielen dürfte.

Ich betrachte nun mal die biologische Stufe. Was habe ich an Materialien zur Verfügung um Mikroorganismen dazu zu bewegen sich hier in meinem Sinne (und Nutzen) niederzulassen? Da sind ja die unterschiedlichsten Medien auf dem Markt, die ja oft das blaue vom Himmel herunter versprechen (bewegt, unbewegt, viel wenig). Oftmals kommt es mir so vor, dass der Glaube schon mal Berge versetzt. Was ja nicht erst seit jetzt, sondern in der chemischen Verfahrenstechnik schon lange bekannt ist, ist ja das, dass ich eine möglichst große Oberfläche benötige um, egal auch was, zu trennen (oder besser umzuwandeln). Früher waren die so genannten „Raschigringe“ die Wahl der Mittel. Dies waren aus Porzellanstangen geschnittene Ringe. Diese hatten eine raue, dadurch relativ große Oberfläche, und wurden hauptsächlich in Destillationskolonnen eingesetzt. Je mehr man nahm, desto besser war das Ergebnis. Dann wurden diese Ringe immer wieder modifiziert, sei es aus Materialstabilitätsgründen oder weil man sich einen noch größere Oberfläche versprach.
Genauso sieht es nun in der „biologischen“ stufe des Filters aus. Ich biete eine große Oberfläche an, die besiedelt werden soll. Es spielt doch jetzt eine eher untergeordnete Rolle, ob das Material offenporig (wie Blähton) oder geschlossen (wie Kunststoffrohre egal welchen Namens) ist. Wichtig ist doch dass ich eine relativ raue Oberfläche zu Verfügung ist, wo sich ein Mikroorganische Rasen bilden kann. Die Mikroorganismen werden sich eh kaum im Innern ansiedeln.

Für mich ist da Blähton durch seinen niedrigen Preis eindeutig der Favorit. Was für mich eigentlich das Beste wäre ist eine Blähtonschicht, die ich ab und zu mit Luft -oder Wasserdruck in Bewegung versetzt werden kann um sie zu reinigen.

Und Lars, was ich nicht so verstehe ist, warum du immer von Ammoniak sprichst. Meiner Ansicht nach ist es das Ammonium was ausgeatmet und auch aufgenommen wird. In den im Teich vorherrschenden „normalen“ pH-Werten wirst du doch eher Ammonium als Ammoniak (der sich im Übrigen in Wasser als Ammonium löst) vorfinden. Erst bei einem pH Wert von 9,2 hast du Ammoniak und Ammonium 1:1 vorliegen. Bei kleineren Werten wird sich das Verhältnis schon zum Ammonium hinbewegen.

Noch was zur Vorabscheidung: Viel gepriesen ist ja im Moment ein Trommelfilter. Macht ja auch Sinn, dass eine Vorabscheidung stattfindet. Es wird doch aber auch an einem Trommelfilter nur das zurückgehalten was kleiner als die Maschen (Poren) weite des Siebmaterials ist. Nun habe ich doch aber auch sedimentartigen Rückstand. Und der geht doch auch bei einem Trommelfilter durch, oder nicht? Ich finde auch einen Trommelfilter nur als eine der Möglichkeiten der Grobschmutz zu entfernen. Das kann aber auch ein Vortex, Papierfilter oder sonst was sein.
Nehmt doch mal den Rücklauf zum Teich hinter einem Trommelfilter und ich wette, da setzt sich immer noch genügend Feinanteil ab, der nicht zurückgehalten wird.
Dies wird aber bei jeder Vorabscheidung so sein.

Gruß
Tom

p.s.

Hut ab vor Lobo´s Trommelfilterbau. Die Idee gefällt mir ausgesprochen gut und ich kann mich mit einem der seinen Filter selbst baut wesentlich besser identifizieren, als mit einem „von der Stangekäufer“. Meine Hochachtung!!!
 
Hallo Tom,
eine Vorfilterung ist immer sinnvoll.
Ob, Papierfilter oder Trommelfilter beide tut sich nicht viel.

Bei grösseren Teichen > 50.000l halte ich einen TF für besser, aber der sollte dann am Tag nicht nur 3 x Spülen, sondern mindestens alle 30 min. Somit ist auch ein Teilwasserwechsel gewährleistet. Bei zu langen Verweilzeiten in der Trommel lösen sich Kotablagerungen der Fische lauf und gehen voll in die Biologie. Die Maschenweite der Gaze vom TF sollte ~ 40µmm sein, grössere Maschen erhöhen zwar den Durchfluss, lassen aber zu viele Feststoffe durch.

Bei Papierfilter verbraucht man weniger Energie. In dem Vlies setzt sich zusätzlich noch ein Bio- Kuchen ab. Das Vlies ist aber Verbrauchsmaterial und muss je nach Transportgeschwindigkeit mehrfach im Jahr erneuert werden. Bei den neueren Vliesfiltern ist im Rücklauf jetzt ein Kupferblech angebracht, welche die Gerüche extrem vermindert, welche bei geöffneten Deckel vorhanden sind.
 
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