Keimzahlen im Koiteich

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Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
Bakterien

Hallo Danny,

Ich hatte in diesem Jahr erhebliche Probleme mit Pseuddonomaden und Aeronomaden.
Dazu muss ich Sagen das es sich bei meinem Teich um einen Naturnah angelegtes Gewässer handelt und ich darauf hin Versucht habe sämtlichen
Gammelecken zu beseitigen. Wird allerdings nicht ganz möglich sein.

Habe zwei Untersuchungen machen lassen.
Das ist das Ergebnis von der Letzten Untersuchung.

ANALYSEERGEBNISSE
AUFTRAG:
Probeneingang: 07.08.2012
Auftraggeber:

Koloniezahl 53.000
Enterobakterien 12.000
Pseudomonaden/Aeromonaden 12.000
Probe Teich
------------------
pH-Wert 6,82
Leitfähigkeit (20°C) 290
Gesamthärte 5,6
Carbonathärte 3,4
CSB (chem. Sauerstoffbedarf)
Aluminium*
Ammonium* 0,25
Blei*
Chlor*
Eisen*
Kupfer*
Mangan*
Nitrat* 9,5
Nitrit* 0,20
Phosphat* 0,73
Zink*
Probe Teich
------------------

Mich würde mal Interessieren ob es ein Verfahrten gibt was auch für
"Otto Normal-Verbraucher" Anwendbar ist. Die Problematik dieser Bakterien
scheint mir doch Zunehmend von Interesse zu sein.
Und ein Untersuchungsverfahren - selbst wenn es dem Labor per Express
Zugestellt wird, wird doch immer etwas Verfälscht sein.

Gibt es da eine Verfügbare Information über solch ein Verfahren?
Das würde mich wirklich Interessieren.
 
Hallo Mike,

das es bei bestimmten Koi ( je nach Bestimmung der vorherigen Zucht und Aufzucht ) früher oder später zu Problemen kommt hatte ich dir ja schon bei unserem Seminar gesagt . Egal welche Filtertechnik man fährt , in gewisser Hinsicht sind sie alle anfällig wenn das erforderliche Zusammenspiel der Parameter und die Herkunft/ Vorgeschichte der Koi mißachtet werden .
Auf unserer Haut leben z.B. sehr viele Bacterienkulturen , welche sich bei angemessenen Hygienemaßnahmen selbst regulieren . Mißachtet man diese Rahmenbedingungen nach oben oder unten wird sich ein Ungleichgewicht einstellen . Die Folge können sein , auch wie beim Koi früher oder später , Hautprobleme . Wenn hier der seit sich Jahrtausenden etablierten Natur zu sehr ins Handwerk gepfuscht wird gibt es eben schnell ungewöhnliche Reaktionen worauf auch die Natur keine Antwort mehr hat . Das ganze läuft dann eben aus dem Ruder , manchmal selbst wenn augenscheinlich beste Bedingungen vorherschen . Könnte es wohl sein wenn Bac.Kulturen ein gewisser Spielraum überlassen wird sie sich selber im Zaum halten . Das es Kulturen gibt welche sich gegenseitig eleminieren und so alles im Gleichgewicht gehalten wird wenn man es nur zuläßt ?Sicherlich der langfristigere Prozeß , allerdings auch der nachhaltigste und mit Keimauszählungen hat man dann nichts mehr am Hut . Ein Teich sollte sich einem Gewässer annähern und nicht einer Hälterung wo diese Probleme irgendwann immer auftreten werden da die dafür nötigen Konstellationen von den Haltern irgendwann immer vorgegeben werden. Dagegen kann selbst der tollste Vorfilter nicht komplett anstinken , und der den du hast ist wirklich toll Mike . Danny es wäre also einmal interressant herauszufinden welche Kulturen wie bei den unterschiedlichen Bedingungen zusammenspielen . Ich denke allerdings das zuvor die höheren Teichorganismen den Bacterien einen Teil der Nahrung erst aufspalten müssen um gesunde stabiele Backulturen im Teich zu etablieren . Dazu gehört dann aber auch der algemein verpönte Detrius , in den Absetzbecken wenn man denn diesen Weg geht . Ist nicht unmöglich , verbraucht aber doch eineiges mehr an Platz je nach Besatz .

Gruß Stephan
 
Hallo Stephan

natürlich wäre es interessant heraus zu finden welche Kulturen bei unterschiedlichen Bedingungen zusammenspielen. Leider bin ich kein Forschungzentrum und tätige meine privaten Analysen während der regulären Arbeitszeit. Ich für mich möchte einfach mal wissen wie es in unsreren Koiteichen mit der Belastung von Keimen überhaupt aussieht. Die gesammelten Daten könnten dann vielleicht eine Basis bilden für weitere Aufgaben. Mir wurde ja nahe gelegt aus unserem Hobby keine Wissenschaft zu machen und dies werde ich auch nicht.

Gruss Dany
 
Hallo Danny ,

meines errachtens ist nicht die Keimdichte relevant / alleinig Aussagekräftigend sondern ein Gleichgewicht des Biotopes. Wasserparameter können auch in optimale Bereiche verschoben werden . Der Aufwand welcher bei einigen erfolgt , rechtfertigt meiner Meinung aber nicht den Nutzen, wenn diese Parameter ohne Aufwand konstant im Ramen bleiben . Genauso verhält es sich mit den Bacs. , erlaubt man einen Ramen erledigen sich alle Dinge von alleine .Auch die Fadenalgenprobleme(':lol:') gehören dazu .Könnte somit die Keimdichte eher eine untergeordnete Rolle spielen ?

Gruß Stephan
 
Bakis

Hallo zusammen,

sicherlich ist das zusammenspiel der Bakterien Heute auch darauf zurückzuführen das die Fische anscheinend nicht mehr so Stabil sind wie das Früher war, und sich hier dann schneller ein Desaster zusammenbrauen kann.

Wenn ich mir meine Ältestesten Mitbewohner Anschaue (18 - 24 Jahre), so muss ich doch Sagen das es in meinem Fall ausschließlich die getroffen hat, welche zwischen 2-4 Jahre bei mir sind.
Auch ist es nicht im ersten Jahr passiert, sondern meist nach 2-3 Jahren.
Wo sich doch die Fische dann den Bakterienstämmen und den Lebensbedingungen bereits angepasst haben sollten.

Ich hatte zuvor auch bereits einen 1200er Vliesfilter im Einsatz, der jedoch scheint den Feinstschmutz nicht wirklich gut aus dem Teich entfernt zu haben. Obwohl ich auch hier ein Hochwertiges Vleis benutzt hatte.
Seit dem ich nun in diesem Jahr auf EBF Umgestellt habe, ist innerhalnb von ca. 4-5 Wochen alles anders geworden. Nicht nur das das Wasser Optisch besser geworden ist, auch das etwaige kleinere und größere Verletzungen anfingen viel besser zu Heilen.
Das bedeutet für mich das die Vorfilterung schon einen erheblichen Einfluss auf die Wasserqualität hat. Und dies nicht nur in Anbetracht der Optik.
 
Hallo Mike ,

der Wiremesh holt von allen Vorfiltern meiner Meinung nach am effektivsten den Kot aus dem Wasser . Der weitaus größere Anteil an Excrementen ist allerdings flüssig . Deswegen muß ja immer eine stabile Bio mitlaufen . Also der erste Grund warum es trotz allem einmal aus dem Ruder laufen kann wenn diese nicht stabil ist . Dann sind da noch die Risiken welcher jede Neubesatz mit sich bringen kann . Da hilft dann natürlich auch kein toller Vorfilter . 2 bis 3 Jahre nach Einsatz von neuen ist auch möglich . Ich habe an einigen Teichen die Erfahrung gemacht daß einige Koi meist im darauffolgenden Frühjahr kümmern , sich noch einmal in der Saison fangen um dann im daraufvolgenden Jahr massiev abzubauen .

Gruß Stephan
 
Hallo zusammen

Fishnet (Stephan) hat es schön formuliert:"Ein Teich sollte sich einem Gewässer annähern!" Wenn wir den natürlichen Lebensraum des Karpfen heranziehen, wissen wir dass gerade unbelastete und grosse Seen geringe Keimzahlen aufweisen. Versucht man Zahlen ausfindig zu machen, sind Richtlinien von Badegewässern schnell zur Hand. Deren Resultate beschränken sich aber meistens nur auf E-Coli und Salmonellen und werden vielfach auch nur in den verschiedenen Güteklassen aufgeführt. Gerne hätte ich auch etwas über die Belastung oder das Vorhandensein "meiner Keime" gelesen. Nun, es kam wie ich es voraussah und ich musste selber in See stechen um Daten zu angeln. Wenn die Leute von der Seeforschung oder ähnlichen Zentren einen See auf dessen bakteriologischen Zustand testen, fassen sie Proben aus verschieden Tiefen dieses Gewässers. Solche Möglichkeiten hatte ich natürlich nicht aber in diesem Thread geht es ja um Oberflächenwasser, womit das Türchen gleich wieder offen stand. Wenn wir am Ufer eines Sees spazieren gehen, sind in der Uferzone zwischen Schilf und anderem Pflanzenwuchs sehr oft Schwärme von Jungfischen zu beobachten. Obwohl sich sehr viele kleine Fische im Schilfgürtel aufhalten ist die Keimbelastung an diesem Ort nicht etwa klein. In früheren Analysen stellte ich Werte von mehreren 10'000 bis 100'000 KBE/ml der GKZ fest, was nicht auf die Hygiene eines ganzen Sees übertragen werden sollte. Zum Spass meiner Kinder pumpte ich die Luftmatratzen oder mein Gummiboot auf und ruderte mit ihnen jeweils auf die offene See hinaus. In der Kühlbox wurden die gefassten Proben mit Eiselementen schnell auf 4°C gekühlt um eine Vermehrung zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Es war mir möglich die Proben immer am gleichen Tag und das innerhalb von zwei Stunden nach der Fassung im Labor anzusetzen. Da ich pro See nur eine bis zwei Proben gefasst habe, darf man die Resultate nicht mit einer offiziellen Datenerhebung vergleichen sondern eher mit Stichproben. Wenn sich aber die Zahlen der verschiedenen Gewässer in etwa wiederhohlen, ist eine Tendenz fest zu stellen die auf die Keimbelastung eines natürlichen Lebensraum des Karpfen oder der Fische hinweist. Da Karpfen ja nicht nur in grossen Seen vorkommen sondern auch in Weihern oder Naturteichen, fasste ich auch in solchen Gewässern Proben. Das erwies sich als bedeutend schwieriger, weil ich auf privaten Grund oder Gebiete die unter Naturschutz stehen eindringen musste oder wollte. Gepumpte Schwimmhilfen waren hier tabu und ich musste mir eine fünf Meter lange Stange mit Flaschenzug basteln, an dem ich einen sterilen Becher abseilen konnte. So wurde es mir möglich an geeigneten Stellen ausserhalb der Pflanzen- und Uferzone Wasser zu fassen. Da Naturgewässer auch Lebensraum vieler Wasservögel sind, interessierte mich auch die Belastung von E-coli (Fäkalbakterium). Meine Proben fasste ich ausschliesslich an Orten wo man die relative Einsamkeit noch geniessen konnte. So erhielt ich Resultate die sich bestimmt realistischer präsentieren als an einem Familienfutterplatz für Enten und Schwäne. Wenn wir nun Zahlen von Koiteichen oder besser gesagt, Daten aus meinem Teich den Naturgewässern und vor allem den Seen gegenüberstellen, sehen wir dass meine Koi noch lange nicht in einem naturnahen Millieu schwimmen und mein Teichwasser ganz klar nicht der Badewasserqualität erster Güte entspricht. Ob man sich nun mit dem bakteriologischen Wasserwert eines Koiteiches, überhaupt jenem eines gesunden Sees annähern kann, da bin ich mir nicht ganz so sicher und könnte eine interessante Frage werden. Was denkt ihr?

Gruss Dany

n.n.= nicht nachweisbar
 

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Postversand von mikrobiologischen Proben!

Bakterien, zumindest ein grosser Teil davon lieben die Wärme. Mit zusätzlich genügendem Angebot von Nahrung können sie sich zum Teil sehr schnell vermehren. Es ist nicht selten dass Koihalter ihr Teichwasser testen wollen und dieses in ein Labor zur Untersuchung der Bakterienwerte einsenden. Ich möchte hier kurz schildern wie das in unserem Betrieb abläuft.

Der Express-Kurier oder die Post selber liefert im Labor eine Box (Stiropur oder ähnlich) an, in der sich eine Probe für eine mikrobiologische Analyse befindet. Das Laborpersonal prüft die Lieferung auf Defekte und vor allem auf die Temperatur. Bewegt sich die Temperatur nicht im Rahmen von 4°C, ist die Probe zu verwerfen oder man nimmt mit dem Kunden Rücksprache und erklärt ihm dass die Untersuchung des Probematerials nicht den Wert wiedergibt, zur Zeit der Probefassung. Der Kunde entscheidet dann selber ob er will oder nicht. Bei Express-Lieferungen ist das Paket mehrere Stunden unterwegs und erreicht sein Ziel oft auch erst am nächsten Tag. Sollten Proben für bakteriologische Untersuchungen geplant sein, müssen diese unbedingt in einem sterilen Behälter gefasst werden und in einer gut isolierender Box, die mit Eiselementen bestückt ist und tiefe Temperaturen über die Reisezeit garantieren, verpackt werden. Die Probe sollte jedoch nicht gefrieren, da die Bildung von Eiskristallen während des Einfrierprozesses die Zellen zerstören können. Test's bei 8-stündigem Einfrieren bei mir im Gefrierfach des Kühlschrankes, zeigten im Schnitt 50% tiefere Keimzahlen als zum Zeitpunkt der Probeentnahme. Ein Untersuch zu Hause hätte durchaus Vorteile und kostet auch weniger.

Gruss Dany
 
Hallo Stephan

ich kenne Beispiele wo ungekühlte oder wieder warm gewordene Proben vom Labors untersucht wurden. Bei den Prüfberichten wurde wohl die Bemerkung, dass das Resultat nicht den gewünschten Vorstellungen des Kunden entsprechen könnte mitgeteilt. Beiliegend die Rechnung!! Solche Auslagen kann man sich nun wirklich sparen. Ich bin kein Vertreiber von Tauchnährböden aber man bekommt 10 Stücke davon (=10 Analysen) für knapp 20 Euro nach Hause geliefert. Da stellt sich die Frage schon was nun gescheiter ist. Natürlich dürfen wir nicht vergessen dass wir hier von Wasser schreiben. Um Gewebeproben von kranken Fischen zu Untersuchen taugen die Dip Slides nicht. Dies muss über den Fish Doc erfolgen.

Gruass Dany
 
Hallo ,

stellen die die Leute einen erhöhten Keimdruck fest, fallen dann einige möglicherweise nicht zu leicht in "Panik" ? Obwohl die eigentliche Ursache des kränkelnden Koibestandes nicht unbedingt am erhöhten Keimdruck liegt , werden dann ersteinmal sämtliche latente Einzeller im System eliminiert . Mit den für den Gartenteich anstehenden Nachteilen . Ein professioneller Koiteich kann nicht mit einem "Gartenteich" verglichen und trotz Volumengleichheit, Wasserparameter, Wasserquali etc. sollte man damit rechnen daß die Ergebnisse nach Behandlung völlig unterschiedlich ausfallen . Deswegen sollten Keimdruckbestimmungen immer in Relation zum eigenen System stehen . Behandlungen können individuel wenigstens Mittelfristig in den verschiedenen Systemen somit immer andere Wirkungen und Nebenwirkungen haben. Wobei der Aufbau der verschiedenen Systeme natürlich fließend ist und nicht strickt getrennt werden kann .

Gruß Stephan
 
Hallo

Wenn mit dem Gedanken gespielt wird in die Koihaltung einzusteigen, deckt man sich im Vorfeld und im Idealfall mit reichhaltigem Material über dieses Hobby ein. Wenn dann der Aufwand mit allem was dazu gehört um diesen Fischen einen "guten" Lebensraum zu bieten erkannt wird, bekommen einige tatsächlich Herzrasen und entscheiden sich womöglich für ein anderes Hobby. Dies ist eine Art natürliche Selektion. :) Wir User in den Foren haben den Schritt in die Koihaltung gewagt und nehmen die ganze Aufgabe mit ihren positiven wie negativen Seiten an und versuchen diese zum Wohl unserer Koi zu meistern. Das Supermarkt ähnliche Angebot für Wasserwert regulierende "Mittelchen" verleitet natürlich schon den Warenkorb zu füllen und das Zeugs in den Teich zu schleudern und dies womöglich ohne seriöse Abklärung des eigentlichen Problems. Ob man in Panik geraten und dies wirklich tun will, ist aber jedem selbst überlassen. An Messungen von Nitrit oder Ammoniak haben wir uns schon längst gewöhnt und vergessen dabei, dass auch aus diesen Themen eine Wissenschaft gemacht werden kann die der Laie nicht im Stande ist zu verstehen. In einem Koiforum müssen sich die "Spezialisten" einfach halten und so stelle ich es mir in diesem Thread auch vor. In der Koihaltung müssen wir nicht bis ins Detail wissen wie diese Kleinstlebewesen funktionieren. Es genügt wenn wir erkennen dass die Koloniezahl (GKZ) bei ungünstigen Hygieneverhältnissen im Teich ansteigt und Anteile davon die Fische schädigen können. Das alleine stellen wir fest mit der Ermittlung der Gesamtkeimzahl (Koloniezahl) und das funktioniert ohne jegliche Vorkenntnisse, wie wenn wir zum ersten Mal den Nitritwert oder so messen. Wir erhalten auch nur eine Zahl und entscheiden dann ob Massnahmen zu ergreifen sind oder nicht. Es stimmt, wir haben noch keine Werte an denen wir uns orientieren können und jeder Teich ist ein eigenes System dass im Problemfall vielleicht ein anderes Eingreifen erfordert. In diesem Beitrag versuche ich nur meine ermittelten Keimzahlen etwas näher zu bringen um die "Angst" vor diesen Bakkis zu schwächen. Wenn sich die Erfassung der GKZ am Koiteich festigen könnte und die Resultate öffentlich gemacht würden, gäbe es eine Datensammlung die schlussendlich sehr aufschlussreiches Wissen vermittelt. Im dümmsten Fall wären die erhaltenen Zahlen so gross dass die Freude an diesem Hobby vergehen würde aber daran wollen wir nicht denken. :lol: Wir lesen aus Erfahrungsberichten dass unsere Fische bei guter Konditionierung jedoch auch grosse Keimbelastungen abwehren können. Es gibt aber kleine Anzeichen dass es doch irgendwo einen Grenzwert des Keimdruckes gibt, bei dessen Überschreitung die Fische Schaden nehmen. :wink:

Gruss Dany
 
GKZ

Hallo Dany,

genau so sehe ich das auch. Es gibt wenig detaillierte Informationen über Keimbelastung.
Und wenn ich mir dann Vorstelle das, wenn ich mich als Teichbesitzer zu einer Laboranalyse durchringe, und dann z.b. Wasserproben Unsachgemäß zu einem Labor Versende, diese dann noch nicht einmal dem Tatsächlichen IST Zustand meiner Biologie bzw. der enthaltenen Keime Widerspiegeln, ja dann kann ich das doch ebenfalls Vergessen und mir das Geld sparen.
Also bleibt doch bald nichts anderes möglich diese Ermittlungen selbst anzustellen. Genauso wie ich Nitrit, Ph, und Konsorten auch ab- und an Messe.
Nur ist der von dir beschrieben Weg halt momentan noch etwas Umständlicher für den Laien.
Das könnte sich aber sicherlich geben, wenn Bedarf bei den Koi Haltern geweckt werden würde, und somit die Industrie hier etwas Entwickeln würde.
Das Hauptproblem sehe allerdings bei den Züchtern und dementsprechend dem Handel mit Koi.
Ich betreibe dieses Hobby nun schon mehrere Jahre – mal mehr, mal weniger Erfolgreich –
Aber eines hat sich meiner Meinung nach klar herausgestellt, die Tiere sind von Jahr zu Jahr viel anfälliger als diese noch vor 10 Jahren waren. Und diese Problematik ergibt sich nicht nur aus der
Maximierung des Gewinns, sondern auch durch zugaben von Antibiotika, wobei sich wiederum sicherlich auch die Keimempfindlichkeit der Koi um ein wesentliches Verschlechtert hat.
Nicht jeder kann einen 100 % igen Koiteich haben mit Super Technik für zig Tausende von Euro.
Und wenn die Koibesitzer welche nur einen „Naturnahen Teich“ Ihr Eigen nennen können nicht da wären, dann würden die Tiere noch um ein Vielfaches Teurer sein.
Aber ob sie dann auch Wiederstandfähiger wären, möchte ich Stark Bezweifeln.
Also ich werde mich ganz sicher mit dem Thema auseinandersetzen.
 
Hallo zusammen

Wenn ich die eingestellte Tabelle von den Keimzahlen der natürlichen Gewässer (Seite 5) betrachte, stehe ich mit meiner Bakterienbelastung abseits vom Feld und weg von der Wunschvorstellung naturgerechtes Wasser in meinem Teich zu haben. Die Zweifel ob dies mit meinen beiden Filtoclear 15'000 überhaupt zu schaffen ist sind darum berechtigt. Als ich mit grossem Zögern in das erstes Koiforum einstieg und mich als Anfänger outete, wurde mein Selbstvertrauen auch gleich auf die Probe gestellt. " Meine Technik tauge nichts und das Ziel von mir wäre tote Fische zu haben." Auch wenn ich inzwischen einige Koihalter persönlich kennen gelernt habe und sich dadurch deren Äusserungen etwas relativieren, haben mich solche Bemerkungen damals getroffen. Ich suchte den Austausch mit gleichgesinnten und wurde erst mal niedergeschmettert. Das ist jedoch in Foren normal und manche Aussage ist nicht so böse gemeint wie sie herüber kommt. Inzwischen weiss ich auch dass DIE nicht besseres Wasser im Teich haben wie ich :lol: :lol: :lol: :wink: und inzwischen weiss ich auch dass es sehr schwierig oder vielleicht gar nicht möglich ist, in Koiteichen naturgerechtes Wasser zu erhalten. Durch die gemachten Kontakte durfte ich schon einige Teiche besichtigen und diese auf die Keimbelastung testen. Ich habe Daten von typischen Koiteichen die mit sehr guter Technik ausgerüstet sind bis zum naturnah gehalten Teich. Ich hörte mich um und fand auch Teiche in denen in Gesellschaft anderer Fische auch Koi schwimmen. Also Gartenteiche wo deren Besitzer sich für ihre Fische meistens nicht so interessieren wie wir es tun, sie haben zum Teil massiv Überbesatz und ihre Filteranlage in einem Baumarkt für wenig Geld gekauft. Da ja immer für gutes Wasser gepredigt wird, sind auf der unten eingestellten Tabelle auch Resultate von Koihändlern vorhanden. Natürlich sind gerade diese Werte besonders interessant aber in erster Linie wollte ich einfach mal allgemein gesehen, wissen in welcher Keimbelastung unsere Koi so schwimmen. Für mich waren die Ergebnisse beruhigend, denn ich war mit meiner Keimbelastung nicht mehr alleine sondern in guter Gesellschaft. Ich muss aber an dieser Stelle wieder darauf aufmerksam machen, dass ich nicht bei allen Teichen mehrmals Proben gefasst habe und der Grossteil als Stichproben zu verstehen ist. Trotzdem gibt es aber einen kleinen Blick auf die "Keimzahlen im Koiteich" der im Vergleich zu den Naturgewässern zum Verweilen einlädt. Ich möchte meine kleine Datenerhebung nicht überbewerten aber ich denke sie schenkt uns einige interessante Minuten und lässt uns über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensbedingungen unserer Fische nachdenken. Gäbe es noch mehr Zahlen, wüsste man mit der Zeit was Sache ist. Ich finde es schade dass die meisten Koihalter die schon einmal Keimzahlen ihres Teiches untersuchen liessen oder es selbst gemacht haben, diese nicht an die Öffentlichkeit bringen. Umso mehr ist es darum denen hoch an zu rechnen, die sich getrauen ihre Zahlen im Zusammenhang ihrer kranken Fische in die Foren zu stellen. Ich habe mich ein wenig durch gelesen und die wenigen Berichte mit Keimzahlen bei denen die Koihalter, über zum Teil erhebliche Probleme bei den Fischen klagten heraus gezupft und in der Tabelle aufgeführt. Nun, wir kennen die Problematik beim Versand von mikrobiologischen Proben und ich weiss nicht von allen wie der Transport durchgeführt wurde und wie die Probefassung abgelaufen ist. Nehmen wir die Zahlen aber einfach mal so an wie sie in den verschiedenen Beiträgen zu finden sind, sehen wir, dass vor allem die GKZ bei Problemen deutlich höher ist als "normal". Dies könnten Anzeichen sein dass es einen Grenzwert des Keimdruckes gibt, bei dessen Überschreitung der Koi krank wird.

Dany

Berichtigung: Tabelle natürlicher Gewässer, GKZ Dany 10'700 aufgerundet 11'000KBE/ml, sorry!!
 

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