In Broschüren werden Dip Slides als Nährbodenträger beschrieben mit denen ein halbquantitatives Resultat ermittelt werden kann. Die Fehlertoleranz liegt bei 2 Zehnerpotenzen.
Etwas halbes bei dem die Abweichung zudem enorm gross ist…………..dies klingt doch irgendwie vernichtend.
Wenn ein mikrobiologisches Labor an sogenannten Ringtest‘s teilnimmt (Vergleiche einer Probe/n mit anderen Labor’s) müssen die Resultate aller Teilnehmer in einer bestimmten Toleranz sein, wie z.B. 0.5 log für gute Laborpraxis. Sind die Werte nicht innerhalb dieser Toleranz hat man nicht bestanden und muss bei einem Audit der Akkreditierungsstelle Rechenschaft ablegen. Dies kratzt an der Kompetenz und der Glaubwürdigkeit des fehlerhaften Betriebes und das will man nicht.
Um diese Fehlertoleranz zu erkennen habe ich Dip Slides schon länger mit der klassischen Labormethode (Gussplatte) verglichen. Das heisst ich fasste eine Teichwasserprobe in einem 3-Litergefäss und setzte 20 Mal die gleiche Probe an und tauchte in dasselbe Wasser 10 Dip Slides (wie beschrieben Seite 17). Mit den beiden Seiten erhielt ich dann auch 20 Resultate. Auch habe ich im Jahresverlauf parallel analysiert und solche Ausreisser festgestellt, jedoch bei beiden Methoden und nicht in der Tagesordnung.
Bei vielen Probefassungen und dies ist ja bei solchen Analysen am Teich vorausgesetzt, erkennt man ob es sich bei solchen Zahlen um eine echte Keimbelastung des ganzen Teiches handelt oder nur um eine Ansammlung die beim Eintauchen des Dip Slides vorbeitrieb.
Berichten kann ich dass es bei den Resultaten von Tauchnährböden Punktlandungen gibt, die mit der Gussplatte übereinstimmen. Generell messen Dip Slides jedoch ganz klar höhere Werte. Beim Ablesen anhand des Schemas und nach dem Beschrieb des Beipackzettel‘s, zeigten alle Proben eine Zahl weit über 1‘000 KBE/ml aber deutlich eine Keimbelastung tiefer 10‘000 KBE/ml. Auf dem Bild unten sind die Messkurven wie auch die obere- und untere Toleranz zu sehen. Während die Messdaten der Labormethode relativ konstant auf einer Höhe verlaufen, zeigt die Kurve der Dip Slides deutliche Schwankungen in der Wiederholbarkeit. Es geht jedoch kein Wert auf „Weltreise“ und die Linie der oberen Toleranz ist weit weg.
Abgelesen nach Beschrieb, zeigten wie oben bereits erwähnt, alle Dip Slides Resultate eine Keimbelastung tiefer 10‘000 KBE/ml was korrekt ist. Wenn man das Resultat genauer möchte, können die Pünktchen auf dem Ableseschema gezählt und mit der Zahl an Kolonien auf dem Nährboden aufgerechnet werden. Um näher an dem Laborwert Wert zu sein, empfehle ich jeweils mit der tieferen Potenz zu rechnen, also wie in diesem Fall nicht mit dem 10‘000 er Schema sondern mit dem 1‘000 er.
Im Buch Patient Koi von Dr. S. Lechleiter wird bekannter Weise beim Überschreiten der Gesamtkeimzahl von 10‘000 KBE/ml zur Aufmerksamkeit geboten. Bei den Prüfberichten von Tauros werden die Belastungen von Enterobakterien, Pseudomonaden und Aeromonaden von 10‘000 KBE/ml als bedenklich/kritisch eingestuft. Bei der Belastung dieser Keime höher 10‘000 KBE/ml wird Abhilfe resp. sofortige Abhilfe empfohlen.
Nun, in einer Gesamtkeimzahl von 10‘000 können nicht 80‘000 Enterobakterien, Pseudomonaden oder Aeromonaden sein und darum sagt die GKZ eben doch etwas über das Vorhandensein möglicher pathogener Keime aus.
Nach meiner Meinung ist darum bei den Dip Slides auch nur die 10‘000er Marke relevant. Wenn diese im Teich erreicht wird, hat man einen Wert garantiert deutlich tiefer 10‘000 KBE/ml und dies ist zum Wohle der Koi anzustreben.
Dany