koi halten wie karpfen??

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Anonymous

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sind koi karpfen? muss man sie in naturteichen halten damit sie sich wohl fühlen?? koi sind zierfische, daher macht es einen unterschied zum normalen karpfen , oder spielt das keine rolle? ist der ganze filteraufwand für einen angeblichen karpfen überhaupt nötig? und watum filtern wir? um die koi zu sehen oder um eine gute wasserqualität für unsere fische zu haben. karpfen brauchen kein klares wasser also warum? vll sind koi krankheits anfälliger da es doch nicht wirklich karpfen sind?
 
Es sind natürlich Karpfen, nur halt überzüchtet, und deshalb von Natur aus nicht so wiederstandsfähig wie die Urformen. Ist ja bei anderen Tierarten auch so.
 
heyhey,

da du bestimmt unsere Diskussion gelesen hast möchte ich auch hier etwas sagen.

Als erstes und da werden sich alles sicher sein ist eine Filterung im Teich sehr wichtig.

In einem See gibt es einen biologischen Kreislauf. Es fallen organische Stoffe wie Blätter, Äste, Fischkot usw an. Diese werden von kleinen Tierchen und Bakterien umgewandelt. Dies Umwandlung setzt wiederrum andere Stoffe frei die dann von Pflanzen aufgenommen und somit dem Wasser entzogen werden. Welchen dann z.B im herbst wieder absterben und alles beginnt neu.
In einem gesunden Kreislauf werden die Stoffe immerwieder verarbeitet und die Abfallprodukte verwertet die nächste "Abteilung"


In unseren Teichen haben aber die meisten recht viele Fische und wenig Pflanzen. Sodass die Fische und Blätter die von außen einfallen, nicht richtig verarbeitet werden können. Die Stoffe sind dann im Wasser gelöst und fördern Algenwachstum(weil sie sehr viele nährstoffe haben), desweiteren ist im Wasser dan zu viel Nitrit,Nitrat,Amoniak ect. gelöst was die Fische gar nicht mögen.
Auch ist ein weiteres Problem das wir unsere Fische ja Füttern und somit noch zusätzlich "Fremdstoffe" in das System eintragen.
Um diese zusäzlichen Stoffe herraus zu bekommen benötigen wir Filter bzw sehr viele Pflanzen. Im Filter gibt es im optimalen Fall erstmal eine Vorfilterung(z.B Spaltsieb/Trommelfilter), welche grobe Teile wie Blätter, Algen, Kot ect. aus dem Wasser entfernt. Diese Stoffe können jetzt das Wasser nicht mehr belasten. Sehr kleine Teile oder schon gelöste Stoffe kommen in die biologische Stufe unseres Filters. Dort versuchen wir auf einem relativ kleinen Raum, so viel wie möglich nützliche Bakterien unter zu bringen und geben ihnen mit Helix oder sonstigem eine große Ansiedlungsfläche(je mehr desto besser). Diese Bakterien verarbeiten giftige Stoffe so das sie den Fischen nicht mehr schaden können. Die von den Bakterien abgegeben Stoffe werden normalerweise von Pflanzen/Algen aufgenommen. Entweder man hat viele Pflanzen die die Nährstoffe verbrauchen oder es bilden sich Algen(z.B. Schwebe- oder Fadenalgen). Da viele nicht genug Pflanzen haben machen sie regelmäßig Teilwasserwechsel um so die Nährstoffe aus dem Wasser zu bekommen.


Du siehst also, das die größe das Filters nicht nur von dem Volumen des Teiches ankommt sondern auch auf Besatz der Fisch und Anzahl der Pflanzen, ect.

Was aber die eigentliche Frage an geht: Es ist wichtig das die Wasserwerte stimme. Wie oben erwähnt sind einige Stoffe die in den Umwandlungsprozessen entstehen giftig. Auch geben unsere Fischen giftige Stoffe über die Kiemen ab. Diese müssen umbedingt umgewandelt werden weil sie sonst schädlich sind. Ob das Wasser grün ist oder klar, ist dafür kein indikator. Wasser ist grün wenn zu viel Phosphat im Wasser ist. Dieses brauchen Pflanzen zum Wachsen. Hast zu zu wenig davon freuen sich die Algen und wuchern => Wasser grün bzw. Fadenalgen. Dies ist aber nicht schädlich für Fische. Das wir kein grünes Wasser(Schwebealgen) wollen liegt an uns. Kois haben schöne Farben und die wollen wir sehen und nicht nur wenn sie zum Fressen nach oben kommen. Teiche mit Fadenalgen sind oft sehr schön klar, weil die Fadenalgen den Schwebealgen die Nährstoffe entziehen. Nur finden wir Fadenalgen auch nicht schön. Die Kois interessiert es nicht, ganz im gegenteil oft verstecken sie sich bzw legen sich rein und ruhen. Sie mögen es eigentlich sogar ein bischen.

Man sieht also das diese beiden Problem unsere sind nicht von den Fischen als solche angesehen werden.
Guck in eure See die sind auch nicht glas klar oder? In den seltensten Fällen ist dies der Fall und auch bei den Züchter herscht in den Aufzuchtbecken kein klares Wasser.
Es ist halt nur zu beachten das Algen nicht die überhand nehmen dürfen, da sie wie jede andere Pflanze in der Nacht Sauerstoff verbrauchen. An heißen Sommertagen ist weniger Sauerstoff im Wasser als in kaltem Wasser. Wenn also im Sommer die Algen überhand nehmen, dann entnehmen sie in der Nacht so viel Sauerstoff das unsere Kois ersticken bzw der Teich "kippt" um. Das ist das Problem!!!!

Da aber dazu der Teich echt zugewuchert/vernachlässigt sein muss, durfte es doch sehr selten passieren. Auch deuten Kois einen Sauerstoffmangel an, in dem sie an der Oberfläche nach Luft schnappen.
Auch bezieht sich dies mehr auf kleine Teiche. Ein Teich mit über 30.000l sollte bei einem vernünftigen Besatz an Fischen genug Sauerstoff im Wasser gelöst haben das es über Nacht keine Probleme gibt.

Zusammenfassend ist zu sagen das eine gute Filterung sehr wichtig ist, je mehr Nährstoffe bzw. Fremdstoffe wir heraus filtern desto besser. Da wie gesagt die giftigen Stoffe heraus müssen. Aber nicht alles was uns stört, Stört auch die Fische.
Nichts desto trotz würden Kois warscheinlich lieber in einem Teich leben in dem sie im Boden wühlen können und der nicht Glasklar ist. Denn so können sie sich in ruhe zurück ziehen und schwimmen nicht immer auf dem "Präsentierteller". Sie wurden von der Natur geschaffen um im Grund zu wühlen und essbares zu verwerten, siehe Barteln und Maul nach unten.
Da wir aber die Fische sehen wollen sammeln wir den Dreck raus (bodengrund) und wollen keine Algen. Bzw manche ja auch keine Pflanzen oder sonst etwas. Auch sagen manche das sich in Pflanzen und Schmutz Krankheiten sammeln. Kann ja sein aber wenn es so kritisch wär gäbe es keine Mudponds.

Man beachte halt das man immer ein gesundes zusammenspiel haben muss. Dann gibt es auch keine Problem.

So ich hoffe das es einigermaßen verständlich ist.
 
ich seh das so:

In unseren natürlichen Gewässern und Flüssen gibt es eigentlich so gut wie keine Urformen des Karpfens. Was da draussen rumpaddelt, auch die Schuppenkarpfen sind im Grunde alles schon irgendwelche Mischformen. Entstanden aus wilder Kreuzung allerlei Zuchtformen.

Die bekannten Spiegel / Zeilkarpfen etc. sind schon seit Jahrhunderten selektiv gezüchtet und gegenüber der Urform verändert. Ob nun die Koi weniger robust sind als die Zuchtkarpfen die in den Teichwirtschaften oder im See aufm Land herumschwimmen müsste mal diskutiert werden.

Soweit ich das verstehe, werden Koi ja auf Färbung und Körperform / Wachstum hin selektiert. Dabei wird bei den Koi auf eine gestreckten torpedoförmigen Körper hin selektiert. Der Wildkarpfen hat ebenfalls diese langgestrecktere torpedoartige Körperfom.
Die Spiegler / Zuchtkarpfen sollen ehr hochrückig und gedrungen abwachsen, keine oder wenig lästige Schuppen haben. Mehr Fleisch besserer Gewichtszuwachs.

Soweit ich gelesen habe, werden Koi gezielt erst seit dem Ende 18. Anfang 19. Jahrhundert in Japan gezüchtet. Es gibt aber wesentlich ältere Berichte über Farbmutationen der Wildformen im asiatischen Raum, woher auch die eigentliche Wild / Urformen des Karpfens stammen.

Die Karpfenhaltung / Züchtung als Nahrungsgrundlage nahm im europ. Raum aber wohl schon mit den Römern ihren Anfang und wurde auch in D. schon im frühen Mittelalter extrem betrieben.

Somit bin ich der Ansicht, man möge mich bitte korrigieren, daß der Karpfen so wie wir ihn beim Angeln antreffen oder in den Teichwirtschaften antreffen noch wesentlich weiter weg von der Wildform, als dies der Koi aus dem asiatischen Raum ist.

Das ist was ich bis jetzt über das Thema bei Gesprächen mit Leuten aus der Teichwirtschaft ( Tirschenreuth), Tierarzt und Inet rausgefunden habe. Wenn jemand genaueInfos hat, bitte rein damit, das interessiert mich sehr.

Ich glaube daher auch ( glaube ist ld. nicht wissen..) daß man Koi uin naturbelassenen Teichen erfolgreich führen kann, enn die Biologie stimmt. Genauso wie die anderen Karpfen.

Allerdings kann ich mir gut vorstellen, erwischt man halt auch schnell mal einen nicht so fitten Kandidaten, denn beim Züchter und später beim Händler wachsen sie halt auch sehr behütet auf und haben so auch keinen richtigen Selektionsdruck. Daher erwischts dann auch schon mal einen im Naturteich der bei uns kalt überwintert etc.. :?:

Gruß Ralf
 
gerade erst Stefans Beitrag gelesen, den ich so auch unterschreiben würde. Ich kann aber auch gut die Leute verstehen, die einen anderen Weg gehen und damit schon seit Jahren gut fahren.

Ich meine wenn man dann mal für xtausend Euros wunderschöne Koi im Teich hat, die Viecher einem so richtig ans Herz gewachsen sind, dann möchte man wenn möglich alle entscheidenden Parameter wie Wasserwerte, Keimdruck, Risikofaktoren wie Mulm, Steine etc. unter Kontrolle haben. Möchte zu jeder Zeit die Fische gut sehen können.

Das gelingt sicher am besten indem ich alle Faktoren ausschließe, die nicht unbedingt notwendig sind für die erfolgreiche Haltung.

Ich habe bislang zu wenig Erfahrung mit der reinen Lehre der Koihaltung, daher mögen die alten Hasen mir meine Meinung verzeihen. Ich bewundere das wirklich wenn die Leute ihre Koibecken super im Griff haben, die Koi sehen gesund aus und so unglücklich sind sie sicher auch nicht. Nur mir wäre das zu aufwendig, es würde mir nicht so viel Spaß machen.

Ich mag das Natürliche an einem Teich halt sehr gerne, sehe die Fische lieber in solch einer Umgebung, aber ich gehe damit sicher auch ein höheres Verlustrisiko ein als die Kollegen die es techn. voll im Griff haben.

Jetzt mit den steigenden Temps sind die Viecher extrem am rummachen.

Den ganzen Tag wühlen sie sich immer mal wieder durch den Sand / Kies Bodengrund.

Halb aus dem Wasser ragende Fische die im Pflanzengürtel mit einer Brustflosse in der Luft rudernd noch an das letzte Futterpellet kommen wollen. Ich liebe es.
Wir sitzen im Wohnzimmer und sehen draussen im garten die Schwertlilien wie wild hin und herpendeln. Karpfenangler kennen das von den Gewässern auch, bewegen sich die Pflanzen wühlt unten ein dicker Ranzen.

Die letzten Tage hatte ich nur noch ´ne Sichttiefe von ca. 50cm, wegen dem aufgewühlten Grund. Dauert dann zwei drei Tage bis der Filter das rausgezogen hat, zudem kann ich in dieser Phase im Frühjahr meinen unterdimensionierten Filter alle 24 Std. einmal vorsichtig abrütteln, sonst dicht. :oops:
Hat man sicher nicht wenn man die Schmutzherde rausnimmt. nach 2-3 Wochen gibt sich das dann, wenn der gesamte Schmutz weniger geworden ist.
 
wow leute...soviel text für eine frage - respekt !!!:-)

meine antwort:
- ja, koi sind karpfen
- überzüchtung etc. - blödsinn
- nein, bei ausreichender größe oder besser noch natürlichem zulauf brauchst du keinen filter
-kois werden auch bei uns in naturweiher gehalten und großgezogen, wie in japan auch!

anmerkung: dann viel spaß damit, eine braune, nicht gerade gut riechende wasserpfütze dein eigen zu nennen, rein zu sehen und zu sagen: "siehst du, da unten könnte einer sein :-)
 
:shock:
Mein Teichwasser stinkt null, die Sichttiefe reicht im allg. bis zum Grund, d.h. ich kann das Oase Schild auf der Bachlaufpumpe lesen. Wie gesagt, im Frühjahr gibts auch mal ein paar Tage, an denen es nicht so klar ist. Na und?

Ansonsten sehe ich die Fische immer, und ich sehe sie nicht nur von li nach re und umgekehrt schwimmen..

Geschmackssache halt.
 
trutta_fario schrieb:
Ich meine wenn man dann mal für xtausend Euros wunderschöne Koi im Teich hat, die Viecher einem so richtig ans Herz gewachsen sind, dann möchte man wenn möglich alle entscheidenden Parameter wie Wasserwerte, Keimdruck, Risikofaktoren wie Mulm, Steine etc. unter Kontrolle haben. Möchte zu jeder Zeit die Fische gut sehen können.

Das seh ich auch so! Pflanzen hin oder her das muss jeder selber entscheiden wie es ihm gefählt aber ein Trommelfilter ist im Moment wohl das beste was es gibt, nur halt nicht Voraussetzung. Klar kann man immer irgendwo ein Risiko verringer, aber ich trinke auch gerne mal ein Bier! Laut Forscher soll jeden abend ein Bier das Darmkrebsrisiko um 50% steigern :evil: Aber die meisten hier werden , wenn auch net jeden Tag, aber doch öfter mal ein Bier trinken.
 
WhiteHead schrieb:
Wenn der teich ausreichend groß und bepflanzt ist lässt sich ohne filter vieles machen...

gruß
Würde ich so nicht unterschreiben.Filter und Pflanzen ergänzen sich.Nur Pflanzen allein holen keinen Gammel aus einem künstlichen Gewässer.Dazu benötigen wir die Pumpen,BA und den Rest der Technik.
 
in japan werden die kois damit sie schneller wachsen und sich wohler fühlen in naturteichen ohne filterung gehalten also du musst kein filter haben den brauchst du nur um sie gut zu sehen im trüben wasserfühlen iesich eh viel wohler :lol:
 
fritz? schrieb:
in japan werden die kois damit sie schneller wachsen und sich wohler fühlen in naturteichen ohne filterung gehalten also du musst kein filter haben den brauchst du nur um sie gut zu sehen im trüben wasserfühlen iesich eh viel wohler :lol:
Na dann mal los ohne Filter.
Wenn ich einen 50 Kubik Teich mit einem Besatz von 5 Koi habe sollte das funzen.Also bitte nicht verallgemeinern.
 
ein tipp würde ich dir aber noch geben pflanz ruhig viel genug pflanzen wie seerosen die filtern ein bisschen und sehen gut aus und die fische fühle sich noch wohler :lol:
 
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