Spannend wäre es in einem betroffenen Teich die Koi nach Krankheit und Züchter einzuordnen. Möglicherweise gibt es da ja einen Zusammenhang.
Ich nehme das mal zum Anlass und gehe ins Detail.
In meinem Fall kam es zum Ausbruch der „Lochkrankheit“ nach dem Einsetzen von 5 Nisai und zwei Tosai Anfang April, zu einem Altbestand von 8 Koi. Letzte Vergesellschaftung im Vorjahr. Zuerst zeigten die alten Fische starke Anzeichen einer Kreuzverkeimung und es wurde ein Koi-Doc hinzugezogen. Die Löcher entstanden erst am Ende einer langen Behandlung gegen Würmer und Parasiten. Folgende Behandlungen wurden dann durchgeführt:
- Aufsalzen 0,5%, Salzbäder 2%
- Alparex gegen die Kreuzverkeimung, mit Erfolg.
- Nach Abstrich und Befund, Kiemen und Hautwürmer - Lernex Pro
- Nach Abstrich und Befund, Costia, Trichodina und Ichthyo, Alparex
Nach ca. 6 Wochen wurden die ersten Anzeichen von Löchern sichtbar:
Ein Dainichi Kohaku, mänl. war der erste mit einer kleinen offenen Stelle unter dem Schwanzansatz, die per Antibiogramm Aeromonas veronii und Enterococcus phoeniculicola ergaben. Gleichzeitig entwickelte er Koi Pocken hinter und unter dem linken Auge. Trotz 4 AB Spritzen konnte er nicht gerettet werden, im Gegenteil das AB schien komplett ohne Wirkung zu sein. Danach wurde das AB (Marbosol) noch per Futter an alle gegeben und zuletzt noch einmal AB Florfenicol, als Futter und besonders betroffenen gespritzt.
Der nächste Todesfall war ein Dainichi Ginrin Sanke, Tosai, weibl. Er hatte ein großes Loch an der Seite.
Mittlerweile zeigten alle Koi nach ca. 6 Wochen Symptome:
Der altbestand (Deutsche Nachzuchten) zeigte Flossenfäule, bzw. angefressene Flossen und teilweise leichte Koi Pocken an den Flossen, nur einer hat unter der Rückenflosse eine entzündete Stelle, die aber nicht so letal und tief wie bei den Japan Koi ist, scheint sehr langsam abzuheilen. Die Japan Koi bekamen zeitgleich folgende Symptome:
- Nagoshi Kohaku weibl: große Löcher auf beiden Seiten, Schuppentaschen nicht mehr vorhanden, keine Aussicht auf Heilung.
- Nagosshi Yamabuki weibl: Loch auf einer Seite, Flanke, gute Heilung, wahrscheinlich vollständige Wiederherstellung der Schuppen.
- Yamazaki Karashi weibl: sehr spät kleines Loch um die linke Seitenflosse, sehr langsame Heilung
- Shinoda Ginrin Showa weibl: keine Symptome, keine Löcher
Der Shinoda Showa (abgesehen von einem 20 jährigen Graskarpfen, der nie irgendwelche Symptome zeigte) ist er der einzige Koi ohne jeglichen Befund, von Anfang bis heute.
Ergänzend sollte ich erwähnen, dass die neuen Koi alle von einem Händler stammen und bereits ca. ein Jahr in der gleichen Anlage beim Händler gehalten wurden. Bei meinen diversen Besuchen habe ich keine bakteriellen Probleme oder kranke Fische erkennen können.
Wäre interessant zu erfahren, ob das mit dem Shinoda Sanke nur Zufall ist, oder ob es ähnliche Beispiele gibt?
Abschließend kann ich sagen, dass ich die Wirkung von AB nicht wirklich erfolgreich war, egal ob Futter oder Spritze, allerdings würde ich dem Florfenicol mehr Wirkung zuschreiben. Der Karashi hat aufgrund seiner Natur am meisten vom AB Futter abbekommen und zeigte als letzter Symptome.