Mutag BioChips

welchen Durchmesser und welche Höhe sollte das Rohr Ihrer Meinung und Erfahrung nach haben so das eine Zirkulationströmung optimal ist.

Hallo Koi-Zwerg,

streng genommen stellt sich in jedem Behälter eine oder mehrere Zirkulationszellen. Er darf jedoch nicht über die gesamte Bodenoberfläche gleichmäßig belüftet werden, da dann die Strömung vertikal nach oben führt. Um Zirkulation zu etablieren muss die Belüftung ungleichmäßig erfolgen, d.h. dass eine Hälfte des Bodens stärker belüftet wird als die andere oder eine Hälfte wird belüftet und andere nicht.

Die Höhe einer Zirkulationszelle ist gleich dem Durchmesser des Behältnisses. Somit gibt es in einem Behälter dessen Höhe genauso groß ist wie der Durchmesser (H=D) nur eine Zirkulationszelle. Bei hohen und schlanken Behältern (zB: Höhe=4 und Durchmesser=1) sind es dann mehrere (in diesem Fall 4) übereinander. Also je höher und schlanker der Behälter desto mehr Zirkulationszellen.

Beim Dirk ist das Problem, dass er ein recht hohes und schlankes Rohr hat, und die dort entstehenden Zirkulationszellen zu klein sind um die relativ großen Biochips im frischen Zustand "mitzureißen".
Ich würde für die Mutag Biochips Behälter empfehlen mit einem Mindestdurchmesser von 0,5 m. Die Höhe müsste dann auch mindestens 0,5 m aufweisen oder auch mehr.

Ich empfehle die Etablierung einer Zirkulationsströmung in Behältern aus folgenden Gründen:
- beim frischen und noch unbesiedelten Biochips werden diese von der Wasserwalze mitgerissen und dadurch benetzt. Die Zeit bis sich die Biologie auf den Biochips etabliert, kann sich dadurch erheblich verkürzen;
- durch das "mitreißen" der Biochips hat man weniger die Gefahr, dass sich manche der Burschen vor einem Rückhaltesieb festsetzen;
- durch das "mitlaufen" in einer Zirkulation durchlaufen die Biochips den gesamten Behälter, haben eine besseren Stoffaustausch und bessere Selbstreinigung von überschüssiger Biomasse;

Also wie gesagt bringt so eine Zirkualtion viele Vorteile wobei zwingend ist sie nicht...

Viele Grüße
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Hallo Zusammen,

nachdem die Chips nun gut * eingeweicht* sind, verklebt sich auch in meiner schmalen Säule nichts mehr, bzw. kaum noch was.

Ich schiebe das aber auf die Kombination mit dem Hel-X, da diese wild rum wirbeln und die Chips mitreissen.

Ich hab zwei Sprudelsteine auf dem Grund der Säule liegen und die V20 sorgt für eine ausreichende Bewegung.

Mein Fazit bis jetzt:
An den Wasserwerten könnte ich keine Veränderungen messen, da ich eh kein Problem mit Schadstoffen ( NH4 oder NH2 ) hatte. Das müssen wir mal aussen vor lassen.

Die Mutag BioChips sind in der Innenhälterung ok, wenn nicht viel Platz zur Verfügung steht. Da verlasse ich mich mal auf die Aussagen zur Abbauleistung von der Herstellerfirma, allerdings schreckt mich persönlich der Preis doch sehr ab. Lt. Karl der Koi, soll es Mutag BioChips mit unterschiedlichen Dichten geben. Ich habe die weissen Mutag BioChips bekommen.
Es wäre nochmal interessant, eine Auflistung der verfügbaren Mutag BioChips und deren Eigenschaften ( Dichte, Besiedlungsfläche, Preis etc. ) zu bekommen.

Wie sich die Mutag BioChips im Teichfilter verhalten, kann ich nicht sagen, aber meine Prognose ist im Verhältniss zur IH eher schlechter, da wir hier mit anderen Verschmutzungsteilchen rechnen müssen, auch wenn eine gute Vorfilterung vorhanden ist.
An meinem Teichfilter, fahre ich mit Hel-X gut und sehe auch keinen Grund, dieses zu verändern.

Die Mutag BioChips, fangen jetzt an, einen *Schleimfilm* zu bilden, so das ich davon ausgehe, das diese nun auch biologisch aktiv sind.

Ich werde die Kombination aus Hel-X und Mutag BioChips in der Biosäule meiner IH beibehalten.

Die Säule ist ja aus der Not entstanden. Da sollte eine runde Regentonne hin, ich habe aber das Becken zu dicht an die Wand gestellt, so das dort Platz für die Regentonne war. :( :(
 
Hallo Dirk,

kannst Du bereits weitere Erfahrungen mit den Bio-Chips mavchen?

Ich habe vom Hersteller eine Vertriebspartner Adresse erhalten über die man die Bio Chips beziehen kann.

Von unterschiedlichen Bio Chips wurde mir dort nichts erzählt.
 
Hallo Zusammen,

kann nichts neues berichten.
Wasserwerte alle Top.
Die Chips kleben mal am Rand fest, aber immer nur eine kleine Menge.
Es gibt definitiv unterschiedliche Chips, schau dir mal die HP an.

In der Abwassertechnik, werden die wohl auch schon eingesetzt, vielleicht waere das eine Bezugsquelle ohne Koiaufschlag. :-)
 
Hallo Zusammen,

ich hab heute mal bei zwei Abwasserwerken rein geschaut.

Das eine arbeitet nur mit Schlamm als Bakterienbrutstätte, Rieselanlagen mit Lava und aneroben Filterbecken mit einer Verweildauer des Wassers von 60 Minuten zum Nitratabbau.
Von Trägermaterial wie Hel-X oder BioChips hat er noch nie was gehört.

Unser Abwasserwerksmeister war da interessierter.
Ich sende Ihm heute Abend mal einige Infos zu. Er will sich dann bei mir melden, zwecks Rücksprache und einer Führung.

Mal sehn, was dabei raus kommt. :D
 
Hallo Alle zusammen,

sorry für die doch sehr sporadische Teilnahme hier (des Berufs wegen) aber besser zu spät als nie...

Ich versuche in einem Beitrag alle Einwände/Fragen/etc zu beantworten:

- zu Einwand am Anfang des Threads, dass die Poren komplett verschleimen und die Oberfläche dadurch abnimmt:
Der Biochip wurde ursprünglich für Wirbelbettanlagen in der Abwasserbranche entwickelt. Dort können die auf Trägermaterialien wachsenden Biofilme durchaus sehr dick werden.
Die Biochips wurden extra so entwickelt, dass selbst wenn die Poren komplett verschleimen, die wirksame Oberfläche dadurch nicht abnimmt. Der Chip selbst ist etwa 1 mm dick und die Poren auf der Oberfläche im Durchschnitt ungefähr 200-300 µm im Durchmesser groß bzw. 100-150 µm tief. Biofilme sind etwa bis in eine Tiefe von max. 1 bis 3 mm wirksam, d.h. die Bakterien, die am Boden einer Pore sitzen, sind immer noch an Stoffaustausch beteiligt, selbst wenn die Pore verschleimt.
Über die Pore hinaus also auf der fühlbaren, sichtbaren, äußeren Oberfläche kann der Biofilm nicht weiterwachsen, vorausgesetzt der Biochip wird in einer echten Wirbelbettkammer (moving bed) betrieben, für die er auch entwickelt wurde. Durch die Reibung/Kontakt mit anderen Chips bzw. an der Wandung wird der Biofilm hier kleingehalten.
Andere Medien sind u.a. zu dick und zu groß. Am Anfang bieten sie noch eine große Oberfläche an aber wenn der Biofilm die kritische Dicke überschreitet ist alles was tiefer liegt nicht mehr am Abbau beteiligt. Das sind unsere eigenen Erfahrungen in der Abwasserreinigung, denn bevor wir den Chip entwickelten, hatten wir viele unterschiedliche Materialien der Konkurrenz im Einsatz. Unter anderen hatten wir einen hochporösen Träger in Würfelform (Kantenlänge etwa 1 cm) aus Schaumstoff im Einsatz gehabt. Am Anfang noch sehr gute Abbauleistung aber nach kurzer Zeit war der ganze Innenbereich verschleimt und zu – die Abbauleistung ging dann nach unten. Ähnliches konnten wir bei zylindrischen Medien, mit Innenstegen etc. beobachten. In den inneren, „beruhigten“ Zwischenräumen, konnte sich der Biofilm auch ungestört ausbreiten…

- zum Thema unterschiedliche Dichten des Mutag Biochip:
Der weiße Standard-Biochip hat eine Materialdichte von etwa 0,9 kg/l im frischen, unbesiedelten Zustand. Durch Zuwachs an Biomasse erhöht sich die Dichte und entspricht dann der des Wassers - der Biochip taucht unter. Dies ist der Grund wieso die Chips am Anfang aufschwemmen und nicht untertauchen. Man muss etwas Geduld aufbringen, denn bei den relativ langsam wachsenden Nitrifikanten kann dieser Prozess durchaus 1-4 Wochen andauern. Für Koiteichanwendungen ist der Standardchip völlig ausreichend.
Ich kann mir denn Wunsch nach einer höheren Materialdichte (die auch schon bei tel. Anfragen kam) nur dadurch erklären, dass manche den Biochip, ähnlich wie mit Hel-X, in einem Sack halten wollen. Diese Verfahrensweise kann ich jedoch nicht empfehlen. Zum einem liegen dann die Chips wegen Ihrer Form sehr kompakt beieinander, und das Wasser kann dann nicht ungestört durchschwimmen. Zum anderen können sich die Chips dann nicht frei bewegen, die Verschleimung nimmt überhand, und die Abbauleistung wird sicherlich nicht die optimalste sein. Der Mutag Biochip wurde speziell für Wirbel-/Schwebebetten (moving bed) entwickelt und nur hier kann er die angegebenen Abbauleistungen erreichen.
Die auf der HP angegebene Möglichkeit der Herstellung höherer Dichten zielt speziell auf bestimmte Abwässer in der Industrie, die durch besondere Inhaltsstoffe „schwerer“ sein können und dadurch der Standardchip nie untertaucht. Dies passiert jedoch sehr selten und wird nur nach Bedarf produziert.

Die unterschiedlichen Farben sind nur ein Gimmick und haben mit der Dichte nichts zu tun.

Von Trägermaterial wie Hel-X oder BioChips hat er noch nie was gehört.
Das kann durchaus sein, dass er davon noch nichts gehört hat. Der Mutag Biochip ist erst seit 2 Jahren auf dem Markt aber eine umfassende Akquise wurde erst letzten Sommer gestartet. Außerdem ist die Anzahl verfügbarer Trägermaterialien in der Abwasserbranche viel größer als für Filteranlagen im Koibereich.
Wir sind auch „nur“ ein mittelständisches Unternehmen, dass sich seit 10 Jahren mit Planung und Bau von Abwasserreinigungsanlagen beschäftigt. Die Idee einen eigenen Träger zu entwickeln kam u.a. zustande, weil wir oft Wirbelbettanlagen einplanen aber mit den Konkurrenzmedien nicht allzu gute Erfahrungen gemacht haben.
Mittlerweile gib es Referenzanlagen in der Papierindustrie, Kokereien und Kommunen. Einige sind hier abgebildet:

Es gibt schon die ersten Erfahrungsberichte die andeuten, dass der Biochip ähnlich gute Abbauleistungen in Koiteichen liefert wie schon auf den Großanlagen in der Abwasserbranche. Siehe hier:

http://foren.koi.de/viewtopic.php?f=13&t=2397&start=210

Weitere Tests in Koiteichen werden demnächst folgen, wenn der Winter endlich Schluss macht (Viel Erfolg KoiBaden!)

Viele Grüße
 
Servus zusammen,

da ich 100l dieser Chips bei mir auch seit ca. 1 jahr mal testweise nutze kann ich die Erfahrungen von karl bestätigen.

zumindest für mich keine alternative zu Helix - selbst wenn sich real belegen liese, daß die abbaurate der Chips der von Helix überlegen ist.

lieber arbeite ich mit 50l Helix mehr wie mit diesen klebezeugs :D

*** erinnert mich stark an meine Dämmung vom haus, da klebten bei mir auch überall die steropurkügelchen.
 
zumindest für mich keine alternative zu Helix - selbst wenn sich real belegen liese, daß die abbaurate der Chips der von Helix überlegen ist.

Würde dir das Wort von Andreas Schack reichen?
Er hat 300 Liter Hel-X durch 50 Liter Chips ersetzt und die Wasserwerte dokumentiert. Eventuell äußerst er sich mal, ob er noch so zufrieden ist.

Viele Grüsse
Hans
 
Mutag BioChip

hansemann schrieb:
zumindest für mich keine alternative zu Helix - selbst wenn sich real belegen liese, daß die abbaurate der Chips der von Helix überlegen ist.

Würde dir das Wort von Andreas Schack reichen?
Er hat 300 Liter Hel-X durch 50 Liter Chips ersetzt und die Wasserwerte dokumentiert. Eventuell äußerst er sich mal, ob er noch so zufrieden ist.

Viele Grüsse
Hans

Noch einmal guten Abend an alle "Onliner",

als brandneues Mitglied habe ich einmal einige Themen quer gelesen.
Dabei ist mir mit großer Verwunderung das Thema Biofilterung mit verschiedenen Materialien aufgefallen.
Obwohl das Thema schon seit mehreren Jahren diskutiert wird, konnte ich in keinem Bericht klare, beweißbare Messdaten finden.
Immer nur die pauschalen Aussagen, "sie taugen nichts, verkleben, verschleimen, bringen keine Vorteile, sind zu teuer, usw....
Diese dahin gesagten "Floskeln" kann ich, in so einem anspruchsvollen Koi-Forum, nicht verstehen und muss energisch widersprechen.
Ich werde durch eigene Erfahrungen, Messdaten und Wasseranalysen
alles Negative widerlegen!
Wer möchte und präzise Daten beitragen kann, sollte mitdiskutieren. Heute Abend aber nur noch ein kleines Video meiner "Bioanlage", die nach Einsatz von 1000L Helix (2 x 500 L), zusätzlich mit einem Riesenerfolg mit 100Liter Mutacg BioChip nachgerüstet wurde.

Das Video spricht für sich, man sieht die BioChip-Umwälzung sehr gut,
Der "Antriebsmotor" ist eine Luftpumpe, ausgestattet mit großen "Ausströmersteinen". Bilder hiervon werde ich noch nachliefern!
Gruß und gute Nacht,
Peter

http://www.youtube.com/watch?v=NeW-kIO-GcU
 
ein kleines Video meiner "Bioanlage", die nach Einsatz von 1000L Helix (2 x 500 L), zusätzlich mit einem Riesenerfolg mit 100Liter Mutacg BioChip nachgerüstet wurde.
sorry... aber das sind niemals 1000 liter hel-x. das sind vielleicht 200 liter heli-x in 1000 liter (2x500liter) wasser. und die chips sieht man leider garnicht.
 
Obwohl das Thema schon seit mehreren Jahren diskutiert wird, konnte ich in keinem Bericht klare, beweißbare Messdaten finden.

Dann lese doch mal den Bericht von Andreas Schack. Er ist bekannt in der Koiszene in Deutschland, einige user kennen ihn persönlich. Er hat doch Hel-X durch Mutag Bio-Chips ersetzt, alles genau gemessen und dokumentiert. Allerdings nicht hier sondern in dem Forum koi.lu.
Da steht alles bestens beschrieben. Die Mutag Chips sind von der Abbauleistung her top.
Nur das handling war das Problem, Andreas hat in seinem Video eine Strömungspumpe verwendet, aber es hat funktioniert!

Viele Grüsse
Hans
 
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