Planung: 30.000l Teich

Wenn du schon neu baust, würde ich auf jeden Fall ca. 10 % Biologie einplanen. 600 Liter Helix sind bei dem geplanten hohen Besatz garantiert zu wenig! Damit wirst du spätestens im zweiten bis dritten Jahr ein ordentliches Nitrit Problem bekommen sobald die größer sind und ordentlich was wegfressen. Dann ärgerst du dich zu Tode weil deine Filterkammer zu klein ist und man Stahlbetonwände mal nicht eben kurz versetzt und erweitert. Dringend ändern!!!

Bei den Rohrpumpen müssen die Rückleitungen DN 110 sein. Rohrpumpen haben fast keinen Druck und darum bricht deren Leistung extrem ein, wenn sie gegen einen größeren Widerstand aufgrund zu kleiner Rohrdurchmesser anpumpen müssen. Damit würdest du die ganze Stromersparniss der Rohrpumpen zunichte machen und zusätzlich deine Umwälzleistung extrem verringern.

Aus deinem Plan geht nicht hervor mit wie vielen DN 110 Rohren du die einzelnen Filter und Pumpenbehälter verbinden willst. Falls du tatsächlich 40.000 Liter Netto umwälzen willst, brauchst du mind. 4 DN 110 Verbindungen (eine DN 110 Verbindung pro 10.000 Liter/Stunde), sonst hast wirst du enorm Hohe Niveauunterschiede haben, bzw. kann es unter umständen sogar die Pumpenkammer leersaugen.

Warum willst du die Pumpenkammer 8 cm tiefer als den EBF setzten?
Das macht vielleicht theoretisch Sinn solange die Anlage läuft und darum der Wasserspiegel mit jeder Kammer nach hinten etwas abfällt. Aber was passiert wenn die Pumpen mal stehen? Dann gleicht sich der Wasserspiegel innerhalb von Sekunden aus und über deine 8cm zu niedrige Pumpenkammer läuft der Gesamte Teich in den Filterkeller über.

Gruß Jonas
 
Und noch was:

Wenn du den Filterkeller isolierst, solltest du auch die Teichwände isolieren. Über die verlierst du im Winter sonst auch enorm viel Wärme. Der Boden hat im Winter erst ab ca. 1,5 Meter Tiefe ca. 4 Grad plus (variiert natürlich etwas je nach Region und Bodenmaterial). Sonst bringt die isolierte Kammer nur wenig.

Und da wir schon bei den Teichwänden sind. Überlege dir unbedingt nochmal ob du die Wände nicht doch senkrecht mauern willst.

Gleichmäßig schräge Wände in den Boden zu modellieren ist ziemlich schwierig. Sobald deine Schrägen nicht ganz glatt und gleichmäßig sind, wird die Folie Beulen und Falten werfen, was garantiert deutlich schlimmer aussieht als senkrechte Wände.

Überhaupt fallen senkrechte Wände in einem mit Wasser gefüllten Teich überhaupt nicht mehr so unnatürlich ins Auge wie man sich das vorstellt. Vor allem nicht, wenn die Randlinie natürlich geschwungen und abgerundet ist. Im Gegenteil. Je tiefer das Wasser ist, desto weniger fällt die Folie am Grund auf. Sprich bei schräg abfallenden Teichwänden, wie du sie geplant hast, wird einem am Rand wo das Wasser noch flach ist, die Folie und vor allem deren Schweißnähte direkt ins Auge springen, was dann extrem unnatürlich aussieht. Fallen die Wände hingegen senkrecht ab sieht der Teich darum meiner Meinung nach sogar deutlich harmonischer aus. Der Blick fällt eher auf die oben schwimmenden Fische als auf die weit unten liegende Folie. Die Fische schweben so zu sagen auch am Rand vor einem weit entfernten Hintergrund (der Folie). Dadurch fällt diese deutlich weniger auf und alles wirkt deutlich harmonischer und natürlicher.

Die Folie lässt sich auch deutlich einfacher an glatten senkrechten Wänden anpassen und Einschweißen als an unebenen Boden.

Bei gemauerten Wänden besteht zudem keine Gefahr, dass Wurzeln oder Nagetiere die Folie von unten beschädigten.

Auch besteht keine Gefahr, dass die Wände nach innen in den Teich einbrechen oder abrutschen wenn mal aus irgend einem Grund das Wasser abgelassen werden muss.

Man tut sich auch leichter einen Fisch zu keschern wenn die Wände senkrecht nach unten gehen.

Man hat bei senkrechten Wänden weniger Oberfläche im Verhältnis zur Wassermenge, was die Teichtemperatur stabiler hält. Gerade bei deinen geplanten 160 cm Tiefe würde ich nicht noch extra mehr Oberfläche schaffen.

Usw. usw.... es gibt noch mehr Gründe warum mittlerweile eigentlich alle professionellen Teich senkrechte Wände haben. Es hat sich über die Jahre einfach als das Beste und Praktischste erwiesen.
 
Danke für deine ausführliche Antwort! Genial!

Irgendwo habe ich 3x dn110 als Zuleitung und Verbindung notiert. Das ist eben die Frage, wieviel die Pumpen wirklich fördern... 42.000l Netto könnten bestenfalls 30.000l Brutto sein. Schwierig abzuschätzen.

Die 16.000er Rohrpumpen haben einen 75er Ausgang, daher kam ich auf die 75er Rohrführung in den Teich.

Der EBF steht mit der Oberkante 13cm über Teichniveau. Die Bio- und Pumpenkammer hätte ich 8cm tiefer gesetzt, so kommt man mit der Oberkannte auf 5cm über Teichniveau und man gleicht somit den Niveausprung zwischen den Kammern etwas aus, aufgrund der Pumpenleistung.

Das Thema mit der Biologie ist richtig bescheuert, finde ich. Man findet keinerlei einstimmige oder fundierte Kenntnisse über die Menge an HelX. Klar, richtet man sich nach Modern Koi -> 10%
Fragt man andere Teichbauer, Händler oder einen Tierarzt, hört man alles zwischen 1...5%...

Notfalls lässt sich auch ein PE Becken mit 2...3 Kubik in den fertigen Filterkeller stellen, wenn die Wasserwerte nicht stimmen. Oder man baut gleich auf das PE Becken ‍♂️

Die Argumentation bzgl. senkrechter Wände kenne ich und ich muss dennoch sagen, das ein schräger Naturboden einfach besser aussieht. So sind eben die Geschmäcker.

Findest du 1,60m Tiefe zu gering? Es ist ja kein Problem auf 1,80m zu gehen.

Beste Grüße
Kev
 
Wenn 1,8m kein Problem sind, dann machen.
Biologie kommt immer auf das Medium an. Da es hierzu keine echte Faustformel gibt, zumindest auf die man sich generell verlassen kann, bin ich auch noch am experimentieren, was im Endeffekt funktioniert.
Habe bei mir auch noch eine Art Pflanzenfilter für das Nitrat am Laufen . Ca. 800 bis 900 Liter. Mit diversen Pflanzen in Körben zwecks Reinigung des Beckens. Das funktioniert soweit ganz gut.
Biostufe hat dasselbe Volumen, ist zurzeit mit 250 Liter 13er HLX bestückt. Hoffe, dass sich der Bioteil in diesem Jahr soweit mal richtig einfährt. War letztes Jahr laut den Tröpfchentests grenzwertig. Daher Ende des Jahres HLX-Menge mochmal erhöht. Im Augenblick ok.
 
Filterkeller Version 2

Hallo zusammen,

da man mit den IBCs sehr unflexibel und begrenzt ist bzgl. der Menge an HelX habe ich mir eine Version 2 ausgedacht und diese Version wird gesamtkostentechnisch sogar günstiger, da man sich die Verbindungen zwischen den IBCs, die IBCs selbst usw. spart. Der Filterkeller fällt somit auch kleiner aus.

Plan ist es eine HelX-Kammer mit etwa 4,6 Kubikmeter zu mauern. Wie bekommt man das gemauerte Becken dicht? Folie einschweißen lassen ist die eine Möglichkeit. Gibt es noch eine zweite Möglichkeit, die günstiger und genauso gut ist?

Was haltet ihr davon?

Beste Grüße
Kev
 

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Verstehe ich auch nicht. 100 Liter 12er Helix bauen im Moving Bed bei korrektem Einsatz rund 200 bis 250 Futter pro Tag ab. So landet man bei 1% Biomedien.

Was heißt korrekter Einsatz? Die Biomedien werden vollständig durchströmt, stündliche Unwälzung, Wassertemperatur ab 20 Grad, Futter bis 40% Protein, ausreichend Sauerstoff und Karbonathärte.

Grüße,
Frank
 
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