Hallo Bernd,
Ich schreibe mal die Dinge aus meiner Sichtweise bzw. Informationen:
koimuck schrieb:
Ich füttere Koi Fit Plus sinkend das ganze Jahr die Koi fressen es super und auf Grund des relativ hohen Fettanteils sehr sparsam zu füttern und zur Energiegewinnung bei diesen unmöglichen Winter/Frühjahr 2013 sehr zu empfehlen!
Aus welcher Quelle stammt dieses Fett? Handelt es sich um pflanzliche Fette ist diese Aussage bei niedrigeren Temperaturen nicht korrekt. Schau Dir doch mal auf der Verpackung die Aufführung der Zusammensetzung an. An welcher Stelle steht Fischöl und was steht alles vor dem Öl. Im Internet sind diese Angaben nicht zu erkennen.
koimuck schrieb:
Mal ganz davon abgesehen dass bei diesem Fettgehalt von 22 Prozent deutlich weniger Ammonium ausgeschieden wird was dem Filter gerade im Frühjahr Herbst zugute kommt!!!
Oder es wird die Leistung des Filters deutlich reduziert, da zu wenig Ammonium (auch bedingt durch die geringere Futtermenge) in den Biofilter kommt.
koimuck schrieb:
Habe das mal so gelesen in mehreren Berichten das Koi Kohlehydrate schlecht verwerten können
Diese Aussage ist aus der Steinzeit der Koihaltung. Einer der Mythen in der Koihaltung, dem ist aber nicht so. Im Verdauungstrakt der Karpfen findet man sogar Bakterien, die Spezialisten für die Verwertung von Kohlenhydraten sind.
Um mal einen Vergleich zu geben. Rohe Bohnen sind für den Menschen giftig. Du wirst mir aber sicher zustimmen, gekocht sind Prinzessbohnen für viele Menschen eine Delikatesse.
koimuck schrieb:
besser Fette aus Mariner Herkunft also Fischöl und das zur Energiegewinnung nutzen und das Protein zum Wachstum!!
Das ist korrekt, selbst bei niedrigeren Temperaturen. Aber bei Deiner Futtersorte (22% Fett) findet man keine Angaben wie sich dieser Fettanteil zusammensetzt. Bei dem Preis halte ich es für unwahrscheinlich, dass das Fett komplett als Fischöl zugesetzt wird.
Bei höheren Temperaturen werden auch pflanzliche Fette in Energie umgesetzt als Ersatz für Proteine (Protein-Spar-Effekt). Dies gilt aber nur für einen gewissen Anteil Fett (Energiegehalt) am Futter, danach führen noch höhere Fettanteile zu einer negativen Tendenz.
Karpfen, gefüttert mit höheren Fettanteilen im Futter, haben signifikant höhere Fettablagerungen im Gewebe im Vergleich zu „normal“ gefütterten Karpfen.
koimuck schrieb:
Des weiteren soll bei hohem Fettgehalt die Ammoniakausscheidung deutlich geringer sein als bei zu wenig Fettgehalt! Laut Prof. Schreckenbach!!
Das ist korrekt. Allerdings ist dieser „Vorteil“ vor allem für die Aquakultur mit ihrer enormen Besatzdichte ein wichtiges Kriterium. In unseren Koiteichen würden sich Fische aus der Aquakultur als einsam gestrandet in einem Teich vorkommen.
Bei der Besatzdichte und der Futtermenge bei niedrigen Temperaturen in einem Koiteich dürfte die Reduzierung von Ammonium durch höheren Fettgehalt im Futter nahe dem Analysefehler der Bestimmung von Ammonium im Teichwasser sein.
koimuck schrieb:
Naja denke die Koifachärzte und Prof. Schreckenbach sollten das wissen!!
Es gibt durchaus Koiärzte, die rudern zurück beim Fettgehalt im Futter. Habe das selbst auf Nachfrage auf der Interkoi erlebt.
koimuck schrieb:
Ich bleibe jedenfalls bei Koi Fit Plus Sinkfutter bin mehr als zufrieden
Das ist doch schon mal was. Und wenn du im Hinterkopf behälst, bei Problemen der Koi in der Übergangszeit kann es auch am zu potenten Futter liegen, dann steht der Verwendung von Koi Fit Plus nichts im Wege. Allerdings, mit Deiner Empfehlung „einfach weniger füttern und alles ist gut“ liegst Du daneben. Bei Fütterungsversuchen mit unterschiedlichen Protein- bzw. Fettgehalten hat sich dies als nicht haltbar herausgestellt. Die Rechnung, bei 10% höherem Anteil einfach 10% weniger Futter geben, ging nicht auf.