Hi!
@Lobo:
Soviel vorab, Dein Ahorn gefällt mir auch.
@Galina:
Grundsätzlich werfe ich auch ungern etwas weg. Von daher gibt es bei mir auch nicht wirklich eine Zeitverschwendung, wenn damit die Zeit gemeint ist, die der Baum für seine Entwicklung braucht.
Es wäre es natürlich Quatsch, nachdem du geschnitten hast, alles über den Haufen zu werfen, bevor du das Resultat Deiner Arbeit beobachten konntest.
Falls Du also mit Deinem Mann erreichen kannst, daß Du ihn stehen lassen kannst, solltest Du sicher Dein Projekt zu Ende bringen. Auch wenn am Ende nicht das beste Teil entsteht, wird es Dir viele Erfahrungen bringen.
Halte Dich doch mal grob weg an Ayames Bild; sie hat gegenständige Äste entfernt und die Äste nach unten gerichtet. Ich halte das auch unbedingt jetzt noch für wichtig. Fixiere die Äste mit Bambusstangen und Bindematerial unterhalb der Waagerechten. Die Belichtung der Zweige verändert sich und die neuen Knospen entstehen auf den Astoberseiten. Für eine füllige Grünverteilung am gesamten Ast ist eine frühzeitige Bindung bei Kiefern das wichtigste. Viele Pompon-Formen gibt es ja nur deshalb, weil eben die wichtige Bindung nicht gemacht wurde; dementsprechend albern sehen dann nachher die Bäume aus.
Wenn Du den Stamm ansiehst, stellst Du Unregelmäßigkeiten im Längenabstand der Astkränze fest. Du hattest gerade am unteren wichtigen Kranz schon zu viel entfernt; dafür in Bodennähe zuviele unwichtige stehen lassen. Jetzt ist der Blick offen für diese Unregelmäßigkeiten. Gerade im oberen Bereich stört es am meisten. Hier wäre es wahrscheinlich zweckmäßig gewesen, die Länge des Baumes so zu kürzen, daß das zu lange Stammstück mit weggefallen wäre. Leider hattest Du schon zuviele Äste aus dem entsprechenden Kranz entfernt, so daß Du hier kein Atama mehr aufbauen kannst.
Für die Bindetechniken kannst Du dir nochmal die Bilder von Jake ansehen.
@alle:
Ich wollte nur feststellen, daß hier zwischendurch mal Äpfel mit Birnen verglichen wurden.
Es gibt eben Bäume, die über einen langen Zeitraum speziell in einer bestimmten Richtung geformt wurden, sowohl in Japan wie auch hier, wo man sich von vornherein über die Form im Klaren war und die zu entwickelnde Endgröße feststand.
Und es gibt eben die, die zwar alt sind, aber nur durch Radikalschnitte wieder verkleinert wurden und dann regelmäßig gestutzt werden. Das geht aber eben leichter mit Taxus, Ilex, etc. Bei Kiefern sieht das alles etwas anders aus.
Daß so etwas sicherlich bei der Preisfindung Einfluß hat, sollte jedem klar sein.
Und wenn man dann so anfängt, wie "unter 5000 finde ich nichts", dann habe ich mich einfach mal gefragt, wonach man denn eigentlich gesucht hat.
Gruß
Hans