Wasseraufbereitung, um Wasserwechsel zu reduzieren

G

Gelöschtes Mitglied 13748

Guest
Zu viel für den Teich gibt sicher nicht, bzw. das wäre dann extrem.
Ich meinte zu viel einer inzwischen knappen Ressource. Irgendwann wird der Grenznutzen von mehr WW ja abnehmen, da die Fische gesund sind und die Wasserparameter gut, meinst Du nicht?
 

Andi71

Mitglied
Ich denke das ist schwierig zu beantworten ...in Zeiten von Wasserknappheit ,Energiekosten usw...werden sich die masslos überbesetzen Teiche und die dazu nötigen Wasserwechsel relativieren ...Kosten ...wie schon geschrieben 10 % würde ich schon als mindestens ansehen auch bei wenig Fisch und Futter .
 

Geisy

Mitglied
Wenn wir nicht mögliche Probleme kennen können wir doch nicht sagen wieviel WW gut ist.
Bis jetzt kam nur hoher Nitrat der sich doch auch abbauen läßt.
Wofür muss er denn noch sein?
 

der_odo

Mitglied
Wenn wir nicht mögliche Probleme kennen können wir doch nicht sagen wieviel WW gut ist.
Bis jetzt kam nur hoher Nitrat der sich doch auch abbauen läßt.
Wofür muss er denn noch sein?
Keime, Bakterien, phenole? Hemmstoffe, Eiweißverbindungem, verbrauchte Mineralien, Spurenelemente,...

In meinem Aquarium hatte ich mittelamerikanische Großbuntbarsche. Da geht es auch mal ruppiger zur Sache.
Wenn die sich mal wieder die Köppe eingehauen haben, habe ich erstmal einen großen Wasserwechsel gemacht. Das minimiert die Gefahr von Verpilzungen.
 
Wofür muss er denn noch sein?
Wasserwechsel Koiteich

Das "Auffüllen" eines Teiches zum Ausgleich der Verdunstung gilt nicht als Wasserwechsel, da dabei keine Schadstoffe entfernt werden. Ziel ist es, die Konzentrationen gelöster Verbindungen im Teichwasser zu reduzieren.

Im Allgemeinen werden 10-20% des Teichwassers wöchentlich abgelassen und durch frisches Wasser aus dem Wasserhahn oder Brunnen ersetzt. Bei der Nutzung von Brunnenwasser sollte unbedingt eine regelmäßige Analyse auf dessen Tauglichkeit für die Koi gemacht werden.

Wasserwechsel sind entscheidend für die Kontrolle der toxischen chemischen Ansammlung im Koiteich, aber wenige wissen, dass Wasserwechsel auch Pheromone reduzieren, die sich im Koiteich konzentrieren. Pheromone können das Wachstum der Koi einschränken, besonders wenn der Teich eine hohe Besatzdichte hat. Chemische Schadstoffe und Pheromone werden am besten durch regelmäßige Wasserwechsel kontrolliert.

Pheromone sind Chemikalien, die von lebenden Organismen ausgeschieden werden und bei Individuen derselben oder anderer Arten eine spontane Reaktion hervorrufen. Fische verwenden häufig Pheromone als Kommunikationsform. Sie sind aber auch in der Lage, aggressive Pheromone in ein überfülltes Gewässer freizusetzen. Diese aggressiven Pheromone unterdrücken die Fähigkeit der anderen Fische, Krankheiten zu bekämpfen und hemmen deren Wachstum.

Wenn in dem System Ammoniak, Nitrit oder Nitrat auf toxische oder tödliche Werte ansteigen, sollte man einen sofortigen Wasserwechsel, unter Berücksichtigung von Temperatur und pH, von mindestens 30% und bis zu 50% des Gesamtsystems durchführen. Das neu hinzugefügte Frischwasser löst keine Probleme, die mit hohen oder giftigen chemischen Schadstoffen verbunden sind, es verdünnt sie nur auf ein für die Fische akzeptables Niveau.

Bakterielle Probleme lassen sich nicht mit Wasserwechsel lösen. Im Gegenteil, Wasserwechsel kann die Situation unter Umständen sogar verschlimmern. Stichwort, Bakterienblüte nach einem Wasserwechsel.

Wie oft man Teichwasser, bzw. welche Menge, man wechseln sollte hängt wesentlich von der Größe des Teiches und der Besatzdichte ab. Bei hoher Besatzdichte und kleineren Teichen (<20000 Liter) sind 15% die Woche angebracht. Bei größeren Teichen (>20000 Liter) reichen 10% die Woche.

Bei geringer Besatzdichte reduzieren sich die Wassermengen bei kleinen Teichen auf 10% und bei großen Teichen auf 5% pro Woche.

Diese Richtwerte gelten für die Monate März-Oktober. Von November-Februar sind die Fische inaktiver, daher kann man die Wasserwechsel deutlich absenken.

Ohne Wasserwechsel sind oft hohe Nitratwerte zu messen und Schaum kann auf der Oberfläche des Koiteiches auftreten. Dies sind zwei klare Indikatoren dafür, dass es Zeit für einen Wasserwechsel ist. In der Tat, wenn Schaum erscheint ist ein Wasserwechsel überfällig und eine größere Menge als normal sollte gewechselt werden.

Es gibt Zeiten in denen Wassermangel vorliegt. In solchen Situationen gibt es Lösungen. Am einfachsten ist es, das Wasser, das ausgetauscht wird, einfach wiederzuverwenden. Pflanzen, Gras und Obstbäume werden das nitratreiche Wasser lieben.

Eine weitere Option ist die Verwendung von chemischen Oxidationsmitteln um Wasserwechsel zu minimieren. Die Behandlung der Wahl ist Wasserstoffsuperoxid.
 

der_odo

Mitglied
Ich hatte auch einmal überlegt einen 500l Behälter zu verbuddeln, die Pumpe vom Filterausgang dran zu schließen und dann einen frischen dicken Weidenast rein zu stellen. So schnell wie Weiden wachsen und Wurzeln bilden, müssten die Unmengen von Schadstoffen aus dem Wasser aufnehmen…
 
G

Gelöschtes Mitglied 6466

Guest
Seit den "Dürrejahren" verfolge ich regelmäßig die Pegelstände von unseren Talsperren.
Der Verlauf ist über das Jahr schon dramatisch. Zum Herbst hin sind die Talsperren nur noch unter 30% gefüllt. Und im Herbst hatte es in Niedersachsen wenig geregnet.
Seit Dezember füllen sich die Talsperren langsam, wir sind aber gerade einmal bei knapp 50% angekommen.

Was könnte man zukünftig für seine Koi tun, wenn das Gartenwasser begrenzt wird?

Verdrecktes Wasser vom mechanischen Vorfilter auffangen, Dreck mittels Sieb o.ä. vom Wasser trennen und das Wasser wieder beiführen könnte zwar den Wasserverlust ausgleichen, ersetzt aber nicht den klassischen Wasserwechsel.
Mit einem Pflanzenfilter könnte man abbaubare Stoffe wie Nitrat und Phosphat reduzieren, aber Keime, Bakterien könnte man nur mit viel Ozon oder viel UV Strahlung reduzieren, was dann aber auch teuer werden kann. Keine Ahnung, ob sich durch UV weitere Hemmstoffe reduzieren lassen, die für die Entwicklung der Koi nicht all zu gut sind. Zudem bräuchte man für einen ausreichenden Pflanzenfilter wieder eine ordentliche Fläche...
Och Leute, das Problem habe ich doch schon seit 11 Jahren gelöst. Das System läuft seit 2011 problemlos. Wasserwechsel mache ich fast keinen. Fülle nur Verdunstung und Trommlerwasser auf. Mittlerweile brauche ich für alles nur noch so 35-40 Watt. Da versottet nichts, NO3 bei 1 mg, PO4 unterhalb der Nachweisgrenze, NO2 und NH4 quasi 0. Frischwasser würde die Werte massiv verschlechtern. Das einzige Problem was ich habe ist, dass das Wasser so sauber ist, dass die Pflanzen kümmern.


Kann alles gerne vor Ort begutachtet werden.
 

der_odo

Mitglied
Das einzige Problem was ich habe ist, dass das Wasser so sauber ist, dass die Pflanzen kümmern.

Kann alles gerne vor Ort begutachtet werden.
Das ist auch mein Problem:
Ich hatte in der Flachwasserzone Pflanzkörbe, den oberen Rand liebevoll mit Ufermatte umwickelt, damit die Koi sich nicht verletzen. Leider ist da immer Futter reingetrieben, an das die Koi nicht mehr dran gekommen sind.
Unterwasserpflanzen wie Seerose, wasserpest usw... hatte nicht funktioniert, Wasser hatte zu wenig Nährstoffe, Spurenelemente, usw. Keine Ahnung, ob das an den häufigen Wasserwechseln lag oder ob sich das Wasser verändert hat:
Zum Schluss hatte ich nur noch die Seerose und die ist dann nach ein paar Jahren auch noch eingegangen, dabei soll die pöstlingsberg ja riesengroß werden. Die Koi waren es nicht, das hatte ich getestet...
Deswegen will ich eher extern arbeiten, besonders, wenn ich mal behandeln muss....

Ansonsten, sehr schöner Teich, Münsteraner. Leider ist es für einen spontanen Besuch ein bisschen weit. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 6466

Guest
Ah, ja, was mir noch einfällt. Durch biologische Prozesse kann der KH-Wert langsam runtergeknuspert werden. Und dann irgendwann PH-Sturz. Das ist problematisch. Habe ich bei MK gelernt ;-) Und weil ich überhaupt keinen Bock habe, ständig die Wasserwerte zu messen, habe ich einfach mal ein drei Säcke CaCO3 in den Filtergraben gekippt. Das Zeug liegt da halt rum und ab PH 7,3 geht es halt langsam in Lösung und stabilisiert den PH auf diesem Niveau. Und nein, da ist kein Schlamm drin, in dem der Kalk versinkt.
 

der_odo

Mitglied
Aber wie sieht nun die Geschichte nach einem Pflanzenfilter aus?
Wenn man keinen Wasserwechsel oder nicht mehr so viel Wasser verwenden darf aufgrund von Wasserknappheit. Wie kann das Wasser nach dem Pflanzenfilter aufbereitet werden, sodass es für Koiteiche ausreichend, Frischwasser Qualität hat?

Z.B. ein 1m3 Becken stark ozonisieren, Ozon austreiben, Wasser in den Teich pumpen?
Das macht man (automatisiert) 6x pro Woche und schon hat man fischgerechtes sauberes Wasser, ähnlich wie 20%Wasserwechsel?
Oder lieber kontinuierlich mit einer kleinen Pumpe einen Ozonkreislauf aufbauen, sodass man z.B. 6000l pro Woche sterilisiert hat?
 
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