Wintertemperatur - Erfahrungsbericht

hallo ludger,

der kanal hat natürlich nichts mit teich zutun,
hat nur von der optik gepasst.

zum teich;. nein es ist kein see, es ist wirklich ein teich.
er wirkt nur so auf den ersten blick.
angelegt wurde er als regenauffangbecken. man hat die form
gewählt um die optick etwas auf zu lockern.
die maße sind ca 5,5x30m etwas als Y- form angelegt, also noch
mal ca 5x5m. die ränder sind flach abfallend und in der mitte
1,10m = auch max tiefe. zwar eine große oberfläche aber
rechen technisch nicht soviel volumen an wasser.
bepflanzt mit etwas rohrkolben, iris und mummeln.
komplet mit einer kiesschicht belegt und jegliches regenwasser
wird eingeleitet( nur regenwasser ). bei sehr starken regen
oder lang anhaltenden regen tritt das wasser mehrere meter über
den teichrand. angelegt 1998. irgend wann hatte der teich leben.
erst plötzen und rotfedern ( als angler bringen derart kleine fische
auch punkte, du/ihr weißt was ich meine ).
ab 2003 tummelten sich aufeinmal 6 schuppen und 1 spiegelkarpfen
ca 30 cm im teich, dazu noch hunderte plötzen und rötfedern.
2005 haben die karpfen das 1. mal gelaicht, ( war ein tolles schauspiel).
ich hatte noch einen nachzuchtkoi von 2004, kalt überwintert 17cm
aussehen ghost. der gedanke lag nah. eine wasserprobe wurde doch
noch gemacht, ph 6,8, NO2 0, NO3 0,08 bei geschätzten 200m³.
2007 und 2008 wurde jeweils noch 1 koi eingezogen. karpfen und koi
laichen jedes jahr ab. mittlerweile sind von jedem jahr nachzuchten
vorhanden und die koi mischen ordentlich mit. zählen ist zwecklos.
alle größen in massen. gefüttert wird sporadisch ohne regelmäßigkeit,
mal tostbrot, mal brötchen, ich spendiere 10kg ciprico white und dann
geht schon mal auch eine leberwurst oder rotwurstschnitte über
den tisch vielmehr ins wasser. 2010 ergab eine wasseprobe fast
die gleichen werte und der fisch bestand hat sich mehr als ver 10. facht.

2010, 2011 und 2012 hatten wir doch ganz schöne winter.
unter anderen lang andauernde winter mit frostperioden oder
wie der letzte kurz aber extrem frost über eine woche.
2010 haben wir kein temp. gemessen, mehr schon abschreibungen
in kauf genommen.
2011 ergaben mehrer messungen bei 1,10m 4,0 bis 4,2°C,
im febuar 2012 war es bei -24° für uns doch etwas bedenklicher.
nach der ersten nacht waren es doch noch 4°. nach 3 tagen haben
wir mit kommastellen gerechnet. 3,64°C. dieser wert hat sich dann
über mehrere tage sogar wochen so gehalten, bevor die komma-
stellen wieder angestiegen sind. die eisstärke lag bei 27 cm.

ich möchte nicht das einer dieser teich als maßstab betrachtet
oder dergleichen. es ist halt unser teich auf arbeit, nicht meiner allein.
ich wollte nur mal so zeigen, wie sich so ein teich, welcher es nun mal
ist, mit fischen ( karpfen/kois ), ohne power futter, ohne filter,
ohne heizung auch im winter verhalten kann.
eine selektion der karpfen/kois ist und muss nächstes jahr
durchgeführt werden. auch müssen die plötzen und rotfedern
stark dezimiert werden. ein zander hat den erfolg noch nicht
gebracht, seit 2010, wie auch.
ach noch eins, trotz des vielen abgeleiteten regenwassers,
man weiss, was alles so von den dächern kommt, ist der teich
70% im jahr klar. man sieht den zander regelmäßig.
glaubt mir, wenn ich den aufwand betrachte den ich zuhause
so betreibe und sehe den teich auf arbeit dann fange ich auch an zu
grübeln. anderseits ist es auch mein 2. baby und den aufwand
zuhause betreibe ich gerne.

es ist doch ganz schön viel geworden, hoffentlich langweilt es nicht.
ich werde auch keine korrektur lesen, weil ich einfach auch mal eine
rauchen gehen möchte.

michael
 
Hai !

Hier mal ein Statement von Toshio SAKAI zum Thema Koi im Winter:

Der Ursprung der Koi liegt in der Yamakoshi Region of Niigata, welche für starke Schneefälle und Kälte bekannt ist. Die ursprünglichen Koi von dort wurde viel kälter gehältert und waren robuster.
Die heutigen, modernen Koi wachsen in einer überfürsorglichen Situation auf und können ab einer Temperatur von 2 Grad C. sterben.

Zum Füttern:

Wenn die Wassertemperatur unter 10 Grad geht, ist es Zeit, mit dem Füttern aufzuhören.
Manche machen das erst ab 8 Grad, aber dass kann schon zu spät sein.
Koi verschwinden regelmäßig von der Oberfläche, wenn die Temperatur unter 8 Grad fällt. Von daher wird es als sicher angesehen, ab 10 Grad mit dem Füttern aufzuhören.
Während der „Winterstarre“ darf dann nicht wieder mit dem Füttern angefangen werden.

Erst zum Frühjahrsbeginn fangen die Koi an, Algen vom Boden und von den Wänden zu fressen. Sie aktivieren damit die Enzyme ihres Verdauungssystems und es ist das Zeichen, dass sie bereit sind, wieder gefüttert zu werden und die Winterstarre zu beenden.


Nicht wörtlich übersetzt aus dem NISHIKIGOI MONDO



Ein klares Statement dafür, dass in unseren Breitengraden, wo die kühle Jahreszeit sehr lange dauert dafür gesorgt werden muss, die Teichtemperatur möglichst lange hoch zu halten, um die Zeit der Winterstarre möglichst kurz zu halten.
Ob nun mit Heizung oder Brunnenwasser ist ja egal.
Eine Heizung wäre sicher der Idealfall, da man mit frischwasser auch nicht wirklich über die magischen 8-10 Grad kommt.

Bis Jahresende die Temperatur obenhalten, dann 2 Monate Winterruhe und wieder hochfahren.
 
Hallo Jens,

ich finde die Temperatur um die 8-10 Grad nicht für optimal.
Hier ist meiner Meinung nach das Imunsystem nicht mehr so stark, um den Parasiten paroli bieten zu können.
Ich versuche diesen Bereich immer schnell zu umgehen. Ich habe im Winter unter 6 Grad, wobei hier auch ein bis zweimal in der Woche ein paar Körner Sinkfutter reinfallen, solange dies aufgenommen wird.
 
JeMe schrieb:
Zum Füttern:

Wenn die Wassertemperatur unter 10 Grad geht, ist es Zeit, mit dem Füttern aufzuhören.
Manche machen das erst ab 8 Grad, aber dass kann schon zu spät sein.
Koi verschwinden regelmäßig von der Oberfläche, wenn die Temperatur unter 8 Grad fällt. Von daher wird es als sicher angesehen, ab 10 Grad mit dem Füttern aufzuhören.
Während der „Winterstarre“ darf dann nicht wieder mit dem Füttern angefangen werden.

Erst zum Frühjahrsbeginn fangen die Koi an, Algen vom Boden und von den Wänden zu fressen. Sie aktivieren damit die Enzyme ihres Verdauungssystems und es ist das Zeichen, dass sie bereit sind, wieder gefüttert zu werden und die Winterstarre zu beenden.


Nicht wörtlich übersetzt aus dem NISHIKIGOI MONDO

Hallo Jens!

Ich hätte den Text nicht eingestellt, entscheidet ist die regionale Lage des Teiches. Einige Regionen in D haben von September bis April Teichtemperaturen unter 10°.
Solche Fütterungsempfehlungen wären fatal, für Koi deren Besitzer dies betrifft.

Niemand der hier liest, besitzt einen Teich in Japan.

http://www.iten-online.ch/klima/asien/japan/niigata.htm

http://www.iten-online.ch/klima/europa/ ... enchen.htm
 
Hi,
ich gebe solange etwas Futter, wie die Koi fressen. Bei 4°C kommt in der Regel keiner mehr.
Jetzt allerdings bei 11°C sind die Herrschaften noch neugierig fressen.

Gruß Klaus
 
Hallo Jens,
JeMe schrieb:
Die heutigen, modernen Koi wachsen in einer überfürsorglichen Situation auf und können ab einer Temperatur von 2 Grad C. sterben.
neben der absoluten Minustemperatur ist vor allem eine schnelles und starkes auf und ab der Temperaturen bei Wetterumschwung im Winter ein Grund für die Probleme der Koi.
Die 2°C sind so eine Faustregel, die Koi halten aber auch durchaus einige Zeit kühlere Temperaturen aus. Hier ist dann aber das Risiko von Ausfällen deutlich erhöht.
Dies kann, vor allem bei Eisbildung, drei Gründe haben:
1. das Immunsystem wird stark beeinträchtigt, es hat eine Art "Gedächtnis" für Kälteschocks.
2. es bilden sich eventuell Eiskristalle an den Kiemen und schädigen diese dadurch.
3. es kommt zu Erfrierungen an der Oberfläche der Haut (Frostbeulen), die Amerikaner nennen dieses Phänomen bei den Fischen Superchill.
Direkte Mortalität durch Kälte ist relativ selten, meist kommen zusätzliche Faktoren hinzu. Dies wirkt sich dann einige Wochen später erst sichtbar aus.
JeMe schrieb:
Zum Füttern:
Wenn die Wassertemperatur unter 10 Grad geht, ist es Zeit, mit dem Füttern aufzuhören..
Diese Ansicht ist durch neuere Forschungen widerlegt. Man hat den Inhalt des Verdauungstraktes von Karpfen bei anhaltend niedrigen Temperaturen von 3°C untersucht. Dort fand man neben Zooplankton (natürliche Nahrung) auch gegebenes Futter (Futterpellets).
JeMe schrieb:
Koi verschwinden regelmäßig von der Oberfläche, wenn die Temperatur unter 8 Grad fällt. Von daher wird es als sicher angesehen, ab 10 Grad mit dem Füttern aufzuhören.
Diese "Sicherheit" halte ich für nicht gegeben.
JeMe schrieb:
Während der „Winterstarre“ darf dann nicht wieder mit dem Füttern angefangen werden.
Diese "Winterstarre" ist weit weniger ausgeprägt als vermutet. Zumindest in der Natur sind die Karpfen weit aus aktiver als vielfach erwartet, siehe auch den Link von Jürgen zu einer Studie.
JeMe schrieb:
Eine Heizung wäre sicher der Idealfall, da man mit frischwasser auch nicht wirklich über die magischen 8-10 Grad kommt.
Die 8-10°C sind keine magische Grenze. Aber ich gebe Dir recht, man sollte den Spielraum der Temperatur nach unten nicht ausreizen. Welche technische Lösung der einzelne Koihalter da nutzen kann ist doch stark von den Gegebenheiten vor Ort abhängig.
Eines sollte er sicher nicht tun, über den Winter größere Mengen Salz in den Teich tun.

Gruß Mikrobe
 
Hai !

Ich hätte den Text nicht eingestellt
Warum nicht ? Hier geht es um unterschiedliche Meinungen, die man diskutieren kann.
Und die Meinung eines Top-Züchters finde ich immer mal eine Diskussion wert. Ob man diese Meinung auch für uns hier so akzeptiert ist die andere Sache.

entscheidet ist die regionale Lage des Teiches.
Deshalb schrieb ich ja auch, dass es ein Statement für die Beheizung von Teichen in unseren Breitengraden ist. Hier sind die Temperaturverläufe ganz anders :wink:

Solche Fütterungsempfehlungen wären fatal, für Koi deren Besitzer dies betrifft.
Wie schon gesagt, es geht nicht darum zu sagen, dass diese Aussage von einem bekannten Züchter aus Japan stammt und damit auch so auf unsere Teiche umgelegt werden kann. Das machen aber leider immer noch einige und muten damit ihren Fischen viel zu. Aber selbst da muss man wieder unterscheiden, wo die Koi gehalten werden und was die Natur ihnen bietet.

ich finde die Temperatur um die 8-10 Grad nicht für optimal.
Ich bezog mich auf die Temperaturspannen, die Sakai da beschrieben hat. Für mich wäre der Idealfall, bis Ende des Jahres zu heizen und dann die Temperatur sacken zu lassen, damit die Koi sich ablegen können. Zwei Monate später wieder hochheizen.

Aber: Fast jeder versucht heutzutage seinen Teich durch eine Abdeckung vor dem Auskühlen zu schützen und sich damit die Heizung zu sparen.
Damit erreicht man aber auch, dass sich die Temperatur des Wassers sehr lange in den "kritischen Bereichen" hält.
Das wirft die Frage auf, wie kritisch dieser Temperaturbereich tatsächlich für die Fische ist ?

Diese Ansicht ist durch neuere Forschungen widerlegt. Man hat den Inhalt des Verdauungstraktes von Karpfen bei anhaltend niedrigen Temperaturen von 3°C untersucht.
In meinen früheren Hardcore-Zeiten war ich des Öfteren mal Winterangeln. Auch zu dieser Zeit haben wir Karpfen gefangen. Die fressen ganz sicher, was man ja am eigenen Teich auch sehen kann.
Die Frage ist für mich, was gesünder ist: Kurze Fütterungspause durch Regelung der Temperatur mittels Heizung und Vermeidung der "kritischen Temperaturen", oder aber durchfüttern so lange es geht, wenn man keine Heizung hat.


Diese "Sicherheit" halte ich für nicht gegeben.
Ich gehe davon aus, dass der Herr Sakai nicht unsere Winter im Blick hatte. Hier wären dass Futterpausen von 5 Monaten. :shock:


Diese "Winterstarre" ist weit weniger ausgeprägt als vermutet. Zumindest in der Natur sind die Karpfen weit aus aktiver als vielfach erwartet, siehe auch den Link von Jürgen zu einer Studie.
Ich finde in diesem Zusammenhang die Aussage interessant, dass die Koi aufgrund ihrer Hälterung in Japan "anfälliger" oder sensibler sein sollen.
Demnach wären Koi zwar Karpfen, hätten aber aufgrund ihrer Herkunft an Robustheit eingebüßt. Das ist ja ein Argument, was man häufig liest.

man sollte den Spielraum der Temperatur nach unten nicht ausreizen.
So ist es. Aber Temperatur ist nicht alles. Der gut konditionierte Fisch steckt einiges weg. Man sollte daher im beachten, dass der Winter eigentlich schon mit der Vorbereitung der Fische auf die niedrigen Temperaturen im frühen Herbst beginnt.
Dazu zählt dann die Wahl des Futters, der Herbstcheck auf Parasiten, die Kontrolle der Anlage undundund...
 
Es wird ja auch immer von den 4-6 Grad erzählt, da sind die Backi am schlechtesten dran.
Mag ja so sein, aber wie soll man das bewerkstelligen? Neben der Heizung noch ne Kühlung aéinbauen? Also Blödsinn.
Und neben den schlechten Backis teilen sich und arbeiten auch die guten schlechter, denke ich mal.
Um die Achterbahnfahrt zu minnimieren fahre ich den Teich auf 8-9 Grad.
 
Hallo ,

also wenn irgendeine Temperatur besonders schlecht für Cyprinus carpio wäre hieße dies ja, daß es in diesen Habiaten wo diese überwiegen , es überhaupt keine Karpfen geben dürfte . Das der Koi , bedingt durch Aufzucht und Zucht , kälteempfindlicher sein kann , ist wohl auch Fakt .
Wie groß muß ein Nissai sein ? :lol:
Aber alles ist so wie es ist und nicht mehr umzubiegen . Die Heizer setzen direkt Riesenkoibabys ein , und der Gartenteichler setzt halt Normalos ein .
Wo ist das Problem wenn man sein Biotop im Griff hat ? Man sollte halt immer abwägen suboptimale Temperatur / restliche Wasserparameter /Verhältnissmäßigkeit des betriebenen Aufwandes , ethisch / wirtschaftliche Vertretbarkeit .

Gruß Stephan
 
Ich hab gerade den Film angeschaut bei YouTube und versuche verzweifelt den Ton wegzubekommen, ich hör mich da sowas von schwul an als wäre ich die größte tukke von deutschland :(
 
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