Massensterben nach einer Woche Frost

G

Gelöschtes Mitglied 13748

Guest
Das klingt zwar schlüssig, einen Beleg dafür, dass Koi, die von klein auf kalte Wassertemperaturen gewohnt sind, weniger empfindlich sind, gibt es jedoch nicht oder?
 

konny

Business Mitglied
Das Argument, dass die hier in Teichen durch Zufall geborenen oder in Japan, Polen oder sonst wie kalt überwinterten Koi robuster sind, höre ich oft. Dass diese den Winter dort überlebt haben, hat nichts mit kälteresistent zu tun. So ein Mudpind einer Koifarm ist in der Regel mehr als 4 m tief, so dass dort unten garantiert nicht weniger als 4 °C herrschen.
Auch wenn sehr viele Fische diesen niedrigen Temperaturbereich überleben heisst es noch lange nicht das es für sie gut ist. Da wird sich permanent der Kopf heiß geredet über artgerechte Haltungs, über Bodengrund und Pflanzen und natürliche Ernährung. Aber das Bedürfnis nach einer Wassertemperatur im Winter, die das Überleben nicht zu einem Kampf macht, wird bewusst ignoriert und schön geredet.
So ein regelmäßiger Überlebenskampf wirkt sich auch auf die Lebensdauer aus. Schäden am Nerven und Organsystem, geschwächte Muskulatur und Herz. Muskel und Fettabbau über den Winter. Jeden Sommer zwei Schritte vor (mit Glück) und im Winter einen Schritt zurück, macht die Lebensstrecke auf Dauer deutlich kürzer. Wenn diese Tiere dann nur 10 oder 15 Jahre alt werden, kommt immer das Argument: Es war ja kein richtiger Koi, sondern nur so ein billiger, die leben ja nicht so lange. Sorry, das ist Quatsch. Die würden genau so lange leben wie andere wenn sie nicht so kämpfen müssten.
 

der_odo

Mitglied
Diese Diskussionen wurden auch schon früher in Aquarienforen geführt.
Aber da hat Hälterung vs Überlebenskampf auch keine Einsicht gebracht.
Da wurden Diskus bei 24°C oder Schmetterlingsbuntbarsche bei 22°C gehalten.
Warum man sich dann nicht Fische gemäß der Aquarientemperatur aussucht, habe ich auch nicht verstanden. Wenn einer verendet ist, hat man stillschweigend Ersatz besorgt. Dafür hätte man auch 2 Grad höher heizen können.

Es ist aber nunmal so, das Leute sich bestätigt fühlen, weil es ja 15 Jahre gut gegangen ist. Und wenn dann mal einer verendet uns 2 Jahre später wieder, dann ist das so. Diese Denke ist für mich aber auch gut nachvollziehbar, auch wenn ich das so nicht praktiziere. Zu einem Fisch wird man nie eine feste Bindung aufbauen. Der Tod ist nicht emotional schmerzlich wie bei einem treuen Hund. Wenn überhaupt, dann nur finanziell. Und ein neuer Koi ist schnell gekauft.

Bevor ich mich über Haltungsformen von Koi aufrege, die nicht meinem Ideal entsprechen, sollte man lieber andere schwerwiegendere Missstände eleminieren.
Ich finde es aber auch schade, dass Berichte von Konny sogar ins Lächerliche gezogen werden, nur weil man sich für eine andere Herangehensweise entschieden hat...
 

Geisy

Mitglied
Mir ging es darum das ich mir niemals warm groß gemästete Koi kaufen würde und die kalt überwintern, egal aus welchem Land die kommen.
Meine 3 ältesten Koi leben kalt überwintert schon 37Jahre.

Gibt es Züchter die nicht auf schnell groß aus sind um schnell Geld zu verdienen, sondern auf Gesund und langes Leben züchten?
 

konny

Business Mitglied
Jeder Züchter macht unterschiedliche Qualitäts Stufen für unterschiedliche Geldbeutel und Ansprüche. Das ist auch nicht speziell so gezüchtet, sondern wird bei der Selektion entschieden. Beispiel: wenn ein Koiweib, etwa 100.000 Eier ablaicht die befruchtet sind. Dann bleiben nach der Selektion maximal 500 Fische für den Verkauf und zum großziehen übrig. Davon sind, wenn es hochkommt, 5-10 sehr gute Tiere und vielleicht ein oder zwei hervorragende. Der Großteil ist von mittlerer und geringer Qualität und somit von mittlerem und geringem Wachstum. Man bekommt also was man bezahlt.
Dann gibt es natürlich noch die welche gross werden, egal ob man viel oder wenig bezahlt hat. Wenn man Bonsai Koi in seinem Teich möchte, sollte man grundsätzlich diese Varietäten meiden und für andere „Farbschläge“ weniger ausgeben.

Im übrigen werden auch sehr viele, sehr hochwertige Koi, kalt überwintert. Nicht jeder der sehr viel Geld für Fische ausgibt, heizt oder muss heizen. Aber jeder, dem seine Tiere wertvoll sind, unabhängig vom Preis, kümmert sich um eine Überwinterung bei der keine Lebensgefahr droht. Auch die 4°C Marke nennt man kalt überwintern. Dazu muss der Fisch nicht gefrostet werden.
 

flex

Mitglied
Eine gute Isolierung vom Filter trägt zusätzlich dazu bei die Temperatur zu halten.
Ich kenne viele die keine Teichheizung haben, die Temperatur mit einen Abdeckung stabil halten.
Jegliche Isolationsmaßnahmen können ohne Wärmeeintrag, Temperatur nicht stabil halten,
sondern Abkühlung nur verlangsamen, ebenso eine 1-2°C Temperaturerhöhung durch einen Teilwasserwechsel.
@flex wie machst Du das?
Ich decke den Teich nicht ab, beheize nur den Filter und habe noch nie einen Fisch bei 4°C in die Innenhälterung verbracht,
mein ältester Koi ist 22 Jahre alt.
Wenn Koi frieren. Oder: Können Koi an Unterkühlung sterben?
konny,
Fische sind keine Menschen, Katzen oder Pferde.
Fische frieren nicht und bei den meisten ist bei spätesten 0°C Schluß, das weiß jeder, ob erfahren oder nicht.
Jeder kann sein Koihobby betreiben wie es für ihn richtig, angemessen oder möglich ist und
wer seine Fische vielleicht mal on the rocks genossen hat, ist noch lange kein Tierquäler.

Du gibst hier Empfehlungen für Koihobbyisten und in deinen Beiträgen dominieren Sterben, Tod, Verantwortungslosigkeit und Schuld.
Wenn ein Fisch in unserem Teich den Kältetod erleidet ist NICHT der Winter schuld
Die Tiefsttemperatur beim Koi beträgt 4°C Wassertemperatur.
Der Koi stirbt wenn er nicht bei den ersten sichtbaren Symptomen aus dem Teich genommen und auf Temperatur gebracht wird.
Ich kenne Teichbesitzer die mit solchen Ratschlägen ihren schlummernden Lieblingen das Weiterleben erst zu Hölle gemacht haben.
Wer ist dann Schuld?
 

konny

Business Mitglied
Jegliche Isolationsmaßnahmen können ohne Wärmeeintrag, Temperatur nicht stabil halten,
sondern Abkühlung nur verlangsamen, ebenso eine 1-2°C Temperaturerhöhung durch einen Teilwasserwechsel.
Solange Wind vom Teich ferngehalten wird, ebenso wie Schnee und Regen hält sich eine deutlich bessere Wassertemperatur als ohne Abdeckung. Sollte jedem logisch sein, aber…

Ich decke den Teich nicht ab, beheize nur den Filter und habe noch nie einen Fisch bei 4°C in die Innenhälterung verbracht,
mein ältester Koi ist 22 Jahre alt.
Das ist ein Grund, sich darüber zu freuen. In meinem Teich lebt ein Fisch mit einer Herzschwäche, der im Winter gut beobachtet werden muss und zwei die dieses Jahr zu erkennen liessen, dass es ihnen schwer fällt. Ich brauchte sie allerdings nicht rausnehmen, hätte es aber sofort getan, wenn sich ihr Zustand verschlechtert hätte.

konny,
Fische sind keine Menschen, Katzen oder Pferde.
Fische frieren nicht und bei den meisten ist bei spätesten 0°C Schluß, das weiß jeder, ob erfahren oder nicht.
Jeder kann sein Koihobby betreiben wie es für ihn richtig, angemessen oder möglich ist und
wer seine Fische vielleicht mal on the rocks genossen hat, ist noch lange kein Tierquäler.
Ja, dem wird wohl so sein, da Fische nicht mit den Zähnen klappern oder sich sonst wie bemerkbar machen können, wenn Ihnen zu kalt wird. Dass die Muskeln steif und die Atmung langsamer werden, wird den meisten nicht auffallen. Auch gibt es tatsächlich nicht den Zustand der Tierquälerei beim Fisch. Von daher kann jeder machen, was er möchte. Ein leidendes Tier wird auch die Nachbarn nicht belästigen, da die Fische äußerst leise leiden.

Du gibst hier Empfehlungen für Koihobbyisten und in deinen Beiträgen dominieren Sterben, Tod, Verantwortungslosigkeit und Schuld.
Ich glaube, jeder liest das raus, was er lesen möchte. Wer sich einen Schuh anzieht, tut dieses in der Regel auch selber. Wäre es hilfreich, wenn man zukünftig nur noch behauptet, dass der Teichbesitzer ja nichts dafür kann wenn seine Fische an Unterkühlung, Bakterien, Pilze, Parasiten oder schlechten Wasserwerten sterben? Wem trifft die Schuld, wenn in unserem Freiluft Aquarium ein Tier mangels Fürsorglichkeit stirbt?

Ich kenne Teichbesitzer die mit solchen Ratschlägen ihren schlummernden Lieblingen das Weiterleben erst zu Hölle gemacht haben.
Wer ist dann Schuld?
Wer meine Artikel liest, der weiß auch, dass ich immer davon schreibe, dass Teiche und der Umgang mit ihnen individuell ist. Des weiteren gebe ich keine Ratschläge, sondern zähle Fakten auf. Wie man seine Fische umbringt, wenn man die Temperatur nicht unter 4 °C absinken lässt, ist mir schleierhaft.
 

Franco

Plus Mitglied
Ich finde es aber auch schade, dass Berichte von Konny sogar ins Lächerliche gezogen werden, nur weil man sich für eine andere Herangehensweise entschieden hat...
Quatsch, Niemand bezweifelt Fachwissen.
Denke der Posteingang "Massensterben nach einer Woche Frost" ist eher ein bisserle unglücklich gewählt.
Klingt nach " Huch , WT 2 Grad alles tot.
Dem ist nicht so.
Sorry,
 

konny

Business Mitglied
Ich stimme dem durchaus zu, dass meine Überschrift etwas übertrieben ist. Allerdings habe ich diesen Artikel unter dem Einfluss der vielen Berichte auf Facebook über tote Fische nach der kurzen Frostphase geschrieben und da kann man schon mal etwas schockiert sein. Allerdings stellt sich immer die Frage, was ist eine Masse. Wenn in Teichen 30, 40 oder 80 % der Fische gestorben sind? Wenn nur zehn User den Mut hatten, zu ihren Verlusten zu stehen und dabei von mit etwa 50 tote Tiere gezählt werden wurden?
Zum Glück ist es wieder etwas milder, und das Sterben hat aufgehört. Hurra, war ja gar nicht so schlimm, wie ich es gesehen habe?! Nur gut das die allermeisten nicht den Mut haben über ihre Verluste zu schreiben. Sonst hätten wohl auch andere meine Bestürzung geteilt. Hier hat noch kein einziger von Toten durch den Frost geschrieben und ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei allen Mitgliedern in diesem Forum keine Fälle von Kälte Toten gegeben hat. Falls doch freut es mich umso mehr.
 
Das klingt zwar schlüssig, einen Beleg dafür, dass Koi, die von klein auf kalte Wassertemperaturen gewohnt sind, weniger empfindlich sind, gibt es jedoch nicht oder?
Doch, das sie überlebt haben.;)
Koi bis zum ersten-zweiten Lebensjahr sind recht kälteempfindlich und bekommen schon bei etwas längerer Zeit bei 6°C erhebliche Überlebensprobleme. Das Problem verstärkt sich noch wenn nicht (ein wenig) zugefüttert wird.
 

flex

Mitglied
Des weiteren gebe ich keine Ratschläge, sondern zähle Fakten auf. Wie man seine Fische umbringt, wenn man die Temperatur nicht unter 4 °C absinken lässt, ist mir schleierhaft.
@konny
Das hat auch niemand geschrieben aber seine Koi ab 4°C besser aus dem Teich zu nehmen,
in eine Innenhälterung zu packen und aufzuwärmen, das er nicht so friert, halte ich für faktisch falsch.
Fakt ist, das solche Unterfangen gerade bei Neulingen, Anfänger und Unerfahrene meist daneben geht und
für die schreibst du doch deinen Artikel.

Wer weiß schon faktisch genau warum ein Koi das Zeitliche gesegnet hat,
vielleicht nur eine Herzschwäche oder es wurde ihm einfach nur zu schnell, zu warm.
Fakt ist auch, ein Koi kann nicht schwitzen;)
Grüße FLEX
 
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