Biofilmreaktor

Hi Armin
das stimmt schon bloß dort liegt eine höhere Besatzdichte vor was das glaube ich wieder ausgleicht.
Gruß Stefan
 
Kurze Einführung in die Grundlagen des Stickstoffkreislaufes

Kurze Einführung in die Grundlagen des Stickstoffkreislaufes... da hier mal so einiges durcheinander geht, wie mir scheint. Den Phosphatkreislauf spar ich mir hier mal.

In Protein, auf Deutsch auch Eiweiß genannt, ist Stickstoff enthalten. Als Arbeitshypothese bezeichnen wir den Stickstoff jetzt mal als "BÖSE", da giftig in fast all seinen Formen. (Fette und Kohlenhydrate könnt ihr füttern bis der Arzt kommt. Da passiert nix am Wasser, da diese beiden Nahrungsgruppen nur aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen und zu Wasser und Kohlendioxid "veratmet" werden.)

Der Stickstoff aus den Proteinen wird beim Stoffwechsel freigesetzt und größtenteils als Harnstoff ins Wasser abgegeben. Der Stickstoff im Harnstoff ist nur ein ganz klein bisschen BÖSE :| Sieht man auch daran, dass der Körper das Zeug produziert und in einer gewissen Konzentration immer dort vorhanden ist. Bei einem zu hohen Wert bekommt man Blasensteine und Gicht. Nicht schön, ist aber auch nicht tödlich.

Das ändert sich schlagartig, wenn der Harnstoff weiter oxidiert wird außerhalb des Körpers. Jetzt kommt der Stickstoff in vier weiteren viel böseren Varianten vor.

Zunächst die drei Zwischenprodukte:

Ammonium - ganz gut böse. :evil: Vornehmlich im realativ sauren PH Bereich (0-7) zu finden.

Ammoniak - Üblest Böse! :twisted: :twisted: :twisted: Ist das Gegenstück zum Ammonium, nur halt im Basischen Bereich(PH 7-14). Also wenn ihr Ammoniak im Wasser habt und das nicht wollt, kippt ein wenig Säure ins Wasser und es wird relativ harmloses Ammonium. Ob die Fische den PH-Umschlag überleben, steht auf einem anderen Blatt.

Nitrit - Ganz doll übel böse :twisted: :twisted: :twisted: :twisted: Ist eine noch weiter oxidierte Form des Stickstoff.

Das Endprodukt:

Nitrat - Böse :( - aber in deutlich höheren Konzentrationen erträglich als z. B. Nitrit. Hier sprechen wir so vom Faktor 500-1000. Nitrat ist zugleich die oxidiereste Form des Stickstoff. Genau deshalb braucht man Biofilter, damit man möglichst schnell den Weg von der Harnstoff zum Nitrat geschafft kriegt.


Das Nitrat kann nun nicht weiter abgebaut werden. Die einzige mögliche Umwandlungsform ist die Aufnahme durch Pflanzen und die erneute Bildung von Proteinen. Es wird massiv in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt. Wenn Ihr euren Nitratgehalt im Wasser durch Pflanzen senken wollt, dann müsst ihr die gewachsenen Pflanzen in regelmäßigen Abständen ernten. Die entstandene Biomasse, und somit auch den darin enthaltenen Stickstoff, nehmt ihr aus dem Teich und schmeißt es auf den Biomüll. Dann ist er raus aus dem Teich. Pflanzen, die im Teich wachsen und dann wieder darin vermodern, entziehen dem Wasser kein einziges Atömchen Stickstoff. Umgekehrt, Planzen, die außerhalb des Wassers wachsen und im Wasser vermodern - also z. B. Blätter - führen Stickstoff in großen Mengen dem Wasser zu.

Im Koi Teich ist aber wohl in erster Linie der Wasserwechsel das Mittel der Wahl. Dann sammelt sich die Suppe halt irgendwann in der Weltmeeren, aber das ist schon OK. Sind ja groß genug.

Leider leider hört sich die Story vom Superfilter hier grad so an, als ob der Stickstoff auf mysteriöse Weise verflüchtigt und man nie wieder irgendwelche Wasserwechsel machen muss. Hier wird bewusst ein falscher Eindruck erweckt. Es wird nur allgemein von Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor gesprochen, was wissenschaftlicher Unsinn ist.
 
nun ja, da mein blähton bio reaktor zusammen gebrcuen ist und ich den blähton nun gegen hel-x oder so austauschen werde ist auch der biofilmreaktor eine interessante alternative.

so bevor ich meine überlegungen dazu äusere will ich noch darauf aufmerksamm machen das ich darüber mit meiner freundin (biotechnologin!!) und meinem kumpel (verfahrenstechniker) darüber gesprochen habe. ich selbst bin übrigens bcta (assi für chemische und biologische laborat.).

wir haben wirklich ausgibig diskutiert, zkitzen angefertigt und überlegungen zu den immobilisaten aus der eigenen teichkultur angestellt.

ich will hier kein fazit aüßern sondern nur die gedanken die sich ergenen haben:

der durchmesser so wie die länge als auch der innere wiederstand, innere reibung etc des reaktors müssen relativ exakt an die durchflussrate der pumpe angepasst werden. das ergebniss dabei muss sein das sich zwar bakt. durch polymere bindungen etc ansiedeln können aber wenn die population zu groß ist muss sie wiederum dem strömenden wasser so viel wiederstand bieten das sie abgeschert und herausgespült wird.

durch das herausspülen werden ja die in den bakterien konzentrierten stoffe (aus abbau von u.a. nh4, no3...) als abfilterbare biomasse von teichwasser trennbar. somit wäre eigentlich ein entsprechendes trennsystem im nachgang angebracht. zu erwähnen ist gleich noch das aufgrund des biomasse absinkens in einer helix(etc.) kammer ein nachgeschalteter abscheider dort nicht notwendig ist.

vieleicht einen kleinen vergleich dazu:
der innenraum von heliz ist im grunde nach keiner mech. beanspruchung ausgesetz auser dem wasserstrahl (bei bewegtem hel-x) so das auch hier ein nicht zu starker aber auch nicht zu schwacher wasserstrhl zu einer optimaleren besiedlung der inneren räume führen könnte.
dies ist also im grunde nach mit dem biofilmreaktor vergleichbar.

es wird sich dennoch auch bei wesetlich höheren scherkräften (sehr starker wasserstrahl) eine besiedelung einfinden. das hängt damit zusammen das eine natürliche selektion der einzelnen bakterien untereinander statt findet. die mit besseren hafteigenschaften siedeln sich an und die anderen halt nicht.
das entsprich im grunde dem prinziep einer tierzucht.

und auch hier ist ein vergleich angebracht wie ich finde:
da ich es nicht wusste haben wir mal geraden: entweder wird der biofilmreaktor an ein großes gefäß angeschlossen das, im besten fall, den teich des besitzers simuliert (wasserwerte) dort wird es mit einer ähnlichen durchflussgeschwindigkeit betrieben wie es auch die pumpe des besitzers tun würde. durch selektion werden sich nun nur die mikroben anlagern die es bei der geschwindigkeit halt schaffen.

so und schon ist der biofilmreaktor mit speziell ausgewählten bakt, passent zum heimischen gewässer immobilisert.

alternativ kann man die bakt. auch wieder vom reaktor abspülen und in einer flasche oder wie auch immer mit dazu geben.

es scheint also nicht unbedingt notwendig zu sein den reaktor extern mit immobiliserten mikroben zu versehen. allerdings kann sich die besiedelung so wesentliuch beschleunigen (optimierte labor bedingungen)

noch eine überlegung zu der inneren form der einzelnen inneren rohre:
im gegensatz zu einem chaotischeren system (helix im wasserfass) kann hierr echt genau gesagt werden wie das wasser durchfliest, wo es wie schnell strömt und wo es langsamer wird.

wenn man nun theoretisch helix in das rohr kipt ist es immer noch recht schwierig da einem gewisse werte zum überlegen fehlen als es bei einem rohr mit einer festen form der fall ist. würde man aber das helix als rohr (also ungeschnittener enlosstrang) bekommen und das helix dürfte auch keine löcher in der ausenwand aufweisen (qwerströmungen) so wäre man dem biofilmreaktor wesentlich näher. vergleichen müsste man nur noch die effektive oberfläche.

der biofilmreaktor hat jedoch einige einfache vorteile die erwähnenswert sind (ohne darauf eingehen zu wollen ob sie den preis rechtfertigen)
er kann im prinzip mit unendlich großer strömung betrieben werden.
das heißt je größer die wassergeschw. und die wassermenge um so breiter und länger wird einfach der biofilmreaktor gemacht. das geht mit bewegtem helix nicht (zu starke abscherung des biofilms durch das wasser).

da ich aber auch nicht weiß wo ich einen solchen innenschlauch wie sie beim biofilmreaktor verbaut sind her bekommen und ich die löcher im helix nicht zukleben will wird es also doch zu einer bewegten helix kammer kommen.

erwähnenswert ist auch noch der efekt das man bei höheren wasserwerten einfach den durchsatz des biofilmreaktors steigern muss und schon arbeitet er effektiver. das hängt u.a. damit zusammen das man eine gewisse spanne hat in dem er optimal arbeitet. ist von diesem optimum ausgehend die untere durchflussrate so gewählt das sie bei "normaler" wasserbelastung alles klährt so bleibt noch eine ganze ecke bis zum max. des optimums. damit kommen durch die höhere wassergeschwindigkeit auch bis zum letzten millimeter des reaktors noch schadstoffe die abgebaut werden können (vgl kleiner geschw.: bereits die im vorderen bereich des reakt. sitzenden bakt verbrauchen "alle" schadstoffe).

das das bei der helix kammer wieder nicht geht (scherung) ist ja klar.

ich will nun aber trotzdem eine bwegte helix kammer (einfach zu bauen, preis/leistung stimmt für mich)

muss mir also nur noch überlegen wie ich die kammer konstruiere damit das helix innerhalb einer gewissen durchflussrate gleichmäßig bwegt wird und die scherung egal ob ich eine höhere durchflussrate benötig, immer gleich bleibt.

wir haben uns auch dazu schon gedanken gemacht aber erst mal sehen was bei raus kommt.

wie ich aus meinen älteren filterbasteleien weiß dauert das ne ganze weile bis man alles so hat das es funzt.

in diesem sinne

gruß rocco

ps habe gerade gesehen das kaldnes keine löcher an der seite hat so das man das einfacher in ein rohr gleichmäßig einbringen könnte
 
Ahoi Varus,

genauso isset :D

Allerdings hast du vergessen, daß Nitrat im Rahmen der Denitrifikation in anaeroben Milieu auch ab/umgebaut wird und sich als Stickstoff wieder in die Atmosphäre verflüchtigt.

Aber das haben ja die Spezialisten angeblich alle nicht im Teich :roll: :P

Gruß Armin
 
was soll ich sagen... so ist es. ist das gerät wieder zu lang, die rate zu gerin oder was auch immer so ist es wie mein alter blähtonfilter ein nitriterzeuger.

in diesem sinne koink :D


aso habe übrigens nach dem prinzip von deters ing einen anaeroben filter mit mit paraffin als kohlenstoffquelle.

habe dazu ewig zerschnittenen kabelschutzschlauch in geschmolzenen teelichtern gebadet

alles ohne steuerung nur mit tröpfchentests eingestellt
 
arminio schrieb:
Ahoi Varus,

genauso isset :D

Allerdings hast du vergessen, daß Nitrat im Rahmen der Denitrifikation in anaeroben Milieu auch ab/umgebaut wird und sich als Stickstoff wieder in die Atmosphäre verflüchtigt.

Aber das haben ja die Spezialisten angeblich alle nicht im Teich :roll: :P

Gruß Armin

Servus arminio,

ich habe die Denitrifikation nicht vergessen, sondern bewußt für den Bereich Koi Teich weggelassen, da es meiner Ansicht nach nicht relevant ist. :!:

Also, so wie ich das verstanden habe, ist es ganz schön mühsam, sich vom Stickstoffmolekül den Sauerstoff zu klauen, um damit irgendwas anderes zu oxidieren. Und deshalb wird das von Bakterien eher ungern und langsam und nur bei gutem Futter gemacht. Bei ortodox christlichen Bakterien am Sabbat gar nicht. :lol: Zur Aufbereitung von Trinkwasser durch Denitrifikation nutzt man als Bakterienfutter Alkohol (sehr energiereich!). So ein gutes Futter ist im Teich wohl selten vorhanden. Und jeder der jetzt schon mit der Pulle Korn auf dem Weg zum Heimtümpel ist, sollte noch mal genau nachdenken, ob sein Teich wirklich anaerobe Ecken hat! :idea: Wenig Sauerstoff, ok, kann vorkommen. Aber anaerob im Koi Teich??? Wird doch ständig von den Karpfen umgewühlt oder sind die Tierchen immer nur an der Wasseroberfläche? Und wir viel Matsch habt ihr im Teich? Vergesst es einfach.

Und denken wir noch einmal kurz über die Effizienz und Verbreitung dieses Prozesses in der Natur nach. Stellen wir uns ein schönes matschiges Reisfeld in Zentralkambotscha vor. Der Schlamm ist tief, Biomasse ist 40 cm tief in den Boden eingearbeitet worden, als der Wasserbüffel zum flügen eingesetzt wurde, das darüberliegende Wasser hat in der prallen Sonne nachmitttags lockige 40 Grad und ist somit sehr sauerstoffarm. Hier leben nur noch Fadenfische, also Lungenatmer! Die normalen Verfallsprozesse im Boden haben sämtlichen Sauerstoff verbraucht.

Was passiert???? Methan und Kohlendioxid entsteht, richtig! Also haben wir hier irgendwelche Kohlenhydrate die zu CH4, CO2 und H2O umgewandelt werden. Die weitere Oxidation von CH4 zu CO2 und H2O wird durch Sauerstoffmangel verhindert, obwohl reichlich NO3 vorhanden ist. (Die zuvor erwähnte Wasserbüffel hat zwei woch vorher noch ein Riesengeschäft dort verrichtet) Und da kommt es auch nicht zur im großen Stil zur Denitrifikation. Das erkennt man ganz leicht daran, dass man auch im nächsten Jahr dort Reis anbauen kann und der Stickstoff eben nicht in großem Stil in seine gasförmige Erscheinungsform umgewandelt wird.

Und jetzt würde ich vorschlagen, die Theorie der Denitrifikation im Zusammenhang mit Koi Teichen einfach als falsifiziert zu betrachen.

Und die Pulle Korn, die Ihr noch vor euch stehen habt, könnt ihr euch jetzt hinter die Binde gießen, aber bitte nicht in den Teich. :!:

Gruß
Varus :wink:
 
Wodka-Filter, gell .

Ich kenne jedoch schon einige Teiche mit 20cm Schlammablagerungen.
Meist sind es gepumpte oder gar ungefilterte Teiche.

Prost :D

Gruß Armin
 
aerob, anaerob und dann noch die fakultativen die zwar im jeweiligen mileau atmen aber sich nicht vermehren können.

anaerobe ecken gibt es auf jeden fall sogar in einem tropffilter der letztlich das wasser bis zur sättigung mit sauerstoff versorgen kann.

und das ist auch gut so sonst hättest du explodierende nitrit werte!!

mal ein bsp zur vereinfachung:

ein 100L teich (inkl filter) -ist ein bsp also ni über die 100 liter lästern-

und du hast einen nitritwer von sagen wir mal 0,2mg/l
das macht bei 100 litern 20mg
wenn wir nun davon ausgehen das wir pro stunde den teich einmal durch den filter pumpen so können wir sagen das wir pro stunde 20 mg no3 produzieren das der filter nicht verarbeiet. das macht dann 480 mg pro tag und so weiter. das würde alsoinnerhalb von was weis ich ein paar stunden eine salpetersäurepfütze aus eurem teich machen wenn nich paralel des nitrat abgebaut werden würde.

im übrigen rate ich dringend von leicht in wasser löslichen kohlenstoffquellen als anaeroben futter ab!!! die dosierung anhand des redoxwertes ist nicht so opt. sinnvoller ist paraffin also teelichter. darin getauchte filterkörper in einem extra bypass. hier wird nur so viel parafin abgebaut wie bakterien vorhanden sind. nun muss man nur noch den ausgang auf nitrat testen. es empfielt sich hier eher mhrere kleine filter paralel laufen zu lassen als einen langen/großen filter.

so kommt es trotz der geringen strömung nicht zum absterben der letzten bakterien am ende des filters weil es nix mehr zu futtern gibt.

ich selber benutze abflussrohre die etwa einen dreivirtel meter lang sind unten ist ein deckel oben zwei 4cm dicke schwäme mit etwas schlauch auf als abstandhalter rein gesteckt und als füllung 3 mal in heißes paraffin getauchter kabelschutzschlauch (evtl auch deniballs) achso unten kurz vorm deckel ist auch noch ein schwamm drin. in dem ganzen spaß steckt noch ein dünnes kabelschutzrohr das als lufthebefilter den ganzen spaß betreibt.
die durchflussrate beträgt bei meinen 1-1,5 liter pro 10 liter volumen.
unbedingt die schwarzen schläuche von garde*a verwenden, durchsichtige verkeimen einfach zu schnell.


na dann viel spaß

rocco
 
Publius Quinctilius Varus schrieb:
Also, so wie ich das verstanden habe, ist es ganz schön mühsam, sich vom Stickstoffmolekül den Sauerstoff zu klauen, um damit irgendwas anderes zu oxidieren. Und deshalb wird das von Bakterien eher ungern und langsam und nur bei gutem Futter gemacht. Bei ortodox christlichen Bakterien am Sabbat gar nicht. :lol: Zur Aufbereitung von Trinkwasser durch Denitrifikation nutzt man als Bakterienfutter Alkohol (sehr energiereich!).

Ich habs nun wieder ganz anders verstanden...

Die aneroben müssen sich garnicht mühen, Sauerstoff zu klauen..Sind scliesslich die aneroben..ohne Sauerstoff. Die atmen Sauerstoff aus...sind ja die verkehrtrummen ;-)
Alkohol fressen bzw saufen die auch nicht. Alkohol soll der Stickstoffträger sein. Ob energiereich, ist denen wurscht, weil die fressen doch das Nitrat...Das ist ja das, was die beim Wodkafilter auch sollen. Würden die sich aufs energiereiche Gläschen zwichendurch stürzen, bräuchten wir die doch garnicht......


Ansonsten...wo ist eigentlich LarsD schon wieder, wenn man den mal braucht?

Hat auch mit dem reaktor alles erstmal nichts zu tun. Ich stimme soweit zu, dass dem die Spülstufe fehlt.
Und habe Bedenken, dass er sich zusetzen könnte mit der Zeit.

Neo....was brutzelste denn so alles ?
 
Moin Neo,

seit wann kann man Nitrat und Phosphat wegbrutzeln :lol:

Hast du die eierlegende Wollmilchsau erfunden ? :shock:

Nitrit kannste wegozonisieren, aber Nitrat und Phosphat :) :roll:

Gruß Armin
 
Wow,
der Fachmann staunt und der Laie wundert sich. Das war sehr interessant, ehrlich.

Ich kenne die Bioreaktor von Jürgen Sch. nur aus verschiedenen Foren.
Das Ding mag funzen, trotzdem habe ich mich für die herkömmliche Filterung entschieden:

Nitrat verringere ich mit 2 Flohs Pflanzinseln sowie einer Seerose und 6 Stück Pflanzen in der Flachzone. Trotzdem sind die Nitrat Werte leicht erhöht.

Nachdem das komplette Teichwasser jedoch 1x pro Stunde durch den TF (120.00l/h Kapazität mit 3 Trommeln) und Biokammer mit Helix (10.000l/ 1.000llHelix) gelaufen ist, ist der Nitrit wert "NULL, NULL" und das bei 38 mittelgroßen (40 -80 cm) Koi. In den Sommermonaten wird 3 x 1h zu verschiedenen Zeiten mit einem SK belüftet.

Da dies bisher so funktioniert, die Koi stehen wie eine eins, mache ich wohl was richtig.
 
Koifuzius schrieb:
Publius Quinctilius Varus schrieb:
Also, so wie ich das verstanden habe, ist es ganz schön mühsam, sich vom Stickstoffmolekül den Sauerstoff zu klauen, um damit irgendwas anderes zu oxidieren. Und deshalb wird das von Bakterien eher ungern und langsam und nur bei gutem Futter gemacht. Bei ortodox christlichen Bakterien am Sabbat gar nicht. :lol: Zur Aufbereitung von Trinkwasser durch Denitrifikation nutzt man als Bakterienfutter Alkohol (sehr energiereich!).

Ich habs nun wieder ganz anders verstanden...

Die aneroben müssen sich garnicht mühen, Sauerstoff zu klauen..Sind scliesslich die aneroben..ohne Sauerstoff. Die atmen Sauerstoff aus...sind ja die verkehrtrummen ;-)
Alkohol fressen bzw saufen die auch nicht. Alkohol soll der Stickstoffträger sein. Ob energiereich, ist denen wurscht, weil die fressen doch das Nitrat...Das ist ja das, was die beim Wodkafilter auch sollen. Würden die sich aufs energiereiche Gläschen zwichendurch stürzen, bräuchten wir die doch garnicht......

Liebe Ines!

1. Die Anaeroben heißen nicht anaerob, weil sie keinen Sauerstoff benötigen, sondern weil sie sich in einer sauerstofffreien Umgebung (Kein ungebundener Sauerstoff vorhanden) von woanders Sauerstoff "klauen". (Mal nebenbei: Alkohol ist sicher nicht der Stickstoffträger, weil Alkohole per Definition keinen Stickstoff enthalten. Ist im Prinzip nur nen Kohlenstoffgerüst mit viel Wasserstoff dran und einem einzigen Sauerstoff. Anerobe Bakterien sind nicht "die Umgekehrten". Sie haben einfach nur eine alternative Sauerstoffquelle gesichert)

2. Kein Lebewesen in diesem Universum atmet bei einer energieverbrauchenden Tätigkeit - z. B. Stoffwechsel - Sauerstoff aus. Das würde so ziemlich allem widersprechen, was die Chemie der letzten 2000 Jahre erforscht hat. Das machen nur Pflanzen, und zwar bei einer energieerzeugenden Tätigkeit nämlich der Photosynthese.

Der "Klau" geht etwa so vor sich:

C2H60(Trinkalkohol) + NO3 (Nitrat) = N2 (Sticksoff Gas/blubbert aus) + CO2 (Kohlendioxid/verflüchtigt sich auch) + H2O(Wasser/ist eh im gesunden Koiteich vorhanden)

Aber ich sags jetzt halt noch mal: Denitrifikation könnt ihr im Koiteich vergessen, mal so rein mengenmäßig gesehen. Wenn ihr Wasser aus dem Teich mit hoher Sauerstoffsättigung durch irgendeinen Filter schießt, dann ist da für die anaeroben Bakterien einfach zu viel Sauerstoff drin. Das überleben die nicht. Sauerstoff ist für die Dinger ungesund. Außerdem ist die Konkurrenz von den aeroben Bakterien, deren Stoffwechsel sauerstoffgetunt viel effektiver ist, viel zu stark. Und die hier erwähnten fakultativen Bakterien nehmen den Sauerstoff gerne an, so er denn vorhanden ist.

Also willst du Nitrat aus dem Wasser entfernen bleiben nur zwei Möglichkeiten:

1. Wasser wechseln
2. Pflanzen im Teich wachsen lassen und die entstandene Biomasse auf den Kompost
 
Kleiner Nachtrag zum Thema Phosphat:

Phosphat ist ein Molekül aus einem Phosphor und vier Sauerstoff-Atomen. (PO4) Hier mal die elektrische Ladung außen vor gelassen...

In der Natur gibt es den Phosphor nur in dieser Form. Reiner Phosphor ist ein ziemlich unstabiles, selbst entzündendes Sauzeug! Macht man gerne Brandbomben raus. Einfach fallen lassen und warten bis brennt.

Das kann man nicht "wegbrutzeln" :!: . Atome, also auch das Phosphoratom, heißen nicht um sonst "die Unteilbaren". Die bleiben stabil und in diesem Fall bleiben auch die Moleküle, in denen der Phosphor gebunden ist nämlich das Phosphat, stabil.

Hier gilt wiedereinmal:
1. Wasserwechsel :idea:
2. Biomasse im Teich wachsen lassen und ab auf den Kompost :idea:
 
das mit dem nitrat und phosphat ist so nicht richtig!

auch phosphat wird von den bakterien aus dem wasser aufgenommen und letztlich in bakterieneigene biomasse verarbeitet. das stichwort ist hier ATP also adenosin tri phosphat.

allea bakterien brauchen das in großen mengen, schließlich ist es der eigentliche energielieferant. mann kann das so verstehen das je mehr atp in einem bakterium um so voller ist seine batterie.

auch das nitrat kann bakteriell und nicht nur durch pflanzen abgebaut werden. ich reduziere so meinen gesamtnitratwert.

wichtig ist letztlich nur eines: das man ab und an mal die filter ablässt und somit die biomasse (mit abstand der beste Gartendünger den ich kenne) aus dem system teich entfernt. wie man nun seine biomasse aus den gelösten ionen erzeugt ist doch letztlich wurscht.

kann den paraffin-anaeroben filter nur empfehlen und der funzt auch super. das kann ich leicht testen in dem ich die durchflussrate weiter reduziere, dann machen die anaeroben bakkis nämlich von ihrem nächsten trick gebrauch und veratmen schwefelverbindungen als energieträger weil das nitrat nich mehr für alle bakterien ausreichend zur verfügung gestellt wird. und das kann man riechen den es riecht dann wirklich ekelhaft nach schwefelwasserstoff. der schwefelwasserstoff ist übrigens sehr sehr giftig also ist das nicht das erklährte ziel und es ist auch einer der gründe warum der anaerobe filter als bypass zur bioklährstufe laufen sollte. das heist also er bezieht sein wasser aus dem biofilter und gibt sein geklährtes wasser auch wieder in den biofilter - allerdings erst nachdem über einen sauerstoffstein mögliches schwefelwasserstoff ausgetrieben worde.

die funktion lässt sich sogar mit einem tropftest prüfen - vgl eingangswasser und ausgangswasser des anaeroben filters auf nitrat
 
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