An die Besserwisser in diesem Thread,
ich erkläre euch nun mal kurz den Unterschied zwischen Kunststoff und Kunststoff. Als erste grobe Unterscheidung dient die Unterteilung in Thermo- und Duroplaste und Elastomere. Thermoplaste verflüssigen unter entsprechendem Temperatureinfluss und lassen sich daher z.B. im Heißgasverfahren materialschlüssig schweißen. Ein typisches Thermoplast ist PE-HD.
Duroplaste hingegen sind unschmelzbar, also auch nicht schweißbar. Sie sind daher deutlich temperaturbeständiger als Thermoplaste. Die mechanischen Eigenschaften können durch entsprechende Zuschlagsstoffe sehr exakt den Einsatzanforderungen angepasst werden. Die bekanntesten Duroplaste sind UP- und EP-Harze, die in Verbindung mit Glasfasern gerne auch für langlebige Teichabdichtungen verwendet werden. Duroplaste sind generell deutlich härter als z.B. PE-HD.
Hier ein Bild des Materials des OASE-Behälters im Querschnitt. Man erkennt deutlich den Glasfaseranteil darin.
Das hier gezeigte Material hat eine Stärke von 6mm!!!
Um zu verdeutlichen welcher große Unterschied zwischen "Kunststoffen" bestehen kann, hier einige techn. Daten zu PE-HD und UP-Harz mit 25% Faseranteil (das ist sehr wenig und je höher der Faseranteil umso besser die meisten mech. Eigenschaften).
Dichte:
PE-HD 0,955g/cm³
UP25 1,37g/cm³
Biegefestigkeit:
PE-HD 30 N/mm²
UP25 160 N/mm²
Schlagzähigkeit:
PE-HD keine
UP25 100mJ/mm²
E-Modul:
PE-HD 1000 N/mm²
UP25 9540 N/mm²
Es wird mehr als deutlich wie groß der Unterschied in den mechanischen Eigenschaften zweier gängiger Kunststoffe sein kann. Daher ist es absolut laienhaft einfach nur von Kunststoff zu schreiben und dies damit herabstufen zu wollen. Auf der anderen Seite müsste man dann auch von "Metall" schreiben und nicht von hochlegierten Stählen wie VA-Materialien.
Für jeden Einsatzzweck stehen meist verschiedene Materialien zur Auswahl. Hier gilt es sich für die Richtigen zu entscheiden, die den Anforderungen gewachsen sind. PE-HD z.B. sehe ich unter dem Einfluss wechselnder hoher mechanischer Belastungen nicht als die ideale Materialwahl an. Aber auch Stähle, die hier deutlich mehr zu bieten haben, müssen nicht zwangsläufig die bessere Wahl sein. Letztlich kommt es auch auf den Einsatzort an. So kann z.B. auch eine Kombination verschiedener Materialien hierbei deutliche Vorteile aufweisen.
Wenn bei einem TF-Gehäuse aus VA-Material einmal die Korrosion zuschlägt, ist es meist nur eine Frage der Zeit bis dies zu Leckagen oder anderen Störungen führt. VA-Material ist auch nicht "rostfrei", sondern weist eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit auf. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied. Es existieren einige Fachbefriffe zu den verschiedenen Korrosionschäden bei Edelstählen wie z.B. Loch-, Spalt- und Spannungsrisskorrosion. Ein ebenfalls großes Thema hierbei ist die Bimetallkorrosion, wenn zwei unterschiedliche Metalle mit direkten Kontakt zueinander verwendet werden. Insgesamt betrachtet kann man in Sachen Korrosion bei Verwendung von Stählen vieles falsch machen. Dies muss nicht immer zwangsläufig dem Hersteller geschuldet sein, denn auch der Anwender richtet sich nicht immer nach den Vorgaben des Herstellers. Es wird mal der gesamte Teich auf 0,5% ausgesalzt.... der Potentialausgleich zwischen mehreren VA-Behältern wurde vergessen....die HCL-Dosierung tröpfel in den Behälter anstatt in eine Kunststoffleitung ...etc.
Auch existieren viele unterschiedliche sogenannte Edelstähle mit teils deutlich unterschiedlicher korrosionsbeständigkeit. Das am meisten verbreitete V2a (1.4301) ist hierbei nicht unbedingt das Material der Wahl für die Einsatzbedingungen eines TF. Höher korrosionsbeständige Stähle (1.4401 und 1.4571) sind jedoch teurer und so greifen die meisten Anbieter lieber auf 1.4301 bzw. 1.4306 zurück, so dass man a) den vermeintlichen Materialvorteil mit der vermeintlichen höheren Qualität werbewirksam umsetzen und dadurch b) auch höhere Preise rechtfertigen kann. Dem Laien genügt das anscheinend, wie man hier in diesem Thread bereits nachlesen kann. Bei Verwendung von Kunststoffen muss man sich mit dieser Problematik überhaupt nicht erst auseinandersetzen. Dennoch möchte ich abschließend noch erwähnen, dass auch der Einsatz entsprechender Stähle bei einem TF durchaus keine Nachteile mitsichbringen muss. Vorausgesetzt die Materialwahl, die Materialpaarungen und die Verarbeitung sind fachgerecht ausgeführt. Allerdings muss ich hierbei auch erwähnen, dass mir so ein TF bislang noch nicht untergekommen ist.
ich erkläre euch nun mal kurz den Unterschied zwischen Kunststoff und Kunststoff. Als erste grobe Unterscheidung dient die Unterteilung in Thermo- und Duroplaste und Elastomere. Thermoplaste verflüssigen unter entsprechendem Temperatureinfluss und lassen sich daher z.B. im Heißgasverfahren materialschlüssig schweißen. Ein typisches Thermoplast ist PE-HD.
Duroplaste hingegen sind unschmelzbar, also auch nicht schweißbar. Sie sind daher deutlich temperaturbeständiger als Thermoplaste. Die mechanischen Eigenschaften können durch entsprechende Zuschlagsstoffe sehr exakt den Einsatzanforderungen angepasst werden. Die bekanntesten Duroplaste sind UP- und EP-Harze, die in Verbindung mit Glasfasern gerne auch für langlebige Teichabdichtungen verwendet werden. Duroplaste sind generell deutlich härter als z.B. PE-HD.
Hier ein Bild des Materials des OASE-Behälters im Querschnitt. Man erkennt deutlich den Glasfaseranteil darin.

Das hier gezeigte Material hat eine Stärke von 6mm!!!
Um zu verdeutlichen welcher große Unterschied zwischen "Kunststoffen" bestehen kann, hier einige techn. Daten zu PE-HD und UP-Harz mit 25% Faseranteil (das ist sehr wenig und je höher der Faseranteil umso besser die meisten mech. Eigenschaften).
Dichte:
PE-HD 0,955g/cm³
UP25 1,37g/cm³
Biegefestigkeit:
PE-HD 30 N/mm²
UP25 160 N/mm²
Schlagzähigkeit:
PE-HD keine
UP25 100mJ/mm²
E-Modul:
PE-HD 1000 N/mm²
UP25 9540 N/mm²
Es wird mehr als deutlich wie groß der Unterschied in den mechanischen Eigenschaften zweier gängiger Kunststoffe sein kann. Daher ist es absolut laienhaft einfach nur von Kunststoff zu schreiben und dies damit herabstufen zu wollen. Auf der anderen Seite müsste man dann auch von "Metall" schreiben und nicht von hochlegierten Stählen wie VA-Materialien.
Für jeden Einsatzzweck stehen meist verschiedene Materialien zur Auswahl. Hier gilt es sich für die Richtigen zu entscheiden, die den Anforderungen gewachsen sind. PE-HD z.B. sehe ich unter dem Einfluss wechselnder hoher mechanischer Belastungen nicht als die ideale Materialwahl an. Aber auch Stähle, die hier deutlich mehr zu bieten haben, müssen nicht zwangsläufig die bessere Wahl sein. Letztlich kommt es auch auf den Einsatzort an. So kann z.B. auch eine Kombination verschiedener Materialien hierbei deutliche Vorteile aufweisen.
Wenn bei einem TF-Gehäuse aus VA-Material einmal die Korrosion zuschlägt, ist es meist nur eine Frage der Zeit bis dies zu Leckagen oder anderen Störungen führt. VA-Material ist auch nicht "rostfrei", sondern weist eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit auf. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied. Es existieren einige Fachbefriffe zu den verschiedenen Korrosionschäden bei Edelstählen wie z.B. Loch-, Spalt- und Spannungsrisskorrosion. Ein ebenfalls großes Thema hierbei ist die Bimetallkorrosion, wenn zwei unterschiedliche Metalle mit direkten Kontakt zueinander verwendet werden. Insgesamt betrachtet kann man in Sachen Korrosion bei Verwendung von Stählen vieles falsch machen. Dies muss nicht immer zwangsläufig dem Hersteller geschuldet sein, denn auch der Anwender richtet sich nicht immer nach den Vorgaben des Herstellers. Es wird mal der gesamte Teich auf 0,5% ausgesalzt.... der Potentialausgleich zwischen mehreren VA-Behältern wurde vergessen....die HCL-Dosierung tröpfel in den Behälter anstatt in eine Kunststoffleitung ...etc.
Auch existieren viele unterschiedliche sogenannte Edelstähle mit teils deutlich unterschiedlicher korrosionsbeständigkeit. Das am meisten verbreitete V2a (1.4301) ist hierbei nicht unbedingt das Material der Wahl für die Einsatzbedingungen eines TF. Höher korrosionsbeständige Stähle (1.4401 und 1.4571) sind jedoch teurer und so greifen die meisten Anbieter lieber auf 1.4301 bzw. 1.4306 zurück, so dass man a) den vermeintlichen Materialvorteil mit der vermeintlichen höheren Qualität werbewirksam umsetzen und dadurch b) auch höhere Preise rechtfertigen kann. Dem Laien genügt das anscheinend, wie man hier in diesem Thread bereits nachlesen kann. Bei Verwendung von Kunststoffen muss man sich mit dieser Problematik überhaupt nicht erst auseinandersetzen. Dennoch möchte ich abschließend noch erwähnen, dass auch der Einsatz entsprechender Stähle bei einem TF durchaus keine Nachteile mitsichbringen muss. Vorausgesetzt die Materialwahl, die Materialpaarungen und die Verarbeitung sind fachgerecht ausgeführt. Allerdings muss ich hierbei auch erwähnen, dass mir so ein TF bislang noch nicht untergekommen ist.