Salz und Formalin

Mal ne andere Überlegung.
Warum überstehen Karpfen einen längeren Zeitraum in ihrem natürlichen Lebensraum, also auch im Brackwasser ohne Probleme, während Karpfen/Koi schon bei geringeren Salzgehalten im Koi- Teich eher leiden/sterben ?


Eine mögliche Erklärung dafür.

Überdenken wir mal einen Versuchsaufbau.

In den Garten stellen wir 3 gleiche Quarantänebecken (incl. Belüftung, Filterung usw.) nebeneinander. Jedes Becken befüllen wir ausschließlich mit 1m³ destillierten Wasser.

In Becken # 1 geben wir 6kg reines (rieselfähiges) Kochsalz

In Becken # 2 geben wir 6kg synthetisches Meersalz (z.B. eines für die Meerwasseraquaristik)

In Becken # 3 geben wir nichts hinzu.

In jede `Q` setzen wir anschließend eine kleine Anzahl kerngesunde Karpfen/Koi (K3).

Nun harren wir der Dinge, die wir erleben werden.

Meine Vorhersage

Die Fische in Q3 werden binnen relativ kurzer Zeit sicher sterben.

Die in Q2 werden auch nach langer Verweildauer putzmunter umher schwimmen.

Die in Q1 werden vermutlich schon nach wenigen Tagen ein fortschreitendes/zunehmendes Unwohlsein signalisieren. Später werden bei ihnen erkennbare Krankheitssymptome auftreten (Rötungen der Haut, umherschießen, torkeln, erhöhte Atemfrequenz usw.) Früher oder später werden auch diese Fische alle eingehen.

Die Begründung
Zu Q3 Der Grund für die rasche Todesfolge sollte jedem klar sein.

Zu Q2 Den Fischen geht es gut weil in diesem Wasserkörper alle notwendigen Elemente (über 80) - mehr als ausreichend - vorhanden sind. Deutlich wird das mit der Begründung zu Q1.

Zu Q1 Das 100 % reine Siedesalz enthält nur die Natriumkationen die als Zellgift wirken, da es nicht durch entsprechende antagonistische Kalium-oder Calcium-Ionen, wie sie z.B. im Meerwasser vorhanden sind, entgiftet wird.
Ein weiteres Problem entsteht ggf. durch die Konservierungszusätze (z.B. E535 Natriumferrocyanid, usw.). Komplexe Cyanide wie das Natriumferrocyanid, Kaliumcyanoferrat usw. sind für die Fische völlig unschädlich.

Einfache Cyanide sind im Gegensatz zu den komplexen Cyaniden hingegen sehr giftig für die Tiere. Laut W. Schäperclaus ist zu beachten, dass sich die komplexen Cyanide unter Lichteinwirkung zu einfachen Cyaniden zersetzen, die dann ihre Giftwirkung voll entfalten. (Diese Infos sind leider auch schon 60 Jahre alt und sind wohl in Vergessenheit geraten)

Soweit mal mein Erklärungsversuch zu diesem Thema. Vielleicht lassen sich so, einige bisher unerklärbare Todesursachen auch damit begründen. Was meinen eure Fachtierärzte? Fragt sie bei Gelegenheit doch mal. Ich vermute mal, dass einige von ihnen bei der Fragestellung erkennbare Zuckungen zeigen werden.

MfG
 
Mich würde interessieren, ob es Erfahrungen/Untersuchungen gibt, dass Salz im Teich mit 0,3% z.B. das Wohlbefinden der Fische so weit fördert, dass ihr Immunsystem Costia "bewerkstelligt". Also ohne die Parasiten direkt abzutöten.
Wenn laut einigen Tierärzten Costia ein Schwächeparasit ist, der vermehrt im Frühjahr auftritt und bei steigenden Temperaturen alleine durch die Immunabwehr der Fische in Grenzen gehalten werden kann (wenn keine andere Stressoren vorliegen), dann frage ich mich, warum häufig Formalin und Co. zum Einsatz kommen? Mehrere Wochen höhere Temperaturen UND z.B. 0,3 Salz im Teich sollten/müssten doch auch reichen?
 
Hai Hans,
Genau so ist das. Bis auf deinen letzten Satz. Wichtig ist die Infektion früh zu erkennen und befallene Fische möglichst gleich zu separieren.
Er gilt als Schwächeparasit, ist selbst aber auch ein Schlappo. Er bleibt grundsätzlich und wenn immer möglich auf seinem Wirt. Vielleicht weiß er, dass er im Wasserkörper nur eine geringe Chance hat, auch nur für einen Moment, zu überleben. Das Problem sind für uns und vor allem für die Händler die hohen Besatzdichten, wenn viele Fische direkten Hautkontakt haben. Der direkte Umstieg auf andere Koi ist so leicht möglich, wenn es für ihn und seine Mitbewohner auf Carrier 1 zu eng wird.
 
Eine mögliche Erklärung dafür.

Überdenken wir mal einen Versuchsaufbau.

In den Garten stellen wir 3 gleiche Quarantänebecken (incl. Belüftung, Filterung usw.) nebeneinander. Jedes Becken befüllen wir ausschließlich mit 1m³ destillierten Wasser.

In Becken # 1 geben wir 6kg reines (rieselfähiges) Kochsalz

In Becken # 2 geben wir 6kg synthetisches Meersalz (z.B. eines für die Meerwasseraquaristik)

In Becken # 3 geben wir nichts hinzu.

In jede `Q` setzen wir anschließend eine kleine Anzahl kerngesunde Karpfen/Koi (K3).

Nun harren wir der Dinge, die wir erleben werden.
Sorry, aber dieser Ansatz ist aus meiner Sicht völlig unhaltbar und hat mit der Wirklichkeit wenig zu tun..
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde interessieren, ob es Erfahrungen/Untersuchungen gibt, dass Salz im Teich mit 0,3% z.B. das Wohlbefinden der Fische so weit fördert, dass ihr Immunsystem Costia "bewerkstelligt". Also ohne die Parasiten direkt abzutöten.
So eine Untersuchung gibt es meines Wissens nicht. Die Erfahrung lehrt, dass Costia in der Aquakultur/Koihaltung einer der gefürchtetsten Parasiten ist und in relativ kurzer Zeit einen Bestand dezimieren kann.
In Japan wird empfohlen den Teich mit Kaliumpermanganat zu behandeln und die Koi mit einem Salzbad.
 
Hallo Jörg,
mit dem frühzeitigen Erkennen und Separieren hast du sicher Recht, im Frühjahr geht es meist los, scheuern. Zuerst denke ich, klar, es juckt uns auch mal wir kratzen usw. Dann lässt es einen doch keine Ruhe, man schaut verstärkt nach den Fischen (am Besten über Unterwasserkamera, gehe ich an den Teich, kommen die Fische natürlich zu mir und denken, es gibt Futter und scheuern nicht). Mehrere Fische Scheuern und ein Abstrich wird durchgeführt. Dann jedes Frühjahr zig Tannenpollen und natürlich Costia. Also erstmal beruhigt, Tannenpollen um die Zeit normal, diese reizen Haut und Kiemen und erklärt das Scheuern und Parasiten hat ja bekanntlich jeder Fisch. Costia, der Schwächeparasit verschwindet ja bei wärmeren Temperaturen angeblich von alleine.
Irgendwann sind aber Costia auf jedem Fisch und das Scheuern und die roten Äderchen (sehr gut bei Shiro zu sehen) nervt nur noch und nix wird im Sommer besser, es wird nichts unternommen und nächstes Jahr geht es wieder weiter. Ich habe mittlerweile über 60 Fische im 70m³ Teich, die größten über 80 cm.
Meine IH besteht aus 2 Becken, für Notfälle und Aufzucht. Einzelen Fische könnte ich da zur Not auch behandlen, aber auf 3,5m³ nicht alle. Außerdem müsste ich sie vom Teich in das 1. Stockwerk trageno_O
Mir bleibt i.d.R. nichts anderes übrig als den Teich zu behandeln, ich heize immer ab 01.03. zu und halte die Temperatur, derzeit sind es 19 Grad. Formalin bei 17 Grad hat überhaupt nichts gebracht, trotz Dosierung nach Anleitung. Ich hoffe jetzt auf Salz und bleibe die nächsten Wochen auf ca. 0,3%.
Ach ja, ich hatte ja noch nie Salz im Teich, und leider seit 12 Jahren auch keinen flächigen kurzen Algenrasen an den Wänden. Nur an manchen wenigen Stellen wachsen ein paar kurze Büschel, die werden jetzt durchsichtig und verschwinden wohl. Also natürlicher wie irgendwelche Algenmittel ist Salz allemal, wenn man seine Fadenalgen los haben möchte;)

Viele Grüße
Hans
 
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