Depressionen?
Warum eigentlich nicht.
Ich hatte mal das "Vergnügen" einen ganzen Sommer lang zu Hause zu sein. Top Wetter und auch sonst keine Lust irgendwas zu tun. Also hab ich mehr oder weniger den ganzen Tag nur die Fischis beobachtet. Ja, fast den ganzen Tag. Also solange es das Tageslicht erlaubte, war mein Platz direkt am Teich, auf der Terasse oder dem Fenster.
Ich hab dabei sehr viel über meine Fischis gelernt.
Hätte nie gedacht, daß sie ein sol ausgeprägtes Sozialverhalten an den Tag legen. Die haben richtig miteinander gespielt. Geschubst, aneinander gerieben, sich wirklich gegenseitig aufgefordert zu "spielen". Ok, kommt jedem als erstes der Gedanke "Frühlingsgefühle". Nee, Da hatten sie schon lange abgelaicht. Die Zeit war rum. Und wenn die Fischis Lust bekommen zu Laichen, dann geht richtig der punk ab. Dann ist der Teich ein Wellenbad. Da schwappt das Wasser über den Rand. Da geht die Luzy ;-) ab. Da muss ich mir immer Sorgen machen, dass kein Mädel todgejagt wird. Und mein "Woodstock" - der "aktivste" Bengel wenn's um laichen geht, der ist wenn's zu ende ist, immer völlig fertig. Der brauch dann immer min. 1 Woche bis er wieder am Fischallttag teilnehmen kann...
Ich kann auch sagen, daß sich richtige Freundschaften unter den Fischis gebildet haben. Und, daß Neulinge es recht schwer haben sich in diese Gemeinschaft zu integrieren. Eine fest eingeschworene Gemeinschaft. Razor schreibt was von ängstlichen oder mutigeren Koi. Das ist richtig. Als ängstlicher, kleiner Koi von 20 cm hast Du es ziemlich schwer an Futter ranzukommen. Wenn Du neben (oder besser unter) einem mächtigen 60 cm Koi schwimmst kommst Du Dich dann auch nicht mehr soooo mutig vor wie Du es Dir vorgenommen hast. Es gibt aber auch diese kleinen, verängstigten, die von einem grossen "adoptiert" werden. Die schwimmen dann immer in der Nähe, in direkter Nähe, suchen schon fast Körperkontakt. Hab schon gesehen, daß ein großer Futter aufgenommen hat, dann unter einen kleinen getaucht ist, daß Futter wieder ausgespuckt hat und der kleine es dann gefressen hat. Hat ihm das Futter nicht geschmeckt? Warum hat er das öfter gemacht und immer bei dem gleichen Kleinen...
Warum zeigen sich Freundschaften und den Fischis. Warum merkt der eine dass es dem anderen nicht gut geht und ihm versucht zu helfen? Einfach nur mit Körperkontakt aufzumuntern?
Ok. Das hat nichts mit "normaler" Intelligenz zu tun. Wir Menschen unterscheiden aber auch zwisch dem Handelsüblichen IQ und dem sozialen/emotionalen IQ.
Die Fachwelt sagt, das ein "dummer" Mensch mit einem niedrigen IQ keine oder sehr selten Depresionen bekommt, weil er/sie es nicht erfassen kann wie es eigentlicht um ihn steht. Aber welcher IQ ist dafür zuständig. Der "ich weis alles IQ" oder der emotion IQ?
Also für mich zeigen die Koi ein aussergwöhnliches Sozialverhalten. Besser als es manchmal bei Menschen der Fall ist. Ok, vielleicht ist mein "Koi IQ" etwas verschoben. Kann ja auch sein. Bin ja nur ein Mensch

In jedem Fall kann ich aber bei den älteren Fischen an der Art und Weise wie sie schauen, Emotionen erkennen...
Da kann es sein, dass einer eine kleine Verletzung hat, wo man sich dann auch nicht sicher ist, ober es (im trüben Wasser) schon ein Pilz ist, oder ob "Nur" die Schleimhaut etwas versucht zu regenieren. Oder Thema schubbern. Manchmal schubbern sie sich. Kommt vor. Uns juckt es auch manchmal. Aber ich hab immer das Gefühl, dass ich an ihren Augen (oder sogar der Mimik) erkennen kann wann es ihnen "dreckig" geht und ich eingreifen muß.
Ups. Ich glaub ich schweife aus.
Fazit: Warum soll ein Geschöpf, welches deutliches Sozialverhalten an den Tag legt - also Gefühle äussert nicht auch Depressionen haben können?
Wir reden nicht über die "normale" menschliche Intelligenz...