Thema Überbesatz

Esuan

Mitglied
Hallo zusammen,

es ist Frühjahr und einige von uns liebäugeln mit Neuzugängen in ihrem Teich.

Nun gibt es ja verschiedene Empfehlungen über die richtige Besatzdichte in einem Koiteich, welche nicht überschritten werden sollte.
Klar, man will den Kois unnötigen Stress vermeiden und die damit negativ verbundenen Auswirkungen.
Zudem, bei einer technischen Störung nicht gleich einen Totalausfall riskieren.

Wenn ich jedoch in vielen Blogs über Koiteiche anfange die Kois zu zählen, dann finde ich die empfohlene Besatzdichte extrem überschritten.

Die einzigen Argumente, welche für mich für einen "leicht" erhöhten Besatz sprechen könnten:
  • Die Kois können durch den entstehenden Futterneid ihre Scheu verlieren.
  • Ggf. werden auch mehr Fadenalgen abgefressen
  • Man hat mehr schöne Fische im Teich

Wie steht ihr zu dem Thema und wer hat selbst Erfahrungen mit Überbesatz?
 
Nun gibt es ja verschiedene Empfehlungen über die richtige Besatzdichte in einem Koiteich, welche nicht überschritten werden sollte.
Wie steht ihr zu dem Thema und wer hat selbst Erfahrungen mit Überbesatz?
Hallo Esuan
Überbesatz beginnt, wenn Teichsystem/Management nicht mehr in der Lage ist, koigerechte Haltungsbedingungen aufrecht zu halten.
Nicht selten regelt sich das in Folge dann von alleine und man hat schnell immer weniger schöne Fische im Teich.;)

Besatz richtete sich u.A. nach Wasservolumen, KG Fisch/Alter, Futterqualität/Menge, Abbauleistung Filter.
Diese Parameter sind individuell zu betrachten aber die häufige Empfehlung 1Koi pro 1000Liter, ist Quatsch.
Grüße FLEX
 
Hallo Flex,

danke für deine Rückmeldung, über die Definition von Überbesatz lässt sich bestimmt trefflich streiten.

Vielleicht habe ich mich auch nicht konkret genug ausgedrückt.

Meine Frage zielte mehr auf persönlich Erfahrungen der Argumente mit Besatzdichte ab und wie voll eure Teiche so sind.
 
Ich sehe es ähnlich wie Flex…
„Besatz richtete sich u.A. nach Wasservolumen, KG Fisch/Alter, Futterqualität/Menge, Abbauleistung Filter.
Diese Parameter sind individuell zu betrachten aber die häufige Empfehlung 1Koi pro 1000Liter, ist Quatsch.“

Wobei ich dabei die Faustregel mit 1 Koi pro 1000 Liter als Faustformel als Orientierung sehe.
 
ie einzigen Argumente, welche für mich für einen "leicht" erhöhten Besatz sprechen könnten:
  • Die Kois können durch den entstehenden Futterneid ihre Scheu verlieren.
Obs die Masse macht bezweifle ich.
Ohne einen mutigen in der Pfütze, dem die anderen bald folgen und viel Geduld kanns länger dauern mit der Handfütterung.
Bei übergroßen Besatz kann es beim Futtergerangel auch eher zu Verletzungen führen .
 
Meine Frage zielte mehr auf persönlich Erfahrungen der Argumente mit Besatzdichte ab und wie voll eure Teiche so sind.
Na ja –
Häufig findet man Empfehlungen, die helfen sollen, einen Überbesatz zu managen.
Insbesondere die erforderliche Filterleistung und die Anzahl der notwendigen Wasserwechsel spielen dabei sicherlich eine bedeutsame Rolle.
In diesem Zusammenhang finde ich persönlich die Anmerkung auf der Site von Genesis interessant, die entsprechend dieser Maxime mit der Überschrift beginnt „Wir helfen einen Überbesatz zu managen. Unsere Kunden haben häufig einen bis drei Koi pro Kubikmeter Wasser“
Ich persönlich habe einen naturnahen Teich mit dem Verhältnis einen Koi pro fünf Kubikmeter Wasser. Auch wenn man die Größe und Gewicht der Koi ausnahmsweise außer Acht lässt, kann ich nur sagen, dass es sich mit diesem Verhältnis sehr entspannt einen Teich betreiben lässt.
Die Natur regelt Vieles von allein, was bei einem Teich mit Überbesatz nur mit sehr viel (anfälliger) Technik zu bewerkstelligen ist.
Heute ist zum Beispiel in meinem Teich die Hälfte des Filtersystems und die Belüftung aufgrund eines Kurzschlusses ausgefallen.
Gemerkt habe ich es viele Stunden später, als ich von der Arbeit zurückgekommen bin. Aber es war nach wie vor alles noch im grünen Bereich.
Und damit komme ich persönlich viel besser zurecht als mit einem Teich, der komplett abhängig ist von einer sehr ausgefeilten Technik und umfangreichen Wasserwechseln.
Aber dazu gibt es sicherlich auch viele verschiedene Ansichten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

über Überbesatz kann man sicherlich streiten und auch einig Angaben als Quatsch hinstellen bzw abtun.
Auch spielt sehr viel die Erfahrung, das Handling und natürlich noch Alter , Gewicht sowie gewisse Technik eine nicht ganz
unwesentliche Rolle.
Ich stelle mir aber die Frage, warum eine Empfehlung für ein Richtwert Quatsch sein kann.
Klar, kann man einen Neueinsteiger und unerfahrenen Koihalter 3; 4; oder 5 Jahre ausprobieren lassen.
Man bedenke auch, das ein Koi in einen Jahr sein Gewicht verdreifachen kann und im darauffolgenden Jahr
noch einmal verdoppeln kann.
In Zahlen könnte das dann in etwa so aussehen
- 2 Jahre ca 200 g
- 3 Jahre ca 600 g
- 4 Jahre ca 1200 g
- 5 Jahre ca 2000 g
 
Ich habe mit den Koi in meinem Goldfischteich (ca. 5000l) angefangen. Die Goldfische waren zu dieser Zeit raus. Da hatte ich 3 Koi bis sie ca. 40 cm waren drin. Der Filter bestand aus einem Spaltsieb und zwei 300l Regentonnen. Betreiben wurde das mit einer 8000er Pumpe, alles ohne Probleme.

Mein jetziger Koiteich besteht seit 10 Jahren und beherbergt 16 Koi von 40 - 85 cm. Der Teich fast 25 m³ plus nochmal netto 3,5 m³ Filtervolumen. Meine persönliche Höchstgrenze sind 20, maximal 22 Koi. Alles in allem läuft die Sache entspannt. :)
 
Ist ein schwieriges Thema.
Einerseits will man seinen Teich entspannt betreiben ohne riesigen Wartungsaufwand usw. andererseits findet man jedes Jahr neue Koi, die perfekt zu dem bestehenden passen.
Ich versuche wie mehrere hier im Forum unter einem Koi pro Kubikmeter zu bleiben, auch wenn man Jahr für Jahr immer weiter an die persönliche Obergrenze kommt.

Ich könnte mir auch vorstellen durch entsprechendes Teichmanagement den Besatz höher zu fahren. Teich, Filter und Wasserparameter sind gute Voraussetzungen. Da kommt aber auch das Gewissen durch. Bei einer hohen Besatzdichte ist die Wasserwechselrate entscheidend. Und das ist bei mir persönlich der limitierende Faktor.
Vor dem "El Ninio Jahr" waren unsere Talsperren dramatisch niedrig vom Wasserstand her. Da hab ich Gewissensbisse pro Jahr 250m3 Wasser zu verplämpern.
Wie ist es in den nächsten Jahren? Ist die Wasserversorgung noch sicher gestellt?
Dürfen wir unbegrent wertvolles Trinkwasser für unseren Garten bzw. Teich verwenden?

Mit der Hälfte an Koi kann man die Wasseraustauschrate deutlich reduzieren.
Heute ist alles noch in Ordnung, aber wie sieht es mit morgen aus?
 
Oben