Artgerechte Haltung unserer Paddler

guten abend @ all

ich glaube über das thema koi und artgerechte haltung können wir stundenlang und ohne einigkeit debattieren :D

der eine vertritt die meinung,der andere die.
ich jedenfalls möchte meine fische auch sehen und da gehört nun mal eine gewiße filtertechnik dazu.und ich habe auch nichts dagegen,wenn sich bei herrlichem sommersonnenwetter (geniales wort :lol: ) einige kleine schwebealgen in unserem teich verirren.

lg daggy
 
NORDIS schrieb:
Muss es immer glasklares Wasser mit Sichttiefe von 2 Metern oder mehr sein?
Muss es immer frei von Algen oder Fadenalgen sein?
Muss es immer nur die Technik am Teich richten?
Muss es keinen Bodenmulm geben, der die Paddler meiner Erfahrung nach sehr erfreut?
Muss es immer eine Heizung im Winter sein?
Muss es ….................
Ok, die Sichttiefe muss net sein. Sie fühlen sich im trüben auch wohl.
Der Rest ... naja.
Es ist Massenhaltung.
Um ein gesundes Überleben zu sichern, muss viel Technik ran.
Und der Mulm oder Dreck muss raus. Sonst gucke mal bei Krankheiten!
Die Umweltbedingungen müssen auf jeden Fall stimmen.

... und alles wird gut :mrgreen:

Hier stösst du sicher auf viel Gegenwehr. Berechtigt sogar.
 
Einen 100% Artgerechten Teich wird es nie geben aber man kann durch einen Naturnahen Teich diesen ein Stück entgegenkommen.

Ich sehe es so das 90% der Koiteiche von Artgerecht sehr weit entfernt sind.Die meisten sind nichts anderes wie ein Schwimmingpool mit ein übermaß an Technik.
Auch ein Folienteich kann artgerecht sein auf diese setzt sich Biokultur ab
er braucht Flachzonenu.Tiefzonen sowie versteckmöglichkeiten
Kies zum gründeln sowie Pflanzen gehören dazu u. wenn man mit Fadenalgen leben kann hat man auch klares Wasser.
Der Teich sollte eine bestimmte länge u.breite haben zbs 20x5m ansosten sollte man sich Goldfische halten.
Und jetzt dürft ihr mich steinigen.
 

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Hallo,
DAS Thema kann man jetzt stundenlang diskutieren.

Wenn man bedenkt das die meisten Koi in Deutschland keine 10 Jahre alt werden, kann man da von artgerechter Haltung sprechen :?:

Ob das Wasser klar oder nicht, ist doch nicht primär. Die, wohl allen bekannten Wasserwerte von aufmerksamen Lesern, sind so bekannt und müssen stimmen.

Medikamente nur im absoluten Notfall und nicht prophylaktisch !!!! Salz ist auch ein Medikament! KPM, Malachit grün, Formaldehyd ... hilft zwar bei Problemen, aber ist auch Gift für die Koi. !!!!

Das gilt m. E. auch für die Chemie Algenfrei/ Klarwasser etc.. in 5 min. und so weiter......

Ist das Wasser gesund hilft der Koi sich selber.

Hierzu gehört ein konstanter Sauerstoffgehalt von > 80%....

Hierzu gehören min 1m³, besser 2 m³ Wasser pro Koi zur Verfügung stehen....

Hierzu gehören konstante Temperaturen im Teich....

Hierzu gehören nicht wild bei Baumärkten, Zoogeschäften kaufen ......

Mein Ältester ist mittlerweile 12 Jahre alt und freut sich des Lebens.
 
@Wolfi,
danke das ich mal das Bild von Deinem Teich gesehen habe.

Jetzt wird mir auch Dein Problem mit den Reihern verständlich. :cry:

Diese Anlage ist mit Sicherheit toll für die Koi, aber auch für die Reiher :oops: :oops: :oops: , die haben ja alle Chancen dieser Welt zu landen.
 
Ich denke auch, das das ganze hier ein Thema ist, wo man endlos langen diskutieren könnte...

Ich selbst mag diese absolut sterilen Koiteiche auch nicht, aber jeden das seine. Deshalb habe ich auch versucht das ganze bei mir etwas natürlicher und artgerechter für die Koi anzulegen. Deshalb habe ich meine kompletten Teichgrund mit einer etwa 3cm dicken Kiesschicht bedeckt. Die Koi finden es super und können gründeln und wühlen was das Zeug hält ;). Das Problem mit den Bodenabläufen habe ich auch ganz gut gelöst, auch wenn es hier viele Skeptiker gab. Meine Absperrung mit den größeren Kieseln funktioniert super! Und der Dreck wird trotzdem gut abtransportiert ;). Artgerecht wird dies noch immer nicht sein, denn da sind auch meine 40m³ Wasser zu wenig, aber ich denke das sich meine Koi trotzdem wohlfühlen.

Gruss Erazer
 
Hallo Forum,

auch wenn es sehr kontrovers diskutiert werden kann, oder vielleicht weil darüber trefflich gestritten werden kann, danke ich für diesen Thread.

Was ist eigentlich "artgerecht"? Um diese Frage hinreichend erörtern zu können, richte man sein Augenmerk zunächst einmal auf die Stammväter unserer Haustiere. Sie sehen zwar anders aus, aber physiologisch gleichen sie ja noch weitgehend unseren Haustieren. Der Koi ist ja ein Haustier, dadurch dass wir ihn an bzw. in unser Haus nehmen und unter künstlichen Bedingungen halten. Außerdem haben wir sein Äußeres nach unseren Vorstellungen verändert.

Wenn man darauf schaut, dass der Karpfen ein Fisch großer Flüsse mit angegliederten Seen und Weihern ist, und sein Jahreslauf von Wanderungen, überschwemmten Wiesen und frostigen Monaten bestimmt ist, muss man wohl zugeben, dass Koi in Teichen einem Karpfenleben nicht entspricht, also nicht artgemäß ist. Ein Tier ist das Produkt eines Ökosystems. Es ist ohne dieses Ökosystem nicht existent.

Wenn wir nun aber mit unseren technischen Möglichkeiten das Lebensumfeld simulieren können, also Flussbedingungen herstellen können, ist es durchaus artgerecht. Also wird das Wasser aufwendig geklärt und energiereich gefüttert. Es wird Frischwasser eingespeist und auf Wasserwerte geschaut. In sauberen Flüssen gibt es so gut wie keine Nitrate, Phosphate etc., sie sind nur als Spurenelemente vorhanden. Der pH-Wert schwankt je nach Jahreszeit und auch die Wasserhärte schwankt so wie die Temperatur. Auch kann sich der wandernde Karpfen auf unterschiedliche Wassergüte einstellen. In Teichen dagegen können sich je nach Besatzdichte und Fütterungsintensität sehr wohl Stoffe anhäufen, die der Gesundheit der Fische abträglich sind. Hier kann die Konstitution des Fischs geschwächt sein und Krankheiten treten auf. Karpfen können aber viel ertragen. Die hochgezüchteten Koi dagegen weniger.

Schließlich leben Karpfen niemals allein, sondern immer im losen Verband mit Artgenossen. Er braucht die gelegentlichen Berührungen mit ihnen. Das ist ja normalerweise in jedem Koiteich so.

Wenn wir es so betreiben, dann muss der Hauskarpfen nichts vermissen. Schließlich können wir ihnen noch diese oder jene Abwechslung bieten und uns besonders freuen, wenn wir den Tieren die Freude ansehen.

Trübes Wasser stört die Fische nicht im geringsten. Im Gegenteil habe ich beobachtet, dass sie viel schreckhafter im klaren Wasser sind. Algen sind Wasserpflanzen mit sehr intensiven Lebensfunktionen. Daher wachsen sie sehr schnell und sterben schnell ab, wenn Nähstoffe verbraucht sind. Die Algen ansich stören die Fische ebenfalls nicht, sind allenfalls eine Nahrungsnebenquelle. Doch die starken Schwankungen der Wassergüte, die durch die rasante Algenentwicklung entstehen können, stören die Befindlichkeit der Fische mitunter erheblich.

Nun noch die Winterruhe. Sie ist für die Fruchtbarkeit der Fische aus gemäßigtem Klima unabdingbar. Auch im übrigem Hormonhaushalt ist die Winterruhe wichtig. Nur kranke Fische sollte man ins Warme holen.

Grüße, der Professor :wink:
 
Alex schreib:

Nun noch die Winterruhe. Sie ist für die Fruchtbarkeit der Fische aus gemäßigtem Klima unabdingbar. Auch im übrigem Hormonhaushalt ist die Winterruhe wichtig. Nur kranke Fische sollte man ins Warme holen.



Hast du dir das selbst ausgedacht oder kannst du so eine Aussage auch auf irgendeiner Art und Weise belegen, Danke im Voraus.

Igel
 
Alex Droste schrieb:
Hallo Forum,

auch wenn es sehr kontrovers diskutiert werden kann, oder vielleicht weil darüber trefflich gestritten werden kann, danke ich für diesen Thread.


Grüße, der Professor :wink:

Hallo,
danke für Dein Posting, es war Balsam für meine Seele :oops:
Ich dachte schon, bin allein mit meiner Meinung ........

Da ich dieses Thema nun mal angesprochen habe, denke ich, es hilft evtl. etwas darüber nachzudenken.
Ich möchte in keinem Fall unser " Hobby " jemanden vermiesen, jedoch sollte man etwas nachdenklicher werden.
Ein Lob an alle User, welche sich bisher sehr, sehr sachlich geäussert haben.

Gruss
Noby
 
igel schrieb:
Alex schreib:

Nun noch die Winterruhe. Sie ist für die Fruchtbarkeit der Fische aus gemäßigtem Klima unabdingbar. Auch im übrigem Hormonhaushalt ist die Winterruhe wichtig. Nur kranke Fische sollte man ins Warme holen.



Hast du dir das selbst ausgedacht oder kannst du so eine Aussage auch auf irgendeiner Art und Weise belegen, Danke im Voraus.

Igel

Nun, ad hoc Belege aus der wissenschaftlichen Literatur zu erbringen bedarf es etwas Zeit. Es sei aber schon mal darauf hingewiesen, dass alle Lebewesen gewissen Biorhythmen unterliegen. Wir Menschen haben außer einem Tag- und Nachtrhythmus ebenfalls einen jahreszeitlichen, der unsere Lebensaktivitäten beeinflusst. Bei den Tieren ist die Abhängigkeit von den Naturrhythmen um so stärker. Bei Pflanzen sind sie geradezu existenziell.
Gesteuert durch die Tageslänge und den Durchschnittstemperaturen wird ganz besonders das Fortpflanzungsverhalten der Tiere beeinflusst. Besonders die Tiere und Pflanzen der kalten und gemäßigten Zonen sind vom Sommer-Winterrhythmus betroffen und abhängig. Bei Säugetieren entsteht z.B. der Fellwechsel, bei Vögeln die Mauser. Die Paarungszeit richtet sich nach der Tragdauer bzw. Inkubationszeit der Eier und liegt in der entsprechenden Zeit vor dem günstigsten Zeitpunkt der Geburt oder dem Schlüpfen der Vogelküken. Bei wechselwarmen Tieren, die ja zumeist eierlegend sind, beginnt die Paarungszeit mit den länger werdenden Tagen und steigenden Temperaturen. Sie haben die Eier während der Winterruhe gebildet, die dann heranreifen. Die Laichzeit/Eierlegezeit dauert gewöhnlich nur wenige Wochen. Der Hormonhaushalt läuft nun auf Hochtouren. Die Fortpflanzung verlangt den Lebewesen sehr viel Kraft ab. Ab einer bestimmten Zeit, je nach Art, wird die Fortpflanzungsaktivität eingestell und dann Reserven für die eigene Existenz und für die nächste Winterruhe aufgebaut. Bei den Fischen ist das in den Monaten Juni/Juli, wenn sie aufhören zu laichen. Bei den Karpfen richtet sich die Laichzeit nach der Tageslänge und Temperaturen, die über 18°C liegen. Zusätzlich spielen die Tageszeit und der Mondzyklus eine gewisse Rolle.

Diese Fakten sind allgemein bekannt. Man lernt sie schon in der Schule. Aus eigener Beobachtung kann ich ergänzend belegen, dass alle Lebewesen, die ihr Leben an die Jahreszeiten angepasst haben, an Vitalität verlieren, wenn ihnen die Winterruhe vorenthalten wird. Letztlich sind es Reifeprozesse, die eben im Winter und nicht im Sommer stattfinden.

Grüße, der Professor :wink:
 
arminio schrieb:
In sauberen Flüssen gibt es so gut wie keine Nitrate, Phosphate etc., sie sind nur als Spurenelemente vorhanden.

:lol: :lol: :lol:

Das ist wirklich ein Klopper, zumal das nichts mit der Gesundheit der Koi zu tun hat in unseren Anlagen.

Gruß Armin

@Armin,

der Klopper ist ein Richtwert, nach dem wir bemessen ob unsere Tierhaltung artgerecht oder ungesund ist. :wink: Die Wasserverschmutzung mit Einträgen von Nitrat und Phosphat ist definitiv menschgemacht. :oops:
 
Hallo Leute
sicherlich kann man lange diskutieren aber es gibt doch so ein paar Sachen die zur artgerechten Haltung beitragen, ich denke da an folgenes
-Teichgröße / Besatz
-Wasserqualität / Filterung
-Pflege / Zeitaufwand
-Kosten

Gerade der letzte Punkt wird von vielen nicht richtig geplant und dann ist die Haltung nicht mehr möglich :shock:
Wie viele machen sich im vorwege denn keine Gedanken über die Kosten
 
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