igel schrieb:
Alex ich danke dir für deine sehr ausführliche Ausführung,
jedoch würde mich brennend interessieren was dann im Umkehrschluß mit Koi geschieht die ganzjährig in einer IH gehalten werden
sagen wir mal bei 20-23 Grad.
Laichen die dann nicht ab oder haben die Probleme , oder oder oder oder oder ..................
Mich würde ihre Meinung dazu interessieren.
Igel :wink:
Hallo Igel,
bei einer dauerhaften Warmhälterung der Fische aus gemäßigten Zonen, die an den Sommer/Winterrhythmus angepasst sind, tritt zunächst einmal ein, was wir Koifreunde so begeisterungswürdig finden: Sie wachsen! Junge Koi nutzen alle Energie, um sie in ihr Wachstum zu stecken. Aber sie laichen nicht. Damit sie nicht laichen, sondern tüchtig wachsen, so habe ich es kürzlich sogar aus Züchterhand (geschrieben) erfahren, werden sie in die Innenhälterung geholt. Denn, so heißt es, wenn sie mit dem Laichzyklus begonnen haben, wachsen sie langsamer. Einleuchtend, weil ja ein Großteil der Lebenskräfte nun in die Eierproduktion einfließt. Für das Wachstum sind andere Hormone zuständig, als für die Vermehrungsorgane. Der Hormonhaushalt stellt sich um beim geschlechtsreifen Tier (und auch Mensch) auf Fortpflanzung.
Ich weiß nicht mehr wo, aber ich habe gelesen, dass die Fische in Thailand, wo sie ja keinen Sommer/Winterzyklus haben wie wir, mit Hormonen behandelt werden, um sie in Laichstimmung zu versetzen. Dieser Trick wird im übrigen auch bei anderen Tieren und sogar bei Ananasgewächsen (hier nur am Rande: Ethylengas wirkt hier wie ein Hormon) angewandt. Die Fische Laichen oder bilden Rogen und werden dann in Eimern abgestreift. Zur Besamung dann noch mit den Milchnern das Selbe. Dann passiert das, was wir ja erwarten: Jungfische.
Wie oft die Fische das mit sich machen lassen, ist mir bislang noch unbekannt. Ich gehe davon aus, dass sie früh an irgend einer Krankheit der inneren Organe zugrunde gehen.
Was hier auch noch abgebaut wird ist die Lebenstüchtigkeit der nachfolgenden Generationen. Man muss bedenken, dass außer dem mechanisch chemischen Wunderwerk Lebewesen auch noch eine geistige übersinnliche Komponente vorhanden ist, die unter solchen Verfahren sehr leidet. Alles hängt mit allem zusammen. Wie eingangs schon mal festgestellt wurde, ist ein Lebewesen das Produkt eines Ökosystems und auch dieses Ökosystem ist ein sehr diffiziles Wirkungsgefüge, aus welchem wir Menschen das Tier Karpfen entfernen. Wir zwingen ihm unsere Vorstellungen von Leben auf, welche höchst unvollständig sind.
Im Umkehrschluss kann mit Sicherheit gesagt werden, dass eine möglichst nah dem Tier angemessene Umgebung mit den entsprechenden Lebensrhythmen das Optimum für seine Lebenskräfte darstellen.
Grüße, Alex